Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Pädiatrische Population
Die Sicherheit von Prevenar 20 wurde bei 5987 Teilnehmern im Alter von 6 Wochen bis <18 Jahren in vier randomisierten, doppelblinden, Wirkstoff-kontrollierten klinischen Studien und einer einarmigen klinischen Studie untersucht (eine Phase-2 und vier Phase-3-Studien). 3664 Teilnehmer erhielten mindestens 1 Dosis Prevenar 20 und 2323 Teilnehmer erhielten Prevenar 13 (Kontrollimpfstoff).
Säuglinge und Kinder im Alter von 6 Wochen bis <15 Monaten
Klinische Studien wurden an gesunden Säuglingen und Kindern im Alter von 6 Wochen bis <15 Monaten unter Anwendung eines Impfschemas mit 3 Dosen (Phase-3-Studie B7471012 [Studie 1012]) oder mit 4 Dosen (Phase-3-Studien B7471011 and B7471013 [Studien 1011 and 1013] und der Phase-2-Studie B7471003 [Studie 1003]) durchgeführt. In diesen 4 Säuglingsstudien erhielten 5156 Teilnehmer mindestens 1 Impfstoffdosis: 2833 erhielten Prevenar 20 und 2323 erhielten Prevenar 13. Insgesamt erhielten etwa 90% der Teilnehmer in jeder Gruppe alle Dosen bis zur studienspezifischen Booster-Dosis. In allen Studien wurden lokale Reaktionen und systemische Ereignisse nach jeder Dosis erfasst. Ebenso wurden in allen Studien unerwünschte Ereignisse ab der 1. Dosis bis 1 Monat nach der letzten Impfung der Grundimmunisierung und ab der Booster-Impfung bis 1 Monat nach der Impfung erfasst. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse wurden bis 1 Monat nach der letzten Dosis in Studie 1012 und bis 6 Monate nach der letzten Dosis in den Studien 1011, 1013 und 1003 ausgewertet.
Die Raten schwerwiegender lokaler Reaktionen und systemischer Ereignisse waren niedrig, und die meisten Reaktionen klangen innerhalb von 1 bis 3 Tagen ab. Die prozentualen Anteile der Teilnehmer mit lokalen Reaktionen und systemischen Ereignissen nach Gabe von Prevenar 20 waren im Allgemeinen ähnlich wie nach Prevenar 13. Basierend auf den Säuglings-Daten, waren die am häufigsten berichteten lokalen Reaktionen und systemischen Ereignisse nach einer beliebigen Dosis Prevenar 20 Reizbarkeit, Benommenheit und Schmerzen an der Injektionsstelle. In diesen Studien wurde Prevenar 20 zusammen mit bestimmten Standard-Impfungen für Kinder gegeben oder die gemeinsame Verabreichung war erlaubt (siehe «Interaktionen»).
Studie 1012 war eine pivotale, randomisierte, doppelblinde, Wirkstoff-kontrollierte Phase-3-Studie, in der 601 gesunde 2 Monate alte Säuglinge (≥42 bis ≤112 Tage), die nach >36 Schwangerschaftswochen geboren wurden, Prevenar 20 nach einem Impfschema mit 3 Dosen erhielten. Die am häufigsten (>10%) berichteten Nebenwirkungen nach einer beliebigen Dosis Prevenar 20 waren Reizbarkeit (71.0% bis 71.9%), Benommenheit/vermehrtes Schlafen (50.9% bis 61.2%), Schmerzen an der Injektionsstelle (22.8% bis 42.4%), verminderter Appetit (24.7% bis 39.3%), Rötung an der Injektionsstelle (25.3% bis 36.9%), Schwellung an der Injektionsstelle (21.4% bis 29.8%) und Fieber ≥38.0°C (8.9% bis 24.3%). Die meisten Nebenwirkungen traten innerhalb von 1 bis 2 Tagen nach der Impfung auf und waren leicht bis mässig stark ausgeprägt und von kurzer Dauer (1 bis 2 Tage).
