InteraktionenWirkung von Velsipity auf andere Arzneimittel
In-vitro-Studien deuten darauf hin, dass Etrasimod in der empfohlenen Dosierung von 2 mg einmal täglich wahrscheinlich kein klinisch relevantes Potenzial für Arzneimittelwechselwirkungen mit CYP oder Membrantransportern aufweist.
Wirkung anderer Arzneimittel auf Velsipity
In-vitro-Studien deuten darauf hin, dass der Metabolismus von Etrasimod über mehrere verschiedene Enzymsysteme erfolgt, darunter mehrere CYP450 (CYP2C8, CYP2C9 und CYP3A4), oxidative Enzyme, die nicht zu CYP450 gehören, und UGT. Die Metabolisierung über Sulfotransferasen wurde in klinischen Ausscheidungsproben mittels Metaboliten-Profiling beobachtet. Insgesamt wird die Disposition von Etrasimod durch mehrere Enzyme vermittelt, ohne dass ein einzelnes Enzym einen wesentlichen Beitrag leistet.
Etrasimod ist kein Substrat der Transporter P-gp, BCRP, OATP1B1/3, OAT1/3 oder OCT1/2. Es ist unwahrscheinlich, dass Arzneimittel, die Inhibitoren dieser Transporter sind, die Pharmakokinetik von Etrasimod beeinflussen.
Wirkung von CYP2C8, CYP2C9- und CYP3A4-Inhibitoren auf Etrasimod
Die gleichzeitige Verabreichung von Etrasimod mit Fluconazol im Steady-State (mässiger CYP2C9- und CYP3A4-Inhibitor) erhöhte die Etrasimod-Exposition (AUC) um 84%.
Der starke CYP2C8-Inhibitor Gemfibrozil und der starke CYP3A4-Inhibitor Itraconazol erhöhten die Exposition (AUC) gegenüber Etrasimod um 36% bzw. 32%.
Die gleichzeitige Verabreichung von Etrasimod mit einem therapeutischen Wirkstoff oder einer Kombination von Wirkstoffen, die mässige bis starke Inhibitoren zweier oder mehr der folgenden CYP Enzyme (CYP2C8, CYP2C9, und CYP3A4) sind, erhöht die Etrasimod-Exposition und wird nicht empfohlen.
Die Anwendung von Etrasimod wird bei Patienten, die bekannte oder vermutliche CYP2C9 langsame Metabolisierer (poor metabolizers, PM) sind und Wirkstoffe, die moderate oder starke Inhibitoren von CYP2C8 und/oder CYP3A4 sind einnehmen, aufgrund des Risikos erhöhter Etrasimod-Exposition nicht empfohlen.
Wirkung von CYP2C8-, CYP2C9- und CYP3A4-Induktoren auf Etrasimod
Die gleichzeitige Verabreichung von Etrasimod mit Rifampicin (starker CYP3A4- sowie mässiger CYP2C8- und CYP2C9-Induktor) verringerte die Etrasimod-Exposition (AUC) um 49%. Die gleichzeitige Verabreichung von Etrasimod mit einem therapeutischen Wirkstoff oder einer Kombination von Wirkstoffen, die mässige bis starke Induktoren von zwei oder mehr CYP sind (CYP2C8, CYP2C9 und CYP3A4, z.B. Rifampicin), verringert die Etrasimod-Exposition und wird nicht empfohlen.
Betablocker und Kalziumkanalblocker
Nach der ersten Dosis Etrasimod 2 mg war die maximale mittlere Veränderung der Herzfrequenz gegenüber dem Ausgangswert an Tag 1 bei Patienten mit stabiler Betablocker-Behandlung vergleichbar mit Patienten ohne Einnahme von Betablockern (Mittelwert [SD]: -6.5 [7.15] Schläge pro Minute im Vergleich zu -7.2 [9.27] Schläge pro Minute).
Die Einleitung einer Betablocker-Therapie bei stabiler Etrasimod-Therapie wurde nicht untersucht.
Die Wirkung einer gleichzeitigen Verabreichung von Etrasimod mit einem Kalziumkanalblocker wurde nicht untersucht.
Bei Patienten, die Arzneimittel erhalten, die die Herzfrequenz oder atrioventrikuläre Überleitung verlangsamen, ist aufgrund der potenziellen additiven Wirkungen auf die Abnahme der Herzfrequenz Vorsicht geboten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Antiarrhythmika, Arzneimittel mit Verlängerung des QT-Intervalls, Arzneimittel mit möglicher Senkung der Herzfrequenz
Etrasimod wurde bei Patienten, die Arzneimittel mit Verlängerung des QT-Intervalls einnehmen, nicht untersucht.
Antiarrhythmika der Klasse Ia (z.B. Chinidin, Procainamid) und der Klasse III (z.B. Amiodaron, Sotalol) wurden bei Patienten mit Bradykardie mit dem Auftreten von Torsades de Pointes in Verbindung gebracht. Wenn bei Patienten, die Antiarrhythmika der Klasse Ia oder III einnehmen, eine Behandlung mit Etrasimod in Betracht gezogen wird, sollte ein Kardiologe konsultiert werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Wegen der möglichen additiven Wirkung auf die Herzfrequenz sollte bei Patienten, die Arzneimittel mit Verlängerung des QT-Intervalls erhalten, ein Kardiologe konsultiert werden, wenn die Einleitung einer Behandlung mit Etrasimod in Betracht gezogen wird (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Antineoplastische, immunmodulatorische oder nichtsteroidale immunsuppressive Therapien
Es liegen keine Studien zur Untersuchung von Etrasimod in Kombination mit antineoplastischen, immunmodulatorischen oder nichtsteroidalen immunsuppressiven Therapien vor. Aufgrund des Risikos von additiven Effekten auf das Immunsystem ist bei einer gleichzeitigen Verabreichung und in den Wochen nach der Verabreichung Vorsicht geboten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Impfungen
Impfungen können weniger wirksam sein, wenn sie während und bis zu 2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit Etrasimod verabreicht werden. Die Anwendung von attenuierten Lebendimpfstoffen kann ein Infektionsrisiko beinhalten und sollte daher während und bis zu 2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit Etrasimod vermieden werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kinder und Jugendliche
Interaktionsstudien wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.
Orale Kontrazeptiva
Bei gleichzeitiger Verabreichung mit Etrasimod wurden keine klinisch signifikanten Unterschiede in der Pharmakokinetik und Pharmakodynamik eines oralen Kontrazeptivums mit 30 μg Ethinylestradiol und 150 μg Levonorgestrel festgestellt. Die gleichzeitige Verabreichung mit Etrasimod erhöhte die AUC von Ethinylestradiol und Levonorgestrel um etwa 24%, bzw. 32%.
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