Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenHypertonie
Bei Patienten, die mit Fruquintinib behandelt wurden, ist von Hypertonie einschliesslich hypertensiver Krise berichtet worden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Eine vorbestehende Hypertonie sollte vor Beginn der Behandlung mit Fruquintinib angemessen eingestellt sein.
Eine Hypertonie sollte bei Bedarf durch antihypertensive Arzneimittel und eine Anpassung der Dosis von Fruquintinib medizinisch kontrolliert werden (siehe «Dosierung/Anwendung»). Fruquintinib ist aufgrund von Hypertonie dauerhaft abzusetzen, wenn diese durch eine antihypertensive Behandlung nicht kontrolliert werden kann oder der Patient eine hypertensive Krise entwickelt.
Hämorrhagische Ereignisse
Bei Patienten, die mit Fruquintinib behandelt wurden, ist von hämorrhagischen Ereignissen einschliesslich gastrointestinaler (GI) Ereignisse berichtet worden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Nach der Behandlung mit Fruquintinib wurde von schwerwiegenden und in einigen Fällen tödlich verlaufenden Blutungsereignissen berichtet.
Bei Patienten mit Blutungsrisiko ist das hämatologische und das Gerinnungsprofil häufiger zu überwachen. Dies gilt auch für Patienten, die Antikoagulantien oder andere begleitende Arzneimittel erhalten, die das Blutungsrisiko erhöhen. Im Falle einer schweren Blutung, die eine sofortige medizinische Intervention erfordert, ist Fruquintinib dauerhaft abzusetzen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Infektionen
Bei Patienten, die mit Fruquintinib behandelt wurden, ist von Infektionen berichtet worden, einschliesslich tödlicher Fälle (1 %) in klinischen Studien (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Fruquintinib sollte bei Infektionen des Grades 3 oder 4 oder einer Verschlechterung der Infektion jeglichen Grades ausgesetzt werden. Fruquintinib ist in der gleichen Dosis wieder aufzunehmen, wenn die Infektion abgeklungen ist.
Gastrointestinale (GI) Perforation
Bei Patienten, die mit Fruquintinib behandelt wurden, ist von GI-Perforationen einschliesslich tödlich verlaufender Fälle berichtet worden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Während der Behandlung mit Fruquintinib sollte eine regelmässige Kontrolle auf Symptome einer GI-Perforation erfolgen.
Fruquintinib ist bei Patienten, bei denen sich eine GI-Perforation entwickelt, dauerhaft abzusetzen.
Hepatotoxizität
Bei Patienten, die mit Fruquintinib in klinischen Studien behandelt wurden, ist von AST und ALT Erhöhungen berichtet worden, einschliesslich ≥ Grad 3 unerwünschten Wirkungen und tödlicher Fälle (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Leberfunktionswerte (AST, ALT und Billirubin) sollten vor Beginn und während der gesamten Behandlung mit Fruquintinib überwacht werden. Basierend auf dem Schweregrad und der Persistenz von Leberfunktionsanomalien, sollte die Behandlung ausgesetzt und dann reduziert oder dauerhaft abgesetzt werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Proteinurie
Bei Patienten, die mit Fruquintinib behandelt wurden, ist Proteinurie aufgetreten.
