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Fachinformation zu Primovist® 0,25 mmol/ml:Bayer (Schweiz) AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Die für die Magnetresonanztomographie (MRT) üblichen Sicherheitsregeln müssen beachtet werden, z.B. Ausschluss von Herzschrittmachern und ferromagnetischen Implantaten.
Überempfindlichkeit
Wie bei anderen intravenösen Kontrastmitteln kann es unter Primovist zu anaphylaktoiden/Überempfindlichkeits- oder anderen idiosynkratischen Reaktionen kommen, die sich kardiovaskulär, respiratorisch und kutan äussern können und bis hin zu schweren Reaktionen inklusive Schock reichen.
Patienten mit allergischen/allergoiden Reaktionen in der Anamnese und Patienten mit Bronchialasthma haben ein erhöhtes Risiko für schwere Reaktionen (lebensbedrohende Zustände und/oder Todesfälle wurden berichtet).
Bei Patienten mit einer allergischen Disposition darf der Entscheid, Primovist anzuwenden nur nach besonders sorgfältiger Evaluation von Nutzen und Risiko gefällt werden.
Die meisten dieser Überempfindlichkeitsreaktionen treten innert einer halben Stunde nach Verabreichung des Kontrastmittels auf, deshalb wird eine sorgfältige Überwachung des Patienten nach dem Verfahren empfohlen.
Für die Behandlung von Überempfindlichkeitsreaktionen müssen entsprechende Medikation und Material bereitgehalten und Vorbereitungen für allfällige Notfallmassnahmen getroffen werden. In seltenen Fällen können verzögerte Reaktionen (nach Stunden bis zu einigen Tagen) auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Patienten, die während der Einnahme von Betablockern solche Reaktionen erleiden, können resistent gegen die Wirkungen von Beta-Agonisten werden.
Nierenfunktionsstörungen
Bei gesunden Patienten wird Dinatriumgadoxetat zu gleichen Teilen über renale und hepatobiliäre Wege eliminiert.
Alle Patienten sollten vor der Verabreichung von Primovist durch die Abklärung der Anamnese und/oder die Durchführung von Labortests auf das Vorliegen einer Nierenfunktionsstörung überprüft werden.
Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung muss eine sorgfältige Nutzen-Risiko Bewertung vorgenommen werden, da die Kontrastmittelelimination in solchen Fällen verzögert ist. Vor einer erneuten Anwendung sollte bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung eine genügend lange Zeitperiode für die Elimination des Kontrastmittels aus dem Körper eingehalten werden.
Dinatriumgadoxetat kann aus dem Körper durch Hämodialyse entfernt werden.
Etwa 30% der verabreichten Dosis werden durch eine einzelne Dialysesitzung von 3 Stunden, beginnend eine Stunde nach der Injektion, aus dem Körper eliminiert. Bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung im Endstadium wurde Dinatriumgadoxetat durch Dialyse und biliäre Ausscheidung innerhalb der Beobachtungszeit von 6 Tagen fast vollständig eliminiert, der Grossteil davon innerhalb von drei Tagen.
Bei Dialysepatienten sollte eine Hämodialyse unmittelbar nach der Verabreichung von Primovist in Erwägung gezogen werden, um die Elimination des Kontrastmittels zu steigern.
Im Zusammenhang mit der Anwendung einiger gadoliniumhaltiger Kontrastmittel sind bei Patienten mit akuter oder chronischer schwerer Nierenfunktionsstörung (GFR <30 ml/min/1,73 m²) und akuter Nierenfunktionsstörung jeglichen Schweregrades ausgelöst durch ein hepatorenales Syndrom oder in der perioperativen Periode einer Lebertransplantation Fälle von nephrogener systemischer Fibrose (NSF) beobachtet worden. Obwohl wegen des dualen Eliminationswegs (renal und hepatobiliär) die systemische Exposition des Körpers gegenüber Gadolinium geringer ist als bei anderen, ausschliesslich renal ausgeschiedenen Kontrastmitteln, besteht die Möglichkeit, dass NSF auch unter Primovist auftreten kann. Deshalb ist das Arzneimittel bei dieser Patientengruppe nur nach sorgfältiger Abwägung einzusetzen.
Kardiale Sicherheit
Vorsicht ist geboten, wenn Primovist Patienten mit schweren kardiovaskulären Beschwerden verabreicht wird, da bisher nur wenige Daten dazu vorhanden sind.
Die präklinischen Daten ergaben keine besonderen Sicherheitssignale. Während der Verabreichung anderer Gadolinium-Komplexe für die MRI wurden jedoch EKG-Veränderungen bzw. vorübergehende QTc-Verlängerungen unklarer klinischer Relevanz beobachtet. Solche Untersuchungen liegen für Primovist nicht vor. Sicherheitshalber ist bei der Anwendung von Primovist besondere Vorsicht geboten:
·Bei Patienten mit angeborenem QT-Syndrom oder entsprechender Familienanamnese,
·Bei Patienten, die bereits mit Rhythmusstörungen auf repolarisationsverlängernde Medikamente reagiert haben,
·Bei Patienten, die mit einem repolarisationsverlängernden Arzneimittel behandelt werden, wie z.B. Klasse III-Antiarrhytmika (z.B. Amiodaron, Sotalol),
·Bei Patienten mit unbehandelter Hypokaliämie.
Lokale Unverträglichkeit
Die versehentliche intramuskuläre Verabreichung kann lokale Unverträglichkeitsreaktionen wie fokale Nekrose verursachen und muss deshalb unbedingt vermieden werden (siehe «Präklinische Daten»).
Anreicherung im Körper
Nach Verabreichung von Dinatriumgadoxetat kann es zu einer Anreicherung von Gadolinium im Gehirn und in anderen Körpergeweben (Knochen, Leber, Nieren, Haut) kommen. Dies kann zu dosisabhängigen Verstärkungen der T1-gewichteten Signalintensität im Gehirn führen, vor allem im Nucleus dentatus, Globus pallidus und Thalamus. Die klinischen Folgen sind nicht bekannt. Der mögliche diagnostische Nutzen der Anwendung von Dinatriumgadoxetat bei Patienten, bei denen wiederholte Untersuchungen erforderlich sind, ist gegen die mögliche Ablagerung von Gadolinium im Gehirn und anderen Geweben abzuwägen.
Sonstige Bestandteile
Dieses Arzneimittel enthält 11.8 mg Natrium pro Fertigspritze, entsprechend 5,9% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g. Dies sollte bei Patienten, die eine kontrollierte Natriumdiät erhalten, berücksichtigt werden.

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