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Home - Fachinformation zu Kapanol 20 mg - Änderungen - 02.11.2021
57 Änderungen an Fachinfo Kapanol 20 mg
  • +Orale Substitutionsbehandlung bei Opioidabhängigkeit, im Rahmen einer medizinischen, sozialen und psychologischen Behandlung.
  • +Schmerzbehandlung
  • -Umsteigen von anderen oralen Morphinpräparaten auf Kapanol:
  • +Umsteigen von anderen oralen Morphinpräparaten auf Kapanol
  • -Umstellen von parenteraler Morphin- resp. parenteraler/oraler Opioidanwendung auf Kapanol:
  • +Umstellen von parenteraler Morphin- resp. parenteraler/oraler Opioidanwendung auf Kapanol
  • -Umstellen von Kapanol auf andere orale Präparate mit retardierter Morphinfreisetzung:
  • +Umstellen von Kapanol auf andere orale Präparate mit retardierter Morphinfreisetzung
  • -Umstellung von Kapanol auf parenterale Opioide:
  • +Umstellung von Kapanol auf parenterale Opioide
  • +Substitutionsbehandlung bei Opioidabhängigkeit
  • +Übliche Dosierung
  • +Erwachsene
  • +Opioidabhängige Patienten sind darüber aufzuklären, dass die orale Einnahme die einzig zulässige und sichere Verabreichungsart für Kapanol ist, und sind mit entsprechender Deutlichkeit über die möglichen Folgen eines Missbrauchs zu informieren (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
  • +Zu Beginn und im Verlauf einer Substitutionsbehandlung soll der zusätzliche Konsum anderer psychotroper Substanzen zur Abschätzung der möglichen Interaktionen und der benötigten Dosierung von Kapanol thematisiert und auf die Gefahren hingewiesen werden (siehe auch «Interaktionen»).
  • +Besonders während der ersten fünf Tage der Therapieeinstellung sollte die Dosiseinnahme engmaschig kontrolliert werden bzw. unter Sicht erfolgen. Ein Therapiebeginn zu Wochenanfang vermeidet den Wochenendunterbruch während der Therapieeinstellung.
  • +Therapiebeginn bei opioidabhängigen Patienten ohne Vorbehandlung
  • +In der Regel empfiehlt es sich, eine erste Substitutionsdosis von 200 mg Kapanol bei opioidabhängigen Patienten zu verabreichen, deren Opioidtoleranz nicht im Rahmen einer vorbestehenden Substitutionsbehandlung gesichert ist.
  • +Wenn weiterhin Entzugssymptome auftreten, kann einmalig eine zusätzliche Dosis von 200 mg Kapanol am gleichen Tag verabreicht werden (Intervall mindestens 6 Stunden, um sicherzustellen, dass die Maximalkonzentration nach der ersten Dosis erreicht ist).
  • +Die Tagesdosis wird anschliessend mittels täglicher Dosissteigerung von 100 mg (beginnend mit einer festen Dosis von 300 mg am zweiten Tag) individuell angepasst, bis das Auftreten von Entzugssymptomen zuverlässig vermieden und das Opioid-Verlangen unterdrückt wird. Die geeignete Tagesdosis beträgt in der Regel 500–800 mg, wobei je nach klinischem Befund erhebliche Abweichungen nach oben oder nach unten möglich sind.
  • +Therapiebeginn bei vorbehandelten opioidabhängigen Patienten
  • +Eine Umstellung von einer laufenden Substitutionsbehandlung mit Methadon auf Kapanol sollte von einem Tag zum anderen im Verhältnis von 1:6–1:8 der letzten Methadondosis erfolgen. (Beispiel: 100 mg Methadon entsprechen 600–800 mg Kapanol).
  • +Bei einer Umstellung von Buprenorphin oder Diamorphin auf Kapanol ist die adäquate Dosierung klinisch zu ermitteln. Die Umstellung kann von einem Tag zum anderen erfolgen.
  • +Bei Bedarf und guter Verträglichkeit ist die Dosis schrittweise bis zur optimalen Tagesdosis anzupassen.
  • +Fortsetzung der Behandlung
  • +Bei stabilisiertem psychischem und physischem Zustand wird die geeignete Dosierung weitergeführt und je nach klinischem Befund angepasst.
