20 Änderungen an Fachinfo Fluimucil 10 % |
-AMZV
-Initial Bolus 150 mg/kg (über 15 Min.), gefolgt von 50 mg/kg über 4 h, gefolgt von 100 mg/kg über 16 h. Gesamtdosis 300 mg/kg; Gesamtdauer 20 h.
-Dosierungsschema nach Smilkstein
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-Initial Bolus 140 mg/kg, danach 70 mg/kg alle 4 h, 12× wiederholt.
-Gesamtdosis 980 mg/kg; Gesamtdauer 48 h.
-Die Entscheidung, welches Schema anzuwenden ist, muss unter Berücksichtigung des Einzelfalles entschieden werden. Innerhalb der ersten 10 Stunden nach Paracetamol-Exposition sind beide Schemata gleich gut wirksam. Kann die Therapie erst nach mehr als 10 Stunden begonnen werden, so wurden mit dem Schema nach Smilkstein bessere Resultate erzielt. Auch bei einem Beginn nach mehr als 15 Stunden ist die Therapie noch wirksam (jedoch reduziert).
-Patienten mit Leberversagen sollten eine verlängerte Therapie mit Fluimucil erhalten (siehe unter «Akutes Leberversagen nach Paracetamol-Vergiftung»).
-Behandlung während 20 Stunden nach Prescott (innerhalb von 10 Stunden nach Intoxikation).
-Gesamtdosis: 300 mg/kg KG Acetylcystein (entsprechend ca. 5 Durchstechflaschen Fluimucil 20% bei einem Körpergewicht von 70 kg).
-Folgendes Behandlungsschema wird empfohlen
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-Dosis Verabreichungsweg Infusionsdauer
-150 mg/kg Als Dauerinfusion in 15 Minuten
-KG 250 ml einer 5%igen
- Glukose- oder 0,9%igen
- NaCl-Lösung
-50 mg/kg Als Dauerinfusion in 4 Stunden
-KG 500 ml einer 5%igen
- Glukose- oder 0,9%igen
- NaCl-Lösung
-100 mg/kg Als Dauerinfusion in 16 Stunden
-KG 1000 ml einer 5%igen
- Glukose- oder 0,9%igen
- NaCl-Lösung
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-Die Infusionsmengen von Glukose oder NaCl-Lösung sind auf einen 70 kg schweren Menschen abgestimmt, bei leichteren Patienten ist die Infusionsmenge dementsprechend zu verringern.
-Behandlung während 48 Stunden nach Smilkstein (wenn Paracetamoleinnahme mehr als 10 Stunden zurückliegt und bei schwerwiegender Vergiftung).
-Gesamtdosis: 980 mg/kg KG Acetylcystein.
-Folgendes Behandlungsschema wird empfohlen
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-Dosis Infusionsdauer
-140 mg/kg KG 60 Minuten
-70 mg/kg KG 1 Stunde
- alle 4 Stunden/12× wiederholt
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- +Antidot bei akuter Paracetamol-Vergiftung
- +Dosierungsschema intravenös nach Prescott
- +Gesamtdosis: 300 mg/kg Acetylcystein (entsprechend ca. 5 Durchstechflaschen Fluimucil 20% bei einem Körpergewicht von 70 kg); Gesamtdauer 20 h
- +Folgendes Behandlungsschema wird empfohlen:
- +Patienten mit einem Körpergewicht ≥40 kg
- +Initial Bolus 150 mg/kg in 200 ml Lösung (über 60 Min.) gefolgt von 50 mg/kg in 500 ml (über 4 h), gefolgt von 100 mg/kg in 1000 ml (über 16 h).
- +Patienten mit einem Körpergewicht ≥20 bis 40 kg
- +Initial Bolus 150 mg/kg in 100 ml Lösung (über 60 Min.) gefolgt von 50 mg/kg in 250 ml (über 4 h), gefolgt von 100 mg/kg in 500 ml (über 16 h).
- +Patienten mit einem Körpergewicht von weniger als 20 kg
- +Initial Bolus 150 mg/kg in 3 ml/kg Lösung (über 60 Min.) gefolgt von 50 mg/kg in 7 ml/kg (über 4 h), gefolgt von 100 mg/kg in 14 ml/kg (über 16 h).
- +Ein schnellerer initial Bolus über 15 Minuten kann auch verabreicht werden aber die langsame Bolusgabe (über 60 Min) verringert die Wahrscheinlichkeit anaphylaktoider Reaktionen.