Die Studien 1011, 1013 und 1003 waren doppelblinde, randomisierte, Wirkstoff-kontrollierte Studien, an denen 2232 gesunde Säuglinge teilnahmen, die mit Prevenar 20 nach einem Impfschema mit 4 Dosen geimpft wurden. Die am häufigsten (>10%) berichteten Nebenwirkungen nach einer beliebigen Dosis Prevenar 20 bei Säuglingen waren Reizbarkeit (58.5% bis 70.6%), Benommenheit/vermehrtes Schlafen (37.7% bis 66.2%), Schmerzen an der Injektionsstelle (32.8% bis 45.5%), verminderter Appetit (23.0% bis 26.4%), Rötung an der Injektionsstelle (22.6% bis 24.5%) und Schwellung an der Injektionsstelle (15.1% bis 17.6%). Die meisten Nebenwirkungen nach der Impfung waren leicht oder mässig stark ausgeprägt und klangen innerhalb von 1 bis 3 Tagen ab. Schwerwiegende Reaktionen wurden selten berichtet.
In Studie 1013 waren lokale Reaktionen und systemische Ereignisse in der Untergruppe der Frühgeborenen (111 Säuglinge, die im Gestationsalter von 34 bis <37 Wochen geboren wurden) ähnlich häufig oder seltener als bei den reifgeborenen Säuglingen der Studie. In der Untergruppe der Frühgeborenen betrug die Häufigkeit aller berichteten lokalen Reaktionen in der Prevenar 20-Gruppe 31.7% bis 55.3%. Die Häufigkeit aller berichteten systemischen Ereignisse betrug 65.0% bis 85.5% in der Prevenar 20-Gruppe.
Kinder im Alter von 15 Monaten bis <5 Jahren
In der Phase-3-Studie B7471014 (Studie 1014) erhielten insgesamt 831 Teilnehmer im Alter von 15 Monaten bis <18 Jahren eine Einzeldosis Prevenar 20 in vier Altersgruppen (davon waren 209 Teilnehmer im Alter von 15 bis <24 Monaten, 216 Teilnehmer im Alter von 2 bis <5 Jahren). Die Teilnehmer unter 5 Jahren hatten zuvor mindestens 3 Dosen Prevenar 13 erhalten.
Die am häufigsten (>10 %) berichteten Nebenwirkungen nach einer beliebigen Dosis Prevenar 20 bei Teilnehmern unter 2 Jahren waren Reizbarkeit (61.8%), Schmerzen an der Injektionsstelle (52.5%), Benommenheit/vermehrtes Schlafen (41.7%), Rötung an der Injektionsstelle (37.7%), verminderter Appetit (25.0%), Schwellung an der Injektionsstelle (22.1%) und Fieber ≥38.0°C (11.8%). Bei Teilnehmern von 2 Jahren bis <5 Jahren waren die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen Schmerzen an der Injektionsstelle (66.0%), Rötung an der Injektionsstelle (39.1%), Ermüdung (37.2%), Muskelschmerzen (26.5%) und Schwellung an der Injektionsstelle (23.3%).
Erwachsene >65 Jahre
Die Sicherheit von Prevenar 20 wurde in sechs klinischen Studien (zwei Phase-1-, eine Phase-2- und drei Phase-3-Haupt-Studien) an 4552 Teilnehmern ab einem Alter von 18 Jahren sowie an 2496 Teilnehmern in den Kontrollgruppen untersucht. Die Phase 2-Studie umfasste 443 Teilnehmer im Alter von 60 bis 64 Jahren, davon erhielten 221 Prevenar 20 und 222 gehörten der Kontrollgruppe an. Zwei der Phase-3-Haupt-Studien umfassten 4315 Teilnehmer im Alter von 50 Jahren und älter, davon 2465 in der Prevenar 20-Gruppe und 1850 in den Kontrollgruppen.
In den Phase-3-Haupt-Studien erhielten 2465 Teilnehmer im Alter von 50 Jahren und älter Prevenar 20. Dazu gehörten 334 Teilnehmer im Alter von 50 bis 59 Jahren und 2131 Teilnehmer ab einem Alter von 60 Jahren (1138 waren 65 Jahre oder älter). Von den Teilnehmern im Alter von 50 Jahren und älter, die in den Phase-3-Haupt-Studien Prevenar 20 erhielten, waren 1841 noch nie mit einem Pneumokokken-Impfstoff geimpft worden, 253 hatten zuvor PPSV23 erhalten (≥1 bis ≤5 Jahre vor der Aufnahme in die Studie), 246 hatten zuvor nur Prevenar 13 erhalten (≥6 Monate vor der Aufnahme in die Studie), und 125 hatten zuvor Prevenar 13, gefolgt von PPSV23 erhalten (die PPSV23-Dosis ≥1 Jahr vor der Aufnahme in die Studie).