  • +Bei Bezugsunterbrüchen von einem Tag ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich. Bei längeren Bezugsunterbrüchen ist die nächste Dosis proportional so zu reduzieren, dass nach 5 Tagen Unterbruch eine Initialdosis von 200 mg erreicht wird. Eine schrittweise Dosiserhöhung bis zur optimalen Tagesdosis sollte wie bei einem Therapiebeginn ohne Vorbehandlung erfolgen.
  • +Ist eine Beendigung der Substitutionstherapie vorgesehen, erfolgt diese über Wochen bis Monate durch schrittweise Dosisreduktionen nach Massgabe der Befindlichkeit und eventuell auftretender Entzugsbeschwerden. Dosisreduktionen sollten 10% der aktuellen Tagesdosis nicht überschreiten und erst erfolgen, wenn eventuelle Beschwerden vom vorhergehenden Reduktionsschritt abgeklungen sind (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
  • +Übertragbarkeit
  • +Die Bioäquivalenz verschiedener Morphinpräparate mit kontrollierter Freisetzung ist nicht als sichergestellt zu betrachten. Patienten, die auf eine wirksame Dosis von Kapanol eingestellt sind, sollen deshalb bei einem Wechsel auf ein anderes Produkt mit langsamer, verzögerter oder kontrollierter Freisetzung von Morphin (oder einem anderen stark wirksamen Analgetikum) klinisch überprüft werden. Eine Neuanpassung der Dosierung kann erforderlich sein.
  • +Spezielle Dosierungsanweisungen
  • +Ältere Patienten sowie Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
  • +Patienten mit Leberfunktionsstörungen
  • +Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion sollte die Dosis reduziert und mit besonderer Vorsicht auftitriert werden (siehe «Pharmakokinetik»).
  • +Schmerzbehandlung
  • +Substitutionsbehandlung bei Opioidabhängigkeit
  • +Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • +Es liegen keine Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Kapanol zur Substitutionsbehandlung bei opioidabhängigen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren vor.
  • +Das Patientenalter sollte kein Ausschlusskriterium für eine Substitutionsbehandlung sein. Die Einleitung einer Substitutionsbehandlung entspricht den Empfehlungen für Erwachsene unter vorsichtiger Auftitration und engmaschiger Überwachung.
  • -Die prä- und perioperative Verabreichung von Kapanol ist nicht zu empfehlen und stellt keine gesicherte Indikation dar. Daher sollte Kapanol 24 Stunden vor und in den ersten 24 Stunden nach einer Operation nicht verabreicht werden und auch später nur mit Vorsicht, insbesondere nach Operationen im Abdominalbereich.
  • -Die Anwendung von Morphin in der Schwangerschaft ist kontraindiziert (siehe „Schwangerschaft / Stillzeit“).
  • -Patienten, die einer Chordotomie oder einer anderen Unterbrechung der Schmerzbahnen unterzogen werden, sollten 24 Stunden vor und nach dem chirurgischen Eingriff kein Kapanol einnehmen.
  • -Sedierung: Die meisten Patienten, die Morphin erhalten, werden an einer anfänglichen Benommenheit leiden. Übermässige Sedierung (begleitet von Schwanken und Verwirrtheit) oder länger als einige Tage dauernde Sedierung sollte untersucht werden. Dabei sollten folgende Faktoren mit in Betracht gezogen werden: gleichzeitige sedative Medikation, das Bestehen von Leber oder Niereninsuffizienz, Exazerbation einer respiratorischen Insuffizienz, Toleranz gegenüber der Dosis, insbesondere bei älteren Patienten, Schweregrad der Erkrankung und allgemeiner Zustand des Patienten. Falls eine Dosisreduktion von Kapanol vorgenommen wurde und daraufhin der Schmerz nicht ausreichend therapiert ist, kann die Dosis nach einigen Tagen wieder vorsichtig erhöht werden.
  • +Sedierung
  • +Die meisten Patienten, die Morphin erhalten, werden an einer anfänglichen Benommenheit leiden. Übermässige Sedierung (begleitet von Schwanken und Verwirrtheit) oder länger als einige Tage dauernde Sedierung sollte untersucht werden. Dabei sollten folgende Faktoren mit in Betracht gezogen werden: gleichzeitige sedative Medikation, das Bestehen von Leber oder Niereninsuffizienz, Exazerbation einer respiratorischen Insuffizienz, Toleranz gegenüber der Dosis, insbesondere bei älteren Patienten, Schweregrad der Erkrankung und allgemeiner Zustand des Patienten. Falls eine Dosisreduktion von Kapanol vorgenommen wurde und daraufhin der Schmerz nicht ausreichend therapiert ist, kann die Dosis nach einigen Tagen wieder vorsichtig erhöht werden.
