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Fachinformation zu Tisseel Lyo®:Apotheke im Freihof
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bei Patienten mit allergischer Diathese oder Arzneimittelüberempfindlichkeit sowie bei Patienten, die Aprotinin bereits in der Vergangenheit erhalten haben, ist eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Abwägung erforderlich. Es empfiehlt sich, Antihistaminika vor der Gabe von Aprotinin zu verabreichen.
Tisseel Lyo sollte nicht intravaskulär angewendet werden, da dies zu anaphylaktischen Reaktionen und/oder thromboembolischen Komplikationen führen kann, die beide lebensbedrohlich sein können. In zwei retrospektiven, nicht randomisierten Studien in der koronaren Bypass-Chriurgie zeigten Patienten, die Fibrinkleber erhielten, ein statistisch signifikant erhöhtes Mortalitätsrisiko. Obwohl diese Studien keinen kausalen Zusammenhang belegen, kann ein Zusammenhang zwischen dem erhöhten Risiko und der Verabreichung von Tisseel Lyo nicht ausgeschlossen werden. Um eine unerwünschte intravasale Verabreichung zu vermeiden, ist daher besondere Vorsicht geboten.
Bei der Ulkusunterspritzung durch submuköse Injektion von Fibrinkleber in Hohlorgane (Magen, Duodenum) wurden folgende unerwünschte Wirkungen beobachtet:
– Das Einstechen der Kanüle in die Organwand führte versehentlich zu einer Perforation, die in seltenen Fällen zu einer Schädigung benachbarter Organe oder Gefässe führte.
– In einem Fall führte die versehentliche Injektion von Fibrinkleber in ein Gefäss zu schweren ischämischen Komplikationen als Folge thromboembolischer Ereignisse in den angrenzenden Bauchorganen (Leber, Pankreas, Magen, Milz). Um das Risiko solcher Komplikationen zu vermeiden, muss unter allen Umständen folgendes beachtet werden: Die Applikation von mehr als 1 ml Fibrinkleber (Kleberprotein-Lösung und Thrombin-Lösung zu gleichen Teilen) an einer einzigen Injektionsstelle muss unbedingt vermieden werden. Hat die submuköse Injektion des Fibrinklebers keinen oder nur geringen haemostatischen Effekt, oder beginnt die Blutung nach einiger Zeit bei noch positioniertem Katheter mit der gleichen Stärke wieder, muss an die Möglichkeit der unbeabsichtigten Injektion des Fibrinklebers in ein Blutgefäss gedacht werden.
Falls keine Hämostase mit der oben erwähnten Einzeldosis erreicht werden kann, sind adäquate chirurgische Massnahmen zu ergreifen.
– Die Injektion in die Submukosa des Magens oder des Zwölffingerdarms kann in Einzelfällen zu einer lokalen, intramuralen Hämatombildung führen, die besonders im Bereich der Duodenalwand zu Kompressionen des Pankreasgangs führen kann. Als Folge können Beschwerden im Sinne einer akuten Pankreatitis auftreten.
Für die Klebung von Nervenanastomosen sollte Tisseel Lyo Fibrinkleber wegen des hohen Aprotiningehaltes der Kleberprotein-Lösung (3000 KIE/ml) nicht verwendet werden, da durch die lange Resorptionszeit des verfestigten Fibrinklebers die Entstehung von Fibrosen nicht ausgeschlossen werden kann. Für die Klebung von Nervenanastomosen sollte eine Kleberprotein-Lösung mit einem Aprotiningehalt von ca. 108 KIE/ml verwendet werden, so dass der Fibrinkleber innerhalb kurzer Zeit (ca. 2 Tage) vollständig absorbiert wird.
Beim Sprühen von Fibrinkleber kommt Druckgas zur Anwendung. Die Druckgasanwendung birgt das Risiko einer Gasembolie, eines Gasemphysems oder einer Gewebs- bzw. Organruptur in sich, die lebensbedrohlich sein können. Der Duploject mit Sprühkopf darf deshalb in umschlossenen Körperbereichen nicht eingesetzt werden. Das Sprühen darf ausschliesslich unter Verwendung des Tissomats unter Sicht, bei einem Mindestabstand von 10 cm erfolgen. Vor einer Sprühanwendung von Tisseel Lyo mit Instrumenten anderer Hersteller wird gewarnt.
Ohne zusätzliche blutstillende Massnahmen ist Tisseel Lyo nicht zur Behandlung von massiven und starken arteriellen Blutungen indiziert.
Da Kleberprotein- und Thrombin-Lösungen nach dem Kontakt mit alkohol-, jod- oder schwermetallhaltigen Lösungen (z.B. Desinfektionsmittel) denaturieren können, sollten diese soweit als möglich vor der Anwendung von Tisseel Lyo Fibrinkleber entfernt werden.
Kleberprotein- und/oder Thrombin-Lösungen, die bei der Anwendung auf Gewebe ausserhalb des zu klebenden Bereichs gelangt sind, sollten nach Möglichkeit entfernt werden. Bei der simultanen Applikation unter Verwendung eines Sprühkopfes müssen Gebiete, auf die kein Kleber gesprüht werden soll, abgedeckt werden.
Tisseel Lyo Fibrinkleber wird aus humanem Plasma hergestellt. Standardmassnahmen zur Verhinderung von Infektionen, die sich durch den Einsatz von Arzneimitteln ergeben, die aus Blut oder Blutplasma hergestellt werden, schliessen die Auswahl der Spender und das Screening der einzelnen Spenden und Plasmapools auf spezifische Infektionsmarker sowie den Einsatz effektiver Schritte zur Inaktivierung/Entfernung von Viren im Herstellungsverfahren ein.
Dennoch kann bei der Verabreichung von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Blutplasma die Möglichkeit der Übertragung von Krankheitserregern nicht völlig ausgeschlossen werden. Dies gilt auch für bislang unbekannte oder neu aufgetretene Viren und andere Pathogene.
Die ergriffenen Sicherheitsmassnahmen werden als wirksam gegen umhüllte Viren wie z.B. HIV, HBV und HCV sowie gegen das unbehüllte Hepatitis A Virus (HAV) betrachtet. Für Parvovirus B19 können die getroffenen Massnahmen von eingeschränktem Wert sein.
Parvovirus B19 Infektionen können schwerwiegende Folgen für schwangere Frauen (fötale Infektion) und für Personen mit Immunmangelkrankheiten oder gesteigerter Erythropoese (z.B. hämolytische Anämie) haben.
Es wird empfohlen, bei jeder Verabreichung von Tisseel Lyo Fibrinkleber an einen Patienten den Namen und die Chargennummer des Präparates zu dokumentieren, um einen Zusammenhang zwischen Patient und Produktcharge herzustellen.
Während der Herstellung wird Heparin (aus Schweinemukosa) als Hilfsstoff verwendet. Dieser Hilfsstoff ist im Endprodukt nicht mehr nachweisbar.

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