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-Bei akutem Leberversagen nach Paracetamol-Vergiftung wird das Behandlungsschema nach Prescott in den ersten 20 Stunden empfohlen. Danach sollte die Infusionsrate von 150 mg/kg KG/24 h bis zum Verschwinden der Enzephalopathie fortgeführt werden.
- +Auch bei akutem Leberversagen nach Paracetamol-Vergiftung wird das Behandlungsschema nach Prescott in den ersten 20 Stunden empfohlen. Danach soll die zuletzt gegebene Infusionsrate von 150 mg/kg/24 h bis zum Verschwinden der Enzephalopathie fortgeführt werden.
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-Kinder: bei Kindern und bei einem Körpergewicht unter 50 kg wird das Dosierungsschema nach Prescott empfohlen.
-Es wird empfohlen, für den initialen Bolus eine Volumenadaptation vorzunehmen. Empfohlene Konzentration: 50 mg/ml.
-Die weiteren Verdünnungen sollten an den individuellen Flüssigkeitshaushalt des Kindes unter Berücksichtigung aller sonstigen Flüssigkeitsgaben erfolgen.
- +Kinder: bei Kindern und bei einem Körpergewicht unter 40 kg wird das Dosierungsschema nach Prescott mit der angegebenen Volumenadaptation empfohlen.
- +Weitere Verdünnungen sollten an den individuellen Flüssigkeitshaushalt des Kindes unter Berücksichtigung aller sonstigen Flüssigkeitsgaben erfolgen.
- +Die intravenöse Verabreichung von Acetylcystein muss unter strikter medizinischer Überwachung erfolgen. Unerwünschte Wirkungen einer Acetylcystein-Therapie treten mit einer grösseren Wahrscheinlichkeit auf, wenn die Verabreichung zu schnell oder in einem Übermass erfolgt. Es wird deshalb empfohlen, die Dosierungsanweisungen strikt zu beachten.
- +Bei Patienten mit einem Körpergewicht unter 40 kg sind wegen des möglichen Risikos einer Hypervolämie (Fluid Overload) mit folgender Hyponatriämie und Krampfanfälle die Antidotgaben vorsichtig zu dosieren. Es wird deshalb empfohlen, die Dosierungsanweisungen strikt zu beachten.
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-Bei Angioödem und bei respiratorischen Symptomen ist eine vorübergehende Unterbrechung der Acetylcysteingabe empfohlen, ein Antihistaminikum sowie ggf. die Gabe eines Bronchodilatators erforderlich. Bei Bedarf und Symptomfreiheit kann die intravenöse Acetylcysteingabe nach 1 Stunde fortgesetzt werden.
- +Bei Angioödem und bei respiratorischen Symptomen ist eine Verlangsamung evtl. vorübergehende Unterbrechung der Acetylcysteingabe oder Umstellung auf eine perorale Gabe empfohlen. Eventuell ist ein Antihistaminikum sowie ggf. die Gabe eines Bronchodilatators und/oder von Adrenalin erforderlich.
- +Patienten mit Bronchialasthma müssen während der Therapie engmaschig überwacht werden. Sollte ein Bronchospasmus auftreten, muss Acetylcystein abgesetzt werden und es müssen adäquate therapeutische Massnahmen ergriffen werden.
- +Die Verabreichung von Acetylcystein kann die Prothrombinzeit zusätzlich zur Paracetamoltoxizität verlängern.
- +Hinweis für natrium-arme Diät
- +Fluimucil 20% enthält 748 mg Natrium pro 25 ml-Durchstechflasche (32,5 mmol).
-Wegen der freien SH-Gruppe des Acetylcysteins können physikochemische Inkompatibilitäten eintreten, wenn Acetylcystein mit gewissen Substanzen in direkten Kontakt kommt (Vermischung bei Aerosol, Infusion usw.).
-β-Lactam-Antibiotika (Piperacillin, Cephalexin, Cefsulodin, Ceftazidim), Aminoglykoside (Tobramycin, Netilmicin) und Imipenem können Thiolverbindungen in vitro inhibieren. Interaktionen zwischen Acetylcystein und Antibiotika sind in vivo nicht nachgewiesen.
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- +Es liegen keine in vivo Interaktionsstudien mit dem Arzneimittel vor.