Die Teilnehmer der Phase-3-Studie B7471007 (pivotale Studie 1007) wurden nach der Impfung 1 Monat lang auf unerwünschte Ereignisse und bis zu 6 Monate lang auf schwerwiegende unerwünschte Ereignisse untersucht. An der Studie nahmen 445 Teilnehmer im Alter von 50 bis 59 Jahren, 1985 Teilnehmer im Alter von 60 bis 64 Jahren, 624 Teilnehmer im Alter von 65 bis 69 Jahren, 319 Teilnehmer im Alter von 70 bis 79 Jahren und 69 Teilnehmer im Alter von ≥80 Jahren teil.
Bei Teilnehmern im Alter von 50 bis 59 Jahren in Studie 1007 waren die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen Schmerzen an der Injektionsstelle (72.5%), Muskelschmerzen (49.8%), Ermüdung (39.3%), Kopfschmerzen (32.3%) und Gelenkschmerzen (15.4%). Bei Teilnehmern ab einem Alter von 60 Jahren in Studie 1007 waren die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen Schmerzen an der Injektionsstelle (55.4%), Muskelschmerzen (39.1%), Ermüdung (30.2%), Kopfschmerzen (21.5%) und Gelenkschmerzen (12.6%). Diese waren in der Regel leicht oder mässig ausgeprägt und klangen innerhalb weniger Tage nach der Impfung ab.
Sicherheitsdaten aus einer gepoolten Analyse von Erwachsenen ≥65 Jahre, die sowohl Pneumokokken-naive Teilnehmer (Studie 1007) als auch Teilnehmer mit vorheriger Pneumokokken-Impfung (Studie 1006) einschloss, umfassten 1885 Teilnehmer; von diesen erhielten 1138 Prevenar 20 und 747 den Kontroll-Impfstoff. Das Sicherheitsprofil von Prevenar 20 bei Erwachsenen ab 65 Jahren mit oder ohne vorherige Pneumokokken-Impfung war im Allgemeinen mit dem des Kontroll-Impfstoffs vergleichbar. Die unerwünschten Wirkungen für die MedDRA-Systemorganklasse (SOC) Herzerkrankungen 1 Monat nach Impfung waren bei Teilnehmern ab 65 Jahren ähnlich bei Prevenar 20 (9 Ereignisse bei 1138 Teilnehmern (0.8%)) und PPSV23 (1 Ereignis bei 127 Teilnehmern (0.8%)), aber höher als bei Prevenar 13 (1 Ereignis bei 620 Teilnehmern (0.2%)). 6 Monate nach der Impfung wurden bei 0.5% der Teilnehmer, die Prevenar 20 erhielten, Ereignisse in der SOC Herzerkrankungen gemeldet (6 Ereignisse bei 1138 Teilnehmern).
In der Phase-3-Studie B7471006 (Studie 1006) wurde Prevenar 20 bei Teilnehmern ab einem Alter von 65 Jahren mit unterschiedlichem vorhergehenden Pneumokokken-Impfstatus untersucht (zuvor PPSV23, zuvor Prevenar 13 oder zuvor Prevenar 13, gefolgt von PPSV23). Die bei den Teilnehmern am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen in dieser Studie waren in der Häufigkeit ähnlich zu denen, die für Teilnehmer im Alter von ≥60 Jahren in Studie 1007 berichtet wurden, mit einer leicht erhöhten Häufigkeit von Schmerzen an der Injektionsstelle (61.2%) bei Teilnehmern, die zuvor Prevenar 13 erhalten hatten, und Gelenkschmerzen (16.8%) bei Teilnehmern, die zuvor Prevenar 13, gefolgt von PPSV23 erhalten hatten.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Nachfolgend findet sich eine Auflistung der Nebenwirkungen aus der Säuglings-Phase-2-Studie, den klinischen Phase-3-Studien an Kindern (6 Wochen bis <5 Jahren) und Erwachsenen und den Erfahrungen nach der Markteinführung.
