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Fachinformation zu Neotracin®:Novartis Pharma Schweiz AG
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Augensalbe mit Antibiotika zur topischenAnwendung 

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Neomycinum (ut Neomycini sulfas) 3,5 mg, Bacitracinum 250 U.I.

Hilfsstoffe
Adeps lanae, Excip. ad ungt. ophthalm. pro 1 g.

Eigenschaften/Wirkungen

Neomycin wirkt bakterizid durch Hemmung und Störung der bakteriellen Proteinsynthese. Empfindliche Keime werden durch Konzentrationen von 5 bis 10 µg/ml gehemmt. Neomycin ist ein Antibiotikum mit Wirkung gegen gramnegative Species wie E. coli, Klebsiella pneumoniae, Proteus vulgaris und Pseudomonas aeruginosa und gegen grampositive Species wie C. diphtheriae und Staphylococcus aureus.
Bacitracin hemmt die bakterielle Zellwandsynthese. Eine Reihe von grampositiven Kokken, Neisseria und H.influenza sind gegen Bacitracin in einer Konzentration von 0,1 µg/ml sensibel. Enterobacteriaceae, Pseudomonas und andere Erreger sind gegen dieses Antibiotikum resistent.
Neomycin und Bacitracin weisen in vitro folgendes Wirkspektrum auf:

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MHK50 von:          Neomycin              Bacitracin
                    (in µg/ml)            in I.E./ml
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Gram+                                               
Staph. aureus       (0,03-)0,4-32(->100)  0,005-2,0 
Strept. pneumoniae  (2,5-)8-32(->100)     0,005-2,0 
Strept. pyogenes    (0,3-)2,5-10(->100)   0,005-2,0 
Gram-                                               
Haemophilus infl.   0,5-4(->100)          resistent 
Neisseria gonorrh.  (2-)5-10              resistent 
E. coli             (0,1-)2-10(->100)     resistent 
Enterobacter        (0,2)1-5-25(->100)    resistent 
Klebsiellen         (0,2-)1-5-20(->100)   resistent 
Serratia marcesc.   2-5                   resistent 
Salmonella enterid. (0,5-)5-10-30(->100)  resistent 
Salmonella typhi    (0,3-)4-8(-50)        resistent 
Shigellen           (0,2-)4-10(-50)       resistent 
P. aeruginosa       (0,2-)2-32(->100)               
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In der Kombination addiert sich das Wirkungsspektrum der Teilkomponenten und es wird somit eine Wirksamkeit gegen die meisten augenpathogenen Bakterien wie Staphylococcus, Streptococci, Neisseria, E. coli, Haemophilus, Klebsiella, Moraxella, Proteus und Serratia geboten. Pseudomonas ist im allgemeinen resistent gegen beide Antibiotika.

Pharmakokinetik

Die geringe Resorption beider Wirkstoffe führt zu einer wirksamen örtlichen und auf die Oberfläche beschränkten Konzentration auf Konjunktiva und Kornea. Kornealäsionen begünstigen die Penetration, es muss mit einer systemischen Resorption von Neomycin und Bacitracin gerechnet werden, über deren Ausmass keine Daten vorliegen. Systemisch absorbiertes Neomycin und Bacitracin wird durch die Nieren exkretiert.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Infektionen des äusseren Augenabschnittes mit auf Neotracin empfindlichen Erregern: Bakterielle Konjunktivitiden, Blepharitiden, Keratitiden und Hornhautulcera, Infektionen des Tränenkanalsystems. Zur Prophylaxe vor und nach Augenoperationen; bei Verletzungen, Verätzungen und Verbrennungen. Besonders geeignet bei Mischinfektionen und bei penicillinresistenten Keimen.

Dosierung/Anwendung

3-5mal täglich einen Salbenstrang von ca. 5 mm in den unteren Bindehautsack einstreichen, bei schweren Infektionen alle 2 Stunden.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber Neomycin, Bacitracin oder anderen Inhaltsstoffen.

Hinweis für Kontaktlinsenträger: Auf das Tragen von Kontaktlinsen sollte während der Behandlung einer infektiösen Augenentzündung generell verzichtet werden, da die Gefahr einer Verschleppung der Keime besteht.

Vorsichtsmassnahmen
Wenn nach 7-8 Tagen keine Besserung eingetreten ist, sind andere therapeutische Massnahmen zu erwägen. Eine Langzeitanwendung sollte vermieden werden, um einer Überwucherung mit nicht empfindlichen Keimen oder Pilzen vorzubeugen.
Kreuzallergien mit anderen Aminoglykosiden können vorkommen. Wenn die Symptome einer chronischen Augenentzündung nach einer Behandlung mit dem Präparat persistieren, muss eine Pilzinfektion in Betracht gezogen werden.
Patienten, bei denen unmittelbar nach der Applikation verschwommenes Sehen auftritt, sollten darauf verzichten, Fahrzeuge zu lenken oder Maschinen zu bedienen.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Die Möglichkeit von oto- und nephrotoxischen Wirkungen nach der systemischen Anwendung von Aminoglykosiden sollte jedoch beachtet werden. Unter diesen Umständen soll das Medikament in der Schwangerschaft oder Stillzeit nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das Risiko für den Fötus bzw. für das Neugeborene übersteigt.

Unerwünschte Wirkungen

Es kann kurze Zeit nach der Applikation ein leichtes Brennen, erhöhter Tränenfluss und eine vorübergehende Beeinträchtigung des Sehvermögens auftreten.
Neomycin verursacht bei 5-15% der Patienten Kontaktallergie.
Bei längerem Gebrauch von Neomycin-Bacitracin kann es zum Wachstum von resistenten Keimen oder auch von Pilzen (z.B. Candida) kommen. Die nötigen Massnahmen (evtl. Anwendung eines systemischen Fungistatikums) sollten in diesem Falle getroffen werden.

Interaktionen

Eine immunologische Kreuzreaktion zwischen Neomycin und Gentamycin besteht. Patienten, welche Neomycin nicht tolerieren, können auch gegen Gentamycin intolerant sein.

Überdosierung

Eine Überdosierung durch die korrekte ophthalmische Anwendung ist aufgrund der geringen Resorption nicht zu erwarten. Durch akzidentielle orale Einnahme von Neotracin sind keine negativen Folgen zu erwarten, da Neomycin nur zu ca. 3%, bzw. das Bacitracin vom Gastro-Intestinaltrakt nicht resorbiert werden kann.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Neotracin Augensalbe kann ungeöffnet bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Tube nach Gebrauch sofort verschliessen. Bei Raumtemperatur (15-25 °C) aufbewahren. Nach Anbruch nicht länger als einen Monat verwenden.

IKS-Nummern

30233.

Stand der Information

Januar 1994.
RL88

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