24 Änderungen an Fachinfo Rifater |
-Rifater wird in der initialen, zwei Monate dauernden Phase der Kurzzeitbehandlung täglich eingenommen. Falls indiziert, kann gleichzeitig ein weiteres Antituberkulotikum, z.B. Streptomycin oder Ethambutol, verabreicht werden.Rifater wird täglich 1-2 Stunden vor einer Mahlzeit eingenommen.
- +Rifater wird in der initialen, zwei Monate dauernden Phase der Kurzzeitbehandlung täglich eingenommen. Falls indiziert, kann gleichzeitig ein weiteres Antituberkulotikum, z.B. Streptomycin oder Ethambutol, verabreicht werden.
- +Rifater wird täglich 1-2 Stunden vor einer Mahlzeit eingenommen.
-Im Folgenden werden nur die Standarddosierungen für unkomplizierte Fälle wiedergegeben, bei Vorliegen komplizierender Faktoren (u.a. Beteiligung des zentralen Nervensystems, disseminierte Tuberkulose, Wiederholungsbehandlung, Leber- und/oder Niereninsuffizienz) sind immer die ausführlicheren Angaben in aktuellen Richtlinien zu beachten.
- +Im Folgenden werden nur die Standarddosierungen für unkomplizierte Fälle wiedergegeben, bei Vorliegen komplizierender Faktoren (u.a. Beteiligung des zentralen Nervensystems, disseminierte Tuberkulose, Wiederholungsbehandlung, Leber– und/oder Niereninsuffizienz) sind immer die ausführlicheren Angaben in aktuellen Richtlinien zu beachten.
-Kontraindikationen sind Ikterus und bekannte Überempfindlichkeit gegen Rifampicin, Isoniazid, Pyrazinamid oder einen der Hilfsstoffe sowie medikamentös bedingte Hepatitis in der Anamnese, akute Leberkrankheiten jeglicher Genese, periphere Neuritis, Gicht oder Porphyrie.
-Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearence <30 ml/min sollte Rifater nicht verwendet werden.
-Bei bekannten Acetyliererphänotypen sollten Patienten mit extrem schneller oder extrem langsamer Acetylierungskapazität die zwei Komponenten getrennt erhalten, um die Dosisanpassung von Isoniazid zu erleichtern.
-Gleichzeitige Therapie mit Voriconazol:
-Die gleichzeitige Verabreichung von Voriconazol ist kontraindiziert.
-Gleichzeitige Therapie mit Proteaseinhibitoren:
-Die gleichzeitige Behandlung mit Saquinavir/Ritonavir ist kontraindiziert.
-In einer experimentellen Studie hat sich die gleichzeitige Behandlung mit den drei Wirkstoffen Rifampicin, Saquinavir und Ritonavir als besonders lebertoxisch erwiesen. Daher darf auch Rifater nie gleichzeitig mit Saquinavir/Ritonavir angewendet werden.
-Gleichzeitige Therapie mit Halothan:
-Wenn Rifater gleichzeitig mit Halothan angewendet wird, wird das Potenzial für Lebertoxizität erhöht. Deshalb sollte die gleichzeitige Behandlung mit Rifampicin und Halothan vermieden werden.
- +·Bekannte Überempfindlichkeit gegen Rifampicin, Isoniazid, Pyrazinamid oder einen der Hilfsstoffe;
- +·Ikterus;
- +·Medikamentös bedingte Hepatitis in der Anamnese;
- +·Akute Leberkrankheiten jeglicher Genese;
- +·Periphere Neuritis;
- +·Gicht;
- +·Porphyrie;
- +·Patienten mit einer Kreatinin-Clearence <30ml/min;
- +·Bei bekannten Acetyliererphänotypen sollten Patienten mit extrem schneller oder extrem langsamer Acetylierungskapazität die drei Komponenten getrennt erhalten, um die Dosisanpassung von Isoniazid zu erleichtern.
