ZusammensetzungWirkstoffe
Fäkales Mikrobiota
Hilfsstoffe
(pro 250ml): Natriumchlorid (1.5g), Glycerin E422 (24g), Aqua purificata
250 ml Rektalsuspension enthalten 600 mg Natrium.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenMultirezidivierende Infektionen mit Clostridoides difficile (früher Clostridium difficile genannt) bei erwachsenen Patienten (≥ 18 Jahre) nach vorheriger spezifischer Antibiotikatherapie gemäss den geltenden Empfehlungen.
Dosierung/AnwendungDie Dosierung hängt vom Verabreichungsweg und der klinischen Form ab.
Die Verschreibung und Verabreichung von Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension, ist ausschliesslich für die Anwendung im Spital vorgesehen. Jede Verabreichung wird in das CHUV-TMF-Register eingetragen und der/die Patient/in fünf Jahre lang nachverfolgt (siehe unten).
Übliche Dosierung
Anwendung von 50 bis 250 mL Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension je nach Verabreichungsweg und -verfahren.
Meistens reicht eine einzige Behandlung aus. Wenn innerhalb von 8 Wochen eine neue Episode auftritt oder das Verfahren fehlschlägt, kann eine weitere Behandlung (Verabreichung von 50 bis 250 mL) mit Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension erforderlich sein.
Besondere Patientenpopulationen
Pädiatrische Bevölkerung
Es liegen keine ausreichenden klinischen Daten zur Anwendung von Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension bei Kindern und Jugendlichen vor. Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension ist nicht für die Anwendung in der pädiatrischen Bevölkerungsgruppe zugelassen.
Immunsupprimierte Patienten
Die verfügbaren Literaturdaten reichen nicht aus, um festzustellen, ob sich die Sicherheit oder Wirksamkeit in der immunsupprimierten Bevölkerungsgruppe von der der Allgemeinbevölkerung unterscheidet.
Art der Verabreichung
Je nach der klinischen Situation des Patienten/der Patientin kann die Behandlung entweder stationär oder ambulant durchgeführt werden.
Vor der ersten Behandlung werden Blut- und Stuhlproben des/der Empfängerpatienten/in zur Rückverfolgbarkeit entnommen (Aufbewahrung in der Biobank bei -80°C).
Durch Koloskopie
Vor der Behandlung mit Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension: Manchmal ist ein kurzer Spitalsaufenthalt erforderlich (1-3 Tage). Die spezifische Antibiotikatherapie gegen C.difficile (mit Fidaxomicin oder Vancomycin) wird 24-48 Stunden vor dem fäkalen Mikrobiota-Transfer (FMT) abgebrochen.
In den zwei Tagen vor der Koloskopie muss eine ballaststofffreie Diät eingehalten werden.
Am Vortag wird eine Kolonvorbereitung mit einem Verfahren durchgeführt, das auf die Situation des/der Patienten/in abgestimmt ist, idealerweise in geteilter Einnahme (am Vortag und am selben Tag).
Am Tag der Behandlung mit Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension kann der/die Patient/in die üblichen notwendigen Medikamente mit einer geringen Menge Wasser einnehmen.
Der/die Patient/in muss 4 Stunden vor der Behandlung mit Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension nüchtern sein. Die Qualität der Wirkung der Kolonpräparation muss beurteilt werden (Boston-Score). Die Koloskopie wird mit einer Prämedikation (Sedierung) durchgeführt.
Ein Volumen zwischen 50 und 250 ml wird bei der Endoskopie direkt in den Dickdarm administriert.
Der Transfer von fäkaler Mikrobiota durch Koloskopie dauert im Durchschnitt 30 bis 40 Minuten. Der/die Patient/in bleibt anschliessend unter postkoloskopischer Überwachung gemäss den geltenden Empfehlungen
Durch rektalen Einlauf
Vor der Behandlung mit Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension ist eine Überprüfung der Fähigkeit des Patienten, seinen Analsphinkter zu kontrollieren, unerlässlich, um den fäkalen Mikrobiota-Transfer auf diesem Weg durchführen zu können.
Eine Dickdarmvorbereitung wird mit einem Verfahren durchgeführt, das auf die Situation des/der Patienten/in abgestimmt ist.
Am Tag der Behandlung mit Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension wird ein Einlauf in einem Abstand von mindestens 2 Stunden zu einer Mahlzeit durchgeführt.
