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Fachinformation zu Trinordiol®:Wyeth Pharmaceuticals AG
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Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Vermutete oder bestehende Schwangerschaft;
Bedingungen, die mit ungünstigen Zirkulationsverhältnissen assoziiert sind: bestehende oder vorausgegangene arterielle oder venöse Thrombosen (z.B. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, Myokardinfarkt, cerebrovaskulärer Insult) sowie Vorstadien einer Thrombose (z.B. vorübergehende ischämische Episoden, Angina pectoris); Diabetes mellitus mit Gefässveränderungen; schwere Fettstoffwechselstörungen, besonders wenn noch andere Risikofaktoren für kardiovaskuläre Störungen vorliegen.
Das Vorliegen eines schwerwiegenden Risikofaktors oder das Aufeinandertreffen mehrerer Risikofaktoren für venöse oder arterielle Thrombosen kann ebenfalls als Kontraindikation gewertet werden (siehe «Vorsichtsmassnahmen»).
Akute und chronische Leberfunktionsstörungen, Störungen der Gallensekretion (Dubin-Johnson- und Rotor-Syndrom), Cholestase (auch in der Anamnese), idiopathischer Ikterus oder Pruritus während einer früheren Schwangerschaft oder Östrogen/Gestagen-Therapie. Vorausgegangene oder bestehende Lebertumore;
bestehende oder vorausgegangene, bekannte oder vermutete Neoplasien, die von Sexualsteroiden abhängig sind, z.B. Mamma- und Endometriumkarzinom;
diagnostisch nicht abgeklärte Vaginalblutungen;
Herpes gestationis während einer vorausgegangenen Schwangerschaft;
Otosklerose mit Verschlechterung in vorausgegangenen Schwangerschaften;
Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile von Trinordiol.

Vorsichtsmassnahmen
Vor Beginn der Einnahme eines oralen Kontrazeptivums soll eine sorgfältige Eigen- und Familienanamnese erhoben sowie eine gründliche allgemeine und gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden, um behandlungsbedürftige Krankheiten sowie Risikozustände feststellen und eine Schwangerschaft ausschliessen zu können.
Diese Untersuchungen schliessen allgemein Blutdruck, Mammae, Abdomen und Beckenorgane, inkl. Zervikalzytologie und relevante Laboruntersuchungen mit ein.
Der Nutzen einer Anwendung eines oralen Kontrazeptivums sollte gegen die nachfolgend aufgeführten Risiken - unter Berücksichtigung des Schweregrades jedes einzelnen oder dem Aufeinandertreffen mehrerer Faktoren - abgewogen und mit jeder Patientin besprochen werden, bevor man sich zur Anwendung eines oralen Kontrazeptivums entschliesst (vgl. auch «Kontraindikationen»).
Beim Abwägen von Nutzen und Risiken bzgl. vaskulärer Komplikationen gilt es zu beachten, dass durch angemessene Behandlung bestehender Krankheiten das damit verbundene Thromboserisiko verringert werden kann und dass eine Schwangerschaft im Vergleich zur Einnahme eines oralen Kontrazeptivums ein höheres Risiko birgt.
Während der Anwendung empfehlen sich Kontrollen in etwa halbjährlichen bis jährlichen Abständen, wobei die Kontraindikationen (z.B. eine vorübergehende ischämische Episode) oder Risikofaktoren (z.B. Familienanamnese venöser oder arterieller Thrombosen, vgl. «Vaskuläre Risikofaktoren und Komplikationen») erneut überprüft werden sollten, da diese während der Einnahme eines oralen Kontrazeptivums zum ersten Mal auftreten können.

Gründe für das sofortige Absetzen
Erstmaliges Auftreten oder Exazerbation migräneartiger oder häufigeres Auftreten ungewohnt starker Kopfschmerzen;
plötzliche Seh-, Hör-, Sprech- oder sonstige Wahrnehmungsstörungen;
erste Anzeichen von thromboembolischen Erscheinungen (vgl. «Vaskuläre Risikofaktoren und Komplikationen»);
mindestens 4 Wochen vor geplanten Operationen und während einer Immobilisation, z.B. nach Unfall oder Operation;
signifikanter Blutdruckanstieg (bei wiederholter Messung);
Auftreten von Ikterus, Hepatitis, generalisiertem Pruritus;
starke Oberbauchschmerzen oder Lebervergrösserung;
Zunahme epileptischer Anfälle;
Schwangerschaft oder Verdacht auf Schwangerschaft.
Die Einnahme von Trinordiol sollte unterbrochen werden, wenn die Ergebnisse von Leberfunktionstests abnormal werden. Bei Frauen, die hormonale Kontrazeptiva einnahmen, sind äusserst selten Leberzelladenome beobachtet worden. Ein Leberzelladenom sollte in Betracht gezogen werden bei unklaren Oberbauchbeschwerden oder Zeichen einer Blutung im Bauchraum.