- +·Die Komedikation von Rifater mit einer breiten Palette von Substraten für Enzyme der Metabolisierung von körperfremden Substanzen sowie von verschiedenen Wirkstofftransportern (siehe «Interaktionen») ist kontraindiziert. Die gleichzeitige Anwendung dieser Substanzen mit Rifater erhöht das Risiko für einen Wirksamkeitsverlust dieser Substanzen infolge herabgesetzter Plasmakonzentrationen (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Dies gilt beispielsweise für folgende Substanzen:
- +·bestimmte Antimykotika, z. B. Voriconazol
- +·bestimmte Virostatika gegen HCV bzw. Hepatitis C, z. B. Daclatasvir (siehe «Interaktionen»)Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- +·Gleichzeitige Therapie mit Saquinavir/Ritonavir (Proteaseinhibitoren), da ein erhöhtes Risiko für Lebertoxizität besteht (siehe «Interaktionen»)
- +·Gleichzeitige Therapie mit Halothan, da ein erhöhtes Risiko für Lebertoxizität besteht (siehe «Interaktionen»).
-Rifampicin ist ein hochwirksamer Induktor des Systems Cytochrom P450 und kann den Metabolismus gleichzeitig verabreichter Arzneimittel erhöhen, was zu subtherapeutischen Plasmakonzentrationen und Wirkungslosigkeit führt. Arzneimittel, die über den Stoffwechsel eliminiert werden, dürfen nur zusammen mit Rifater verabreicht werden, wenn die Möglichkeit besteht, die Plasmakonzentration oder klinischen Reaktionen/unerwünschten Wirkungen zu kontrollieren und die Dosis entsprechend anzupassen (siehe «Interaktionen»).
-Die gleichzeitige Verabreichung der nachfolgend aufgeführten Arzneimittel mit Rifater ist zu vermeiden:
-·Kalziumkanalblocker, Azol-Antimykotika (ausser Fluconazol; die gleichzeitige Verabreichung von Voriconazol ist kontraindiziert), Triazolam, Midazolam, Atovaquon, Nevirapin, Simvastatin (siehe «Interaktionen»).
- +Rifampicin ist ein hochwirksamer Induktor des Cytochrom-P450-Systems und kann den Metabolismus gleichzeitig verabreichter Arzneimittel erhöhen, was zu subtherapeutischen Plasmakonzentrationen und veränderter Wirksamkeit bestimmter gleichzeitig verabreichter Arzneimittel und/oder zu Nebenwirkungen führen kann. Arzneimittel, die über diesen Stoffwechselweg eliminiert werden, dürfen nur dann zusammen mit Rifater verabreicht werden, wenn die Möglichkeit besteht, die Plasmakonzentration oder klinischen Reaktionen/unerwünschten Wirkungen zu kontrollieren und die Dosis entsprechend anzupassen (siehe «Interaktionen»). In den Rubriken «Kontraindikationen» und «Interaktionen» sind die Arzneimittel aufgeführt, deren Anwendung gleichzeitig mit Rifampicin kontraindiziert ist bzw. nicht oder nur mit besonderer Vorsicht empfohlen wird.
-Warfarin
-Bei gleichzeitiger Verabreichung von Warfarin und Rifater ist der INR-Wert während der Behandlung mit Rifater und 2-3 Wochen lang danach engmaschig zu kontrollieren. Die Warfarin-Dosis ist entsprechend anzupassen. Nach der Behandlung mit Rifater besteht ein Risiko für schwere Blutungen, wenn die Warfarin-Dosis nicht entsprechend angepasst wird (siehe «Interaktionen»).
-Linezolid
-Bei gleichzeitiger Verabreichung von Rifampicin und Linezolid wurden die Cmax und die AUC von Linezolid bei gesunden Personen um 21% bzw. 32% gesenkt (siehe «Interaktionen»). Die klinische Bedeutung dieser Interaktion ist nicht bekannt.
-Pyrazinamid kann die Serum-Harnsäure-Konzentration erhöhen und die Wirksamkeit der Gicht -Therapie vermindern. Eine Dosisanpassung folgender Medikationen kann deshalb nötig sein: Probenecid, Sulfinpyrazon, Allopurinol.
-Der hypoglykämische Effekt von oralen Antidiabetika wird durch Pyrazinamid verstärkt.
- +Pharmakodynamische Interaktionen
- +Pyrazinamid
- +Pyrazinamid kann eine Erhöhung der Harnsäurekonzentration verursachen und die Wirksamkeit einer Gichttherapie beeinträchtigen. Bei den folgenden Arzneimitteln kann daher eine Dosisanpassung erforderlich werden: Probenecid, Sulfinpyrazon, Allopurinol.
