15 Änderungen an Fachinfo Puri-Nethol |
- +Karzinogenität (siehe auch Abschnitt « Unerwünschte Wirkungen»)
- +Bei Patienten, die eine Therapie mit Immunsuppressiva erhalten, einschließlich Mercaptopurin, besteht ein höheres Risiko für das Auftreten lymphoproliferativer Erkrankungen und anderer maligner Erkrankungen, insbesondere Hautkrebserkrankungen (Melanome und andere ), Sarkome (Kaposi-Sarkom und andere ) sowie In-situ-Karzinome der Cervix uteri. Das erhöhte Risiko scheint mit dem Grad und der Dauer der Immunosuppression zusammenzuhängen. Es wurde berichtet, dass ein Absetzen der Immunosuppression unter Umständen zu einer teilweisen Regression der lymphoproliferativen Erkrankung führt. Die Patienten sollen vor übermässiger Sonneneinstrahlung oder UV-Strahlung gewarnt werden, und die Haut soll in regelmässigen Abständen untersucht werden.
- +Ein Behandlungsschema mit mehreren Immunsuppressiva (einschließlich Thiopurine) sollte daher mit Vorsicht angewendet werden, da es zu lymphoproliferativen Erkrankungen, darunter solchen mit berichteten Todesfällen, führen könnte. Eine Kombination mehrerer gleichzeitig angewendeter Immunsuppressiva erhöht das Risiko für Epstein-Barr-Virus (EBV) bedingte lymphoproliferative Erkrankungen.
-Meldungen über hepatosplenische gamma/delta T-Zell Lymphome bei gleichzeitiger Verabreichung von 6-Mercaptopurin und anti-TNF Medikamenten bei entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) liegen vor (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
- +Makrophagenaktivierungssyndrom.
- +Das Makrophagenaktivierungssyndrom (MAS) ist eine bekannte, lebensbedrohliche Erkrankung, die bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen auftreten kann, insbesondere bei jenen mit entzündlicher Darmerkrankung (Mercaptopurin ist nicht indiziert zur Behandlung von Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen). Möglicherweise besteht bei der Anwendung von Mercaptopurin eine erhöhte Anfälligkeit für das Auftreten dieser Erkrankung. Wenn MAS auftritt oder vermutet wird, sollte die Untersuchung und Behandlung so bald wie möglich erfolgen und die Behandlung mit Mercaptopurin ist abzusetzen. Ärzte sollten auf Symptome für Infektionen mit Pathogenen wie EBV und Zytomegalievirus (CMV) achten, da diese bekannte Auslöser von MAS sind.
-Neoplasmen, gutartige und bösartige (einschliesslich Zysten und Polypen)
-Sehr selten: Sekundäre Leukämie und Myelodysplasie, hepatosplenische gamma/delta T-Zell Lymphome bei gleichzeitiger Verabreichung von 6-Mercaptopurin und anti-TNF Medikamenten bei entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) (nicht-zugelassene Indikation).
- +Unerwünschte Arzneimittelwirkungen, die unter der Anwendung von Puri-Nethol auftreten können, sind (Häufig <1/10, ≥1/100; gelegentlich <1/100, ≥1/1‘000; selten <1/1‘000, ≥1/10'000):
- +Neoplasmen:
- +Selten: Neoplasien, einschließlich lymphoproliferativer Erkrankungen, Hautkrebserkrankungen (Melanome und andere), Sarkome (Kaposi-Sarkome und andere) und In-situ-Karzinom der Cervix uteri, akute myeloische Leukamien und Myelodysplasien. (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen)
-Störungen des Immunsystems
- +Erkrankungen des Immunsystems
-Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen mit Ödem im Gesichtsbereich.
- +Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen mit Ödem im Gesichtsbereich, Makrophagenaktivierungssyndrom..
-6-Mercaptopurin kompetitiert mit Hypoxanthin und Guanin um das Enzym Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase, welches die Umwandlung von 6-Mercaptopurin in Thioinosinsäure (TIMP) katalysiert. Letztere inhibiert die Umwandlung von Inosinsäure (IMP) zu Xanthinsäure (XMP) und AMP. Aus Thioinosinsäure entsteht ferner über das Enzym Thiopurin-Methyltransferase (TPMT) der Metabolit Methylthioinosinsäure (MTIMP). Sowohl Thioinosinsäure wie auch Methylthioinosinsäure hemmen die de-novo-Purinsynthese. Thioinosinsäure wird auch in zytotoxisch aktive 6-Thioguanin-Nukleotide umgewandelt. Methylthioinosinsäure wird in S-methylierte Nukleotide umgebaut, welche zytotoxisch sind. Die zytotoxische Wirkung korreliert mit der Konzentration der 6-Thioguanin-Nukleotide in den Erythrozyten, nicht mit der Plasmakonzentration von 6-Mercaptopurin.
- +6-Mercaptopurin kompetitiert mit Hypoxanthin und Guanin um das Enzym Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase, welches die Umwandlung von 6-Mercaptopurin in Thioinosinsäure (TIMP) katalysiert. Letztere inhibiert die Umwandlung von Inosinsäure (IMP) zu Xanthinsäure (XMP) und AMP. Aus Thioinosinsäure entsteht ferner über das Enzym Thiopurin-Methyltransferase (TPMT) der Metabolit Methylthioinosinsäure (MTIMP). Sowohl Thioinosinsäure wie auch Methylthioinosinsäure hemmen die denovo-Purinsynthese. Thioinosinsäure wird auch in zytotoxisch aktive 6-Thioguanin-Nukleotide umgewandelt. Methylthioinosinsäure wird in Smethylierte Nukleotide umgebaut, welche zytotoxisch sind. Die zytotoxische Wirkung korreliert mit der Konzentration der 6-Thioguanin-Nukleotide in den Erythrozyten, nicht mit der Plasmakonzentration von 6-Mercaptopurin.
-Intrazellulär wird 6-Mercaptopurin einerseits in mehreren Schritten in zytotoxisch aktive 6-Thioguanin-Nukleotide umgewandelt. Andererseits erfolgt eine Methylierung von 6-Mercaptopurin durch das Enzym Thiopurin-Methyltransferase (TPMT) und die Bildung von S-methylierten Nukleotiden (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»). Die Xanthinoxidase spielt beim Abbau von 6-Mercaptopurin die Hauptrolle, wobei die inaktive 6-Thioharnsäure gebildet wird. Ein erheblicher Anteil des 6-Mercaptopurins wird bereits bei der ersten Passage durch die Leber metabolisiert (First-Pass Effekt).
- +Intrazellulär wird 6-Mercaptopurin einerseits in mehreren Schritten in zytotoxisch aktive 6-Thioguanin-Nukleotide umgewandelt. Andererseits erfolgt eine Methylierung von 6-Mercaptopurin durch das Enzym Thiopurin-Methyltransferase (TPMT) und die Bildung von Smethylierten Nukleotiden (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»). Die Xanthinoxidase spielt beim Abbau von 6-Mercaptopurin die Hauptrolle, wobei die inaktive 6-Thioharnsäure gebildet wird. Ein erheblicher Anteil des 6-Mercaptopurins wird bereits bei der ersten Passage durch die Leber metabolisiert (First-Pass Effekt).
-Juli 2011.
- +Mai 2017
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