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Fachinformation zu Tibsovo®:Servier (Suisse) SA
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Dosierung/Anwendung

Die Behandlung sollte unter der Aufsicht von Ärzten eingeleitet werden, die in der Anwendung antineoplastischer Arzneimittel erfahren sind.
Vor der Einnahme von Tibsovo muss das Vorliegen einer IDH1-R132-Mutation bei den Patienten mithilfe eines validierten diagnostischen Tests bestätigt werden (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Übliche Dosierung
Akute myeloische Leukämie
Die empfohlene Dosis beträgt 500 mg Ivosidenib (2 Tabletten zu 250 mg) oral einmal täglich. Ivosidenib soll am Tag 1 von Zyklus 1 begonnen werden, in Kombination mit Azacitidin in einer Dosierung von 75 mg/m2 Körperoberfläche, intravenös oder subkutan, einmal täglich an den Tagen 1 bis 7 eines jeden 28-Tage-Zyklus. Bitte beachten Sie die vollständige Fachinformation von Azacitidin.
Cholangiokarzinom
Die empfohlene Dosis beträgt 500 mg Ivosidenib (2 Tabletten zu 250 mg) oral einmal täglich.
Dauer der Behandlung
Akute myeloische Leukämie
Die Behandlung sollte fortgesetzt werden, bis die Krankheit fortschreitet oder bis die Behandlung vom Patienten nicht mehr toleriert wird.
Es wird empfohlen, die Patienten während mindestens sechs Zyklen zu behandeln.
Cholangiokarzinom
Die Behandlung sollte fortgesetzt werden, bis die Krankheit fortschreitet oder bis die Behandlung vom Patienten nicht mehr toleriert wird.
Vergessene oder verspätete Einnahme
Wenn die Einnahme einer Dosis vergessen wurde oder nicht zur gewohnten Zeit erfolgt ist, sollen die Tabletten so schnell wie möglich innerhalb von 12 Stunden nach der vergessenen Dosis eingenommen werden. Es dürfen nicht zwei Dosen innerhalb von 12 Stunden eingenommen werden. Die Tabletten sollen am folgenden Tag wie gewohnt eingenommen werden.
Wenn eine Dosis erbrochen wird, sollen keine Tabletten als Ersatz eingenommen werden. Die Tabletten sollen am folgenden Tag wie gewohnt eingenommen werden.
Vorsichtsmassnahmen vor der Verabreichung und Nachbeobachtung
Vor Beginn der Behandlung muss ein Elektrokardiogramm (EKG) erstellt werden. Das herzfrequenzkorrigierte QT-Intervall (QTc) muss vor Behandlungsbeginn weniger als 450 ms betragen. Bei einem abnormalen QT soll der Arzt/die Ärztin das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Behandlungseinleitung mit Ivosidenib erneut sorgfältig abwägen. Bei einer Verlängerung des QTc-Intervalls zwischen 480 ms und 500 ms sollte der Beginn der Behandlung mit Ivosidenib eine Ausnahme bleiben und von einer engmaschigen Überwachung begleitet werden.
Nach Beginn der Behandlung sollte während der ersten 3 Behandlungswochen mindestens einmal pro Woche ein EKG durchgeführt werden, danach monatlich und wenn klinisch angezeigt, sofern das QTc-Intervall bei ≤480 ms bleibt. Bei Anomalien des QTc-Intervalls muss schnell gehandelt werden (siehe Tabelle 1 und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei auffälliger Symptomatik soll ein EKG gemäss klinischer Indikation durchgeführt werden.
Die gleichzeitige Verabreichung von Arzneimitteln, die bekannterweise das QTc-Intervall verlängern, oder bei gleichzeitiger Verabreichung von moderaten oder starken CYP3A4-Inhibitoren kann das Risiko einer QTc-Verlängerung erhöhen und ist während der Behandlung mit Tibsovo nach Möglichkeit zu vermeiden. Die Patienten sind mit Vorsicht zu behandeln und das Auftreten einer QTc-Verlängerung soll genau überwacht werden, wenn die Anwendung einer geeigneten Alternative nicht möglich ist. Vor der gleichzeitigen Verabreichung soll ein EKG durchgeführt werden, eine wöchentliche Überwachung soll über mindestens 3 Wochen erfolgen und danach monatlich, wenn es klinisch indiziert ist (siehe unten und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Interaktionen» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Ein vollständiges Blutbild und die blutchemischen Parameter sind vor Beginn der Behandlung mit Tibsovo, im ersten Behandlungsmonat mindestens einmal pro Woche, im zweiten Monat alle zwei Wochen und danach monatlich sowie während der gesamten Behandlungsdauer bei jedem Arztbesuch, sofern klinisch angezeigt, zu beurteilen.
Dosisanpassung bei gleichzeitiger Verabreichung von moderaten oder starken CYP3A4-Inhibitoren
Ist die Anwendung von moderaten oder starken CYP3A4-Inhibitoren nicht zu vermeiden, soll die empfohlene Dosis von Ivosidenib auf 250 mg (1 Tablette à 250 mg) einmal täglich reduziert werden. Wenn der moderate oder starke CYP3A4-Inhibitor abgesetzt wird, soll die Ivosidenib-Dosis nach mindestens 5 Halbwertszeiten des CYP3A4-Inhibitors auf 500 mg erhöht werden (siehe oben und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» sowie «Interaktionen»).
Dosisänderungen und Empfehlungen zum Umgang mit unerwünschten Wirkungen