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen mit abnehmender Häufigkeit und Schwere aufgeführt. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10'000) und «nicht bekannt» (Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Unerwünschte Wirkungen in klinischen Studien
Prevenar 20
Da Prevenar 20 dieselben 13 Serotyp-spezifischen Kapselpolysaccharid-Konjugate und dieselben sonstigen Impfstoffbestandteile enthält wie Prevenar 13, wurden die bei Prevenar 13 festgestellten Nebenwirkungen für Prevenar 20 übernommen. Unten aufgelistet sind die in der Säuglings-Phase-2-Studie und in Phase-3-Studien an Kindern (6 Wochen bis <5 Jahren) und Erwachsenen mit Prevenar 20 gemeldeten Nebenwirkungen, basierend auf der höchsten Häufigkeit unerwünschter Reaktionen, Lokalreaktionen oder systemischer Ereignisse nach der Impfung in einer Prevenar 20-Gruppe in einer Studie oder im gesamten Datensatz. Die Daten aus klinischen Studien an Säuglingen ergeben sich aus der gleichzeitigen Gabe von Prevenar 20 mit anderen Standard-Impfungen für Kinder. Im Falle von Nebenwirkungen, die in klinischen Studien mit Prevenar 13 berichtet wurden, aber nicht mit Prevenar 20, ist die Häufigkeit nicht bekannt. Das Sicherheitsprofil von Prevenar 20 war in klinischen Studien ähnlich wie das von Prevenar 13.
Pädiatrische Population
Säuglinge und Kinder im Alter von 6 Wochen bis <5 Jahren
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen, einschliesslich Gesichtsödem, Dyspnoe, Bronchospasmusa.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Verminderter Appetit (39.3%).
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr häufig: Reizbarkeit (71.9%).
Nicht bekannt: Weinena.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Benommenheit/vermehrtes Schlafen (66.2%).
Gelegentlich: Krampfanfälle (einschliesslich Fieberkrämpfe).
Nicht bekannt: Hypotonisch-hyporesponsive Episode, unruhiger Schlaf/verminderter Schlafa.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Diarrhoe, Erbrechen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Ausschlag.
Gelegentlich: Urtikaria oder Urtikaria-ähnlicher Ausschlag.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Fieber (Pyrexie) (24.3%), Schmerzen/Empfindlichkeit an der Injektionsstelle (66.0%), Erythem an der Injektionsstelle (39.1%), Induration/Schwellung an der Injektionsstelle (29.8%), Erythem an der Injektionsstelle >2.0 cm-7.0 cm (nach der Booster-Dosis und bei älteren [2 bis 5 Jahre alten] Kindern) (15.3%), Induration/Schwellung an der Injektionsstelle (>2.0–7.0 cm) (nach der Booster-Dosis und bei älteren [2 bis 5 Jahre alten] Kindern) (11.9%).
Häufig: Fieber >38.9°C, Induration/Schwellung an der Injektionsstelle >2.0–7.0 cm (nach Grundimmunisierung bei Säuglingen), Erythem an der Injektionsstelle >2.0 cm-7.0 cm (nach Grundimmunisierung bei Säuglingen), Schmerzen/Empfindlichkeit an der Injektionsstelle mit eingeschränkter Beweglichkeit der Gliedmassen.
Gelegentlich: Erythem an der Injektionsstelle (>7.0 cm), Induration/Schwellung an der Injektionsstelle (>7.0 cm).
Selten: Überempfindlichkeit an der Injektionsstelleb.
a Nebenwirkungen, die in klinischen Studien mit Prevenar 13, aber nicht in klinischen Studien mit Prevenar 20 berichtet wurden, sind mit der Häufigkeit «nicht bekannt» aufgeführt.
b Nebenwirkung, die bei Prevenar 13 nicht berichtet wurde, obwohl Urtikaria an der Injektionsstelle, Pruritus an der Injektionsstelle und Dermatitis an der Injektionsstelle während der Überwachung von Prevenar 13 nach der Markteinführung gemeldet wurden.