Für die Behandlung liegt der/die Patient/in auf der linken Seite. Der/die Arzt/Ärztin führt eine geschmierte Sonde in das Rektum ein und stösst diese dann etwa 10 cm in den Darm hoch. Anschliessend wird Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension, mit einem Volumen von 50-150 ml während 5-15 Minuten verabreicht. Der/die Patient/in muss seinen/ihren Analsphinkter kontrollieren können, um den Einlauf beizubehalten. Der Patient sollte so lange wie möglich, mindestens 30 Minuten, auf der linken Seite liegen bleiben und den Einlauf zurückhalten. Nach der Evakuierung wird eine kleine Toilette durchgeführt.
Der/die Patient/in bleibt nach der Behandlung mit Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension mindestens eine Stunde lang in einer liegenden Position unter Aufsicht.
Durch naso-jejunale oder naso-duodenale Sonde
Vor der Behandlung mit Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension: Am Tag vor dem Transfer fäkaler Mikrobiota wird eine auf die Situation der Patientin/des Patienten abgestimmte Kolikvorbereitung durchgeführt.
Am Tag der Behandlung mit Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension kann der/die Patient/in die üblichen notwendigen Medikamente mit einer geringen Menge Wasser einnehmen. Der/die Patient/in muss sechs Stunden vor der Behandlung mit Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension nüchtern sein.
Die Positionierung der Sonde muss vor der Verabreichung von Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension, überprüft werden. Der/die Patient/in bleibt während der Behandlung in einer sitzenden Position. Der/die Arzt/Ärztin führt das Medikament über 50ml-Spritzen in die naso-jejunale oder naso-duodenale Sonde ein. Wenn der Patient bereits eine Jejunostomie hat, wird dieser Weg für die Verabreichung bevorzugt. Der Inhalt jeder Spritze wird 1 bis 2 Minuten lang injiziert, je nach Toleranz des Patienten. Die Standarddosis bei diesem Verabreichungsweg liegt zwischen 50 und 250 ml (1-5 Spritzen à 50 ml).
Der/die Patient/in sollte nach der Übertragung der fäkalen Mikrobiota etwa drei bis vier Stunden lang sitzen oder stehen. Der/die Patient/in kann eine Stunde nach der Behandlung essen.
Nachsorge für die Patienten
Nach der Behandlung mit Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension durch Koloskopie / Einlauf / naso-jejunale oder naso-duodenale Sonde: Es muss keine besondere Diät eingehalten werden. Die Behandlung mit Vancomycin oder Fidaxomicin sollte nicht wieder aufgenommen werden.
Um die Wirksamkeit zu beurteilen, muss die Darmpassage des Patienten mithilfe eines Stuhlkalenders überwacht werden, den er/sie mindestens 8 Wochen lang täglich ausfüllt. Dieser Kalender wird bei den Nachsorgeterminen analysiert. Es werden zwei Termine geplant, 15 Tage und 8 Wochen nach der FMT. Telefonische oder persönliche Folgekonsultationen werden nach 6 Monaten und jährlich über einen Zeitraum von 5 Jahren im Rahmen eines systematischen Nachsorgeprogramms geplant und im CHUV-TMF-Register gesammelt.
Die Nachsorge ist für alle Patienten gleich, unabhängig der allenfalls vorliegenden Komorbiditäten.
Empfehlungen bei akutem Durchfall innerhalb von 8 Wochen nach dem Transfer fäkaler Mikrobiota
Wenn der/die Patient/in nach dem Transfer fäkaler Mikrobiota über mehr als 48 Stunden hinweg 3 oder mehr flüssige Stühle (Bristol-Skala 6-7) pro Tag hat, sollte ein Test auf C. difficile durchgeführt werden.
Wenn die Diagnose einer C. difficile-Infektion gemäss den geltenden Empfehlungen gestellt wird, wird eine antibiotische Behandlung, die gegen C. difficile wirksam ist (Fidaxomicin oder Vancomycin), verschrieben. Ein erneuter Transfer fäkaler Mikrobiota sollte in Betracht gezogen werden.
Empfehlungen bei der Einnahme von Antibiotika
Wenn der/die Patient/in nach dem Transfer der fäkalen Mikrobiota Antibiotika einnehmen muss, sollte die Darmpassage überwacht werden (siehe Empfehlungen bei Durchfall).
KontraindikationenSchwere allergische Reaktionen auf einen der Inhaltsstoffe und/oder Hilfsstoffe.