- +Pyrazinamid verstärkt die blutzuckersenkende Wirkung von oralen Antidiabetika.
- +Isoniazid
- +Unter gleichzeitiger Anwendung von Isoniazid und Disulfiram sind Fälle von Koordinationsstörungen und psychotischen Episoden beobachtet worden, welche möglicherweise auf einen gesteigerten Dopamin-Metabolismus zurückzuführen sind. Die gleichzeitige Anwendung dieser beiden Arzneimittel ist daher zu vermeiden.
- +Rifampicin
- +Erhöhtes Risiko für Leberläsionen bei gleichzeitiger Gabe von Halothan oder Isoniazid, ebenso bei chronischem Alkoholismus. Die gleichzeitige Anwendung von Rifampicin und Halothan ist kontraindiziert.
- +Bei Patienten, die gleichzeitig mit Rifampicin und Isoniazid behandelt werden, ist die Leberfunktion engmaschig zu überwachen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
- +Saquinavir/Ritonavir: In einer experimentellen Studie hat sich die gleichzeitige Behandlung mit den drei Wirkstoffen Rifampicin, Saquinavir und Ritonavir als besonders lebertoxisch erwiesen. Daher darf Rifater keinesfalls gleichzeitig mit Saquinavir/Ritonavir angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
-Rifampicin ist ein hochwirksamer Induktor des Systems Cytochrom P450 und kann den Metabolismus gleichzeitig verabreichter Arzneimittel erhöhen, was zu subtherapeutischen Plasmakonzentrationen und Wirkungslosigkeit führt. Isoniazid hemmt den Metabolismus einiger Arzneimittel, was erhöhte Plasmakonzentrationen zur Folge hat. Darüber hinaus werden einige Arzneimittel z.B Phenytoin, Warfarin und Theophyllin von Rifampicin und Isoniazid entgegengesetzt beeinflusst. Die Nutzwirkung lässt sich nicht vorausberechnen und kann sich im Verlaufe der Zeit ändern. Arzneimittel, die durch CYP 450 Enzyme metabolisiert werden, dürfen nur zusammen mit Rifater verwendet werden, wenn die Plasmakonzentrationen und/oder klinischen Reaktionen/unerwünschten Wirkungen kontrolliert werden können und wenn die Dosis entsprechend angepasst werden kann. Die Überwachung ist während der Therapie mit Rifater häufig und ausserdem 2-3 Wochen lang nach Absetzen der Therapie durchzuführen. Die enzyminduzierenden Wirkungen von Rifampicin klingen im Verlauf von 2 oder mehr Wochen nach Absetzen der Rifampicin-Behandlung allmählich ab. Dies ist ein Faktor, der berücksichtigt werden muss, wenn die Dosis anderer Arzneimittel während der Behandlung mit Rifater erhöht wird.
-Rifampicin ist ein Enzyminduktor und beschleunigt den Metabolismus diverser Medikamente und kann daher die Wirksamkeit anderer Medikamente beeinträchtigen: Antikonvulsiva (z.B. Phenytoin), Antiarrhythmika (z.B. Disopyramid, Mexiletin, Chinidin, Propafenon, Tocainid), Antiöstrogene (z.B. Tamoxifen, Toremifen), Antipsychotika (z.B. Haloperidol), orale Antikoagulantien (z.B. Warfarin), Antimykotika (z.B. Fluconazol, Ketoconazol, Itraconazol, Capsofungin), Barbiturate, Betablocker, Kalziumantagonisten (z.B. Diltiazem, Nifedipin, Verapamil), Chloramphenicol, Clarithromycin, Doxycyclin, Dapson, Fluorochinolone, Telithromycin, Kortikosteroide, Herzglykoside, Losartan, Clofibrat, systemische hormonale Kontrazeptiva, Östrogene, Gestrinon, Benzodiazepine (z.B. Diazepam), und Benzodiazepin verwandte Substanzen wie Zoplicon und Zolpidem, orale Antidiabetika, Cimetidin, Levothyroxin, narkotische Analgetika, Methadon, Progestin, Chinin, Ciclosporin, immunsupressive Substanzen (z.B. Azathioprin, Tacrolimus), Irinotecan, Praziquantel, selektive 5HT3-Rezeptor-Antagonisten (z.B. Ondansetron), durch CYP3D4 metabolisierte Statine, Riluzol, Thiazolidinedione (z.B. Rosiglitazon) Theophyllin, trizyklische Antidepressiva (z.B. Amitriptylin, Nortriptylin), Virostatika (z.B. Zidovudin, Saquinavir, Indinavir, Efavirenz, Nevirapin).