  • -Interaktion mit Alkohol: Patienten soll von der gleichzeitigen Einnahme von Kapanol Retardkapseln mit Alkohol abgeraten werden, da dies zu einer beschleunigten Morphinfreisetzung und damit zur Resorption einer möglicherweise toxischen Morphindosis führen kann (vgl. „Interaktionen“).
  • +Interaktion mit Alkohol
  • +Patienten soll von der gleichzeitigen Einnahme von Kapanol Retardkapseln mit Alkohol abgeraten werden, da dies zu einer beschleunigten Morphinfreisetzung und damit zur Resorption einer möglicherweise toxischen Morphindosis führen kann (vgl. „Interaktionen“).
  • -Opioid-Analgetika können eine reversible Nebenniereninsuffizienz verursachen, die eine Überwachung und eine Ersatztherapie mit Glukokortikoiden erfordert.
  • -Symptome einer Nebenniereninsuffizienz können z. B. Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust, Erschöpfung, Schwäche, Schwindelgefühl oder niedriger Blutdruck sein.
  • +Opioid-Analgetika können eine reversible Nebenniereninsuffizienz verursachen, die eine Überwachung und eine Ersatztherapie mit Glukokortikoiden erfordert. Symptome einer Nebenniereninsuffizienz können z. B. Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust, Erschöpfung, Schwäche, Schwindelgefühl oder niedriger Blutdruck sein.
  • -Hyperalgesie
  • -Insbesondere bei hohen Dosen kann Hyperalgesie auftreten, die nicht auf eine weitere Erhöhung der Morphindosis anspricht. Eine Reduzierung der Morphindosis oder eine Umstellung des Opioids kann erforderlich sein.
  • -
  • +Thrombozytenhemmung mit oralen P2Y12-lnhibitoren
  • +Eine verminderte Wirksamkeit der P2Y12-Inhibitor-Therapie wurde innerhalb des ersten Tages einer gemeinsamen Behandlung mit P2Y12-lnhibitoren und Morphin festgestellt (siehe Rubrik «Interaktionen»).
  • +Kapanol ist für die orale Einnahme bestimmt. Die Kapseln dürfen weder aufgelöst und injiziert noch inhaliert werden, da dies zu einer sofortigen Freisetzung von Morphin und einer potenziell tödlichen Überdosierung bzw. zu schweren lokalen Reaktionen führen kann.
  • +Um die Retardierung nicht zu beeinträchtigen, darf der Inhalt der Kapseln nicht zerkaut oder zerrieben werden. Die Anwendung eines zerkauten oder zerriebenen Kapselinhaltes führt zu einer schnellen Freisetzung und zur Resorption einer möglicherweise letalen Dosis von Morphin (siehe «Überdosierung»).
  • +Bei Umstellung der Therapie auf eine andere Darreichungsform und/oder ein anderes Arzneimittel mit gleichem Wirkstoff ist Vorsicht geboten. Der Patient sollte adäquat kontrolliert werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
  • +Die Anwendung von Kapanol kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
  • +Schmerzbehandlung
  • +
  • -Thrombozytenhemmung mit oralen P2Y12-lnhibitoren:
  • -Eine verminderte Wirksamkeit der P2Y12-Inhibitor-Therapie wurde innerhalb des ersten Tages einer gemeinsamen Behandlung mit P2Y12-lnhibitoren und Morphin festgestellt (siehe Rubrik «Interaktionen»).
  • -Da noch zu wenige Erfahrungen vorliegen, darf Kapanol bei Kindern unter 12 Jahren nur in Ausnahmefällen angewendet werden.
  • +Hyperalgesie
  • +Insbesondere bei hohen Dosen kann Hyperalgesie auftreten, die nicht auf eine weitere Erhöhung der Morphindosis anspricht. Eine Reduzierung der Morphindosis oder eine Umstellung des Opioids kann erforderlich sein.