Tabelle 1 - Empfohlene Dosisänderungen bei unerwünschten Wirkungen

Unerwünschte Wirkung

Empfohlene Massnahme

Differenzierungssyndrom
(siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»)

·Bei Verdacht auf ein Differenzierungssyndrom sollten für mindestens drei Tage systemische Kortikosteroide verabreicht werden, die erst nach Abklingen der Symptome schrittweise reduziert werden. Ein vorzeitiges Absetzen kann zum Wiederauftreten der Symptome führen.
·Einleitung einer hämodynamische Überwachung bis zum Abklingen der Symptome und für mindestens drei Tage.
·Unterbrechen der Tibsovo-Behandlung, wenn die gravierende Anzeichen/Symptome länger als 48 Stunden nach Beginn der systemischen Kortikosteroid-Gabe anhalten.
·Wiederaufnahme der Behandlung mit 500 mg Ivosidenib einmal täglich, wenn sich die Anzeichen/Symptome mildern oder schwächer sind und wenn sich der klinische Zustand verbessert.

Leukozytose (Anzahl der weissen Blutkörperchen > 25 ×109/l oder ein absoluter Anstieg der Gesamtanzahl der weissen Blutkörperchen > 15 ×109/l im Vergleich zum Ausgangswert, siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»).

·Einleitung der Behandlung mit Hydroxycarbamid gemäss Pflegestandard der Einrichtung und einer Leukapherese, sofern klinisch angezeigt.
·Hydroxycarbamid erst dann schrittweise verringern, wenn sich die Leukozytose gebessert oder zurückgebildet hat. Ein vorzeitiger Abbruch kann zum Wiederauftreten führen.
·Unterbrechen der Therapie mit Tibsovo, wenn sich die Leukozytose nach der Behandlung mit Hydroxycarbamid nicht gebessert hat.
·Wiederaufnahme der Behandlung mit 500 mg Ivosidenib einmal täglich nach Abklingen der Leukozytose.

Verlängerung des QTc-Intervalls auf > 480 bis 500 ms
(Grad 2, siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Interaktionen»
sowie «Unerwünschte Wirkungen»)

·Überwachung und Supplementation von Elektrolyten gemäss klinischer Indikation, um deren Blutspiegel zu korrigieren.
·Überprüfung und Anpassung von gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln, von denen bekannt ist, dass sie das QTc-Intervall verlängern (siehe «Interaktionen»).
·Unterbrechen der Therapie mit Tibsovo bis das QTc-Intervall wieder ≤480 ms beträgt.
·Wiederaufnahme der Behandlung mit 500 mg Ivosidenib einmal täglich nach Absinken des QTc-Intervalls auf ≤480 ms.
·EKG-Überwachung mindestens einmal wöchentlich während 3 Wochen und sofern klinisch angezeigt, nach Rückkehr des QTc-Intervalls auf ≤480 ms.