-Andere Interaktionen: Enalapril (reduzierte Plasmakonzentration von Enalaprilat), Mycophenolate (mögliche Senkung der Plasmakonzentration von Mycophenolsäure MPA), gegenseitige Wechselwirkung: Abnahme der Plasmakonzentration von Atovaquon und Zunahme von Rifampicin, Senkung der Plasmakonzentration von Ketoconazol und Rifampicin.
-Die Dosierung dieser Medikamente muss daher möglicherweise angepasst werden, wenn sie gleichzeitig mit Rifampicin verabreicht werden.
-Patientinnen, die orale Kontrazeptiva benützen, wechseln mit Vorteil auf nichthormonelle Verhütungsmethoden über.
-Diabetes ist evtl. schwieriger zu kontrollieren.
-Erhöhtes Risiko von Leberläsionen bei gleichzeitiger Gabe von Halothan, Isoniazid, Ketoconazol; ferner bei chronischem Alkoholismus. Die gleichzeitige Verabreichung von Rifampicin und Halothan ist zu vermeiden.
-In einer experimentellen Studie hat sich die gleichzeitige Behandlung mit den drei Wirkstoffen Rifampicin, Saquinavir und Ritonavir als besonders lebertoxisch erwiesen. Daher darf auch Rifater nie gleichzeitig mit Saquinavir/Ritonavir angewendet werden.
-Rifater und Paraaminosalizylsäure (P.A.S.) sollten mit mindestens 4 Stunden Abstand eingenommen werden, da sonst die üblichen Rifampicin-Konzentrationen im Blut nicht erreicht werden und die Plasmakonzentration und Halbwertszeit von INH erhöht werden können.
-Es wurde von Koordinationsstörungen und psychischen Episoden berichtet bei gleichzeitiger Verabreichung von Isoniazid und Disulfiram, verursacht evtl. durch erhöhten Dopamin-Metabolismus. Deshalb ist von einer gleichzeitigen Verabreichung dieser Substanzen abzusehen.
-Antacida, Opiate und Anicholinergica können die Resorption von Rifampicin vermindern. Die Tagesdosen von Rifampicin sollten zumindest 1 Stunde vor der Verabreichung von Antacida eingenommen werden.
-INH hemmt den Metabolismus von Phenytoin, Carbamazepin, Primidon und Valproinsäure, deren Dosis gegebenenfalls reduziert werden muss.
-Nahrungsmittel: Da INH MAO-hemmende Eigenschaften besitzt, können Interaktionen mit Tyramin enthaltenden Nahrungsmitteln (Käse, Rotwein) auftreten. Diaminoxydase kann ebenfalls gehemmt sein und übermässige Reaktionen (Kopfschmerzen, Schwitzen, Herzklopfen, Flush, Hypotonie) auf Histamin enthaltende Nahrungsmittel (z.B. Thunfisch, tropische Fische) hervorrufen. Tyramin und Histamin enthaltende Nahrungsmittel sind während der Einnahme von Rifater zu vermeiden.
-Die Wirkung von Rifampicin auf die Pharmakokinetik von Linezolid wurde im Laufe einer Studie mit 16 gesunden männlichen Erwachsenen bewertet, welche 600 mg Linezolid zweimal täglich 2,5 Tage lang erhielten, und dies als Einzelmedikament oder in Kombination mit 600 mg Rifampicin einmal täglich 8 Tage lang. Rifampicin hat die Cmax und die AUC von Linezolid durchschnittlich um 21% (IC 90: 15-27) bzw. 32% (IC 90: 27-37) gesenkt. Der Mechanismus dieser Interaktion und ihre klinische Bedeutung sind nicht bekannt (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
-
- +Pharmakokinetische Interaktionen
- +Isoniazid
- +Wirkung von Isoniazid auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
- +Isoniazid hemmt den Metabolismus von Phenytoin, Carbamazepin, Primidon und Valproinsäure. Gegebenenfalls muss daher die Dosis dieser Arzneimittel reduziert werden.
