AMZVZusammensetzungWirkstoff
Lupidon H:Herpes simplex-Virus Typ 1 (hitzeinaktiviert); Wirtsystem: Hühnerei; Eiweissstickstoffgehalt weniger als 0,05 mg/ml.
Lupidon G:Herpes simplex-Virus Typ 2 (hitzeinaktiviert); Wirtsystem: Hühnerei; Eiweissstickstoffgehalt weniger als 0,05 mg/ml.
Hilfsstoffe:Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Kaliumdihydrogenphosphat, Dinatriumphosphat-Dihydrat, Calciumchlorid-Dihydrat, Magnesiumchlorid-Hexahydrat, Color.: Phenolrot, Aqua ad injectabilia ad 1 ml.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro EinheitLupidon H: Injektionssuspension zu 10’000 EID 50 pro 1 ml.
Lupidon G: Injektionssuspension zu 10’000 EID 50 pro 1 ml.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenLupidon H:Herpes simplex, z.B. labialis (Herpes solaris), Herpes febrilis, Herpes menstrualis, Herpes lingualis, Herpes buccalis, Stomatitis herpetica sive aphthosa, Ekzema herpeticum Kaposi und Herpes-Eruptionen im Bereich des Stammes.
Lupidon G:Herpes genitalis recidivans bzw. Herpes progenitalis, Herpes venereus, Vulvovaginitis herpetica, Urethritis herpetica, Herpes glutaealis und Herpes simplex der Extremitäten.
Dosierung/AnwendungDas Antiherpetikum (1 ml) wird subkutan injiziert. Die Suspension ist vor der Injektion aufzuschütteln.
Behandlungsschema
Erwachsene:Wöchentlich 1 Ampulle über 8–12 Wochen. Im 4. und 5. Behandlungsmonat wird 14-täglich je 1 Injektion gegeben; im 6. bis 9. Monat jeweils 1 Injektion monatlich, und zur Auffrischung soll in Abständen von jeweils 2–3 Monaten 1 ml von Lupidon injiziert werden.
Kinder:Kinder vom 7. bis 14. Lebensjahr erhalten die Hälfte der Erwachsenendosis in den gleichen Zeitabständen; bei schweren Formen auch die volle Erwachsenendosis.
Unter dieser Behandlung kommt es zu einem Wandel der klinischen Symptomatik. Die Rezidive treten weniger häufig in Erscheinung. Die Herpes-Bläschen werden in Ausdehnung und Schmerzcharakter deutlich positiv beeinflusst.
Eine Kur ist nach ungefähr 30 Injektionen abgeschlossen. Darüber hinaus können Auffrischungsinjektionen (1 ml) erforderlich sein, die dann nur alle 3 bis 6 Monate gegeben werden sollen. Individuelle Anpassung ist in vielen Fällen notwendig.
Zeit Dosis s.c. Ampullen Wirkung
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1.–3. 1 ml 1× wöchentlich = 12 längere
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Monat Intervalle,
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4.–5. 1 ml 1× 14-täglich = 4 langsames
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Monat Verebben
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6.–9. 1 ml 1× monatlich = 4 der Rezi-
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Monat dive
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Auffri- 1 ml alle 2–3 Mo- = ca. 10
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schung nate
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Abweichungen vom normalen Behandlungsschema
Bei 10–20% der behandelten Patienten zeigte sich ein ungenügendes Ansprechen auf Lupidon. Hierfür kommen folgende Möglichkeiten in Betracht:
I. Verminderte Abwehrleistung des Organismus
Behandlungsschema
1. Bei Herpes-Erkrankungen können die alle 7 Tage zu injizierenden Dosen, falls notwendig, auf 2–4 ml Lupidon erhöht werden. Eine Reduzierung der erhöhten Dosis kann dann in Abhängigkeit von der klinischen Symptomatik vorgenommen werden.
