InteraktionenCholestyramin und Verdauungsenzympräparate, welche kohlenhydratspaltende Enzyme enthalten (z.B. Amylase, Pankreatin), können die Wirkung von Glucobay herabsetzen und dürfen deshalb nicht gleichzeitig eingenommen werden.
Dies gilt auch für Darmadsorbentien (z.B. Kohlepräparate). Mit Dimeticon- und Simeticon-haltigen Präparaten wurde keine Wechselwirkung beobachtet.
Haushaltzucker (Rohrzucker) und haushaltzuckerhaltige Nahrungsmittel können infolge gesteigerter Kohlenhydratfermentation im Kolon während der Glucobay-Behandlung leicht zu Darmbeschwerden und auch zu Durchfall (siehe «Unerwünschte Wirkungen») führen.
Glucobay verursacht bei Patienten, die nur mit Diät behandelt werden, keine Hypoglykämie.
Wenn Glucobay zusätzlich zu Sulfonylharnstoff, Metforminpräparaten oder Insulin verschrieben wird, muss bei Absinken der Blutzuckerwerte in den hypoglykämischen Bereich die Sulfonylharnstoff-, Metformin- bzw. Insulindosis entsprechend herabgesetzt werden. In Einzelfällen kann ein hypoglykämischer Schock auftreten. Bei Auftreten von akuten Hypoglykämien ist daran zu denken, dass Haushaltzucker (Rohrzucker) während einer Glucobay-Behandlung langsamer in Fruktose und Glukose gespalten wird; er ist darum zur schnellen Behebung einer Hypoglykämie ungeeignet. Anstelle von Haushaltzucker (Rohrzucker) ist dementsprechend Traubenzucker zu verwenden.
In Einzelfällen kann Acarbose die Bioverfügbarkeit von Digoxin beeinflussen (Erhöhung und Erniedrigung wurden beobachtet), was eine Dosisanpassung von Digoxin erfordern kann.
Die gleichzeitige Verabreichung von Glucobay und oralem Neomycin kann zu erhöhter Reduktion von postprandialer Blutglukose und zu einer Zunahme der Häufigkeit und Schwere von gastrointestinalen Nebenwirkungen führen. Falls die Symptome stark sind, sollte eine temporäre Dosisreduktion in Betracht gezogen werden.
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