- +Wirkung anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Isoniazid
- +Paraaminosalicylsäure (PAS) kann durch kompetitive Verdrängung von Isoniazid bei den für die Acetylierung zuständigen Enzymen zu einer Erhöhung der Plasmakonzentration führen und die Eliminationshalbwertszeit von Isoniazid verlängern. Rifater und Paraaminosalicylsäure (PAS) sind mit mindestens 4 Stunden Abstand zueinander einzunehmen. Anderenfalls werden die üblichen Rifampicin-Konzentrationen im Blut nicht erreicht, und die Plasmakonzentration und Halbwertszeit von Isoniazid können erhöht werden.
- +Rifampicin
- +Rifampicin ist ein selektiver und starker Induktor von Transporterproteinen und Enzymen, die am Metabolismus von Arzneimitteln beteiligt sind. Forschungsdaten belegen Effekte von Rifampicin auf Enzyme wie die Cytochrome P450 (CYP) 1A2, 2B6, 2C8, 2C9, 2C19 und 3A4, UDP-Glucuronosyltransferasen (UGT), Sulfotransferasen und Carboxylesterasen sowie auf Transporter wie Glycoprotein P (P-gp) und MRP2 (multidrug resistance-associated protein 2). Die meisten Arzneimittel sind Substrate dieser Enzyme bzw. Transporter, und Rifampicin kann beide Stoffwechselwege anregen. So kann es den Metabolismus bestimmter Medikamente, die gleichzeitig mit Rifampicin angewendet werden, beschleunigen und deren Wirksamkeit beeinträchtigen, und es kann die Dauer von klinisch bedeutsamen Interaktionen mit zahlreichen Arzneimitteln und Wirkstoffklassen verlängern. Um bei systemischen Arzneimitteln, die gleichzeitig mit Rifampicin angewendet werden, stets eine optimale therapeutische Konzentration im Blut zu gewährleisten, kann eine Anpassung ihrer Dosierung erforderlich werden, wenn eine Behandlung mit Rifampicin begonnen oder beendet wird.
- +Aufgrund der vorstehend beschriebenen Eigenschaften besitzt der Wirkstoff ein hohes Potenzial für Interaktionen. Es ist jedoch nicht möglich, sämtliche Substanzen aufzuzählen, mit denen er möglicherweise in Interaktion treten könnte. Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel sind daher auch deren Fachinformationen zu beachten, um sich über ihre Stoffwechselwege und gegebenenfalls vorzunehmende Dosisänderungen (oder andere zu ergreifende Massnahmen) zu informieren.
- +Dies gilt umso mehr für Patienten, die mehrere weitere Arzneimittel anwenden sowie Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen.
- +Wirkung anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Rifampicin
- +Antazida, Opiate und Anticholinergika können die Resorption von Rifampicin vermindern. Die Tagesdosis Rifampicin ist mindestens 1 Stunde vor dem Antazidum einzunehmen.
- +Wirkung von Rifampicin auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
- +Wenn nicht ausdrücklich anders angegeben, sind die in der folgenden Tabelle aufgeführten Empfehlungen wie folgt definiert:
- +·«kontraindiziert»: Das Arzneimittel darf in keinem Fall gleichzeitig mit Rifampicin angewendet werden.
- +·«nicht empfohlen»: Die Anwendung dieses Arzneimittels während oder innerhalb von zwei Wochen nach einer Behandlung mit Rifampicin ist zu vermeiden, es sei denn, der Nutzen der Anwendung überwiegt die potenziell erhöhten Risiken. Wenn eine gleichzeitige Anwendung unvermeidlich ist, ist der Patient zu überwachen und die Dosis des gleichzeitig angewendeten Arzneimittels gegebenenfalls anzupassen. Bei Wirkstoffen mit definierter Zielkonzentration wird empfohlen, die Plasmakonzentration zu überwachen. Dies gilt insbesondere für Arzneimittel mit geringer therapeutischer Breite.
- +·«mit Vorsicht anzuwenden»: Bei gleichzeitiger Anwendung dieses Arzneimittels mit Rifampicin wird eine gründliche und engmaschige Überwachung empfohlen. Bei Wirkstoffen mit definierter Zielkonzentration wird empfohlen, die Plasmakonzentration zu überwachen. Es kann erforderlich werden, die Dosis des gleichzeitig angewendeten Arzneimittels anzupassen.
