Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Das Sicherheitsprofil von Ultomiris basiert auf noch laufenden und abgeschlossenen klinischen Studien mit insgesamt 804 Patienten, die mit Ultomiris behandelt wurden. Die häufigsten Nebenwirkungen von Ravulizumab sind Kopfschmerz (28,2 %), Infektion der oberen Atemwege (19,9 %), Nasopharyngitis (19,5 %), Diarrhö (16,9 %), Fieber (16,4 %), Übelkeit (13,7 %), Arthralgie (13,2 %), Ermüdung/Fatigue (13,1 %), Rückenschmerzen (12,6 %), Abdominalschmerzen (11,8 %) und Schwindelgefühl (10,1 %). Die schwerwiegendsten Nebenwirkungen sind Meningokokkeninfektion (0,7 %) einschliesslich Meningokokken-Sepsis, Meningokokken-Enzephalitis und Meningokokkeninfektion (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») und disseminierte Gonokokkeninfektion (0,1 %).
Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen
In Tabelle 8 sind die Nebenwirkungen aus klinischen Studien sowie aus Beobachtungen nach Markteinführung aufgeführt.
Die Nebenwirkungen sind nach Systemorganklassen gemäss MedDRA-Datenbank und Häufigkeit gemäss der folgenden Konvention aufgeführt: sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100); selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Innerhalb jeder Häufigkeitskategorie sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad aufgeführt.
Tabelle 8: Nebenwirkungen aus klinischen Studien und nach Markteinführung
MedDRA-Systemorganklasse
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Sehr häufig (≥ 1/10)
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Häufig (≥ 1/100, < 1/10)
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Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100)
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Infektionen und parasitäre Erkrankungen
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Infektion der oberen Atemwege, Nasopharyngitis
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Harnwegsinfektion
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Meningokokkeninfektion a, disseminierte Gonokokkeninfektion b
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Erkrankungen des Immunsystems
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Überempfindlichkeit d
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Anaphylaktische Reaktion c,
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Erkrankungen des Nervensystems
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Kopfschmerz Schwindelgefühl
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
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Diarrhö, Übelkeit, Abdominalschmerz
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Erbrechen, Dyspepsie
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
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Urtikaria, Pruritus, Ausschlag,
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
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Rückenschmerzen, Arthralgie
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Myalgie, Muskelspasmen
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
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Fieber, Ermüdung/Fatigue
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Grippeähnliche Erkrankung, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit
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Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
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Reaktion im Zusammenhang mit einer Infusion
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a Meningokokkeninfektion umfasst die bevorzugten Begriffe [Preferred Terms (PT)] Meningokokkeninfektion, Meningokokken-Sepsis und Meningokokken-Enzephalitis
b Gonokokkeninfektion umfasst disseminierte Gonokokkeninfektion
c Schätzungen auf der Grundlage von Erfahrungen nach der Markteinführung
d Überempfindlichkeit ist ein Sammelbegriff für den bevorzugten Begriff Arzneimittelüberempfindlichkeit mit verbundener Kausalität und den bevorzugten Begriff Überempfindlichkeit
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Meningokokkeninfektion/-Sepsis/Enzephalitis
Die Impfung verringert zwar das Risiko von Meningokokkeninfektionen, schliesst es jedoch nicht vollständig aus. In klinischen Studien entwickelten < 1% der Patienten während der Behandlung mit Ravulizumab schwere Meningokokkeninfektionen. Alle waren erwachsene und geimpfte Patienten mit PNH oder NMOSD. Beachten Sie den Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» bzgl. Informationen zur Vorbeugung und zur Behandlung bei Verdacht auf Meningokokkeninfektion. Meningokokkeninfektionen zeigten sich bei mit Ravulizumab-behandelten Patienten als Meningokokken-Sepsis und -Enzephalitis. Die Patienten sollten über die Anzeichen und Symptome einer Meningokokken-Septikämie sowie über die Notwendigkeit einer unverzüglichen ärztlichen Behandlung informiert werden.
Immunogenität
Die Behandlung mit jedem therapeutischen Protein kann eine Immunreaktion induzieren. In Studien mit erwachsenen PNH-Patienten (N = 475), in einer Studie an Kindern und Jugendlichen mit PNH (N = 13), in Studien bei aHUS (N = 89), in einer Studie bei gMG (N=86) und in einer Studie bei NMOSD (N = 58) wurde im Zusammenhang mit Ravulizumab nur über zwei Fälle (0,3 %) mit Bildung von therapiebedingten Anti-Wirkstoff-Antikörpern berichtet (1 erwachsener PNH-Patient und 1 erwachsener aHUS-Patient). Diese Anti-Wirkstoff-Antikörper waren transient und niedrig-titrig und korrelierten nicht mit dem klinischen Ansprechen oder unerwünschten Ereignissen.
Kinder und Jugendliche
Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH)
Bei den in die pädiatrische PNH-Studie (ALXN1210 PNH 304) aufgenommenen Kindern und Jugendlichen mit PNH (N = 13, im Alter von 9 bis 17 Jahren) schien das Sicherheitsprofil dem bei erwachsenen PNH-Patienten ähnlich zu sein. Die häufigsten Nebenwirkungen, die bei Kindern und Jugendlichen mit PNH gemeldet wurden, waren Abdominalschmerz, Übelkeit, Nasopharyngitis und Kopfschmerz, die bei 3 Patienten auftraten (23.1 %).
Atypisches hämolytisch-urämisches Syndrom (aHUS)
Bei Kindern und Jugendlichen mit Anzeichen eines aHUS (N = 34) (im Alter von 10 Monaten bis unter 18 Jahren), die an der Studie ALXN1210_aHUS_312 teilnahmen, schien das Sicherheitsprofil von Ravulizumab ähnlich zu sein wie das von erwachsenen Patienten mit Anzeichen eines aHUS. Die Sicherheitsprofile in den verschiedenen pädiatrischen Alters-Untergruppen scheinen vergleichbar zu sein. Die Sicherheitsdaten für Patienten unter 2 Jahren beschränken sich auf vier Patienten. Die häufigste bei pädiatrischen Patienten gemeldete Nebenwirkung war Fieber (32.3%).
Generalisierte Myasthenia gravis (gMG)
Ravulizumab wurde nicht an Kindern und Jugendlichen mit gMG untersucht.
Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD)
Ravulizumab wurde nicht an Kindern und Jugendlichen mit NMOSD untersucht.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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