2. Erhöhung der Abwehrleistung durch folgendes Therapieschema.
1. Tag: 0,1 ml Lupidon (H oder G je nach Typ der Infektion).
2. Tag: 0,3 ml Lupidon.
3. Tag: 0,5 ml Lupidon.
4. Tag: 0,7 ml Lupidon.
5. Tag: 0,9 ml Lupidon.
6. Tag: 1,0 ml Lupidon
7. Tag: 1,5 ml Lupidon.
8. Tag: 2,0 ml Lupidon.
Dann alle 14 Tage 2,0 ml Lupidon injizieren bis zur erkennbaren klinischen Besserung.
II. Vorliegen einer Mischinfektion von Herpes simplex hominis Typ I und Typ II
Behandlungsschema
Alle 7 Tage subkutane Injektionen von je 1 Ampulle Lupidon H und G. Erst nach erkennbarer klinischer Besserung Intervallverlängerung im Injektionsrhythmus: 14 Tage, 4 Wochen, 8 Wochen, 3 Monate.
KontraindikationenLupidon darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff (Hühnereiweiss-Allergie!) oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenEs sind keine speziellen Vorsichtsmassnahmen zu beachten.
InteraktionenEs sind keine Wechselwirkungen von Lupidon mit anderen Arzneimitteln bekannt.
Schwangerschaft/StillzeitEs liegen keine klinischen Daten mit der Anwendung bei Schwangeren vor.
Tierexperimentelle Studien zeigten keine direkte oder indirekte Toxizität mit Auswirkung auf Schwangerschaft, Embryonalentwicklung, Entwicklung des Föten und/oder die postnatale Entwicklung.
Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten. Wie alle antiviralen Vakzine sollte Lupidon in der ersten Schwangerschaftshälfte nicht angewendet werden.
Es ist nicht bekannt, ob Lupidon in die Muttermilch übertritt. Bei der Anwendung in der Stillzeit ist Vorsicht geboten.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenLupidon hat keinen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.
Unerwünschte WirkungenFolgende unerwünschte Wirkungen, in der Regel vorübergehender Natur, können unter Lupidon auftreten:
Überempfindlichkeitsreaktionen
Gelegentlich (0,1%–1%):Allergische Reaktionen bei prädisponierten Patienten (hervorgerufen durch die Hühnereiweissproteine, in denen der Wirkstoff kultiviert wird).
Sehr selten (<0,01%):Leichter Temperaturanstieg.
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten (0,01%–0,1%):Leichte lokale Reaktionen (wie Schwellung oder Hautausschlag).
ÜberdosierungEs wurden keine Fälle von Überdosierung von Lupidon H oder Lupidon G berichtet.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: J07BX
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Die Antiherpetika Lupidon H (Herpes simplex-Viren Typ 1) und Lupidon G (Herpes simplex-Viren Typ 2) sind bestimmt zur Therapie schwerer rezidivierender Herpes simplex-Erkrankungen der Haut und der Schleimhäute.
Bei dem Ausgangsmaterial handelt es sich um den Herpes simplex hominis Typ 1, der vorwiegend im Kopf- und Stammbereich gefunden wird, und um den Typ 2 mit bevorzugter genitaler, glutealer und Extremitäten-Lokalisation.
Obgleich nachweislich die humorale Antikörperbildung durch Lupidon nicht beeinflusst wird und der Wirkungsmechanismus über eine Änderung der zellulären Immunität noch nicht eindeutig geklärt ist, bewirkt die Zufuhr von Herpes simplex-Antigenen eine positive Beeinflussung der Herpes-Eruptionen. Klinische Tests zeigten eine signifikante Erhöhung der totalen T-Zell Population, vor allem T H - und NK-Zellen. Es resultierte auch eine erhöhte TCD 4 /TCD 8 Rate.
Lupidon H und Lupidon G sind Präparate, die aus Herpes simplex infizierten Chorioallantoismembranen (CAM) bebrüteter Hühnereier hergestellt werden. Das hitzeinaktivierte Material wird jeweils auf einen Äquivalentgehalt von 10’000 EID 50 /ml des nativen Ausgangsmaterials eingestellt.