- +Die nachstehende Liste von Arzneimitteln ist exemplarisch und nicht vollständig (weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Fachinformationen der gleichzeitig angewendeten Arzneimittel).
- +Untersuchter Wirkstoff Dosisschema Cmax AUC Empfehlung zur gleichzeitigen Anwendung
- +Atovaquon Interaktion nicht untersucht Verringerte Exposition Nicht empfohlen
- +Systemische hormonelle Kontrazeptiva einschliesslich Östrogene und Gestagene Rifampicin/ Ethinylestradiol/ Norethisteron (600 mg tgl./ 35 µg Steady-State/ 1 mg) 0,57 1 AUC-Ratio Ethinylestradiol: 0,34 AUC-Ratio Norethisteron: 0,49 Nicht empfohlen
- +Ciclosporin Rifampicin/ Ciclosporin (600 mg tgl./ 10 mg/kg orale Einzeldosis) AUC-Ratio: 0,27 (bei oraler Einnahme) AUC-Ratio: 0,72 (i.v.) Mit Vorsicht anzuwenden
- +Daclatasvir Rifampicine/ Daclatasvir (600 mg tgl./ 60 mg Einzeldosis) 0,44 [0,40; 0,48] AUC-Ratio: 0,21 [0,19; 0,23] Kontraindiziert
- +Digoxin Rifampicin/ Digoxin (600 mg tgl./1 mg) 0,48 AUC-Ratio: 0,70 Mit Vorsicht anzuwenden
- +Dolutegravir AUC-Ratio: 0,46 Nicht empfohlen bei Patienten mit Resistenz gegenüber der Wirkstoffklasse der Integrasehemmer. Mit Vorsicht anzuwenden bei Patienten ohne Resistenz gegenüber Integrasehemmern: Bei gleichzeitiger Anwendung mit Rifampicin ist Dolutegravir in der Dosierung 50 mg zweimal täglich einzunehmen.
- +Efavirenz Rifampicin/ Efavirenz (600 mg tgl./ 600 mg Einzeldosis) 0,76 AUC-Ratio: 0,7 Mit Vorsicht anzuwenden Anpassung der Efavirenz-Dosis auf 800 mg
- +Fluconazol Rifampicin/ Fluconazol (600 mg/ 200 mg) 1 AUC-Ratio: 0,77 Mit Vorsicht anzuwenden
- +Fluvastatin AUC-Ratio: 0,5 Mit Vorsicht anzuwenden
- +Glibenclamid Rifampicin/ Glibenclamid (600 mg tgl./ 1,75 mg Einzeldosis) Cmax: 0,78 [p = 0,01] AUC-Ratio: 0,61 Mit Vorsicht anzuwenden
- +Irinotecan Interaktion nicht untersucht Verringerte Exposition Nicht empfohlen
- +Itraconazol Rifampicin/ Itraconazol (600 mg tgl./ 200 mg Einzeldosis) AUC-Ratio: 0,12 Nicht empfohlen
- +Ketoconazol Rifampicin/ Ketoconazol (600 mg / 200 mg) AUC-Ratio: 0,17 (i.v.) AUC-Ratio: 0,20 (bei oraler Einnahme) Nicht empfohlen
- +Linezolid Rifampicin/ Linezolid (600 mg tgl./ 600 mg 2 x tgl.) 0,79 [0,63; 0,85] 0,68 [0,63; 0,73] Mit Vorsicht anzuwenden
- +Methadon Rifampicin/ Methadon (600 mg tgl./ 10 mg oral; 4,5 mg i.v.) 0,7 (oral) AUC-Ratio: 0,23 (bei oraler Einnahme) AUC-Ratio: 0,32 (i.v.) Mit Vorsicht anzuwenden
- +Metoprolol Rifampicin/ Metoprolol (600 mg tgl./ 100 mg Einzeldosis) AUC-Ratio: 0,67 Mit Vorsicht anzuwenden
- +Morphin Rifampicin/ Morphin (600 mg tgl./ 10 mg) AUC-Ratio: 0,74 (bei oraler Einnahme) Mit Vorsicht anzuwenden
