Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die am häufigsten gemeldeten unerwünschten Arzneimittelwirkungen bei Patientinnen, die in der ACTIVE-Studie mit Abaloparatid behandelt wurden, waren: Hyperkalzurie (15,6 %), Schwindel (11,1 %), Rückenschmerzen (8,6 %), Übelkeit (8,5 %), Kopfschmerzen (8,5 %), Arthralgie (8,4 %), Hypertonie (6,8 %), Reaktion an der Injektionsstelle (6,2 %) und Palpitationen (5,6 %).
Liste der unerwünschten Wirkungen
Von den Patientinnen in der ACTIVE-Studie zu Abaloparatid berichteten 90,3 % der Abaloparatid-Patientinnen und 88,4 % der Placebo-Patientinnen über mindestens 1 unerwünschtes Ereignis.
Die Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Anwendung von Abaloparatid bei Osteoporose im Rahmen der ACTIVE-Studie und der Exposition nach der Markteinführung sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst. Für die Klassifizierung der Nebenwirkungen wurde die folgende MedDRA-Systemorganklassifikation verwendet: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, < 1/10), gelegentlich (≥1/1000, < 1/100), selten (≥1/10'000, < 1/1 '000), sehr selten (< 1/10'000), nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeit.
Häufigkeit nicht bekannt: Anaphylaktische Reaktion.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Hyperkalzämie, Hyperurikämie.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Schlaflosigkeit.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Schwindel.
Häufig: Kopfschmerzen.
Herzerkrankungen
Häufig: Palpitationen, Tachykardie.
Gefässerkrankungen
Häufig: Hypertonie.
Gelegentlich: Orthostatische Hypotonie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Abdominalschmerz, Obstipation, Durchfall, Erbrechen.
Gelegentlich: Abdominale Distension.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Pruritus, Ausschlag.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Rückenschmerzen, Arthralgie, Schmerzen in den Extremitäten, Muskelkrämpfe (Rücken und Beine), Knochenschmerzen.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr häufig: Hyperkalzurie.
Häufig: Nephrolithiasis.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Reaktion an der Injektionsstelle, Fatigue, Asthenie, Unwohlsein.
Gelegentlich: Schmerzen.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Erhöhte Herzfrequenz
In der QT-Studie betrug der Placebo-bereinigte mittlere Anstieg der Herzfrequenz 15 Minuten nach der Verabreichung 14,5 Schläge pro Minute (bpm). Dieser Anstieg der Herzfrequenz war in der ersten Stunde nach der Verabreichung am stärksten ausgeprägt, wurde jedoch bei einigen Probandinnen bis zu 6 Stunden lang beobachtet.
In der ACTIVE-Studie wurde die Herzfrequenz 1 Stunde nach der Verabreichung bei jedem Besuchstermin gemessen, wobei die Herzfrequenz bei den mit Abaloparatid behandelten Patientinnen im Median um 14 Schläge pro Minute gegenüber 7 Schlägen pro Minute bei den mit Placebo behandelten Patientinnen anstieg. Bei Patientinnen, deren Herzfrequenz 1 Stunde nach der ersten Dosis um mehr als 20 Schläge pro Minute anstieg, war die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie während der nachfolgenden Behandlung Palpitationen und/oder einen Anstieg der Herzfrequenz um mehr als 20 Schläge pro Minute erlebten. Nebenwirkungen wie Tachykardie und Sinustachykardie wurden bei 1,6 % der Patientinnen, die Abaloparatid erhielten, und bei 0,4 % der Patientinnen in der Placebogruppe gemeldet.
Orthostatische Hypotonie
Bei Frauen mit postmenopausaler Osteoporose wurde bei 1 % der Patientinnen, die Abaloparatid erhielten, und bei 0,6 % der Patientinnen in der Placebogruppe eine orthostatische Hypotonie als Nebenwirkung festgestellt.
Reaktionen an der Injektionsstelle
Abaloparatid kann an der Injektionsstelle Reaktionen wie Blutergüsse, Rötungen, Blutungen, Überempfindlichkeit, Schmerzen, Ausschlag und Schwellungen hervorrufen. Die Gesamtinzidenz in der Abaloparatid-Gruppe betrug 5,3 % im Vergleich zu 4 % in der Placebogruppe.
Laborbefunde
Serumcalcium
Abaloparatid kann einen vorübergehenden Anstieg des Serumcalciumspiegels verursachen, gemessen 4 Stunden nach der Dosisgabe. Die Gesamthäufigkeit der Hyperkalzämie, definiert als Albuminkorrigiertes Serumcalcium ≥2,67 mmol/l (oder ≥10,7 mg/dl), war in der Abaloparatid-Gruppe höher (3,3 %) als in der Placebogruppe (0,4 %).
Serumharnsäure
Abaloparatid erhöhte die Serumharnsäurekonzentration. In der ACTIVE-Studie hatten 25 % der Patientinnen in der Abaloparatid-Gruppe normale Ausgangswerte für die Harnsäurekonzentration, die nach Baseline über den Normalbereich hinaus erhöht waren, verglichen mit 5 % in der Placebogruppe.
Hyperkalzurie und Urolithiasis
In der klinischen Studie mit Frauen mit postmenopausaler Osteoporose war die Gesamthäufigkeit des Calcium-Kreatinin-Verhältnisses im Urin > 0,00113 mmol/µmol (oder > 400 mg/g) unter Abaloparatid höher als unter Placebo (20 % bzw. 15 %). Eine Urolithiasis wurde bei 1,4 % der mit Abaloparatid behandelten Patientinnen und bei 1,2 % der mit Placebo behandelten Patientinnen festgestellt.
Immunogenität
Von den Patientinnen, die 18 Monate lang Abaloparatid erhielten, entwickelten 42,9 % Anti-Abaloparatid-Antikörper und 28,5 % entwickelten in vitro neutralisierende Antikörper. Die Bildung von Anti-Abaloparatid-Antikörpern ist assoziiert mit einer erhöhten Clearance von Abaloparatid. Diese Clearance-Änderung könnte damit zusammenhängen, dass Anti-Abaloparatid-Antikörper die genaue Messung der Abaloparatid-Plasmakonzentrationen stören. Im Vergleich zu Antikörper-negativen Patientinnen wurden bei Patientinnen, die Antikörper-positiv waren oder bei denen in vitro neutralisierende Antikörper nachgewiesen wurden, keine klinisch relevanten Unterschiede hinsichtlich der Sicherheit oder Wirksamkeit festgestellt.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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