Am 6. Februar 2008 wurde Fosrenol® (Wirkstoff Lanthancarbonathydrat) Kautabletten 250, 500, 750, 1000mg zugelassen.
Die Indikation lautet ,,Fosrenol ist indiziert als Phosphat-bindendes Mittel zur Kontrolle von Hyperphosphatämie bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz, die eine Hämodialysebehandlung oder eine kontinuierliche, ambulante Peritonealdialyse (CAPD) erhalten."
Fosrenol® wird zusammen mit oder unmittelbar nach einer Mahlzeit eingenommen. Die Dosierung wird nach der Phosphatkonzentration festgelegt. Erfahrungen mit Langzeittherapie sind derzeit begrenzt.
Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen ist noch nicht nachgewiesen.
Fosrenol® enthält Lanthancarbonathydrat. Im sauren Milieu des Magens binden die Lanthan Ionen das in der Nahrung enthaltene Phosphat und es entsteht unlösliches Lanthanphosphat, das nicht resorbiert wird. Dies führt zur Reduktion der Serumphosphatspiegel. Nach 6 monatiger Behandlung wurde eine Reduktion des Phosphatspiegels auf den Zielwert <1.8 mmol/l bei 66% der Patienten erreicht. In Langzeitstudien bis zu 2 Jahren blieb das Produkt von Kalzium x Phosphat stabil. Unter Therapie mit Fosrenol® trat eine Hyperkalzämie seltener auf als bei Behandlung mit kalziumhaltigen Phosphatbindern: 0.4% vs. 20.2%.
Unter Behandlung mit Fosrenol kommt es zu einer über die physiologischen Lanthanwerte hinausgehenden Konzentration im Knochen (etwa 30 fach bei einem Ausgangswert von 50ng/g Knochen). Die Knochensicherheit ist bis 24 Monate belegt. Unter Behandlung mit Fosrenol® wurde eine Erhöhung des Parathormons und der knochenspezifischen alkalischen Phosphatase beobachtet. Die Langzeitwirkung dieser Konstellation und die potentielle Langzeittoxizität von Lanthan im Knochen kann derzeit nicht beurteilt werden.
Vorübergehende, klinisch nicht relevante QT Verlängerungen wurden in einer klinischen Studie festgestellt. Diese Daten bezüglich Verlängerung der QT Zeit sind derzeit noch nicht abschliessend beurteilbar.
Nicht beurteilt werden kann derzeit, ob die Resorption von Doxycyclin und Fluorchinolonen durch Lanthancarbonathydrat beeinträchtigt wird.
In den klinischen Studien wurden keine Patienten mit akuter Ulkuserkrankung, ulzeröser Kolitis, Morbus Crohn oder Darmverschluss aufgenommen.
Während der Schwangerschaft oder bei stillenden Müttern soll Fosrenol® nicht eingesetzt werden.
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