Vaskuläre Risikofaktoren und Komplikationen
Bei Frauen, die hormonale Kontrazeptiva - einschliesslich Trinordiol - anwenden, besteht ein erhöhtes Risiko für z.T. schwerwiegende venöse und arterielle thromboembolische Erkrankungen, wie tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, Herzinfarkt, Gehirnschlag.
Epidemiologische Studien haben aufgezeigt, dass venöse thromboembolische Komplikationen wie tiefe Beinvenenthrombosen und/oder Lungenembolie unter der Einnahme von allen oralen Kontrazeptiva auftreten können. Die ungefähre Inzidenz venöser thromboembolischer Komplikationen unter der Einnahme von niedrigdosierten OCs (<50 µg EE) beträgt etwa bis zu 4 Fälle pro 10 000 Frauenjahre verglichen mit etwa 2 Fällen pro 10 000 Frauenjahre bei Nichtanwenderinnen. Jedoch ist die Inzidenz venöser thromboembolischer Komplikationen während der Einnahme eines oralen Kontrazeptivums wesentlich geringer als bei einer Schwangerschaft (6 Fälle pro 10 000 Frauenjahre).
Einzelfälle von Thrombosen in weiteren Blutgefässen wie z.B. hepatischen, mesenterialen, renalen oder retinalen Venen und Arterien sowie Sinusvenenthrombosen wurden beobachtet. Es wurde ebenfalls über Einzelfälle von Subarachnoidalblutungen berichtet. Ein Zusammenhang mit der Einnahme oraler Kontrazeptiva ist jedoch nicht erwiesen.
Risikofaktoren und Kontraindikationen bezüglich venöser und arterieller Thromboembolien sind sorgfältig zu beachten.

Das Risiko venöser und arterieller Thromboembolien nimmt zu mit:
steigendem Alter;
Rauchen (das Risiko erhöht sich zusätzlich mit zunehmendem Alter und starkem Rauchen; es betrifft primär arterielle Komplikationen). Deshalb soll Frauen, die orale Kontrazeptiva einnehmen, eindringlich geraten werden, nicht zu rauchen, besonders wenn sie älter als 35 Jahre sind oder wenn andere arterielle Risikofaktoren bestehen;
positiver Familienanamnese (d.h. venöse oder arterielle Thromboembolien bei einem Geschwister- oder Elternteil in jungen Lebensjahren). Bei Verdacht auf eine hereditäre Prädisposition soll vor Beginn der Einnahme eines oralen Kontrazeptivums der Ratschlag eines Spezialisten eingeholt werden;
Übergewicht (definiert als «Body-Mass-Index» [BMI] >30, ausgedrückt als Gewicht in kg dividiert durch das Quadrat der Körpergrösse in m [kg/m²]);
Störungen des Fettstoffwechsels (Dyslipidämie);
arterieller Hypertonie (insbesondere bei schwer einstellbarer Hypertonie);
Herzklappenerkrankungen, Vorhofflimmern;
verlängerter Immobilisierung, schweren Operationen, jeder Operation an den Beinen oder schweren Unfällen. In diesen Situationen soll das orale Kontrazeptivum abgesetzt werden (im Falle einer geplanten Operation mindestens 4 Wochen im voraus). Die Wiedereinnahme sollte nicht früher als 2 Wochen nach vollständiger Remobilisation erfolgen.
Möglicherweise ebenfalls bei: spontaner oberflächlicher Thrombophlebitis und Varikose. Ob diese jedoch in der Ätiologie tiefer Beinvenenthrombosen eine Rolle spielen, ist unklar.

Bedingungen, die mit ungünstigen Zirkulationsverhältnissen assoziiert werden, sind:
Diabetes mellitus; systemischer Lupus erythematodes; hämolytisch urämisches Syndrom; chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Enteritis regionalis Crohn oder Colitis ulcerosa); Migräne (ein Anstieg der Häufigkeit oder des Schweregrades unter Einnahme oraler Kontrazeptiva kann als Frühsymptom einer cerebrovaskulären Komplikation gewertet werden).
Bei bestehenden Risikofaktoren ist allenfalls eine gerinnungsphysiologische Gesamtabklärung angezeigt.
Das hämostatische Screeningprogramm kann die Untersuchung von Fibrinogen, Antithrombin III, Protein C und Protein S sowie Tests zur APC-Resistenz (Faktor-V-Leiden-Mutation) und zu Antiphospholipid-Antikörpern (einschliesslich Lupus-Antikoagulans und Antikardiolipin-Antikörper) beinhalten.