Erwachsene
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen, einschliesslich Gesichtsödem, Dyspnoe, Bronchospasmus.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Nicht bekannt: Verminderter Appetitc.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Kopfschmerzen (36.7%).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Diarrhoec, Übelkeit, Erbrechenc.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich: Ausschlagc, Angioödem.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Muskelschmerz (62.9%), Gelenkschmerz (16.8%).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Schmerzen/ Druckempfindlichkeit an der Impfstelle (79.2%), Ermüdung (46.7%).
Häufig: Induration/Schwellung an der Impfstellec, Erythem an der Impfstellec, Fieber (Pyrexie).
Gelegentlich: Pruritus an der Impfstelle, Lymphadenopathie, Urtikaria an der Impfstelle, Schüttelfrostc.
Nicht bekannt: Eingeschränkte Beweglichkeit des Armsc.
c In klinischen Studien zu Prevenar 13 mit der Häufigkeit «sehr häufig» (≥1/10) gemeldete Nebenwirkung. Verminderter Appetit und eingeschränkte Beweglichkeit des Arms wurden in den Phase-3-Studien zu Prevenar 20 bei Erwachsenen nicht gemeldet. Die Häufigkeit ist somit nicht bekannt.
Zusätzliche Informationen für besondere Personengruppen
Es wurden keine klinischen Studien mit Prevenar 20 bei Frühgeborenen durchgeführt. Daten zur Sicherheit von Prevenar 13 bei Frühgeborenen liegen vor.
Zum Risiko von Apnoen bei extrem Frühgeborenen (vor oder in der 28. Schwangerschaftswoche) siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
In einer Studie, die ungefähr 100 frühgeborene Säuglinge mit ungefähr 100 termingerecht geborenen Säuglingen verglich, war bei einer Grundimmunisierung mit 3 Dosen Prevenar 13 nach der 1. und 2. Dosis verminderter Appetit und nach der 2. Dosis Reizbarkeit/mangelhafte Schlafqualität signifikant häufiger bei frühgeborenen Säuglingen (siehe Kapitel «Eigenschaften/Wirkungen»).
Sicherheit bei gleichzeitiger Impfstoffverabreichung
Erwachsene
Bei Verabreichung von Prevenar 20 an Erwachsene ab einem Alter von 65 Jahren zusammen mit der 3. (Booster-)Dosis eines COVID-19-mRNA-Impfstoffs (Nukleosid-modifiziert) war das Verträglichkeitsprofil grundsätzlich ähnlich wie bei alleiniger Verabreichung des COVID-19-mRNA-Impfstoffs (Nukleosid-modifiziert). Im Vergleich zur alleinigen Verabreichung von Prevenar 20 gab es wenige Unterschiede im Sicherheitsprofil. In der Phase-3-Studie B7471026 (Studie 1026) wurde bei gleichzeitiger Verabreichung als «sehr häufig» über Fieber (13.0%) und Schüttelfrost (26.5%) berichtet. In der Gruppe mit gleichzeitiger Verabreichung wurde zudem ein Fall von Schwindelgefühl (0.5%) berichtet.
Prevenar 13
Erwachsene ≥65 Jahre in der klinischen Wirksamkeitsstudie CAPiTA
In der CAPiTA Studie wurden 42'240 Personen ≥65 Jahre geimpft mit Prevenar 13 mit 42'256 Personen ≥65 Jahre unter Placebo verglichen.
Von den 84'496 Teilnehmenden waren 58'072 (68.7%) ≥65 bis <75 Jahre alt, 23'481 (27.8%) waren ≥75 und <85 Jahre alt und 2'943 (3.5%) waren ≥85 Jahre alt. In die gesamte Sicherheitspopulation waren mehr Männer (55.9%) als Frauen aufgenommen worden. Erwachsene mit abwehrschwächenden Erkrankungen oder die eine immunsuppressive Therapie erhielten sowie Erwachsene, die in einem Langzeitpflegeheim untergebracht waren oder die semiprofessionelle Pflege benötigten, waren ausgeschlossen. Erwachsene mit vorbestehenden Krankheiten sowie Personen mit Rauchen in der Vorgeschichte waren zur Teilnahme berechtigt. In der Sicherheitspopulation hatten 42.3% der Probanden vorbestehende Erkrankungen einschliesslich Herzerkrankung (25.4%), Lungenerkrankung oder Asthma (15.1%) und Diabetes mellitus vom Typ 1 und Typ 2 (12.5%). Zu Studienbeginn wurde Rauchen bei 12.3% der Probanden berichtet.