Klinische Wirksamkeit
Formale Wirksamkeitsstudien mit Lupidon H oder Lupidon G wurden nicht durchgeführt. Die klinische Wirksamkeit der Lupidon-Impfstoffe wurde jedoch in zahlreichen Studien belegt. Diese äusserte sich in einer Reduktion der Rezidivhäufigkeit und der damit verbundenen Erhöhung der rezidivfreien Tage und in der Reduktion der Anzahl schmerzhafter Bläschen im Vergleich zur Häufigkeit in den 12 Monaten vor Behandlungsbeginn (offene Studien) oder im Vergleich mit einer Kontrollgruppe (kontrollierte Studien). Insgesamt wurden im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Schweiz, Österreich) in den Jahren 1971–84 ca. 30’000 Patienten in offenen klinischen Studien beobachtet. In Italien wurden in den Jahren 1977–99 ca. 460 Patienten in 17 klinischen Studien beobachtet. In 12 dieser Studien wurden die Patienten der Kontrollgruppe mit konventioneller antiviraler Therapie behandelt (Beta-Interferon und/oder Acylcloguanosin). Die klinische Wirksamkeit der offenen und kontrollierten Studien zeigten keinen signifikanten Unterschied: 6 Monate nach Behandlungsbeginn konnte eine signifikante Reduktion der Rezidivhäufigkeit und Anzahl der schmerzhaften Bläschen bei 80% der Lupidon-behandelten Patienten festgestellt werden. 35–40% dieser Patienten waren in den folgenden 3–6 Monaten völlig rezidivfrei. Konventionelle antivirale Therapie verkürzte bei den Patienten in Kontrollgruppen zwar die Dauer eines einzelnen Rezidives, konnte aber die Rezidivhäufigkeit nicht senken.
PharmakokinetikDaten zu pharmakokinetischen Eigenschaften sind für Impfstoffe nicht erforderlich.
Präklinische DatenEs konnten keine Anzeichen von akuter Toxizität bei der intraperitonealen Verabreichung von Dosen bis zu 5 ml/kg an Ratte und Maus festgestellt werden. Bei der Verabreichung von Dosen bis zu 0,5 ml/kg/Tag während einem Jahr an Hund und Ratte konnten weder an den Organen noch im Gewebe toxische Effekte festgestellt werden.
Lupidon hatte keine teratogenen Effekte hinsichtlich Fertilität bei der Ratte oder beim Kaninchen, wenn es vom 6.–16. Tag (Ratte) bzw. vom 6.–27. Tag (Kaninchen) der Trächtigkeit verabreicht wurde; auch zeigte es keine unerwünschten Wirkungen in der peri- und postnatalen Periode bei verabreichten Dosen von bis zu 0,5 ml/kg.
In tierexperimentellen Untersuchungen in vitro und in vivo zur Mutagenität und Kanzerogenität waren die Resultate immer negativ.
Sonstige HinweiseHaltbarkeit
Den Präparaten ist Phenolrot als pH-Farbindikator zugesetzt. Beim Umschlagen der Farbe nach gelb darf der Inhalt der Ampullen nicht mehr verwendet werden. Lupidon darf nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Im Kühlschrank (2–8 °C) vor Licht geschützt lagern! Nicht einfrieren! Versehentlich eingefrorener Impfstoff ist zu verwerfen.
Zulassungsnummer00691, 00692 (Swissmedic).
Packungen
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Menge
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CHF
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Abgabekat.
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Rückerstattungskat.
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LUPIDON G Inj Susp s.c.
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Ampulle 4 Stk
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B
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Ampulle 12 Stk
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B
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LUPIDON H Inj Susp s.c.
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Ampulle 4 Stk
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B
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Ampulle 12 Stk
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B
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ZulassungsinhaberinAlmirall AG, 8304 Wallisellen.
Stand der InformationNovember 2006.
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