PharmakokinetikAbsorption
Natriumnitroprussid wird ausschliesslich intravenös appliziert und ist somit 100 % bioverfügbar.
Distribution
Wegen der extremen Kurzlebigkeit von Natriumnitroprussid sind Eiweissbindungen und -verteilung nicht bekannt. Es kommt zu keiner Anhäufung in bestimmten Geweben (z.B. den Gefässwänden).
Metabolismus
Natriumnitroprussid wird rasch zu Cyanid abgebaut, 30 bis 50 % sind im Blut nachweisbar, der Rest im Gewebe. Cyanid wird zum Teil an Hämoglobin gebunden. Cyanid wird mit Hilfe von Schwefeldonatoren - in erster Linie Thiosulfat - in Thiocyanat umgewandelt. Der geschwindigkeitsbegrenzende Faktor ist die Verfügbarkeit schwefelhaltiger Substrate.
Elimination
Bei Thiosulfat beträgt die optimale Substratkonzentration etwa 3 mol Thiosulfat auf 1 mol Cyanid. Die Umwandlungsleistung von Cyanid in Thiocyanat beträgt beim Menschen etwa 0.05 mg CN-/kg/min.
Bei höheren Natriumnitroprussid-Dosen kommt es zu einer Kumulation der Serumkonzentration von Thiocyanat, weil dieser Metabolit rascher entsteht, als er durch die Nieren ausgeschieden wird. Die Thiocyanat-Clearance beträgt beim Nierengesunden 2.2 ml/kg/min, bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ist sie geringer.
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