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Fachinformation zu NIPRUSS®:Ospedalia AG
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Dosierung/Anwendung

Dosierung
Natriumnitroprussid-Dihydrat-Infusionen müssen grundsätzlich mit niedrigen Dosen begonnen werden. Die hypotensive Wirkung tritt sofort ein. Nach Infusionsende werden die Ausgangswerte rasch wieder erreicht. In der Einstellungsphase ist eine genaue Titrierung mit ein- bis zweiminütigen Blutdruckmessungen erforderlich. Gegen Infusionsende wird die Infusionsgeschwindigkeit allmählich reduziert.
Die Infusion wird mit einer Dosierung von 0.2 μg Natriumnitroprussid-Dihydrat/kg/min begonnen. Sie wird in Zeitintervallen von 3 bis 5 Minuten verdoppelt bis zum Eintritt des gewünschten Blutdrucks. Die Infusionsgeschwindigkeit liegt zwischen 0.2 bis über 10 μg Natriumnitroprussid-Dihydrat/kg/min (siehe Tabelle 1).
Für die kontrollierte Hypotension bei Operationen wird empfohlen, die Gesamtmenge pro Fall von 1.0 bis 1.5 mg Natriumnitroprussid-Dihydrat/kg nicht zu überschreiten.
Bei mehrtägigen Infusionen, wie z.B. zur Behandlung hypertensiver Krisen, werden die oben genannten Maximaldosen von Nipruss in der Regel überschritten.
Tabelle 1: Dosierungstabelle bei Gebrauch eines Perfusors (1.2 mg/ml Natriumnitroprussid-Dihydrat)

µg/kg/min
Natriumnitroprussid-Dihydrat

Infusionsgeschwindigkeit in ml/h

Körpergewicht (kg)

30

35

40

45

50

55

60

65

70

75

80

85

90

95

100

0.2

0.3

0.4

0.4

0.5

0.5

0.6

0.6

0.7

0.7

0.8

0.8

0.9

0.9

1.0

1.0

0.4

0.6

0.7

0.8

0.9

1.0

1.1

1.2

1.3

1.4

1.5

1.6

1.7

1.8

1.9

2.0

0.8

1.2

1.4

1.6

1.8

2.0

2.2

2.4

2.6

2.8

3.0

3.2

3.4

3.6

3.8

4.0

1.0

1.5

1.8

2.0

2.3

2.5

2.8

3.0

3.3

3.5

3.8

4.0

4.3

4.5

4.8

5.0

1.6

2.4

2.8

3.2

3.6

4.0

4.4

4.8

5.2

5.6

6.0

6.4

6.8

7.2

7.6

8.0

3.2

4.8

5.6

6.4

7.2

8.0

8.8

9.6

10.4

11.2

12.0

12.8

13.6

14.4

15.2

16.0

5.0

7.5

8.8

10.0

11.3

12.5

13.8

15.0

16.3

17.5

18.8

20.0

21.3

22.5

23.8

25.0

6.4

9.6

11.2

12.8

14.4

16.0

17.6

19.2

20.8

22.4

24.0

25.6

27.2

28.8

30.4

32.0

10.0

15.0

17.5

20.0

22.5

25.0

27.5

30.0

32.5

35.0

37.5

40.0

42.5

45.0

47.5

50.0

Vermeidung von Cyanidintoxikationen
Um einer Cyanidtoxizität von Nipruss effektiv vorzubeugen, wird dringend empfohlen, Natriumnitroprussid-Infusionen immer gleichzeitig mit einer Dauerinfusion von einer 10%igen Natriumthiosulfat-Pentahydratlösung über einen getrennten venösen Zugang im Verhältnis 1:10 (Natriumnitroprussid: Natriumthiosulfat · 5 H2O) bezogen auf die Gewichte der Wirkstoffe zu infundieren.
Zum praktischen Vorgehen wird empfohlen, 10%ige Natriumthiosulfat-Pentahydratlösung in eine zweite Perfusorspritze aufzuziehen und im Volumenverhältnis 10:1 (Nipruss: Natriumthiosulfat · 5 H2O) über einen getrennten venösen Zugang, wie nachfolgend in Tabelle 2 aufgeführt, zu infundieren. Bei Verwendung eines Infusomaten für Nipruss sollte das Volumenverhältnis entsprechend 50:1 bzw. 100:1 betragen (siehe nachfolgende Tabelle 2).
Als Antidot im Falle einer erwarteten oder beobachteten Cyanidtoxizität (wenn z.B. kein Thiosulfat für eine gleichzeitige Anwendung verfügbar ist), können Hydroxocobalamin und/oder Methaemoglobin-Bildner erforderlich sein. Die Sicherheitsempfehlungen dieser Arzneimittel sind zu beachten.
Tabelle 2 (siehe Abschnitt «Sonstige Hinweise»)