Die Symptome venöser und/oder arterieller Kreislaufkomplikationen können sein:
einseitige Beinschmerzen und/oder Schwellung in einem Bein; plötzliche Atembeschwerden oder plötzliches Auftreten von Husten; plötzlicher starker Schmerz im Brustkorb mit oder auch ohne Ausstrahlung in den linken Arm; jeder ungewöhnlich schwere, länger anhaltende Kopfschmerz; plötzlicher teilweiser oder vollständiger Visusverlust oder Doppelsichtigkeit, undeutliche Aussprache oder Aphasie; Schwindel; Kollaps mit oder auch ohne Krampfanfälle; Schwächegefühl oder sehr ausgeprägte Sensibilitätsstörungen, welche plötzlich eine Körperhälfte oder einen Körperteil erfassen; Koordinationsstörungen; «akutes» Abdomen.
Der Arzt soll die Patientinnen auf die ersten Anzeichen dieser Erkrankungen aufmerksam machen.
Bei Auftreten entsprechender Symptome oder Verdacht auf eine dieser Erkrankungen muss das Präparat sofort abgesetzt werden. Alternative Verhütungsmethoden sollten gegebenenfalls mit der Patientin besprochen werden.
Bei Auftreten von persistierenden oder wiederholt abnormen Vaginalblutungen sollen zum Ausschluss von Malignität geeignete diagnostische Massnahmen getroffen werden.

Hormonale Kontrazeptiva können:
Triglycerid-, Cholesterin- und Lipoprotein-Serumspiegel verändern;
die Glukosetoleranz vermindern;
einen nach Absetzen reversiblen Blutdruckanstieg bewirken.
Bei prädisponierten Frauen kann die Anwendung von Trinordiol manchmal Chloasma verursachen, das durch Sonnenbäder verstärkt wird. Frauen, die dazu neigen, sollten längere Sonnenbäder vermeiden.
In Einzelfällen wurde eine schlechte Kontaktlinsenverträglichkeit bei Anwendung oraler Kontrazeptiva berichtet. Kontaktlinsenträgerinnen, deren Linsenverträglichkeit sich ändert, sollten sich augenärztlich untersuchen lassen.
Generell können alle Krankheiten, die sich in der Schwangerschaft verschlimmern können, auch durch kombinierte orale Kontrazeptiva ungünstig beeinflusst werden. Daher sollten orale Kontrazeptiva bei den folgenden Erkrankungen nur unter strenger medizinischer Überwachung verschrieben werden:
Herzinsuffizienz, Nierenfunktionsstörungen, Ödeme, periphere Durchblutungsstörungen (z.B. Morbus Raynaud), Mastopathie bei atypischer Hyperproliferation, Mammakarzinom in der Familienanamnese und Brustknötchen in der Patientenanamnese, Uterusmyom, Endometriose, Gallenblasenerkrankungen, Porphyrie, multiple Sklerose, Epilepsie, vorausgegangene klinische Depression, Asthma, Otosklerose.
Bei einigen dieser Erkrankungen kann eine Verschlimmerung einen Grund für den Abbruch der Behandlung mit oralen Kontrazeptiva darstellen.
Bei einigen Frauen kann es nach dem Absetzen oraler Kontrazeptiva zu Amenorrhoe oder Oligomenorrhoe kommen, insbesondere wenn dieser Zustand schon vor Beginn der Anwendung vorlag. Die Patientin sollte auf diese Möglichkeit hingewiesen werden.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie X: Es gibt Hinweise auf fötale Risiken, basierend auf Erfahrungen bei Menschen und Tieren.
Die Einnahme von Trinordiol ist während einer Schwangerschaft kontraindiziert. Patientinnen im gebärfähigen Alter sollten darüber informiert werden, dass das Präparat bei einer vermuteten oder bestehenden Schwangerschaft abgesetzt und der Arzt konsultiert werden soll.
Anwendung während der Laktation: Orale Kontrazeptiva auf Östrogen/Progestagen-Basis können die Qualität und Quantität (Reduktion) der Muttermilch beeinträchtigen. Eine geringe Menge der Wirkstoffe tritt in die Muttermilch über. Aus diesen Gründen soll Trinordiol während der Stillzeit nicht eingenommen werden.

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