Patienten, die mit systemischen Antibiotika behandelt werden (mit Ausnahme von Antibiotika, die zur Behandlung von Clostridoides difficile (CDI)-Infektionen indiziert sind)
Akute Darmperforation
Schwere immunsupprimierte Patienten , Patienten mit schwerer Agranulozytose oder Neutropenie
Die Kontraindikationen für endoskopische Verabreichungsverfahren oder Einläufe sind zu beachten.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenPatienten immunsupprimierte Patienten
Die Daten bei leicht/mittelgradig immungeschwächten Patienten sind begrenzt. Daher ist es nicht möglich, das Nutzen-Risiko-Verhältnis in dieser Population zu bestimmen. Das Risiko, nach der potenziellen Übertragung von Krankheitserregern Komplikationen zu entwickeln, ist bei immungeschwächten Patienten wahrscheinlich erhöht. Als Vorsichtsmassnahme werden bei leicht/mittelgradig immungeschwächten Patienten zusätzliche Screeningtests bei Spendern auf Stuhl und Blut durchgeführt.
Chronisch entzündliche Darmerkrankung (IBD)
Wenn der/die Patient/in bekanntermassen an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (IBD) leidet, ist es meist notwendig, die IBD-Behandlung vor und nach dem FMT zu verstärken, da ein Risiko für Schübe nach dem Transfer fäkaler Mikrobiota beschrieben wurde. Ob der FMT für diese Schübe verantwortlich ist, ist nicht bewiesen. Diese Vorfälle sind selten (weniger als 5 %).
Behandlung mit systemischen Antibiotika
Die Behandlung mit Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension sollte bei einer systemischen Antibiotikatherapie verschoben werden, da die Einnahme von Antibiotika die Wirkung des Fäkalen Mikrobiota-Transfers aufheben kann. Wenn eine Antibiotikatherapie geplant ist (z.B. Antibiotikaprophylaxe bei zahnärztlichen Eingriffen), ist es ratsam, den FMT nach der geplanten Antibiotikatherapie zu verschieben oder die geplante Antibiotikatherapie mit einem Abstand von mindestens einem Monat nach dem FMT durchzuführen.
Bei der Antibiotikaprophylaxe mit Sulfamethoxazol-Trimethoprim (Bactrim) bei immunsupprimierten Patienten zur Prävention einer opportunistischen Infektion mit Pneumocystis jirovecii können therapeutische Alternativen in Betracht gezogen werden. Je nach Nutzen-Risiko-Abwägung und wenn es keine Alternative gibt, wird Sulfamethoxazol-Trimethoprim idealerweise 72 Stunden bis eine Woche nach dem FMT wieder eingenommen.
Übertragbare Infektionserreger
Trotz der strengen Auswahlkriterien für Spenderinnen und Spender kann ein potenzielles Risiko der Übertragung einer Krankheit oder Infektion nicht vollständig ausgeschlossen werden. Bisher sind solche Ereignisse jedoch aussergewöhnlich. Durch eine strenge Auswahl der Spender kann dieses Risiko minimiert werden.
Potenzielles Vorhandensein von Lebensmittelallergenen
Dieses Produkt wird aus menschlichen Fäkalien hergestellt und kann Lebensmittelallergene enthalten. Das Potenzial, unerwünschte Reaktionen aufgrund von Nahrungsmittelallergenen auszulösen, ist nicht bekannt.
Hilfsstoffe von besonderem Interesse
Dieses Medikament enthält Glycerin und kann Kopfschmerzen, Magenverstimmungen und Durchfall verursachen.
Dieses Medikament enthält 600 mg Natrium pro Behandlung (bei Verabreichung der gesamten 250 ml), was 30% der von der WHO empfohlenen maximalen täglichen Nahrungsaufnahme von 2 g Natrium pro Erwachsenem entspricht.
InteraktionenAntibiotika, die sich auf die Zusammensetzung und Funktion der Darmmikrobiota auswirken, sollten (soweit möglich) in den Tagen nach der Behandlung mit Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension, vermieden werden.
-Wenn eine Antibiotikatherapie geplant ist (z.B. Antibiotikaprophylaxe bei zahnärztlichen Eingriffen), ist es ratsam, den FMT nach der geplanten Antibiotikatherapie zu verschieben oder die geplante Antibiotikatherapie mit einem Abstand von mindestens einem Monat nach dem FMT durchzuführen.
-Bei der Antibiotikaprophylaxe mit Sulfamethoxazol-Trimethoprim (Bactrim) bei immunsupprimierten Patienten zur Prävention einer opportunistischen Infektion mit Pneumocystis jirovecii sollten die Alternativen Atovaquon per os oder Pentacarinat Aerosol monatlich (Dauer einen Monat) diskutiert werden. Wenn es keine Alternativen gibt, wird Sulfamethoxazol-Trimethoprim idealerweise zwischen 72 Stunden und einer Woche nach dem FMT unter Berücksichtigung der Nutzen-Risiko-Abwägung für den Patienten wieder aufgenommen.