- +Oxycodon Rifampicin/ Oxycodon-Hydrochlorid (600 mg/ 15 mg) 0,32 AUC-Ratio: 0,14 Nicht empfohlen
- +Phenytoin Rifampicin/ Phenytoin (450 mg tgl./ 100 mg i.v.) AUC-Ratio: 0,45 Mit Vorsicht anzuwenden
- +Prednisolon Interaktion nicht untersucht Verringerte Exposition Mit Vorsicht anzuwenden
- +Saquinavir, mit Ritonavir als Booster Rifampicin/ Saquinavir (600 mg tgl./ 1.200 mg 3 x tgl.) 0,30 [0,18; 0,50] AUC-Ratio: 0,35 [0,21; 0,58] Kontraindiziert
- +Simvastatin Rifampicin/ Simvastatin (600 mg tgl./ 40 mg Einzeldosis) 0,1 (0,03–0,31)* AUC-Ratio: 0,1 (0,05–0,38)* Nicht empfohlen
- +Tamoxifen Rifampicin/ Tamoxifen (600 mg tgl./ 80 mg Einzeldosis) 0,44 (0,24–0,62)* AUC-Ratio: 0,14 (0,09–0,18)* Nicht empfohlen
- +Tenofovir-alafenamid-fumarat Interaktion nicht untersucht Verringerte Exposition Nicht empfohlen
- +Theophyllin Rifampicin/ Theophyllin (300 mg tgl./ 5 mg/kg orale Einzeldosis) 1 AUC-Ratio: 0,71 Mit Vorsicht anzuwenden
- +Verapamil Rifampicin/ Verapamil (600 mg /120 mg oral; 10 mg i.v.) 0,04 (bei oraler Einnahme) AUC-Ratio: 0,07 (bei oraler Einnahme) AUC-Ratio: 0,82 (i.v.) Nicht empfohlen ist die gleichzeitige Anwendung von Verapamil durch orale Einnahme. Mit Vorsicht anzuwenden ist die gleichzeitige Anwendung von Verapamil bei intravenöser Gabe (i.v.).
- +Warfarin Rifampicin/ Warfarin (600 mg/ 0,75 mg/kg Körpergewicht) AUC-Ratio: 0,26 Mit Vorsicht anzuwenden. Der INR-Wert ist während und in den ersten 2–3 Wochen der Behandlung mit Rifater engmaschig zu überwachen. Die Warfarin-Dosis ist entsprechend anzupassen. Nach der Behandlung mit Rifater besteht ein erhöhtes Risiko für schwere Blutungen, wenn die Warfarin-Dosis nicht angepasst wird.
- +Zolpidem Rifampicin/ Zolpidem (600 mg tgl./ 20 mg Einzeldosis) 0,42 AUC-Ratio: 0,27 Nicht empfohlen
- +
- +* Minimal- und Maximalwert der Ratio
- +Atovaquon: Bei gleichzeitiger Anwendung von Atovaquon und Rifampicin sind eine Verringerung der Plasmakonzentration von Atovaquon und ein Anstieg der Konzentration von Rifampicin beobachtet worden.
- +Linezolid: Die Wirkung von Rifampicin auf die Pharmakokinetik von Linezolid wurde in einer Studie mit 16 gesunden männlichen Erwachsenen bewertet, welche 600 mg Linezolid zweimal täglich 2,5 Tage lang erhielten, entweder allein oder in Kombination mit 600 mg Rifampicin einmal täglich 8 Tage lang. Rifampicin bewirkte hierbei eine Reduktion der Cmax und AUC von Linezolid um durchschnittlich 21% (90-%-KI: 15–27) bzw. 32% (90-%-KI: 27–37). Der Mechanismus dieser Interaktion und ihre klinische Bedeutung sind nicht bekannt.
