Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Das Sicherheitsprofil von Abilify Asimtufii 960 mg und Abilify Asimtufii 720 mg zur Behandlung von Schizophrenie bei Erwachsenen basiert auf adäquaten und gut kontrollierten Studien zu Abilify Maintena 400 mg und Abilify Maintena 300 mg. Im Allgemeinen waren die beobachteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) in Studien zu Abilify Asimtufii 960 mg/720 mg vergleichbar mit den UAW, die in Studien zu Abilify Maintena 400 mg/300 mg beobachtet wurden.
Die am häufigsten beobachteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW), die bei ≥5% der Patienten in zwei doppelblinden Langzeitstudien zu Abilify Asimtufii berichtet wurden, waren Gewichtszunahme (9,0%), Akathisie (7,9%), Schlaflosigkeit (5,8%) und Schmerzen an der Injektionsstelle (5,1%).
In den klinischen Studien zu Abilify Asimtufii 960 mg/720 mg waren Gewicht erhöht (22,7 %), Schmerzen an der Injektionsstelle (18,2 %), Akathisie (9,8 %), Angst (8,3 %), Kopfschmerzen (7,6 %), Schlaflosigkeit (7,6 %) und Obstipation (6,1 %) die am häufigsten beobachteten UAW.
Die im Zusammenhang mit einer Aripiprazol-Therapie aufgetretenen unerwünschten Arzneimittelwirkungen sind nachfolgend aufgeführt. Die unerwünschten Wirkungen wurden während klinischen Studien und/oder nach Markteinführung berichtet.
Die unerwünschten Wirkungen sind nach Systemorganklassen und Häufigkeit geordnet:
«sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10'000) und unbekannt (Häufigkeit aufgrund der vorliegenden Daten nicht abschätzbar).
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die unerwünschten Wirkungen nach abnehmendem Schweregrad aufgelistet.
Die Häufigkeit unerwünschter Reaktionen nach Markteinführung kann nicht abgeschätzt werden, da diese auf Spontanberichten beruhen. Deshalb sind sie unter «unbekannt» aufgeführt.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Neutropenie, Anämie, Thrombozytopenie, verminderte Neutrophilenzahl, verminderte Leukozytenzahl
Häufigkeit unbekannt: Leukopenie
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeit
Häufigkeit unbekannt: allergische Reaktion (z.B. anaphylaktische Reaktion, Angioödem einschliesslich geschwollener Zunge, Zungenödem, Gesichtsödem, Pruritus oder Urtikaria)
Endokrine Erkrankungen
Gelegentlich: verminderter Prolaktinspiegel, Hyperprolaktinämie
Häufigkeit unbekannt: diabetisches hyperosmolares Koma, diabetische Ketoazidose
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Gewichtszunahmea, Diabetes mellitus, Gewichtsabnahme
Gelegentlich: Hyperglykämie, Hypercholesterinämie, Hyperinsulinismus, Hyperlipidämie, Hypertriglyceridämie
Häufigkeit unbekannt: Anorexie, Appetitstörungenb, Hyponatriämie
a In klinischen Studien zu Abilify Asimtufii 960 mg/720 mg als sehr häufig berichtet.
b Nur im klinischen Studienprogramm zu Abilify Asimtufii 960 mg/720 mg berichtet.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Agitiertheit, Angst, Ruhelosigkeit, Schlaflosigkeit
Gelegentlich: Suizidgedanken, psychotische Störung, Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Hypersexualität, Panikreaktionen, Depression, Affektlabilität, Apathie, Dysphorie, Schlafstörungen, Bruxismus, verminderte Libido, veränderte Stimmung
Häufigkeit unbekannt: vollendeter Suizid, Suizidversuch, pathologisches Spielen, Impuls-kontrollstörungen, Nervosität, Aggression
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: extrapyramidale Störung, Akathisie, Tremor, Dyskinesie, Sedierung, Somnolenz, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen
Gelegentlich: Dystonie, Spätdyskinesie, Parkinsonismus, Bewegungsstörung, psychomotorische Hyperaktivität, Restless-Legs-Syndrom, Zahnradphänomen, erhöhter Muskeltonus, Speichelausfluss, Störungen des Geschmacksempfindens, Störungen des Geruchsempfindens, Krampfanfall, Bradykinesie
Häufigkeit unbekannt: malignes neuroleptisches Syndrom, Grand-Mal-Krampfanfall, Serotonin Syndrom, Sprachstörung
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Blickkrampf, verschwommenes Sehen, Augenschmerzen, Diplopie, Photophobia
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Ventrikuläre Extrasystolen, Bradykardie, Tachykardie, verminderte T- Wellenamplitude im Elektrokardiogramm (EKG), abnormales EKG, T-Wellen-Inversion im EKG
Häufigkeit unbekannt: plötzlicher unerwarteter Tod, Herzstillstand, Torsades de Pointes, ventrikuläre Arrhythmien, QT-Verlängerung