  • +Magen-Darm-Trakt
  • +Die prä- und perioperative Verabreichung von Kapanol ist nicht zu empfehlen und stellt keine gesicherte Indikation dar. Daher sollte Kapanol 24 Stunden vor und in den ersten 24 Stunden nach einer Operation nicht verabreicht werden und auch später nur mit Vorsicht, insbesondere nach Operationen im Abdominalbereich.
  • +Kinder und Jugendliche
  • +Da noch zu wenige Erfahrungen vorliegen, darf Kapanol bei Kindern unter 12 Jahren zur Schmerzbehandlung nur in Ausnahmefällen angewendet werden.
  • +Substitutionsbehandlung bei Opioidabhängigkeit
  • +Besondere Risiken bei Patienten unter Substitutionsbehandlung
  • +Der Patient ist darüber aufzuklären, dass der gleichzeitige Konsum von illegalen Opioiden, Benzodiazepinen, Alkohol oder anderen zentral dämpfenden Substanzen oder Arzneimitteln in Anbetracht der Potenzierung der Atemdepression zum Tod durch Atemstillstand führen kann (siehe «Interaktionen»). Informationen über alle früher oder aktuell konsumierten psychotropen Substanzen sowie über alle eingenommenen Arzneimittel sind von grösster Wichtigkeit zur Abschätzung von Interaktionen.
  • +Bei der Substitutionsbehandlung ist besonders aufmerksam auf das Auftreten von Überdosierungs- oder Entzugssymptomen zu achten und die Dosierung bei Bedarf entsprechend anzupassen (siehe «Dosierung/Anwendung»).
  • +Nur das Fehlen von Entzugssymptomen erlaubt es dem Patienten, auf zusätzlichen Opioidkonsum zu verzichten.
  • +Bei Beendigung der Substitutionstherapie ist eine langsame Dosisreduktion über Wochen bis Monate angezeigt (siehe «Dosierung/Anwendung»). Der Patient muss über den Toleranzverlust und die erhöhte Gefahr einer Überdosierung bei erneutem Opioidkonsum informiert werden.
  • +Patienten, die sich einem Eingriff während einer Kapanol-Therapie unterziehen müssen, sollten in Abhängigkeit von der Art des Eingriffs und des Anästhesieverfahrens aufgrund der retardierten Eigenschaften von Kapanol postoperativ sorgfältig auf Symptome wie Atemdepression überwacht werden.
  • +Gleichzeitige Substitutions- und Schmerzbehandlung
  • +Schmerzen sind grundsätzlich nach dem WHO-Schema zu behandeln. Aufgrund der Kreuztoleranz für die analgetische Wirkung von Opioiden müssen solche zur Erreichung der Schmerzfreiheit meist oft und in einer hohen Dosierung verabreicht werden. Die Substitutionsdosierung soll beibehalten und nicht reduziert werden.
  • +Abhängigkeitsstörungen können eine Hyperalgesie begünstigen.
  • +
  • -Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden mit Sedativa wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln erhöht aufgrund einer additiven, das ZNS dämpfenden Wirkung das Risiko für Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod. Die Dosis und die Dauer der gleichzeitigen Anwendung sollte begrenzt sein (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
  • +Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden mit Sedativa wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln erhöht aufgrund einer additiven, das ZNS dämpfenden Wirkung das Risiko für Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod. Die Dosis und die Dauer der gleichzeitigen Anwendung sollte begrenzt sein (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
  • -Bei Vormedikation von Patienten mit MAO-Hemmern innerhalb der letzten 14 Tage vor der Opiatverabreichung sind mit Pethidin lebensbedrohende Wirkungen auf das Zentralnervensystem und auf die Atem- und Kreislauffunktionen beobachtet worden. Diese Interaktion ist mit Morphin nicht auszuschliessen.
  • +Bei Vormedikation von Patienten mit MAO-Hemmern innerhalb der letzten 14 Tage vor der Opiatverabreichung sind mit Pethidin lebensbedrohende Wirkungen auf das Zentralnervensystem und auf die Atemund Kreislauffunktionen beobachtet worden. Diese Interaktion ist mit Morphin nicht auszuschliessen.