Bei einer Untergruppe von 2011 Probanden (1006 mit Prevenar 13 geimpfte Personen und 1005 Personen, die Placebo erhielten) wurden erfragte Nebenwirkungen über einen Zeitraum von 7 Tagen nach der Impfung durch Aufzeichnung der lokalen und systemischen Ereignisse in elektronischen Tagebüchern erfasst; unaufgefordert gemeldete Nebenwirkungen wurden über einen Zeitraum von 28 Tagen nach der Impfung gesammelt, und schwerwiegende Nebenwirkungen wurden über einen Zeitraum von 6 Monaten nach der Impfung gesammelt. Für die übrigen 41'231 Probanden mit Prevenar 13-Impfung und 41'250 Personen mit Placebo-Impfung wurden schwerwiegende Nebenwirkungen über einen Zeitraum von 28 Tagen nach der Impfung gesammelt.
In der CAPiTA Studie (Probanden 65 Jahre und älter) wurden innerhalb eines Monats nach Impfung schwerwiegende Nebenwirkungen bei 327 von 42'237 (0.8%) der Personen berichtet, die Prevenar 13 erhielten (352 Ereignisse) und bei 314 von 42'225 (0.7%) der Personen, die Placebo erhielten (337 Ereignisse). In der Untergruppe der Probanden, bei denen schwerwiegende Nebenwirkungen über 6 Monate beobachtet wurden, berichteten 70 von 1006 (7%) der mit Prevenar 13 geimpften Personen (90 Ereignisse) und 60 von 1005 (6%) der mit Placebo geimpften Personen (69 Ereignisse) schwerwiegende Nebenwirkungen.
In der Nachbeobachtungsphase (im Durchschnitt 4 Jahre) wurden bei Kumulierung der Fälle 3006 Todesfälle (7.1%) in der Prevenar 13-Gruppe und 3005 Todesfälle (7.1%) in der Placebo-Gruppe beobachtet. Innerhalb von 28 Tagen nach der Impfung traten 10 Todesfälle (<0.1%) in der Prevenar 13-Gruppe und 10 Todesfälle (<0.1%) in der Placebo-Gruppe auf. Im Zeitraum von 29 Tagen – 6 Monaten nach der Impfung traten 161 Todesfälle (0.4%) in der Prevenar 13-Gruppe und 144 Todesfälle (0.3%) in der Placebo-Gruppe auf.
Diese Daten liefern keinen Anhaltspunkt für einen Kausalzusammenhang zwischen den Todesfällen und der Impfung mit Prevenar 13.
Unerwünschte Wirkungen aus der Postmarketingphase
Unten aufgeführt sind die Nebenwirkungen aus Spontanmeldungen während der Anwendung von Prevenar 13 bei Kindern und Erwachsenen nach dem Inverkehrbringen, die auch bei Prevenar 20 auftreten könnten. Die Erfahrungen mit der Sicherheit von Prevenar 13 nach der Markteinführung sind auch für Prevenar 20 relevant, da Prevenar 20 dieselben Bestandteile (Polysaccharidkonjugate und sonstige Bestandteile) wie Prevenar 13 enthält. Diese Ereignisse wurden freiwillig in einer Population ungewisser Grösse gemeldet. Deshalb ist keine zuverlässige Einschätzung ihrer Häufigkeit möglich, und es kann nicht für alle Ereignisse ein kausaler Zusammenhang mit der Impfstoffexposition hergestellt werden.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Nicht bekannt: Lymphadenopathie lokalisiert im Bereich der Injektionsstelle.
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktion, einschliesslich Schock.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Nicht bekannt: Angioödem, Erythema multiforme.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Nicht bekannt: Dermatitis an der Injektionsstelle, Urtikaria an der Injektionsstelle, Pruritus an der Injektionsstelle.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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