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: erhöhter Blutdruck, orthostatische Hypotonie
Häufigkeit unbekannt: Synkope, venöse Thromboembolie (einschliesslich Lungenembolie und tiefer Venenthrombose)
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Husten, Schluckauf
Häufigkeit unbekannt: Oropharyngealer Spasmus, Laryngospasmus, Aspirationspneumonie
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Mundtrockenheit
Gelegentlich: Gastroösophageale Refluxkrankheit, Dyspepsie, Erbrechen, Durchfall, Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch, abdominale Beschwerden, häufiger Stuhlgang, Speichelhypersekretion, Verstopfung
Häufigkeit unbekannt: Pankreatitis, Dysphagie
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: abnormer Leberfunktionstest, erhöhte Leberenzyme, erhöhte Alanin-Aminotransferase, erhöhte Gamma-Glutamyltransferase, erhöhtes Blut Bilirubin, erhöhte Aspartat-Aminotransferase
Häufigkeit unbekannt: Leberversagen, Gelbsucht, Hepatitis, erhöhte alkalische Phosphatase
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich: Alopezie, Akne, Rosacea, Ekzem, Hautverhärtungen
Sehr selten: Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)
Häufigkeit unbekannt: Hautausschlag, Photosensibilitätsreaktion, Hyperhidrose
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Steifigkeit des Bewegungsapparates
Gelegentlich: Muskelrigidität, Muskelkrämpfe, Muskelzuckungen, Muskelverspannungen, Myalgie, Schmerzen in den Extremitäten, Arthralgie, Rückenschmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit der Gelenke, Nackensteifigkeit, Trismus
Häufigkeit unbekannt: Rhabdomyolyse
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Nephrolithiasis, Glykosurie
Häufigkeit unbekannt: Harnretention, Harninkontinenz
Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen
Häufigkeit unbekannt: Arzneimittelentzugssyndrom beim Neugeborenen (siehe Schwangerschaft / Stillzeit)
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: erektile Dysfunktion
Gelegentlich: Galaktorrhoe, Gynäkomastie, empfindliche Brüste, vulvovaginale Trockenheit
Häufigkeit unbekannt: Priapismus
Allgemeine Erkrankungen
Häufig: Ermüdung
Gelegentlich: Pyrexie, Asthenie, Gangstörung, Brustbeschwerden, Durst, Trägheit
Häufigkeit unbekannt: Störungen der Temperaturregulation (z.B. Hypothermie, Pyrexie), Brustschmerzen, periphere Ödeme
Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Schmerzen an der Injektionsstellea, Induration an der Einstichstelle
Gelegentlich: Reaktion an der Einstichstelle, Erythem an der Einstichstelle, Schwellung an der Einstichstelle, Beschwerden an der Einstichstelle, Juckreiz an der Einstichstelle
a In klinischen Studien zu Abilify Asimtufii 960 mg/720 mg als sehr häufig berichtet.
Untersuchungen
Häufig: erhöhte Kreatin-Phosphokinase im Blut
Gelegentlich: erhöhter Blutzucker, verminderter Blutzucker, erhöhtes glykosyliertes Hämoglobin, Zunahme des Taillenumfangs, vermindertes Blutcholesterin, verminderte Triglyceride im Blut
Häufigkeit unbekannt: Blutzuckerschwankung
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Reaktionen an der Injektionsstelle
Der Anteil der Patienten in einer unverblindeten Studie, der Nebenwirkungen jeglicher Art an der Injektionsstelle berichtete (alle als Schmerzen an der Injektionsstelle berichtet), betrug 18,2 % bei mit Abilify Asimtufii 960 mg behandelten Patienten und 9,0 % bei mit Abilify Maintena 400 mg behandelten Patienten. In beiden Behandlungsgruppen trat die Mehrheit der berichteten Schmerzen an der Injektionsstelle bei der ersten Injektion von Abilify Asimtufii 960 mg (21 von 24 Patienten) bzw. Abilify Maintena 400 mg (7 von 12 Patienten) auf, verschwand innerhalb von 5 Tagen und Häufigkeit und Schwere nahmen bei den darauffolgenden Injektionen ab. Die Durchschnittswerte der mittleren visuellen gesamten Analogskala (0 = kein Schmerz bis 100 = unerträglicher Schmerz) bei Patienten, die den Schmerz an der Injektionsstelle beurteilten, waren in beiden Behandlungsgruppen bei der letzten Injektion vergleichbar: 0,8 vor Gabe und 1,4 nach Gabe in der Abilify Asimtufii -960-mg-Gruppe im Vergleich zu 1,3 nach Gabe in der Abilify Maintena-400-mg-Gruppe.
Neutropenie
Während des klinischen Programms mit Abilify Asimtufii wurden auch Fälle von Neutropenie gemeldet, die typischerweise um den Tag 16 nach einer Erstinjektion begannen mit einer medianen Dauer von 18 Tagen.