  • -Bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom, die mit Morphin behandelt wurden, wurde eine verzögerte und verringerte Exposition gegenüber oralen P2Y12-Inhibitoren zur Thrombozytenhemmung beobachtet. Diese Wechselwirkung könnte mit einer verminderten gastrointestinalen Motilität zusammenhängen und besteht auch bei anderen Opioiden. Die klinische Relevanz ist nicht bekannt, aber Daten zeigen das Potenzial für eine verminderte Wirksamkeit von P2Y12-Inhibitoren bei Patienten, denen Morphin und ein P2Y12-lnhibitor gleichzeitig verabreicht wurde (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom, bei denen auf den Einsatz von Morphin nicht verzichtet werden kann und eine schnelle P2Y12-Hemmung als entscheidend
  • -erachtet wird, kann der Einsatz eines parenteralen P2Y12-lnhibitors erwogen werden.
  • +Bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom, die mit Morphin behandelt wurden, wurde eine verzögerte und verringerte Exposition gegenüber oralen P2Y12-Inhibitoren zur Thrombozytenhemmung beobachtet. Diese Wechselwirkung könnte mit einer verminderten gastrointestinalen Motilität zusammenhängen und besteht auch bei anderen Opioiden. Die klinische Relevanz ist nicht bekannt, aber Daten zeigen das Potenzial für eine verminderte Wirksamkeit von P2Y12-Inhibitoren bei Patienten, denen Morphin und ein P2Y12-lnhibitor gleichzeitig verabreicht wurde (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom, bei denen auf den Einsatz von Morphin nicht verzichtet werden kann und eine schnelle P2Y12-Hemmung als entscheidend erachtet wird, kann der Einsatz eines parenteralen P2Y12-lnhibitors erwogen werden.
  • -Im Tierversuch ergaben sich Hinweise auf eine Schädigung der Nachkommen (siehe „Präklinische Daten”). Beim Menschen besteht möglicherweise eine Assoziation mit einer erhöhten Prävalenz für Inguinalhernien. Aus diesen Gründen ist eine Anwendung von Morphin in der Schwangerschaft kontraindiziert.
  • +Morphin passiert die Plazentaschranke. Im Tierversuch mit Morphin in hohen Dosen ergaben sich Hinweise auf eine Schädigung der Nachkommen (siehe „Präklinische Daten”). Beim Menschen liegen keine ausreichenden Daten vor, die die abschliessende Bewertung eines möglichen teratogenen Risikos erlauben würden. Beim Menschen besteht möglicherweise eine Assoziation mit einer erhöhten Prävalenz für Inguinalhernien.
  • +Kapanol darf daher in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Nutzen für die Mutter das Risiko für das Kind klar überwiegt. Aufgrund potenzieller reproduktionstoxikologischer Eigenschaften von Morphin beim Menschen sollte es Männern und Frauen im zeugungs- und gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist.
  • +Substitutionsbehandlung bei Opioidabhängigkeit
  • +Für die Substitutionsbehandlung während der Schwangerschaft sind die Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Suchtmedizin zu beachten. Eine Dosisanpassung von Kapanol kann notwendig sein, um bei Schwangeren Entzugssymptome zu vermeiden und möglichst stabile Morphin-Plasmaspiegel aufrechtzuerhalten.
  • -Morphin wird während der Stillzeit mit der Muttermilch ausgeschieden. Vom Stillen ist bei Morphingabe dringend abzuraten.
  • +Morphin wird mit der Muttermilch ausgeschieden, in der höhere Konzentrationen als im mütterlichen Blutplasma erreicht werden können. Da wirksame Morphin-Plasmakonzentrationen beim Säugling erreicht werden können, bedarf die Behandlung mit Kapanol während des Stillens einer sehr sorgfältigen Nutzen-Risiko-Evaluation.
  • -Zur Beurteilung des potenziellen Risikos von Morphin auf die Fertilität beim Menschen liegen keine hinreichenden Daten vor. Ein Zusammenhang zwischen Opioideinnahme und negativ beeinflussten Fertilitätsparametern (inklusive Chromatinschäden) kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. In tierexperimentellen Studien wurde gezeigt, dass Morphin die Fertilität reduzieren kann (siehe Rubrik «Präklinische Daten»).
  • +Zur Beurteilung des potenziellen Risikos von Morphin auf die Fertilität beim Menschen liegen keine hinreichenden Daten vor. Ein Zusammenhang zwischen Opioideinnahme und negativ beeinflussten Fertilitätsparametern (inklusive Chromatinschäden) kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. In tierexperimentellen Studien wurde gezeigt, dass Morphin die Fertilität reduzieren kann (siehe «Präklinische Daten»).