- +Wirkung der gleichzeitigen Anwendung von Rifampicin und Isoniazid auf andere Arzneimittel
- +Interaktion mit Cytochrom-P450-Enzymen
- +Rifampicin ist ein hochwirksamer Induktor des Cytochrom-P450-Systems und kann den Metabolismus gleichzeitig verabreichter Arzneimittel erhöhen, was zu subtherapeutischen Plasmakonzentrationen und zum Wirkungsverlust führen kann. Isoniazid hemmt den Metabolismus verschiedener Arzneimittel, was zu erhöhten Plasmakonzentrationen führen kann. Die Gesamtwirkung der gegenläufigen Effekte von Rifampicin und Isoniazid auf den Metabolismus von Arzneimitteln, die auf diesem Weg verstoffwechselt werden, ist unbekannt. Darüber hinaus werden bestimmte Arzneimittel wie z.B. Phenytoin, Warfarin und Theophyllin durch Rifampicin und Isoniazid entgegengesetzt beeinflusst. Die Nutzwirkung lässt sich nicht vorausberechnen und kann sich mit der Zeit verändern. Arzneimittel, die durch CYP-450-Enzyme metabolisiert werden, dürfen nur dann zusammen mit Rifater angewendet werden, wenn die Möglichkeit besteht, die Plasmakonzentration und/oder die klinischen Reaktionen/unerwünschten Wirkungen zu kontrollieren und die Dosis entsprechend anzupassen. Die Überwachung ist während der Behandlung mit Rifater in engen Abständen durchzuführen und nach Behandlungsende noch 2–3 Wochen fortzuführen. Die enzyminduzierenden Wirkungen von Rifampicin klingen im Verlauf von 2 oder mehr Wochen nach Absetzen der Rifampicin-Behandlung allmählich ab. Dies ist ein Faktor, der berücksichtigt werden muss, wenn die Dosis anderer Arzneimittel während der Behandlung mit Rifater erhöht wurde.
- +Interaktionen mit Nahrungsmitteln:
- +Da Isoniazid MAO-hemmende Eigenschaften besitzt, können Interaktionen mit Tyramin enthaltenden Nahrungsmitteln (Käse, Rotwein) auftreten. Diaminoxydase kann ebenfalls gehemmt sein und übermässige Reaktionen (Kopfschmerzen, Schwitzen, Herzklopfen, Flush, Hypotonie) auf Histamin enthaltende Nahrungsmittel (z.B. Thunfisch, tropische Fische) hervorrufen. Tyramin und Histamin enthaltende Nahrungsmittel sind während der Einnahme von Rifater zu vermeiden.
-Häufig: Erhöhung von Bilirubin, ASAT (Aspartat-Aminotransferase) und ALAT (Alanin-Aminotransferase). Zu Beginn treten vorübergehend erhöhte Bilirubinserumspiegel und erhöhte δ-Aminolaevulinsäure-Synthetase-Aktivität auf.
- +Häufig: Erhöhung von Bilirubin, ASAT (Aspartat-Aminotransferase) und ALAT (Alanin-Aminotransferase).
- +Zu Beginn treten vorübergehend erhöhte Bilirubinserumspiegel und erhöhte δ-Aminolaevulinsäure-Synthetase-Aktivität auf.
-Einzelfälle: Gynäkomastie.
- +Einzelfälle: Gynäkomastie
-ATC-Code: J04AM05
- +ATC-Code:
- +J04AM05.
-Eingeschränke Nierenfunktion: Bei langsamen Acetylierern mit stark eingeschränkter Nierenfunktion kann es zu einer gewissen Kumulation von INH kommen. In diesen Fällen ist eine Überwachung der INH-Konzentration im Serum und gegebenenfalls eine Dosisreduktion erforderlich.
-Pharmakokinetik bei eingeschränkter Leberfunktion: Die Halbwertszeit verlängert sich, so dass zur Vermeidung unerwünschter Wirkungen eine Dosisanpassung erforderlich sein kann.
- +Eingeschränkte Nierenfunktion: Bei langsamen Acetylierern mit stark eingeschränkter Nierenfunktion kann es zu einer gewissen Kumulation von INH kommen. In diesen Fällen ist eine Überwachung der INH-Konzentration im Serum und gegebenenfalls eine Dosisreduktion erforderlich.
- +Pharmakokinetik bei eingeschränkter Leberfunktion: Die Halbwertszeit verlängert sich, sodass zur Vermeidung unerwünschter Wirkungen eine Dosisanpassung erforderlich sein kann.
-sanofi-aventis (schweiz) ag, 1214 Vernier/GE.
- +sanofi-aventis (schweiz) ag, 1214 Vernier/GE
-November 2019.
- +Dezember 2019
|
|