Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenInterstitielle Lungenerkrankung/Pneumonitis
Es liegen Berichte über Fälle von interstitieller Lungenerkrankung (ILD), einschliesslich Pneumonitis, unter Behandlung mit DATROWAY vor (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Es wurden tödliche Verläufe beobachtet.
Patienten mit anamnestisch bekannter, einer Behandlung mit Steroiden bedürfender ILD/Pneumonitis oder zum Zeitpunkt des Screenings bestehender oder vermuteter ILD/Pneumonitis und Patienten mit klinisch schweren pulmonalen Beeinträchtigungen wurden nicht in die pivotalen Studien eingeschlossen.
Den Patienten ist zu raten, Husten, Dyspnoe, Fieber und/oder neue oder sich verschlechternde Atemwegssymptome unverzüglich zu melden. Die Patienten sind auf Anzeichen und Symptome von ILD/Pneumonitis zu überwachen. Anzeichen von ILD/Pneumonitis sollten umgehend untersucht werden. Bei Patienten mit Verdacht auf ILD/Pneumonitis ist eine weitergehende Untersuchung der Lunge mit bildgebenden Verfahren durchzuführen. Die Konsultation eines Pneumologen sollte in Erwägung gezogen werden. Bei asymptomatischer (Grad 1) ILD/Pneumonitis sollte eine Kortikosteroidtherapie in Betracht gezogen werden (z.B. ≥0.5 mg/kg/Tag Prednisolon oder eine gleichwertige Behandlung). DATROWAY sollte bis zur Erholung auf Grad 0 abgesetzt werden und kann anschliessend gemäss den Anweisungen in Tabelle 2 wieder aufgenommen werden (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»). Bei symptomatischer ILD/Pneumonitis (Grad 2 oder höher) ist umgehend eine systemische Kortikosteroidbehandlung zu beginnen (z.B. ≥1 mg/kg/Tag Prednisolon oder eine gleichwertige Behandlung) und mindestens 14 Tage fortzusetzen, gefolgt von allmählichem Ausschleichen über mindestens 4 Wochen. DATROWAY sollte bei Patienten, bei denen eine symptomatische (Grad 2 oder höher) ILD/Pneumonitis diagnostiziert wird, dauerhaft abgesetzt werden (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»). Patienten mit ILD/Pneumonitis in der Vorgeschichte können ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer ILD/Pneumonitis haben und sollten daher sorgfältig überwacht werden.
Keratitis
DATROWAY kann Ereignisse an der Augenoberfläche, einschliesslich Keratitis, verursachen. Die Anzeichen und Symptome einer Keratitis können trockenes Auge, erhöhter Tränenfluss, Photophobie und störende Sehveränderungen umfassen (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Die Mehrzahl dieser Ereignisse waren von leichtem bis mässigem Schweregrad.
Den Patienten ist zu raten, zur Prophylaxe mehrmals täglich konservierungsmittelfreie benetzende Augentropfen zu verwenden. Den Patienten ist zu raten, die Verwendung von Kontaktlinsen zu vermeiden, es sei denn, diese werden von einem Augenspezialisten empfohlen. Bei neu auftretenden oder sich verschlimmernden Anzeichen und Symptomen am Auge, die auf eine Keratitis hindeuten könnten, sind die Patienten unverzüglich an einen Augenspezialisten zu überweisen. Die Patienten sind auf eine Keratitis zu überwachen, und bei bestätigter Diagnose ist DATROWAY zu unterbrechen, in reduzierter Dosis zu geben oder dauerhaft abzusetzen (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Patienten mit klinisch signifikanter Hornhauterkrankung waren von den klinischen Studien ausgeschlossen.
Stomatitis
Fälle von Stomatitis, einschliesslich Mundulzera und oraler Mukositis, wurden bei Patienten unter Behandlung mit DATROWAY berichtet.
Zusätzlich zu einer guten Mundhygiene wird zu Beginn und während der gesamten Dauer der Behandlung mit DATROWAY die tägliche Anwendung einer steroidhaltigen Mundspüllösung (z.B. 4-mal täglich Dexamethason orale Lösung 0.1 mg/ml oder eine ähnliche steroidhaltige Mundspülbehandlung) zur Prophylaxe und Behandlung empfohlen. Wenn es klinisch angezeigt ist, können Antimykotika gemäss lokaler Richtlinien in Erwägung gezogen werden. Falls keine prophylaktische steroidhaltige Mundspüllösung zur Verfügung steht, wird die Anwendung von milden Mundspüllösungen (z.B. eine nichtalkoholische und/oder bikarbonathaltige Mundspüllösung) gemäss lokaler Richtlinien empfohlen. Eiswürfel oder Eiswasser während der Infusion im Mund zu behalten, kann ebenfalls in Betracht gezogen werden. Falls dennoch eine Stomatitis auftritt, kann die Häufigkeit der Mundspülungen erhöht und/oder können andere lokale Behandlungen angewendet werden. Je nach dem Schweregrad der Nebenwirkung ist DATROWAY zu unterbrechen, in reduzierter Dosis zu geben oder dauerhaft abzusetzen (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Embryofetale Toxizität
Basierend auf Erkenntnissen bei Tieren und aufgrund des Wirkungsmechanismus kann die Topoisomerase-I-Inhibitor-Komponente von DATROWAY zu einer Schädigung des Embryos/Fetus führen, wenn sie einer schwangeren Frau gegeben wird (siehe Rubrik «Schwangerschaft, Stillzeit»).
Vor Beginn der Behandlung mit DATROWAY sollte bei gebärfähigen Frauen der Schwangerschaftsstatus überprüft werden. Die Patientin muss über die potenziellen Risiken für den Fetus aufgeklärt werden. Gebärfähigen Frauen sollte empfohlen werden, während der Behandlung mit DATROWAY und bis mindestens 7 Monate nach der letzten Dosis eine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung anzuwenden. Männlichen Patienten mit gebärfähigen Partnerinnen sollte empfohlen werden, während der Behandlung mit DATROWAY und bis mindestens 4 Monate nach der letzten Dosis von DATROWAY eine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung anzuwenden (siehe Rubrik «Schwangerschaft, Stillzeit»).
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