  • +Amenorrhö, verminderte Libido und erektile Dysfunktion wurden als mögliche unerwünschte Wirkungen von Morphin beschrieben (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Den Patienten sollte erklärt werden, dass selbst bei Amenorrhö das Risiko einer Schwangerschaft besteht und dass aus diesem Grund eine wirksame Verhütung erforderlich ist.
  • +
  • -Erkrankungen des Immunsystems
  • -Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich Anaphylaxie und anaphylaktoide Reaktionen
  • -Psychiatrische Erkrankungen
  • -Häufig: Dysphorie, Euphorie und Halluzinationen.
  • -Häufigkeit nicht bekannt: Abhängigkeit, Angst.
  • -Erkrankungen des Nervensystems
  • -Sehr häufig: Sedierung, Benommenheit, Schwindel, Schwanken.
  • -Häufig: Kopfschmerz, Sedierung.
  • -Häufigkeit nicht bekannt: Allodynie, Hyperalgesie, Hyperhidrose, Schlafapnoe-Syndrom
  • -Augenerkrankungen
  • -Häufig: verschwommenes Sehen, Diplopie, Miosis.
  • -Herzerkrankungen
  • -Häufig: Bradykardie, Herzklopfen.
  • -Gefässerkrankungen
  • -Häufig: orthostatische Hypotonie, Hypotonie, Gesichtsrötung.
  • +Erkrankungen des ImmunsystemsSelten: Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich Anaphylaxie und anaphylaktoide Reaktionen.
  • +Psychiatrische ErkrankungenHäufig: Dysphorie, Euphorie und Halluzinationen.Häufigkeit nicht bekannt: Abhängigkeit, Angst.
  • +Erkrankungen des NervensystemsSehr häufig: Sedierung, Benommenheit, Schwindel, Schwanken.Häufig: Kopfschmerz.Häufigkeit nicht bekannt: Allodynie, Hyperalgesie, Hyperhidrose, Schlafapnoe-Syndrom.
  • +AugenerkrankungenHäufig: verschwommenes Sehen, Diplopie, Miosis.
  • +HerzerkrankungenHäufig: Bradykardie, Herzklopfen.
  • +GefässerkrankungenHäufig: orthostatische Hypotonie, Hypotonie, Gesichtsrötung.
  • -Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
  • -Gelegentlich: Atemdepression.
  • -Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
  • -Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, gastrische Stase, Obstipation und Mundtrockenheit.
  • -Häufig: Koliken, Anorexie.
  • +Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und MediastinumsGelegentlich: Atemdepression.
  • +Erkrankungen des GastrointestinaltraktsSehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, gastrische Stase, Obstipation und Mundtrockenheit.Häufig: Koliken, Anorexie.
  • -Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
  • -Häufig: Pruritus.
  • -Erkrankungen der Nieren und Harnwege
  • -Sehr häufig: Störungen bei der Blasenentleerung, Harnretention.
  • -Allgemeine Erkrankungen
  • -Häufig: Schüttelfrost.
  • -Häufigkeit nicht bekannt: Entzugserscheinungen (Abstinenzsyndrom)
  • +Erkrankungen der Haut und des UnterhautgewebesHäufig: Pruritus.
  • +Erkrankungen der Nieren und HarnwegeSehr häufig: Störungen bei der Blasenentleerung, Harnretention.
  • +Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der BrustdrüseHäufigkeit nicht bekannt: Amenorrhö, verminderte Libido, Erektionsstörungen.
  • +Allgemeine ErkrankungenHäufig: Schüttelfrost.Häufigkeit nicht bekannt: Entzugserscheinungen (Abstinenzsyndrom).
  • -Psychiatrische Erkrankungen: Verwirrungssymptome, Reduktion der Libido oder Potenz, Schlaflosigkeit.
  • +Psychiatrische Erkrankungen: Verwirrungssymptome, Schlaflosigkeit.
  • +Substitutionsbehandlung bei Opioidabhängigkeit
  • +Die Häufigkeit der unerwünschten Wirkungen ist abhängig von der Dosierung und der Toleranzentwicklung. In einer prospektiven, randomisierten, offenen Nichtunterlegenheitsstudie zur Substitutionsbehandlung opioidabhängiger Patienten waren die häufigsten unerwünschten Wirkungen:
  • +Psychiatrische ErkrankungenSehr häufig: Stimmungsschwankungen (12%).Häufig: Agitiertheit, Depression, Schlafstörungen.
