Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenLeberschädigung
Bei Patienten mit und ohne vorbestehende fortgeschrittene Lebererkrankung wurden innerhalb der ersten 6 Monate der Behandlung Fälle von Leberversagen berichtet, die zu einer Lebertransplantation führten. Bei Patienten mit vorbestehender, fortgeschrittener Lebererkrankung (wie z.B. Leberzirrhose, portale Hypertonie) ist Trikafta mit Vorsicht und unter engmaschiger Überwachung und nur dann anzuwenden, wenn erwartet wird, dass der Nutzen die Risiken übersteigt (siehe «Dosierung/Anwendung», «Unerwünschte Wirkungen» und «Pharmakokinetik»).
Erhöhung der Leberenzyme
Erhöhte Transaminasenwerte sind bei CF-Patienten verbreitet und wurden auch bei Patienten mit oder ohne vorbestehender Lebererkrankung festgestellt, die mit Trikafta behandelt wurden. In manchen Fällen waren diese teilweise schwerwiegenden Anstiege mit einem gleichzeitigen Anstieg des Gesamtbilirubins assoziiert. In den Phase-III-Studien traten Transaminasenanstiege in der Trikafta-Gruppe häufiger auf als in der Placebo-Gruppe. Daher werden bei allen Patienten Kontrollen der Transaminasenwerte (ALT und AST) und des Gesamtbilirubins vor Beginn der Trikafta-Behandlung, monatlich während der ersten 6 Monate der Behandlung, alle 3 Monate während der darauffolgenden 6 Monate und danach jährlich empfohlen. Bei Patienten mit anamnestisch bekannten Lebererkrankungen oder Transaminasenanstiegen sind häufigere Kontrollen in Erwägung zu ziehen.
Wenn bei einem Patienten klinische Anzeichen oder Symptome auftreten, die auf eine Leberschädigung hindeuten (z.B. Gelbsucht und/oder dunkler Urin, unerklärliche Übelkeit oder Erbrechen, Schmerzen im rechten Oberbauch oder Anorexie), ist die Einnahme von Trikafta zu unterbrechen und es muss umgehend eine Messung der Serumtransaminasen und des Gesamtbilirubins erfolgen. Im Falle von ALT- oder AST-Werten > 5 x der Obergrenze des Normalbereichs [ULN] resp. ALT oder AST > 3 x ULN mit einem Gesamtbilirubin > 2 x ULN ist die Behandlung zu unterbrechen. Es sind engmaschige Labortests durchzuführen, bis die Abweichungen zurückgegangen sind. Nach deren Normalisierung sind Nutzen und Risiken der Wiederaufnahme der Behandlung abzuwägen (siehe «Dosierung/Anwendung», «Unerwünschte Wirkungen» und «Pharmakokinetik»). Patienten, die ihre Behandlung nach einer Unterbrechung wieder aufnehmen, sind engmaschig zu überwachen.
Eingeschränkte Leberfunktion
Die Behandlung wird bei Patienten mit mässig eingeschränkter Leberfunktion nicht empfohlen. Bei Patienten mit mässig eingeschränkter Leberfunktion sollte die Anwendung von Trikafta nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn ein klarer medizinischer Bedarf vorliegt und erwartet wird, dass der Nutzen der Behandlung die Risiken übersteigt. In solchen Fällen ist das Arzneimittel mit Vorsicht in einer niedrigeren Dosis anzuwenden (siehe Tabelle 2). Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion sollen nicht mit Trikafta behandelt werden (siehe «Dosierung/Anwendung», «Unerwünschte Wirkungen» und «Pharmakokinetik»).
Depressionen
Bei Patienten, die mit Trikafta behandelt wurden, liegen Berichte über Depressionen (einschliesslich Suizidgedanken und Suizidversuch) vor, die in der Regel innerhalb von drei Monaten nach Behandlungsbeginn und bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen in der Vorgeschichte auftraten. In einigen Fällen wurde über eine Verbesserung der Symptome nach Dosisreduktion oder nach dem Absetzen der Behandlung berichtet. Patienten (und Betreuer) sind darauf hinzuweisen, dass sie auf depressive Verstimmungen, Suizidgedanken oder ungewöhnliche Verhaltensänderungen achten und bei Auftreten solcher Symptome sofort einen Arzt aufsuchen müssen.
Arzneimittelinteraktionen
CYP3A-Induktoren
Die Bioverfügbarkeit von Ivacaftor wird durch die gleichzeitige Anwendung von CYP3A-Induktoren deutlich reduziert und es ist damit zu rechnen, dass die Bioverfügbarkeit von Elexacaftor und Tezacaftor ebenfalls abnimmt, was zu einem Wirksamkeitsverlust bei Trikafta führen kann. Daher wird die gleichzeitige Anwendung mit starken CYP3A-Induktoren nicht empfohlen (siehe «Interaktionen»).
CYP3A-Inhibitoren
Die Bioverfügbarkeit von Elexacaftor, Tezacaftor und Ivacaftor wird durch die gleichzeitige Anwendung von starken oder mässigen CYP3A-Inhibitoren erhöht. Daher ist eine Reduktion der Trikafta-Dosis erforderlich, wenn es gleichzeitig mit mässigen oder starken CYP3A-Inhibitoren angewendet wird (siehe «Interaktionen» und Tabelle 3 in «Dosierung/Anwendung»).
Katarakte
Bei Kindern und Jugendlichen wurde unter einer Behandlung, die Ivacaftor enthielt, über Fälle von nicht kongenitaler Linsentrübung ohne Auswirkungen auf das Sehvermögen berichtet. Obgleich in manchen Fällen andere Risikofaktoren (z.B. die Anwendung von Kortikosteroiden, eine Strahlenexposition) vorhanden waren, kann ein mögliches, auf die Behandlung mit Ivacaftor zurückzuführendes Risiko nicht ausgeschlossen werden. Bei Kindern und Jugendlichen, die eine Therapie mit Trikafta beginnen, werden vor Therapiebeginn sowie zur Verlaufskontrolle Augenuntersuchungen empfohlen (siehe «Präklinische Daten»).
Patienten nach Organtransplantation
Elexacaftor/Tezacaftor/Ivacaftor wurde nicht bei CF-Patienten nach Organtransplantation untersucht. Daher wird die Anwendung bei Patienten mit Organtransplantaten nicht empfohlen. Siehe «Interaktionen» für Hinweise zu Interaktionen mit Ciclosporin oder Tacrolimus.
Lactose
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tagesdosis, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
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