Extrapyramidale Symptome (EPS)
In Studien in stabilen Patienten mit Schizophrenie, traten EPS häufiger auf unter Abilify Asimtufii (18,4%) als unter Behandlung mit oralem Aripiprazol (11,7%). Akathisie war das am häufigsten beobachtete Symptom (8,2%), mit einem typischen Beginn um den Tag 10 nach der Erstinjektion, und einer medianen Dauer von 56 Tagen. Studienteilnehmer mit Akathisie wurden normalerweise mit anticholinergen Medikamenten behandelt, vor allem mit Benztropinmesylat und Trihexyphenidyl. Weniger häufig wurden Substanzen wie Propranolol und Benzodiazepine (Clonazepam und Diazepam) eingesetzt, um die Akathisie zu kontrollieren. Zweithäufigstes Symptom war Parkinsonimus (6,9% unter Abilify Asimtufii, 4,15% unter oralem Aripiprazol 10-30 mg und 3,0% unter Placebo).
Daten aus einer unverblindeten Studie, in der Patienten mit Abilify Asimtufii 960 mg behandelt wurden, zeigten minimale Änderungen der EPS-Scores im Vergleich zu den Ausgangswerten, beurteilt anhand der Simpson-Angus Rating Scale (SAS), der Abnormal Involuntary Movement Scale (AIMS) und der Barnes Akathisia Rating Scale (BARS). Die Inzidenz von mit EPS im Zusammenhang stehenden berichteten Ereignissen bei mit Abilify Asimtufii 960 mg behandelten Patienten betrug 18,2 %, während die Inzidenz bei mit Abilify Maintena 400 mg behandelten Patienten 13,4 % betrug.
Dystonie
Klasseneffekt: Symptome einer Dystonie, verlängerte abnormale Kontraktionen von Muskelgruppen, können bei empfindlichen Personen während der ersten Behandlungstage auftreten. Dystonie-Symptome umfassen Spasmen der Genickmuskulatur, die sich zu einem Schlundkrampf entwickeln können, Schluckbeschwerden, Atembeschwerden und/oder Protrusion der Zunge. Obwohl diese Symptome bereits bei niedrigen Dosen auftreten können, sind sie häufiger und stärker ausgeprägt bei hochpotenten und bei höheren Dosen von Antipsychotika der ersten Generation. Ein erhöhtes Risiko für eine akute Dystonie wird bei Männern und jüngeren Altersgruppen beobachtet.
Gewicht
Während der doppelblinden, aktiv-kontrollierten Phase der 38-Wochen Langzeitstudie zur Schizophrenie betrug die Inzidenz einer Gewichtszunahme um ≥7% vom Ausgangswert bis zum letzten Studienbesuch 9,5% für Abilify Asimtufii und 11,7% für orales Aripiprazol 10-30 mg. Die Inzidenz eines Gewichtsverlusts um ≥7% von Studienbeginn bis zum letzten Studienbesuch betrug 10,2% unter Abilify Asimtufii und 4,5% unter oralem Aripiprazol 10-30 mg.
Während der doppelblinden, Placebo-kontrollierten Phase der 52-Wochen Langzeitstudie betrug die Inzidenz einer Gewichtszunahme um ≥7% von Studienbeginn bis zum letzten Studienbesuch 6,4% für Abilify Asimtufii, und 5,2% für Placebo. Die Inzidenz eines Gewichtsverlusts um ≥7% von Studienbeginn bis zum letzten Studienbesuch betrug 6,4% unter Abilify Asimtufii und 6,7% unter Placebo. Während der doppelblinden Behandlung betrug die durchschnittliche Veränderung des Körpergewichts von Baseline bis zur letzten Visite −0,2 kg für Abilify Asimtufii und −0,4 kg für Placebo (p = 0,812).
In einer offenen, randomisierten Studie mit Mehrfachgabe bei erwachsenen Patienten mit Schizophrenie (und Bipolar-I-Störung), in der eine alle zwei Monate verabreichte Dosis von Abilify Asimtufii 960 mg mit Abilify Maintena 400 mg jeden Monat verglichen wurde, war die Gesamtinzidenz der Gewichtszunahme um ≥7 % gegenüber dem Ausgangswert zwischen Abilify Asimtufii 960 mg (40,6 %) und Abilify Maintena 400 mg (42,9 %) vergleichbar. Die mittlere Veränderung beim Körpergewicht zwischen Ausgangswert und letztem Besuchstermin betrug 3,6 kg bei Abilify Asimtufii 960 mg und 3,0 kg bei Abilify Maintena 400 mg.
Prolaktin
In klinischen Studien zu dem/den genehmigten Anwendungsgebiet(en) und nach Marktzulassung wurden bei Anwendung von Aripiprazol sowohl erhöhte als auch verminderte Serum-Prolaktinspiegel im Vergleich zum Ausgangswert beobachtet (siehe Abschnitt «Klinische Wirksamkeit»).
Spielsucht-Störung und andere Störungen der Impulskontrolle
Bei Patienten, die mit Aripiprazol behandelt werden, können Spielsucht-Störung, Hypersexualität, zwanghaftes Kaufverhalten, Essattacken und zwanghaftes Essen auftreten (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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