  • +Erkrankungen des NervensystemsSehr häufig: Kopfschmerzen (19%).Häufig: Schwindel.
  • +HerzerkrankungenHäufig: Palpitationen.
  • +Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und MediastinumsHäufig: Dyspnoe.
  • +Erkrankungen des GastrointestinaltraktsSehr häufig: Mundtrockenheit (16%), Obstipation (16%), Übelkeit (16%), Erbrechen (10%).Häufig: abdominale Schmerzen, Diarrhö.Gelegentlich: Ileus.
  • +Erkrankungen der Haut und des UnterhautzellgewebesSehr häufig: Hyperhidrosis (20%).Häufig: Pruritus.
  • +Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und KnochenerkrankungenHäufig: Rückenschmerzen.
  • +Erkrankungen der Nieren und HarnwegeHäufig: Pollakisurie.
  • +Allgemeine ErkrankungenSehr häufig: Arzneimittelentzugssyndrom (11%).
  • -Behandlungsempfehlungen, siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»
  • +Behandlungsempfehlungen, siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
  • -Eine akute Morphinüberdosierung ist gekennzeichnet durch Miosis, Atemdepression, Schläfrigkeit, Bewusstseinsstörungen, Muskelschläffe, kalte und feuchte Haut, Blutdruckabfall, Bradykardie. Koma und Atemstillstand können in schweren Fällen vorkommen.
  • +Eine akute Morphinüberdosierung ist gekennzeichnet durch Miosis, Atemdepression, Schläfrigkeit, Bewusstseinsstörungen, verminderter Muskeltonus und Darmatonie, kalte und feuchte Haut, Blutdruckabfall, Bradykardie. Koma, Atemstillstand und nicht-kardiogenes Lungenödem können in schweren Fällen vorkommen.
  • +Substitutionsbehandlung bei Opioidabhängigkeit
  • +In der substitutionsgestützten Behandlung können Mischintoxikationen u.a. mit Benzodiazepinen, Alkohol und Kokain auftreten, die die typischen Symptome einer Morphin-Intoxikation verschleiern können. Aus diesem Grund muss bei der Abklärung auf die Symptome geachtet werden.
  • +
  • -Die Symptome können durch die intravenöse Verabreichung des Opiatantagonisten Naloxon aufgehoben werden. Die Applikation ist vorsichtig und wiederholt in kleinen Dosen vorzunehmen, da die Wirkdauer von Naloxon kürzer ist als die von Morphin.
  • -Darüber hinaus sind intensivmedizinische Massnahmen (insbesondere Intubation und Beatmung) einzuleiten.
  • +Überwachung von Atmung und Bewusstsein, bei klinisch signifikanter Atem- oder ZNS-Depression: künstliche Beatmung, Stabilisieren des Kreislaufs und Gabe von Naloxon.
  • +Dosierung: 0,4–2 mg Naloxon intravenös (Kinder: 0,01 mg/kg Körpergewicht). Falls notwendig 2–3× jeweils nach 2–3 Minuten wiederholen oder als Dauerinfusion verabreichen (siehe entsprechende Fachinformation).
  • +In der substitutionsgestützten Behandlung kann es vorkommen, dass aufgrund schlechter oder kollabierter Venen eine intramuskuläre Applikation notwendig ist.
  • +Die Wirkungsdauer von Naloxon ist relativ kurz (Plasmahalbwertszeit: t½ Naloxon = 1–1,5 Stunden, t½ Morphin = 2–4 Stunden), zudem besteht eine protrahierte Wirkstoffabgabe bei Kapanol. Der Patient ist deshalb auch nach Naloxon-Gabe längerfristig zu überwachen und wiederholte Naloxon-Gaben können notwendig sein.
  • +Naloxon sollte mit Vorsicht bei Personen verwendet werden, die möglicherweise einen Langzeitgebrauch mit Opioiden (Toleranz) aufweisen. Eine abrupte oder vollständige Aufhebung der Opioidwirkung kann zu einem akuten Entzugssyndrom führen. Empfohlen wird eine Initialdosis von 0,04 mg Naloxon.
  • +In speziellen Situationen kann eine primäre Dekontamination mit Aktivkohle in Erwägung gezogen werden.
  • -Keine Spezifische Angaben.
