InteraktionenPharmakokinetische Interaktionen
Elacestrant wird primär durch CYP3A4 metabolisiert und ist ein Substrat von OATP2B1 (Organic Anion Transporting Polypeptide 2B1). Elacestrant hemmt die Effluxtransporter P-Glykoprotein (P-gp) und BCRP (Breast Cancer Resistance Protein).
Wirkung anderer Arzneimittel auf ORSERDU
Moderate und starke CYP3A4-Inhibitoren
Elacestrant ist ein Substrat von CYP3A4. Die gleichzeitige Anwendung mit einem moderaten oder starken Inhibitor von CYP3A4 führt zu einer Zunahme der Exposition von Elacestrant, was zu einem höheren Risiko unerwünschter Wirkungen führt.
Die gleichzeitige Verabreichung von Elacestrant mit starken CYP3A4-Inhibitoren, einschliesslich, aber nicht beschränkt auf: Clarithromycin, Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Lopinavir/Ritonavir, Nefazodon, Nelfinavir, Posaconazol, Saquinavir, Telaprevir, Telithromycin, Voriconazol, Grapefruit oder Grapefruitsaft, ist zu vermeiden.
Ein alternatives Begleitarzneimittel ist in Betracht zu ziehen, welches kein oder nur ein minimales Potenzial zur CYP3A4-Hemmung hat. Wenn die Anwendung eines starken CYP3A4-Inhibitors nicht vermieden werden kann, ist die Dosis von ORSERDU anzupassen.
Wenn ein starker CYP3A4-Inhibitor angewendet werden muss, ist die Elacestrant-Dosis auf 86 mg einmal täglich zu reduzieren, wobei die Verträglichkeit sorgfältig zu überwachen ist.
Die gleichzeitige Anwendung von ORSERDU mit moderaten CYP3A4-Inhibitoren, einschliesslich, aber nicht beschränkt auf: Aprepitant, Ciprofloxacin, Conivaptan, Crizotinib, Cyclosporin, Diltiazem, Dronedaron, Erythromycin, Fluconazol, Fluvoxamin, Grapefruitsaft, Imatinib, Isavuconazol, Tofisopam und Verapamil, ist zu vermeiden. Ein alternatives Begleitarzneimittel ist in Betracht zu ziehen, das kein oder nur ein minimales Potenzial zur CYP3A4-Hemmung hat. Wenn die Anwendung eines moderaten CYP3A4-Inhibitors nicht vermieden werden kann, ist die Dosis von ORSERDU anzupassen. Wenn ein moderater CYP3A4-Inhibitor angewendet werden muss, ist die Elacestrant-Dosis auf 172 mg einmal täglich zu reduzieren, wobei die Verträglichkeit sorgfältig zu überwachen ist. Je nach Verträglichkeit kann bei moderaten CYP3A4-Inhibitoren eine nachfolgende Dosisreduktion auf 86 mg einmal täglich in Erwägung gezogen werden.
Wird der CYP3A4-Inhibitor abgesetzt, ist die Elacestrant-Dosis (nach 5 Halbwertszeiten des CYP3A4-Inhibitors) auf die vor Beginn der Behandlung mit dem CYP3A4-Inhibitor angewendete Dosis zu erhöhen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Elacestrant mit schwachen CYP3A4-Inhibitoren sind keine Dosisanpassungen erforderlich.
Moderate und starke CYP3A4-Induktoren
Elacestrant ist ein Substrat von CYP3A4. Die gleichzeitige Anwendung mit einem moderaten oder starken Induktor von CYP3A4 führt zu einer Abnahme der Exposition von Elacestrant, was zu einer verminderten Wirksamkeit führen kann.
Die gleichzeitige Verabreichung von Elacestrant mit moderaten oder starken CYP3A4-Induktoren wie z.B. Phenytoin, Rifampicin, Carbamazepin, Johanniskraut (Hypericum perforatum), Bosentan, Cenobamat, Dabrafenib, Efavirenz, Etravirin, Lorlatinib, Pexidartinib, Phenobarbital, Primidon und Sotorasib ist zu vermeiden.
Wenn ein starker oder moderater CYP3A4-Induktor für kurze Zeit (d.h. ≤3 Tage) oder intermittierend angewendet werden muss (d.h. Behandlungszeiträume ≤3 Tage, mit einem Abstand von mindestens 2 Wochen oder 1 Woche + 5 Halbwertszeiten des CYP3A4-Induktors, je nachdem, welcher Zeitraum länger ist), ist die Elacestrant-Gabe ohne Dosiserhöhung fortzusetzen.
OATP2B1-Inhibitoren
Elacestrant ist in vitro ein Substrat von OATP2B1. In vivo liegen nur begrenzte Daten zu OATP2B1-Inhibitoren vor. Daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass die gleichzeitige Verabreichung von Elacestrant und OATP2B1-Inhibitoren zu einer erhöhten Elacestrant-Exposition und damit zu einem höheren Risiko unerwünschter Wirkungen führen kann. Bei gleichzeitiger Anwendung von Elacestrant und OATP2B1-Inhibitoren wird zur Vorsicht geraten.
Tabelle 3 beschreibt die Wirkung anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Elacestrant, basierend auf dem Verhältnis der geometrischen Mittelwerte («geometric mean ratio» (GMR)) der pharmakokinetischen Grössen bei Einnahme mit/ohne Begleitmedikation mit 90% Konfidenzintervallen (KI).).