Schwangerschaft, StillzeitEs gibt nicht genügend klinische Daten über die Anwendung von Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension bei schwangeren Frauen. In der Literatur werden nur wenige Fälle berichtet, und es gibt keine spezifischen klinischen Studien bei schwangeren Frauen. Daher wird Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen, es sei denn, es gibt keine therapeutische Alternative.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenEine entsprechende Studie wurde nicht durchgeführt.
Unerwünschte WirkungenDie Zusammenfassung des Sicherheitsprofils basiert auf einer systematischen Literaturübersicht, die anhand von 20 randomisierten Studien (ICD und Nicht-ICD) mit 4241 Patienten durchgeführt wurde, die einen oder mehrere fäkale Mikrobiota-Transfers erhielten (n = 5688): (Systematic review : The global incidence of faecal microbiota transplantationrelated adverse events from 2000 to 2020. DOI: 10.1111/apt.16148)
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die häufigsten Nebenwirkungen sind gastrointestinaler Art (Durchfall, Bauchbeschwerden, Verstopfung, Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit) und sind hauptsächlich Grad 1 und 2 (leicht und mittelschwer). Sie sind reversibel und treten in den Folgetagen des fäkalen Mikrobiota-Transfers auf, d.h. am Tag nach dem fäkalen Mikrobiota-Transfer und bis zu einer Woche nach dem FMT.
Liste der unerwünschten Wirkungen
"Sehr häufig" (≥1/10), "häufig" (≥1/100, <1/10), "gelegentlich" (≥1/1000, <1/100), "selten" (≥1/10'000, <1/1000), "sehr selten" (<1/10'000).
Klasse des Organsystems
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Frequenz
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Unerwünschte Wirkungen aus klinischen Studien
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Gastrointestinale Erkrankungen
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Sehr häufig
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Durchfall
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Häufig
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Bauchbeschwerden, Verstopfung, Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit
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Sehr selten
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Verschlechterung oder Ausbruch von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
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Infektionen
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Selten
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Übertragung pathogener Mikroorganismen ohne Anzeichen von Schweregrad oder mit wechselndem Schweregrad
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Sehr selten
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Übertragung von pathogenen Mikroorganismen, die zu einer schweren Infektion führen
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Allgemeine Beschwerden und Anomalien am Verabreichungsort
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Gelegentlich
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Fieber mit spontan günstigem Verlauf
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Beschreibung spezifischer Nebenwirkungen und weitere Informationen
Schwerwiegende Nebenwirkungen, einschliesslich schwerer Infektionen oder Todesfälle, die möglicherweise, wahrscheinlich oder definitiv auf den Transfer von fäkaler Mikrobiota zurückzuführen sind, sind sehr selten.
Übertragung von Mikroorganismen und/oder durch das Mikrobiota vermittelte Krankheiten
-Übertragung von Mikroorganismen, die bisher nicht bekannt sind oder die später zu einer Krankheit führen könnten. Es wurden keine unkonventionellen Krankheitserreger durch einen Transfer von Fäkalmikrobiota nach den Erfahrunges des CHUVs übertragen, auch nicht bei immungeschwächten Patienten.
-Übertragung von SARS-CoV-2. Dieses Risiko wurde bislang noch nicht nachgewiesen. Bei allen Spendern wird ein spezifisches Screening durchgeführt (Fragebögen, Stuhlproben), um dieses potenzielle Risiko zu berücksichtigen.
-Pathologien, die durch die vom Spender übertragene Darmmikrobiota vermittelt werden (Fettleibigkeit, Diabetes, Darmkrebs, andere Krebsarten, Autoimmunerkrankungen usw.). Bei der Auswahl der Spender wird dieses Risiko minimiert und Spender mit Komorbiditäten und/oder einer Familiengeschichte dieser Erkrankungen werden ausgeschlossen.
Unerwünschte Wirkungen, die nach dem Inverkehrbringen festgestellt wurden
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungEs wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
Es wurde kein ATC-Code vergeben.
Wirkungsmechanismus
Die Wirkungsmechanismen des fäkalen Mikrobiota-Transfers sind nur unvollständig bekannt. Grob gesagt sorgt das Darmmikrobiota im symbiotischen Zustand mit dem Wirt für einen "Barriereeffekt" gegenüber C. difficile, indem es für die Homöostase des Darms, eine Raumund Nährstoffkonkurrenz sorgt und in den Gallensäurestoffwechsel eingreift (eine wichtige Rolle im pathophysiologischen Mechanismus dieser Infektion). Der Transfer fäkaler Mikrobiota würde es ermöglichen, in diese verschiedenen Mechanismen einzugreifen und so zur Heilung und zur Prävention neuer Episoden von ICD beizutragen
Pharmakodynamik
Es liegen keine pharmakokinetischen oder pharmakodynamischen Studien für Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension, vor.