  • +Wirkungen auf das Zentralnervensystem
  • +Morphin wirkt analgetisch, antitussiv, sedierend, tranquillisierend, atemdepressiv, miotisch, antidiuretisch, emetisch und antiemetisch (Späteffekt) und geringfügig Blutdruck und Herzfrequenz senkend.
  • +Weitere pharmakologische Wirkungen
  • +Über periphere Opioid-Rezeptoren unterstützt Morphin die analgetische Wirkung, bewirkt eine Reduktion der Motilität und Erhöhung des Tonus der glatten Muskulatur des Gastrointestinaltraktes (spastische Obstipation), Kontraktion der Sphinkteren der Gallenwege, Steigerung des Tonus der Harnblasenmuskulatur und des Blasenschliessmuskels, Verzögerung der Magenentleerung durch Pyloruskonstriktion, Hautrötung, Urtikaria und Juckreiz durch Histaminfreisetzung, bei Asthmatikern Bronchospasmus, oder hormonelle Veränderungen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
  • -Keine Spezifische Angaben.
  • +Substitutionsbehandlung bei Opioidabhängigkeit
  • +In einer prospektiven, randomisierten, offenen Nichtunterlegenheitsstudie mit Cross-over-Design, an der 276 Suchtpatienten (ITT) mit Methadon-Vortherapie teilnahmen, wurde orales retardiertes Morphin mit oralem Methadon verglichen. Der primäre Endpunkt war der Anteil an positiven Urinproben bezüglich Opioid-Beikonsum pro Patient für jede der Behandlungsphasen. Der Anteil an positiven Urinproben bezüglich Opioid-Beikonsum war signifikant geringer unter der oralen Morphin-Therapie (26.6%) verglichen mit Methadon (45.4%) (Unterschied im Durchschnitt ‑18.8%, CI 95% min. ‑23.8%; max. ‑13.8%; p<0,0001, Per-Protokoll-Population [n = 157]).
  • +Der Anteil an positiven Urinproben bezüglich Heroin-Beikonsum war unter der oralen Morphin-Therapie numerisch grösser (20.2%) verglichen mit Methadon (15.1%). Der Unterschied betrug im Durchschnitt +5.13%, der obere Grenzwert des 95% CI lag mit 8.1% noch links vom prädefinierten Grenzwert von 10%, was die Nicht-Unterlegenheit von retardiertem oralem Morphin zu Methadon belegte (Per-Protokoll-Population [n= 157]).
  • +Während der Therapie mit retardiertem oralem Morphin wurde ein signifikant geringeres Verlangen nach Heroin beobachtet als während der Behandlung mit Methadon (p<0,0001). Die Therapie mit retardiertem oralem Morphin führte zu einer signifikant höheren Patientenzufriedenheit mit der Behandlung verglichen mit Methadon (p<0,0001).
  • -Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ergeben sich längere Halbwertszeiten für Morphin-6-Glucuronid, einen biologisch wirksamen Metaboliten des Morphins.
  • +Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ergeben sich eine erhöhte Plasma-AUC, verminderte Clearance und längere Halbwertszeiten für Morphin-6-Glucuronid, einen biologisch wirksamen Metaboliten des Morphins.
  • +Patienten mit Leberzirrhose weisen eine verminderte Glucuronidierung und Clearance sowie eine verlängerte Plasma-Halbwertszeit von Morphin auf. Ebenso ist im Plasma das Verhältnis von M3G und M6G zu Morphin erniedrigt, was auf eine verminderte metabolische Aktivität hinweist.
  • +Mutagenität
  • +Karzinogenität
  • +Langzeituntersuchungen am Tier auf ein kanzerogenes Potenzial von Morphin liegen nicht vor.
  • +
  • -Kapanol 20 mg Retardkapseln: 60 [A+]
  • -Kapanol 50 mg Retardkapseln: 60 [A+]
  • -Kapanol 100 mg Retardkapseln: 60 [A+]
  • +Kapanol 20 mg Retardkapseln: 60 [A+]Kapanol 50 mg Retardkapseln: 60 [A+]Kapanol 100 mg Retardkapseln: 60 [A+]
  • -Lipomed AG
  • -Fabrikmattenweg 4
  • -4144 Arlesheim
  • +Lipomed AGFabrikmattenweg 44144 Arlesheim
  • -Januar 2021
  • +August 2021
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