Dosierung Nipruss über

Dosierung Natriumthiosulfat · 5 H2O 10 %

Perfusor® in 50 ml

Infusomat® in 250 ml

Infusomat® in 500 ml

Perfusor®

0.3–10.0 ml/h

1.5–50.0 ml/h

3–100 ml/h

1 ml/h

10.1–20.0 ml/h

50.5–100.0 ml/h

101–200 ml/h

2 ml/h

20.1–30.0 ml/h

100.5–150.0 ml/h

201–300 ml/h

3 ml/h

30.1–40.0 ml/h

150.5–200.0 ml/h

301–400 ml/h

4 ml/h

40.1–50.0 ml/h

200.5–250.0 ml/h

401–500 ml/h

5 ml/h

Thiocyanat-Toxizität
Bei mehrtägiger Infusion von Nipruss (im Falle von hohen Dosen, i.d.R. > 10 µg/kg/min, auch schon innerhalb von 24 Stunden) und besonders bei niereninsuffizienten Patienten ist der Thiocyanatspiegel zu kontrollieren und darf 6 mg pro 100 ml nicht überschreiten. Thiocyanatkonzentrationen von mehr als 6 mg/100 ml führen zu toxischen Symptomen wie Schwächegefühl, Erbrechen, Schwindel und Tinnitus. Im Fall einer Thiocyanatintoxikation soll die Infusion von Natriumnitroprussid abgebrochen und, falls notwendig, Thiocyanat durch Dialyse aus dem Körper entfernt werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Weil Cyanid, welches aus Natriumnitroprussid freigesetzt wird, hauptsächlich durch Leberenzyme metabolisiert wird, kann es bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion akkumulieren. Nipruss ist daher bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion mit Vorsicht anzuwenden, und die Dosistitrierung muss mit Vorsicht erfolgen. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion müssen Anzeichen einer Cyanidtoxizität engmaschig überwacht werden (siehe Abschnitt «Unerwünschte Wirkungen»). Falls notwendig, muss die Anwendung von Natriumnitroprussid schrittweise reduziert oder unterbrochen werden und die Anweisungen zur Behandlung von Cyanidtoxizität sind zu befolgen.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei mehrtägigen Infusionen (im Falle von hohen Dosen, i.d.R. > 10 µg/kg/min, auch schon innerhalb von 24 Stunden) und besonders bei niereninsuffizienten Patienten ist der Thiocyanatspiegel zu kontrollieren und darf 6 mg pro 100 ml nicht überschreiten.
Ältere Patienten
Ältere Patienten benötigen oft niedrigere Dosen.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Natriumnitroprussid bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wurde anhand von Erwachsenenstudien und 2 klinischen Studien bei Kindern unter 17 Jahren ermittelt. In den Studien bei Kindern und Jugendlichen im Vergleich zu Erwachsenen wurden keine neuen Sicherheitsbedenken festgestellt.
Die Infusion wird mit einer Dosierung von 0.2 μg/kg/min begonnen. Sie wird in Zeitintervallen von 3 bis 5 Minuten verdoppelt bis zum Eintritt des gewünschten Blutdrucks. Die Infusionsgeschwindigkeit liegt zwischen 0.2 bis über 10 μg/kg/min.
Art der Anwendung
Zur intravenösen Anwendung:
Die Infusion von Nipruss erfolgt intravenös über Perfusor oder Infusomat. Die Dauer der Anwendung richtet sich u.a. nach der Gesamtdosis - siehe daher Angaben in Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Überdosierung».
Vorsichtsmassnahmen vor/bei der Handhabung bzw. vor/während der Anwendung des Arzneimittels
Lichtschutz kann durch Verwendung eingefärbter Spritzen und Schläuche erreicht werden. Zur Haltbarkeit der fertigen Infusionslösung siehe Abschnitt «Sonstige Hinweise» und «Haltbarkeit». Die Infusionslösung ist schwach gelblich gefärbt. Intensiv gefärbte Lösungen dürfen nicht verwendet werden. Der fertigen Infusionslösung dürfen keine weiteren Arzneistoffe zugesetzt werden. Die Applikation der Infusionslösung erfolgt am sichersten über einen separaten Venenkatheter, um einen Aufstau von Wirkstoffen im Schlauchsystem oder in peripheren Venen zu vermeiden.
Hinweise zur Rekonstitution und Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt «Hinweise zur Handhabung».

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