Verlängerung des QTc-Intervalls auf > 500 ms
(Grad 3, siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Interaktionen»
und «Unerwünschte Wirkungen»)

·Überwachung und Supplementation von Elektrolyten gemäss klinischer Indikation, um deren Blutspiegel zu korrigieren.
·Überprüfung und Anpassung von gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln, von denen bekannt ist, dass sie das QTc-Intervall verlängern (siehe «Interaktionen»).
·Unterbrechen der Tibsovo-Behandlung und führen Sie alle 24 Stunden eine EKG-Überwachung durch, bis das QTc-Intervall auf weniger als 30 ms vom Ausgangswert zurückkehrt oder wieder ≤480 ms beträgt.
·Bei einer Verlängerung des QTc-Intervalls > 550 ms sollte zusätzlich zur bereits geplanten Unterbrechung der Ivosidenib-Behandlung eine kontinuierliche EKG-Überwachung des Patienten erwogen werden, bis der QTc-Wert wieder auf < 500 ms zurückgeht.
·Wiederaufnahme der Behandlung mit 250 mg Ivosidenib einmal täglich nach Rückkehr des QTc-Intervalls auf weniger als 30 ms vom Ausgangswert oder ≤480 ms.
·Durchführen einer EKG-Überwachung mindestens einmal pro Woche während 3 Wochen und entsprechend klinischer Indikation nach Rückkehr des QTc-Intervalls auf weniger als 30 ms vom Ausgangswert oder ≤480 ms.
·Wenn eine andere Ursache für die QTc-Verlängerung festgestellt wird, kann die Dosis auf 500 mg Ivosidenib einmal täglich erhöht werden.

Verlängerung des QTc-Intervalls mit Anzeichen/Symptomen einer lebensbedrohlichen ventrikulären Arrhythmie
(Grad 4, siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Interaktionen»
und «Unerwünschte Wirkungen»)

·Die Behandlung endgültig abbrechen.

Guillain-Barré-Syndrom
(siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»)

·Die Behandlung endgültig abbrechen.

Posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom
(siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»)

·Die Behandlung endgültig abbrechen.

Progressive multifokale Leukenzephalopathie
(siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»)

·Die Behandlung endgültig abbrechen.

Andere unerwünschte Wirkungen des Grades 3 oder höher

·Unterbrechen der Therapie mit Tibsovo bis die Toxizität auf Grad 1 oder niedriger oder auf den Ausgangswert zurückgeht. Anschliessende Wiederaufnahme der Behandlung mit 500 mg täglich (Toxizität Grad 3) oder 250 mg täglich (Toxizität Grad 4).
·Wenn die Grad-3-Toxizität erneut (ein zweites Mal) auftritt, ist die Tibsovo-Dosis auf 250 mg pro Tag zu reduzieren, bis die Toxizität abgeklungen ist. Anschliessende Erhöhung der Dosis auf 500 mg pro Tag.
·Wenn eine Toxizität vom Grad 3 erneut (ein drittes Mal) auftritt oder wenn eine Toxizität vom Grad 4 erneut auftritt, ist die Behandlung mit Tibsovo abzusetzen.

Grad 1 ist leicht, Grad 2 ist moderat, Grad 3 ist schwer, Grad 4 ist lebensbedrohlich.

Spezielle Patientengruppen
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten (≥65 Jahre, siehe «Unerwünschte Wirkungen» und «Pharmakokinetik») ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Für Patienten im Alter von 85 Jahren oder älter liegen keine Daten vor.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter Leberinsuffizienz (Child-Pugh-Klasse A) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Für Patienten mit mässiger oder schwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh-Klassen B und C) gibt es keine Dosierungsempfehlungen. Tibsovo sollte daher bei Patienten mit mässiger oder schwerer Leberinsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden und diese Patientengruppe ist engmaschig zu überwachen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Pharmakokinetik» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter (eGFR ≥60 bis < 90 ml/min/1,73 m2) oder mässiger (eGFR ≥30 bis < 60 ml/min/1,73 m2) Nierenfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Eine empfohlene Dosis wurde für Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (eGFR < 30 ml/min/1,73 m2) nicht ermittelt. Tibsovo sollte bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung mit Vorsicht angewendet werden und diese Patientengruppe ist engmaschig zu überwachen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»).
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Tibsovo bei Kindern und Jugendlichen < 18 Jahren ist nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.
Art der Anwendung
Tibsovo ist zur oralen Anwendung bestimmt.
Die Tabletten werden einmal täglich etwa zur gleichen Zeit eingenommen. Die Patienten sollten 2 Stunden vor und bis 1 Stunde nach Einnahme der Tabletten nichts essen (siehe «Pharmakokinetik»). Die Tabletten sollen als Ganzes mit Wasser geschluckt werden. Nicht schneiden, zerdrücken oder kauen.
Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass sie während der Behandlung Grapefruit und Grapefruitsaft vermeiden sollten (siehe «Interaktionen»). Die Patienten sind auch darauf hinzuweisen, das im Tablettenbehältnis enthaltene Silikagel-Trockenmittel nicht zu schlucken (siehe Rubrik «Hinweise für die Handhabung»).

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