Tabelle 3: Wirkung anderer Arzneimittel auf ORSERDU
Begleitmedikation
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Elacestrant Dosis
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GMR [90% KI]
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Empfehlung zur gleichzeitigen Anwendung
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Cmax
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AUC
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CYP3A4-Inhibitoren
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Starker Inhibitor Itraconazol (200 mg einmal täglich für 7 Tage)
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172 mg einmal täglich
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4.37 [3.96, 4.83]
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5.26 [4.69, 5.91]
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Gleichzeitige Anwendung vermeiden oder falls nicht vermeidbar Elacestrant-Dosis auf 86 mg reduzieren
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Moderater Inhibitor Fluconazola (200 mg einmal täglich für 15 Tage)
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345 mg-Einzeldosis
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1.59 [1.55, 1.63]
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2.34 [2.28, 2.40]
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Gleichzeitige Anwendung vermeiden oder falls nicht vermeidbar Elacestrant-Dosis auf 172 mg reduzieren. Je nach Verträglichkeit nachfolgende Dosisreduktion auf 86 mg erwägen.
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Schwacher Inhibitor Cimetidina (400 mg zweimal täglich für 15 Tage)
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345 mg- Einzeldosis
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1.13 [1.12, 1.14]
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1.11 [1.11, 1.12]
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Keine Dosisanpassung
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CYP3A4-Induktoren
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Starker Induktor Rifampicin (600 mg einmal täglich für 7 Tage)
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345 mg- Einzeldosis
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0.2704 [0.2309, 0.3167]
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0.1417 [0.1234, 0.1627]
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Gleichzeitige Anwendung vermeiden
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Moderater Induktor Efavirenza (600 mg einmal täglich für 15 Tage)
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345 mg-Einzeldosis
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0.368 [0.347, 0.390] - 0.561 [0.538, 0.585]
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0.268 [0.249, 0.287] - 0.452 [0.429, 0.476]
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Gleichzeitige Anwendung vermeiden
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a Vorhergesagte Veränderungen der Cmax und AUC von Elacestrant.
Wirkung von ORSERDU auf andere Arzneimittel
P-gp-Substrate
Die gleichzeitige Anwendung von ORSERDU mit P-gp-Substraten kann deren Konzentrationen erhöhen; dies kann dazu führen, dass die mit den P-gp-Substraten verbundenen unerwünschten Wirkungen vermehrt bzw. verstärkt auftreten. Die Dosis der gleichzeitig verabreichten P-gp-Substrate ist entsprechend den Angaben in der jeweiligen Fachinformation zu reduzieren.
BCRP-Substrate
Die gleichzeitige Anwendung von ORSERDU mit BCRP-Substraten kann deren Konzentrationen erhöhen; dies kann dazu führen, dass die mit den BCRP-Substraten verbundenen unerwünschten Wirkungen vermehrt bzw. verstärkt auftreten. Die Dosis der gleichzeitig verabreichten BCRP-Substrate ist entsprechend den Angaben in der jeweiligen Fachinformation zu reduzieren.
Table 4 beschreibt die Wirkung von Elacestrant auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel, basierend auf dem Verhältnis der geometrischen Mittelwerte («geometric mean ratio» (GMR)) der pharmakokinetischen Grössen bei Einnahme mit/ohne Begleitmedikation mit 90% Konfidenzintervallen (KI).
Tabelle 4: Wirkung von Elacestrant auf andere Arzneimittel
Begleitmedikation
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Elacestrant Dosis
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GMR [90% KI]
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Empfehlung zur gleichzeitigen Anwendung
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Cmax
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AUC
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P-gp-Substrat
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Digoxin 0.5 mg-Einzeldosis
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345 mg-Einzeldosis
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1.27 [1.07, 1.50]
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1.13 [1.00, 1.27]
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Die Anwendung der P-gp-Substrate ist zu überwachen und die Dosis der gleichzeitig angewendeten P-pg-Substrate ist entsprechend den Angaben in der jeweiligen Fachinformation zu reduzieren.
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BCRP-Substrat
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Rosuvastatin 20 mg, Einzeldosis
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345 mg-Einzeldosis
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1.45 [1.31, 1.61]
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1.23 [1.13, 1.33]
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Die Anwendung der BCRP-Substrate ist zu überwachen und die Dosis der gleichzeitig angewendeten BCRP-Substrate ist entsprechend den Angaben in der jeweiligen Fachinformation zu reduzieren.
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Protonenpumpenhemmer
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Omeprazol 40 mg täglich für 12 Tage
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345 mg-Einzeldosis
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0.938 [0.849 - 1.04]
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0.938 [0.886, 0.993]
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Keine Dosisanpassung
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Arzneimittel mit hoher Plasmaproteinbindung
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Warfarin 25 mg, Einzeldosis
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345 mg-Einzeldosis
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1.03 [0.928, 1.13]
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1.06 [0.981, 1.14]
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Keine Dosisanpassung
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In vitro Studien
Cytochrome P450 (CYP) Enzyme:
Elacestrant ist kein Inhibitor von CYP1A2, CYP2A6, CYP2B6, CYP2C8, CYP2C9, CYP2C19, CYP2D6, CYP2E1, oder CYP3A.
Elacestrant ist kein Induktor von CYP1A2, CYP2B6, CYP2C8, CYP2C9, CYP2C19, oder CYP3A4.
Transportersysteme:
Elacestrant ist ein Substrat für OATP2B1. Ausgehend von in vitro Daten ist Elacestrant ein P-gp-Substrat. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass der P-gp-vermittelte Transport die Pharmakokinetik von Elacestrant bei therapeutischen Dosen beeinflusst.
Elacestrant ist kein Inhibitor von OAT1, OAT3, OCT2, MATE1, MATE2-K, OCT1, OATP1B1, OATP1B3 or OATP2B1.
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