Der Proteingehalt im Harn ist regelmässig zu kontrollieren. Wird mithilfe eines Teststäbchens eine Proteinurie ≥2 g/24 Stunden festgestellt, kann eine Unterbrechung bzw. Anpassung der Dosis oder ein Absetzen des Arzneimittels erforderlich sein. Fruquintinib ist bei Patienten, bei denen sich ein nephrotisches Syndrom entwickelt, dauerhaft abzusetzen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Palmar-plantares Erythrodysästhesiesyndrom (PPES)
PPES ist die am häufigsten berichtete dermatologische unerwünschte Wirkung (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Werden Hautreaktionen vom Grad ≥2 festgestellt, kann eine Unterbrechung bzw. Anpassung der Dosis oder ein Absetzen des Arzneimittels erforderlich sein (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom (PRES)
Bei der Anwendung von Fruquintinib ist über PRES berichtet worden (0,1 %) (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). PRES ist eine seltene neurologische Erkrankung, die sich in Kopfschmerzen, Krampfanfällen, Lethargie, Verwirrtheit, veränderter geistiger Funktion, Erblindung und anderen visuellen oder neurologischen Störungen mit oder ohne damit einhergehender Hypertonie äussern kann. Die Diagnose eines PRES erfordert eine Bestätigung mittels bildgebender Untersuchung des Gehirns, vorzugsweise mittels Magnetresonanztomografie (MRT). Bei Patienten, bei denen sich ein PRES entwickelt, wird das Absetzen von Fruquintinib zusammen mit einer Kontrolle der Hypertonie und einer unterstützenden medizinischen Behandlung anderer Symptome empfohlen.
Eingeschränkte Wundheilung
Die Wundheilung kann bei Patienten eingeschränkt sein, die Arzneimittel erhalten, die den Signalweg des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF) hemmen. Es wurden keine formalen Studien zur Wirkung von Fruquintinib auf die Wundheilung durchgeführt.
Bei 1 (0,1 %) der Patienten, die mit Fruquintinib behandelt wurden, war die Wundheilung beeinträchtigt.
Patienten wird empfohlen, Fruquintinib mindestens 2 Wochen vor einer Operation auszusetzen. Fruquintinib sollte frühestens 2 Wochen nach der Operation wieder aufgenommen werden, sofern eine ausreichende Wundheilung festgestellt wurde und eine klinische Notwendigkeit vorliegt.
Arterielle thromboembolische Ereignisse
Fruquintinib kann das Risiko arterieller thromboembolischer Ereignisse erhöhen. In den Fruquintinib-Studien wurden Patienten mit klinisch signifikanten kardiovaskulären Erkrankungen, unkontrollierter Hypertonie oder mit thromboembolischen Ereignissen innerhalb der vorgängigen 6 Monate ausgeschlossen. Unter Behandlung mit Fruquintinib wurden arterielle thromboembolische Ereignisse beobachtet.
Es wird empfohlen, bei Patienten mit anamnestisch bekannten thromboembolischen Ereignissen (einschliesslich tiefer Venenthrombose und Lungenembolie) innerhalb der letzten 6 Monate oder Schlaganfall und/oder transitorischer ischämischer Attacke innerhalb der letzten 12 Monate keine Behandlung mit Fruquintinib einzuleiten. Bei Verdacht auf eine arterielle Thrombose ist Fruquintinib unverzüglich abzusetzen.
Aneurysmen und Arteriendissektionen
Die Verwendung von VEGF-Signalweg-Hemmern bei Patienten mit oder ohne Hypertonie kann die Entstehung von Aneurysmen und/oder Arteriendissektionen begünstigen. Vor Beginn der Behandlung mit Fruquintinib sollte dieses Risiko bei Patienten mit Risikofaktoren wie Hypertonie oder Aneurysma in der Vorgeschichte sorgfältig abgewogen werden.
Hilfsstoffe
Die 1 mg Hartkapsel enthält Tartrazin (E102), das bei bestimmten anfälligen Personen allergieartige Reaktionen (inklusive Asthma bronchiale) hervorrufen kann. Obwohl die Gesamtinzidenz der Tartrazin (E102)-Empfindlichkeit in der Allgemeinbevölkerung gering ist, wird sie häufig bei Patienten beobachtet, die auch eine Aspirin-Überempfindlichkeit haben.
Die 1 mg Hartkapsel enthält Sunset Yellow FCF (E110), das allergische Reaktionen hervorrufen kann.
Die 5 mg-Hartkapsel enthält Allurarot (E129), das allergische Reaktionen hervorrufen kann.
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