Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Das allgemeine Sicherheitsprofil von Asciminib wurde bei 556 Patienten mit Ph+ CML untersucht. Im gepoolten Datensatz der Phase III Zulassungsstudie J12301 (ASC4FIRST) (N = 200 neu diagnostizierte Ph+ CML-CP Patienten) (Dosierung von 80 mg einmal täglich), der Phase III Zulassungsstudie A2301 (ASCEMBL) (N = 156 Ph+ CML-CP Patienten, die zuvor mit zwei oder mehr TKIs behandelt wurden) (Dosierung von 40 mg zweimal täglich) und der Phase I Studie X2101 betrug die mediane Dauer der Exposition gegenüber Asciminib 83,2 Wochen (Bereich 0,1 bis 439 Wochen), wobei 79,3% der Patienten mindestens 48 Wochen lang exponiert waren und 42,4% der Patienten mindestens 96 Wochen lang exponiert waren.
Die häufigsten unerwünschten Arzneimittelwirkungen jeglichen Grades (Inzidenz ≥20 %) bei Patienten, die Scemblix erhielten, waren Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems (32,9 %), Thrombozytopenie (28,1 %), Ermüdung (25 %), Infektionen der oberen Atemwege (23,7 %), Kopfschmerz (21,8 %), Neutropenie (21,6 %) und Diarrhö (20 %).
Die häufigsten unerwünschten Arzneimittelwirkungen von ≥ Grad 3 (Inzidenz ≥5 %) bei Patienten, die Scemblix erhielten, waren Thrombozytopenie (16,5 %), Neutropenie (13,7 %), erhöhte Pankreasenzyme (9,4 %) und Hypertonie (8,6 %).
Schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkungen traten bei 9,5 % der Patienten auf, die Scemblix erhielten.
Die häufigsten schwerwiegenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen (Inzidenz ≥1 %) waren Pleuraerguss (1,6 %), Infektionen der unteren Atemwege (1,4 %), Thrombozytopenie (1,3 %), Pankreatitis (1,1 %) und Fieber (1,1 %).
Liste der unerwünschten Arzneimittelwirkungen
Die unerwünschten Arzneimittelwirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1'000), «sehr selten» (<1/10'000).
Tabelle 3 In klinischen Studien mit Scemblix beobachtete unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
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Häufigkeitkategorie1 (N = 556) Alle Grade
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Infektionen und parasitäre Erkrankungen
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Infektion der oberen Atemwege2
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Sehr häufig (23,7 %)
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COVID-19
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Sehr häufig (17,1 %)
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Infektion der unteren Atemwege3
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Häufig
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Grippe
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Häufig
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
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Thrombozytopenie4
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Sehr häufig (28,1 %)
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Neutropenie5
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Sehr häufig (21,6 %)
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Anämie6
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Sehr häufig (12,6 %)
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Febrile Neutropenie
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Gelegentlich
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Erkrankungen des Immunsystems
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Hypersensitivität
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Gelegentlich
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Endokrine Erkrankungen
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Hypothyreose7
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Häufig
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Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
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Dyslipidämie8
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Sehr häufig (12,4 %)
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Appetit vermindert
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Häufig
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Erkrankungen des Nervensystems
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Kopfschmerzen
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Sehr häufig (21,8 %)
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Schwindelgefühl
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Sehr häufig (11 %)
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Augenerkrankungen
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Verschwommenes Sehen
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Häufig
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Trockenes Auge
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Häufig
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Herzerkrankungen
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Palpitationen
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Häufig
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Vorhofflimmern
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Häufig
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Gefässerkrankungen
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Hypertonie9
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Sehr häufig (15,8 %)
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Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
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Husten
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Sehr häufig (12,1 %)
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Pleuraerguss
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Häufig
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Dyspnoe
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Häufig
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Thoraxschmerz nicht kardialen Ursprungs
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Häufig
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
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Pankreasenzyme erhöht10
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Sehr häufig (19,2 %)
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Erbrechen
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Sehr häufig (13,5 %)
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Diarrhö
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Sehr häufig (20 %)
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Übelkeit
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Sehr häufig (16,5 %)
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Abdominalschmerz11
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Sehr häufig (18,7 %)
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Obstipation
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Sehr häufig (11.2 %)
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Pankreatitis12
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Häufig
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Dickdarmperforation
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Gelegentlich