Klinische Wirksamkeit
Die Wirksamkeit des Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension in der Indikation rezidivierender Infektionen mit Clostridioides difficile ist durch mehrere Metaanalysen und einen Cochrane Review belegt. Die Beobachtungsdaten zur Wirksamkeit von 86 Patienten, die mit "TMF CHUV" (Kapsel mit veränderter Wirkstofffreisetzung und Rektalsuspension) behandelt wurden, stimmen mit den in der Literatur beobachteten Vorteilen überein.
Diese Beobachtungsdaten von Patienten, die am CHUV behandelt wurden, deuteten nicht auf einen signifikanten Unterschied in der Wirksamkeit hin:
in Teilpopulationen (Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen) im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung
zwischen der frischen und der bei -80°C eingefrorenen Formulierung.
zwischen oralen und endoskopischen Verabreichungswegen.
Die Übertragung von fäkaler Mikrobiota durch Einläufe (rektaler Zugang) hat eine geringere Wirksamkeit in Zusammenhang mit dem Verfahren (sofortige Entleerung des Einlaufs nach dem Transfer fäkaler Mikrobiota durch schlechte Kontrolle des Darmsphinkters durch den Patienten). Durch eine strikte Auswahl der Patienten kann die Wirksamkeit auf diesem Weg signifikant verbessert und ein Versagen des Verfahrens und eine Wiederholung der Behandlung vermieden werden.
PharmakokinetikAbsorption
Nicht zutreffend.
Distribution
Nicht zutreffend.
Metabolismus
Nicht zutreffend.
Elimination
Die Ausscheidung erfolgt zu 100% über den Darm.
Linearität/Nichtlinearität
Nicht zutreffend.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Nicht zutreffend.
Leberfunktionsstörungen
Nicht zutreffend.
Nierenfunktionsstörungen
Nicht zutreffend.
Ältere Patienten
Nicht zutreffend.
Kinder und Jugendliche
Nicht zutreffend.
Genetische Polymorphismen
Nicht zutreffend.
Präklinische DatenTransfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension wurde nicht auf Karzinogenität, Genotoxizität, mutagenes Potenzial oder Beeinträchtigung der männlichen oder weiblichen Fertilität bei Tieren untersucht.
Sonstige HinweiseHaltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit "EXP" bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach dem Auftauen
Maximal 6 Stunden im Kühlschrank zwischen 2° und 8° C nach vollständigem Auftauen.
Besondere Lagerungshinweise
Im Gefrierschrank aufbewahren (unter -80°C)
Im Kühlschrank bei 2-8°C aufbewahren: maximal 24 Stunden (einschliesslich Auftauen)
Hinweise für die Handhabung
Vorbereitung der Spritzen
-Auftau-Schritte: 2 mögliche Verfahren
1-Lassen Sie die Rektalsuspension in der Flasche 15 Minuten lang bei Raumtemperatur auf einem sterilen Tuch auftauen, spülen Sie die Flasche mit kaltem Wasser ab und stellen Sie diese dann in ein Wasserbad (Temperatur zwischen 20° und 35°C), bis der Inhalt vollständig aufgetaut ist.
2-Im Kühlschrank bei 2-8° C langsam auftauen lassen (über Nacht)
-Durch sterile Gaze filtrieren.
-In sterile 50-mL-Spritzen verpacken und etikettieren.
Spritzen, die aus Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension hergestellt wurden und zur Verabreichung via Koloskopie, Einlauf oder per Sonde (naso-jejunal oder duodenal) bestimmt sind, müssen im Kühlschrank bei 2-8° C aufbewahrt und dem Patienten innerhalb von 6 Stunden nach dem vollständigen Auftauen von Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Rektalsuspension verabreicht werden.
Zulassungsnummer68581 (Swissmedic
Packungen1 Flasche mit 250 ml [A]
Ausschliesslich für die Anwendung im Spital vorgesehen gemäss Art. 26 Abs. 4 VAM.
ZulassungsinhaberinCHUV, Centre hospitalier universitaire vaudois, Lausanne
Hersteller
Service de Pharmacie, CHUV, Centre hospitalier universitaire vaudois, Lausanne
Stand der InformationDezember 2024
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