- +Berichte über eine Inaktivierung von Antibiotika durch Acetylcystein betreffen bisher ausschliesslich in-vitro- Versuche, bei denen die betreffenden Substanzen direkt gemischt wurden. Deshalb darf Fluimucil 20% nicht mit anderen Arzneimitteln gemeinsam in einer gleichen Lösung verabreicht werden (siehe «Sonstige Hinweise, Inkompatibilitäten»).
- +Wenn eine gemeinsame Behandlung mit parenteralem Nitroglycerin und Acetylcystein als notwendig erachtet wird, sollte der Patient auf eine möglicherweise auftretende Hypotonie hin überwacht werden, die schwerwiegend sein kann und sich durch möglicherweise auftretende Kopfschmerzen andeuten kann.
- +Schwangerschaft
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-Bei hochdosierter intravenöser Verabreichung:
-Gelegentlich: Anaphylaxie-ähnliche Reaktionen mit Urtikaria, Angioödem, Bronchospasmus, Tachykardie und schwerer Hypotension (anaphylaktoider/anaphylaktischer Schock).
- +Die häufigsten in der Literatur beschriebenen unerwünschten Wirkungen von intravenös verabreichtem Acetylcystein sind Hautausschlag, Urtikaria und Pruritus und sie treten am häufigsten während der Verabreichung des initialen Bolus auf.
- +In einer randomisierten, offenen Multi-Zenter-Studie sind während der ersten 2 Stunden nach i.v. Applikation von Acetylcystein die folgenden unerwünschten Wirkungen aufgetreten:
- +Immunsystem
- +Sehr häufig: anaphylaktoide Reaktion (17%).
- +Herz
- +Häufig: Tachykardie.
- +Atmungsorgane
- +Gelegentlich: Pharyngitis, Rhinorroea, Rasselgeräusche, Bronchospasmus.
- +Gastrointestinale Störungen
- +Häufig: Erbrechen (11%), Nausea.
- +Haut
- +Häufig: Pruritus, Hautausschlag.
- +Gefässe
- +Häufig: Gesichtsrötung.
- +Die folgenden unerwünschten Wirkungen sind aus langjähriger Post- Marketing-Erfahrung bekannt geworden, die Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden.
- +Immunsystem: Anaphylaktischer Schock, anapylaktische/anaphylatoide Reaktionen, Überempfindlichkeitsreaktion.
- +Herz: Tachykardie.
- +Atmungsorgane: Bronchospasmus, Dyspnoe.
- +Gastrointestinale Störungen: Erbrechen, Nausea.
- +Haut: Angioödem, Urtikaria, Gesichtsrötung, Rash, Juckreiz.
- +Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle: Gesichtsödem.
- +Untersuchungen: Hypotonie, Prothrombinzeit verlängert.
- +Sehr selten ist über das Auftreten von schweren Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom in zeitlichem Zusammenhang mit der Anwendung von Acetylcystein berichtet worden. Bei Neuauftreten von Haut- und Schleimhautveränderungen sollte daher unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt und die Anwendung von Acetylcystein beendet werden. In den meisten dieser berichteten Fälle war mindestens ein weiterer Arzneistoff beteiligt, durch den möglicherweise die beschriebenen mukokutanen Wirkungen verstärkt werden könnten.
- +Verschiedene Studien bestätigten eine Abnahme der Thrombozytenaggregation während der Anwendung von Acetylcystein. Die klinische Signifikanz dessen ist bisher unklar.
-Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
-Die klinische Erfahrung hat gezeigt, dass Acetylcystein gut verträglich ist, dies auch bei viel höheren als den normalerweise verwendeten Dosen.
- +Symptome einer Überdosierung bei intravenöser Verabreichung sind ähnlich den unerwünschten Wirkungen, aber ausgeprägter.
- +Bei einer Überdosierung ist die Infusion zu unterbrechen und eine symptomatische Behandlung einzuleiten.
- +Es gibt keine spezifische Antidot-Behandlung. Acetylcystein ist dialysierbar.
- +Wirkungsmechanismus und Pharmakodynamik
- +Inkompatibilitäten
- +Beeinflussung diagnostischer Methoden
- +Acetylcystein kann die kolorimetrische Gehaltsbestimmung von Salicylaten beeinflussen.
- +Bei Harnuntersuchungen kann Acetylcystein die Ergebnisse der Bestimmung von Ketonkörpern beeinflussen.
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- +Packungen
- +Fluimucil 20% Inf Lös Durchstfl 25 ml. (B)
-Oktober 2007.
- +Mai 2012.
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