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Leber- und Gallenerkrankungen
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Leberenzyme erhöht13
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Sehr häufig (14,2 %)
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Bilirubin im Blut erhöht14
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Häufig
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Cholecystitis15
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Gelegentlich
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
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Hautausschlag16
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Sehr häufig (19,2 %)
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Pruritus
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Sehr häufig (10,4 %)
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Urtikaria
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Häufig
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
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Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems17
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Sehr häufig (32,9 %)
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Arthralgie
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Sehr häufig (19,4 %)
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
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Ermüdung18
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Sehr häufig (25 %)
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Ödem19
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Häufig
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Fieber20
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Häufig
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Untersuchungen
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Elektrokardiogramm QT verlängert
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Gelegentlich
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Kreatinphosphokinase im Blut erhöht
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Häufig
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1
Häufigkeit basierend auf dem Sicherheitspool (J12301, A2301 und X2101) für unerwünschte Arzneimittelwirkungen von Scemblix aller Grade (N = 556). 2Infektionen der oberen Atemwege umfasst: Infektion der oberen Atemwege, Nasopharyngitis, Pharyngitis und Rhinitis; 3Infektionen der unteren Atemwege umfasst: Pneumonie, Bronchitis und Tracheobronchitis; 4Thrombozytopenie umfasst: Thrombozytopenie und Thrombozytenzahl erniedrigt; 5Neutropenie umfasst: Neutropenie und Neutrophilenzahl erniedrigt; 6Anämie umfasst: Anämie, Hämoglobin erniedrigt und normozytäre Anämie; 7Hypothyreose umfasst: Hypothyreose, Autoimmunthyreoiditis, Erhöhung des schilddrüsenstimulierenden Hormons im Blut, Autoimmunhypothyreose und primäre Hypothyreose; 8Dyslipidämie umfasst: Hypertriglyceridämie, Cholesterin im Blut erhöht, Hypercholesterinämie, Triglyceride im Blut erhöht, Hyperlipidämie und Dyslipidämie; 9Hypertonie umfasst: Hypertonie und Blutdruck erhöht; 10Pankreasenzyme erhöht umfasst: Lipase erhöht, Amylase erhöht und Hyperlipasämie; 11Abdominalschmerz umfasst: Abdominalschmerz und Schmerzen im Oberbauch, 12Pankreatitis umfasst: Pankreatitis und akute Pankreatitis; 13Leberenzyme erhöht umfasst: Alanin-Aminotransferase erhöht, Aspartat-Aminotransferase erhöht, Gamma-Glutamyltransferase erhöht, Transaminasen erhöht und Hypertransaminasämie; 14Blutbilirubin erhöht umfasst: Bilirubin im Blut erhöht, konjugiertes Bilirubin erhöht und Hyperbilirubinämie; 15Cholecystitis umfasst: Cholecystitis und akute Cholecystitis; 16Hautausschlag umfasst: Ausschlag, Ausschlag makulopapulös und juckender Ausschlag; 17Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems umfasst: Schmerz in einer Extremität, Rückenschmerzen, Myalgie, Knochenschmerzen, Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems, Nackenschmerzen, Brustschmerzen die Skelettmuskulatur betreffend und muskuloskelettale Beschwerden; 18Ermüdung umfasst: Ermüdung und Asthenie; 19Ödem umfasst: Ödem und Ödem peripher; 20Fieber umfasst: Fieber und Körpertemperatur erhöht.
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In der ASCEMBL Studie trat eine Abnahme der Phosphatspiegel als Laboranomalie bei 17,9 % (alle Grade) und 7,1 % (Grad 3/4) von 156 Patienten auf, die Scemblix in einer Dosierung von 40 mg zweimal täglich erhielten. In der ASC4FIRST-Studie trat eine Abnahme des Phosphatspiegels auf Grundlage der Normalbereiche als Laboranomalie bei 13 % (alle Grade) von 200 Patienten auf, die Scemblix in einer Dosierung von 80 mg einmal täglich erhielten. Eine Abnahme der Phosphatspiegel trat als Laboranomalie bei 47,9 % (alle Grade) und 8,3 % (Grad 3/4) von 48 Patienten auf, die Scemblix in einer Dosierung von 200 mg zweimal täglich erhielten.
Ein Anstieg des Kaliums als Laboranomalie wurde unter Asciminib bei 22,5 % (alle Grade) und 1,3 % (Grad 3/4) von 556 Teilnehmern im Asciminib-Sicherheitspool beobachtet.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Myelosuppression
Eine Thrombozytopenie trat bei 156 von 556 (28,1 %) Patienten auf, die Scemblix erhielten, wobei unerwünschte Arzneimittelwirkungen der Grade 3 und 4 bei 39 (7 %) bzw. 53 (9,5 %) der Patienten gemeldet wurden. Bei den Patienten mit einer Thrombozytopenie ≥ Grad 3 betrug die mediane Zeit bis zum ersten Auftreten von unerwünschten Arzneimittelwirkungen 6 Wochen (Bereich: 0,14 bis 64,14 Wochen) mit einer medianen Dauer einer auftretenden unerwünschten Arzneimittelwirkung von 1,57 Wochen (95 %-KI, Bereich: 1,14 bis 2 Wochen). Scemblix wurde bei 11 (2 %) Patienten dauerhaft abgesetzt, während es bei 70 (12,6 %) Patienten aufgrund von Thrombozytopenie vorübergehend ausgesetzt wurde.
Eine Neutropenie trat bei 120 von 556 (21,6 %) Patienten unter der Behandlung mit Scemblix auf, wobei unerwünschte Arzneimittelwirkungen der Grade 3 und 4 bei 41 (7,4 %) bzw. 35 (6,3 %) Patienten gemeldet wurden. Bei den Patienten mit einer Neutropenie ≥ Grad 3 betrug die mediane Zeit bis zum ersten Auftreten von unerwünschten Arzneimittelwirkungen 7,07 Wochen (Bereich: 0,14 bis 180,14 Wochen) mit einer medianen Dauer einer auftretenden unerwünschten Arzneimittelwirkung von 1,86 Wochen (95 %-KI, Bereich: 1,29 bis 2 Wochen). Scemblix wurde bei 7 (1,3 %) Patienten dauerhaft abgesetzt, während es bei 52 (9,4 %) Patienten aufgrund von Neutropenie vorübergehend ausgesetzt wurde.
Eine Anämie trat bei 70 von 556 (12,6 %) Patienten unter Behandlung mit Scemblix auf, wobei unerwünschte Arzneimittelwirkungen vom Grad 3 bei 22 (4 %) Patienten auftraten. Bei den Patienten mit Anämie vom Grad ≥3 betrug die mediane Zeit bis zum ersten Auftreten von unerwünschten Arzneimittelwirkungen 22,21 Wochen (Bereich: 0,14 bis 207 Wochen) mit einer medianen Dauer einer auftretenden unerwünschten Arzneimittelwirkung von 0,79 Wochen (95 %-KI, Bereich: 0,29 bis 1,71 Wochen). Scemblix wurde bei 2 Patienten (0,4 %) aufgrund von Anämie vorübergehend ausgesetzt.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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