Dosierung/AnwendungNachweis der MET-Exon-14-Skipping-Mutation
Zur Auswahl von Patienten für die Behandlung mit Tabrecta sollte eine MET-Exon-14-Skipping-Mutation durch einen validierten Test in den Tumor- oder Plasmaproben nachgewiesen werden. Wenn in einer Plasmaprobe keine MET-Exon-14-Skipping-Mutation nachgewiesen wird, sollte, wann immer möglich, Tumorgewebe getestet werden, da dieses Testverfahren eine höhere Sensitivität aufweist.
Übliche Dosierung
Die empfohlene Dosis von Tabrecta beträgt 400 mg oral zweimal täglich mit oder ohne Nahrung (s. «Pharmakokinetik»).
Therapiedauer
Die Behandlung sollte basierend auf der individuellen Sicherheit und Verträglichkeit solange fortgesetzt werden, wie der Patient einen klinischen Nutzen aus der Therapie zieht.
Dosisanpassung aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen
Der empfohlene Dosisreduktionsplan bei Auftreten von unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) auf Grundlage der individuellen Sicherheit und Verträglichkeit ist in Tabelle 1 angegeben.
Tabelle 1: Tabrecta Dosisreduktionsplan
Dosisstufe
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Dosis und Zeitplan
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Anzahl und Stärke der Tabletten
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Anfangsdosis
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400 mg zweimal täglich
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Zwei 200 mg Tabletten / zweimal täglich
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Erste Dosissenkung
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300 mg zweimal täglich
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Zwei 150 mg Tabletten / zweimal täglich
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Zweite Dosissenkung
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200 mg zweimal täglich
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Eine 200 mg Tablette / zweimal täglich
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Tabrecta sollte bei Patienten, die zweimal täglich 200 mg oral nicht vertragen, dauerhaft abgesetzt werden.
Empfehlungen für Dosisänderungen von Tabrecta aufgrund von UAW sind in Tabelle 2 dargestellt (siehe auch «Unerwünschte Wirkungen»).
Tabelle 2: Tabrecta Dosisänderungen für das Management unerwünschter Arzneimittelwirkungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkung
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Dosisänderung
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ILD/Pneumonitis
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Behandlungsbedingte interstitielle Lungenerkrankung (ILD)/Pneumonitis jeglichen Grades
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Tabrecta dauerhaft absetzen.
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Hepatotoxität
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Isolierte ALT- und/oder AST-Erhöhungen gegenüber dem Ausgangswert, ohne gleichzeitige Erhöhung des Gesamtbilirubins
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Grad 3 (>5.0 bis ≤20.0 x ULN): Vorübergehendes Absetzen von Tabrecta bis zum Rückgang auf den ALT/AST-Ausgangswert. Wenn der Ausgangswert innerhalb von 7 Tagen wiederhergestellt ist, wird die Behandlung mit Tabrecta mit der gleichen Dosis wieder aufgenommen, andernfalls wird die Behandlung mit Tabrecta mit einer reduzierten Dosis gemäss Tabelle 1 wieder aufgenommen.
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Grad 4 (>20.0 x ULN): Tabrecta dauerhaft absetzen.
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Kombinierte Erhöhungen der ALT- und/oder AST-Werte bei gleichzeitiger Erhöhung des Gesamtbilirubins, wenn keine Cholestase oder Hämolyse vorliegt
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Wenn ein ALT- und/oder AST-Wert >3 x ULN zusammen mit einem Gesamtbilirubin >2 x ULN auftritt, unabhängig vom Ausgangswert, Tabrecta dauerhaft absetzen
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Isolierte Erhöhung des Gesamtbilirubins gegenüber dem Ausgangswert, ohne gleichzeitige ALT- und/oder AST-Erhöhungen.
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Grad 2 (>1.5 bis ≤3.0 x ULN): Vorübergehendes Absetzen von Tabrecta bis zum Rückgang auf den Bilirubin-Ausgangswert. Wenn der Ausgangswert innerhalb von 7 Tagen wiederhergestellt ist, wird die Behandlung mit Tabrecta mit der gleichen Dosis wieder aufgenommen, andernfalls wird die Behandlung mit Tabrecta mit einer reduzierten Dosis gemäss Tabelle 1 wieder aufgenommen.
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Grad 3 (>3.0 bis ≤10.0 x ULN): Vorübergehendes Absetzen von Tabrecta bis zum Rückgang auf den Bilirubin-Ausgangswert. Wenn der Ausgangswert innerhalb von 7 Tagen wiederhergestellt ist, wird die Behandlung mit Tabrecta mit einer reduzierten Dosis gemäss Tabelle 1 wieder aufgenommen, andernfalls Tabrecta dauerhaft absetzen.
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Grad 4 (>10.0 x ULN): Tabrecta dauerhaft absetzen.
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Sonstige unerwünschte Arzneimittelwirkungen
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Grad 2: Dosis beibehalten. Wenn die unerwünschte Arzneimittelwirkung unerträglich ist, Tabrecta eventuell vorübergehend absetzen, bis sie abgeklungen ist, dann die Behandlung mit Tabrecta mit einer reduzierten Dosis gemäss Tabelle 1 wieder aufnehmen.
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Grad 3: Vorübergehend Tabrecta absetzen, bis die unerwünschte Arzneimittelwirkung abgeklungen ist, dann die Behandlung mit Tabrecta mit einer reduzierten Dosis gemäss Tabelle 1 wieder aufnehmen
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Grad 4: Tabrecta dauerhaft absetzen.
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Liste der Abkürzungen: ALT, Alanin-Aminotransferase; AST, Aspartat-Aminotransferase; ILD, interstitielle Lungenerkrankung; ULN, Obergrenze des Normalbereichs. Die Gradeinteilung basiert auf den CTCAE-Kriterien Version 4.03 (CTCAE = Gemeinsame Terminologie-Kriterien für unerwünschte Ereignisse). Ausgangswert/Baseline = zum Zeitpunkt des Behandlungsbeginns.
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Besondere Patientengruppen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter, mässiger oder schwerer Leberfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich (s. «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Vorsicht ist bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung geboten, da Tabrecta bei diesen Patienten nicht untersucht wurde. Bei Patienten mit leichter oder mässiger Nierenfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich (s. «Pharmakokinetik»).
Ältere Patienten
Bei Patienten ab 65 Jahren ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Tabrecta bei Kindern und Jugendlichen sind nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.
Art der Anwendung
Tabrecta sollte zweimal täglich mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Die Tabletten sollten unzerteilt eingenommen werden und dürfen nicht zerbrochen, zerkaut oder zerstossen werden. Wenn eine Dosis Tabrecta ausgelassen wurde oder Erbrechen auftritt, sollte der Patient die Dosis nicht nachholen, sondern die nächste Dosis zum vorgesehenen Zeitpunkt einnehmen.
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