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Fachinformation Piloxil® Laboratoire Golaz SA LösungHaarwuchs-Stimulans bei Alopecia androgenetica ZusammensetzungWirkstoff: Minoxidil 20 mg. Hilfsstoffe: Propylenglykol; Excip. ad sol. pro 1 ml. Eigenschaften/WirkungenPiloxil, dessen Wirkstoff Minoxidil als Reserveantihypertensivum oral angewendet wird, reduziert bei lokaler Anwendung einen beginnenden und fortschreitenden hormonell bedingten Haarausfall. Unter einer Therapie mit Piloxil kann Vellushaar in Terminalhaar umgewandelt werden, Wirkungseintritt und Grad der Kopfhaarverdichtung sind jedoch individuell unterschiedlich. Bei Anwendung über mehrere Monate bis einem Jahr wird in 50-80% der Fälle mit androgenetischer Alopezie eine Neubildung von Terminalhaaren beobachtet. Das Resultat ist jedoch nur in der Hälfte dieser Fälle, d.h. bei 30% der Behandelten, kosmetisch zufriedenstellend. In der seitlichen Stirnregion sind die Erfolge häufig unbefriedigend. Bei Absetzen der Therapie setzt sich der Haarausfall weiter fort. PharmakokinetikBei topischer Anwendung wird Minoxidil in nur sehr geringem Masse absorbiert. Der Grad der Absorption ist variabel: nach Applikation alkoholisch-wässriger, propylenglykolhaltiger Lösungen von Minoxidil wurden durchschnittlich 0,3-4,5% der applizierten Dosis perkutan absorbiert. Nach repetierter lokaler Anwendung lagen die Urin-Wiederauffindungswerte von radioaktiv markiertem Minoxidil unter 5%. Die Plasmawerte liegen meistens unter 5µg/ml und somit um ein Mehrfaches unterhalb der Konzentrationen, die bei antihypertensiver Therapie erreicht werden. Ob gleichzeitig bestehende Kopfhauterkrankungen die Absorption von Minoxidil erhöhen, ist nicht bekannt; experimentelle Daten liegen bisher nicht vor. Bei vorgeschädigter Hornschicht der Kopfhaut, z.B. durch Sonnenbrand, Rasur o.ä., kann die perkutane Resorption erhöht sein, was zu vermehrten/verstärkten Nebenwirkungen führen kann. Daten zu Distribution, Metabolisierung und Elimination von topisch angewandtem Minoxidil liegen nur beschränkt vor. Systemisch verfügbares Minoxidil wird in erster Linie über die Niere ausgeschieden. Nach Absetzen der lokalen Anwendung von Minoxidil wurden 95% des absorbierten Wirkstoffes innert 4 Tagen ausgeschieden. Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenZur topischen Behandlung der Alopecia androgenetica bei Männern und Frauen (Reduktion des übermässigen Haarausfalls und Förderung des Wachstums neuer Haare). Dosierung/Anwendung2× täglich die befallenen Stellen mit dem Pumpspray besprühen (maximal 10 Hübe pro Applikation = 1 ml). Speziell für die weibliche, diffuse Form der Alopezie, eignet sich der Sprühkopf mit verlängerter Spitze. Dazu Schutzkappe und Sprühkopf abziehen und Aufsatz mit verlängerter Spitze auf Ventil aufdrücken. Pro Tag dürfen nicht mehr als 2 ml aufgetragen werden. Die Anwendung soll bei trockenem Haar und Haarboden erfolgen. Piloxil darf nur auf der Kopfhaut, nicht aber auf andere Körperregionen aufgetragen werden. Nach der Anwendung sind die Hände sorgfältig zu waschen, um ein unbeabsichtigtes Übertragen auf andere Körperteile zu vermeiden. AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Vorsichtsmassnahmen
Schwangerschaft/Stillzeit
Unerwünschte WirkungenAm häufigsten treten lokale Nebenwirkungen in Form von Hautirritationen, Juckreiz, Schuppenbildung und Ekzem auf. Gelegentlich wurden allergische Reaktionen, Urtikaria, Erytheme, generalisiertes Oedem oder Gesichtsoedem, Haarausfall oder Alopezie, sowie Hypertrichose (einschliesslich des Wachstums von Gesichtshaaren bei der Frau) beobachtet. InteraktionenZurzeit sind keine Arzneimittelinteraktionen mit Piloxil bekannt. Dennoch ist bei Patienten, die unter Antihypertensiva stehen, auf eine vermehrte Blutdruckkontrolle und auf Symptome einer orthostatischen Hypotonie zu achten; dies besonders, wenn es sich um Antihypertensiva handelt, die einen orthostatischen Blutdruckabfall begünstigen. ÜberdosierungEine versehentliche orale Einnahme grösserer Mengen des antihypertensiv wirkenden Medikamentes besonders durch Kinder (max. orale Tagesdosis für Erwachsene 100 mg entspr. 5 ml Lösung), würde sich wahrscheinlich durch Hypotonie, Tachykardie, Oedeme und Flüssigkeitsretention äussern. Eine Hypotonie würde primär durch Volumenzufuhr und nur bei Schocksymptomatik zusätzlich mit Vasopressoren wie Phenylephrin, Angiotensin II, Vasopressin u.a. behandelt. Die Flüssigkeitsretention lässt sich mit einer geeigneten Diuretika-Therapie, die Tachykardie mit β-Blockern behandeln. Sympathomimetika wie Noradrenalin oder Adrenalin sind wegen ihrer stark herzstimulierenden Wirkung zu vermeiden. Sonstige HinweiseHinweis
Haltbarkeit
IKS-Nummern55219. Stand der InformationMärz 1999. |