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Fachinformation zu Brinavess®:Curatis AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Es wurden Fälle schwerer Hypotonie sowohl während der Infusion mit Brinavess als auch kurze Zeit danach berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Brinavess sollte nur durch entsprechend qualifiziertes medizinisches Fachpersonal in einem für eine Kardioversion geeigneten überwachten klinischen Setting angewendet werden. Während der Anwendung von Brinavess sind die Patienten für 2 Stunden nach Beginn der Infusion und bis zur Normalisierung der klinischen und EKG-Parameter einer Beobachtung mit Messung der Vitalzeichen und durchgehender Überwachung des Herzrhythmus zu unterziehen. Häufiges Blutdruckmonitoring ist während und bis mindestens 15 Minuten nach Ende der Infusion erforderlich.
Wenn eines der folgenden Zeichen oder Symptome auftritt, ist die Anwendung von Brinavess unmittelbar zu beenden und eine geeignete medizinische Behandlung einzuleiten:
·Ein plötzlicher Abfall von Blutdruck oder Herzfrequenz, mit/ohne Symptome
·Hypotonie mit/ohne Symptome
·Bradykardie mit/ohne Symptome
·EKG-Veränderungen beispielsweise klinisch relevante Sinuspausen, neue SA-/AV-/Schenkel-Blockierungen, relevante Verlängerungen des QRS- oder QT-Intervalls, neue supraventrikuläre oder ventrikuläre Herzrhythmusstörungen, Veränderungen vereinbar mit einer myokardialen Ischämie bzw. einem Myokardinfarkt
Falls derartige Vorkommnisse während der initialen Infusion von Brinavess eintreten, sollten die Patienten keine zweite Infusion von Brinavess erhalten.
Brinavess muss wie bei jeder Art von Kardioversion in Übereinstimmung mit der aktuellsten Version der Richtlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) zum Management des Vorhofflimmerns angewendet werden, welche in ihrer Gesamtheit berücksichtigt werden sollten. Insbesondere wird empfohlen, Patienten mit Vorhofflimmern von mehr als 48 h Dauer oder von unbekannter Dauer, für 3 Wochen vor und 4 Wochen nach pharmakologischer oder elektrischer Kardioversion oral zu antikoagulieren. Als Alternative zu einer oralen Antikoagulation vor einer Kardioversion wird eine transösophageale Echokardiographie (TOE) empfohlen, um einen Thrombus im linken Atrium oder atrialen Appendix auszuschliessen. Es ist wichtig, diese Empfehlungen zu berücksichtigen, da in klinischen Studien mit Brinavess auch Patienten mit einem Vorhofflimmern von mehr als 48 h Dauer eingeschlossen wurden (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Bei Patienten, die nicht auf die Therapie ansprechen, kann eine elektrische Kardioversion in Betracht gezogen werden. Es liegen keine klinischen Erfahrungen mit einer elektrischen Kardioversion unter zwei Stunden nach der Verabreichung von Brinavess vor.
Vor einer medikamentösen Kardioversion ist sicherzustellen, dass der Patient ausreichend hydriert und hämodynamisch optimal eingestellt wird. Im Fall einer unkorrigierten Hypokaliämie (Serumkalium unter 3,5 mmol/l) sollten vor der Gabe von Brinavess die Kaliumspiegel korrigiert werden.
Hypotonie
Es kann davon ausgegangen werden, dass bei einer geringen Anzahl von Patienten eine Hypotonie auftritt Diese tritt typischerweise früh auf, entweder während der Infusion oder kurz nach Ende der Infusion. In klinischen Studien trat eine Hypotonie innerhalb der ersten beiden Stunden nach Verabreichung von Vernakalant in der empfohlenen Dosierung bei 5.7% auf versus Placebo 5.5%. Sie lässt sich gewöhnlich mit den üblichen unterstützenden Massnahmen beheben. Gelegentlich wurde eine schwerwiegende Hypotonie beobachtet. Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz (CHF) stellen eine Population mit erhöhtem Hypotonierisiko dar.
Der Patient muss während und bis mindestens 15 Minuten nach Ende der Infusion auf Zeichen und Symptome eines plötzlichen Abfalls von Blutdruck oder Herzfrequenz überwacht werden.
Chronische Herzinsuffizienz
Bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz fiel die Gesamtinzidenz von Hypotonie-Ereignissen während der ersten beiden Stunden nach Gabe bei Patienten unter Vernakalant höher aus als bei Patienten unter Placebo (Vernakalant 13,4%, Placebo 4,7%). Hierzu zählten auch Ereignisse einer klinisch bedeutsamen Hypotonie (gemeldet als schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis bzw. als Ereignis, das zum Absetzen des Arzneimittels führte), welche bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz nach Exposition gegenüber Brinavess in 1,8% der Fälle bzw. in der Placebogruppe in 0,3% der Fälle auftrat.
Da die Inzidenz der unerwünschten Ereignisse Hypotonie und ventrikuläre Arrhythmie bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz höher ist, sollte Vernakalant bei Patienten mit hämodynamisch stabiler Herzinsuffizienz (NYHA-Stadien I und II) vorsichtig angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Die Erfahrungen mit der Anwendung von Vernakalant bei Patienten mit zuvor dokumentierter LVEF (linksventrikulärer Ejektionsfraktion) ≤35 % sind begrenzt; daher wird die Anwendung von Vernakalant für diese Patienten nicht empfohlen. Die Anwendung bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz (NYHA-Stadien III oder IV) ist kontraindiziert (siehe „Kontraindikationen“).
Vorhofflattern
Brinavess hat sich bei der Konversion eines typischen primären Vorhofflatterns in den Sinusrhythmus nicht als wirksam erwiesen. Bei Patienten, die Brinavess erhielten, wurde häufiger eine Konversion zu einem Vorhofflattern in den ersten 2 Stunden nach der Anwendung beobachtet. Dieses Risiko ist für Patienten unter Antiarrhythmika der Klasse I erhöht (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Falls jedoch ein Vorhofflattern als Folge der Behandlung auftritt, sollte eine Fortführung der Infusion in Betracht gezogen werden (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Unerwünschte Wirkungen»). Nach der Markeinführung wurden seltene Fälle von Vorhofflattern mit 1:1 AV-Überleitung beobachtet.
Anwendung von Antiarrhythmika (AAD) vor oder nach Brinavess
Aufgrund unzureichender Daten kann Brinavess bei Patienten, bei denen 4-24 Stunden vor Anwendung von Vernakalant intravenös Antiarrhythmika (Klasse I und III) angewendet wurden, nicht empfohlen werden. Brinavess darf bei Patienten, die innerhalb von 4 Stunden vor der Anwendung von Vernakalant intravenös Antiarrhythmika (Klasse I und III) erhielten, nicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Brinavess soll bei Patienten unter oralen Antiarrhythmika (Klasse I und III) aufgrund begrenzter Erfahrungen mit Vorsicht angewendet werden. Bei Patienten unter Klasse-I-Antiarrhythmika kann das Risiko für Vorhofflattern erhöht sein (siehe oben).
Die Erfahrungen mit der Anwendung intravenöser Antiarrhythmika (Klasse I und III) zur Rhythmuskontrolle in den ersten 4 Stunden nach der Anwendung von Brinavess sind begrenzt. Daher dürfen intravenöse Antiarrhythmika (Klasse I und III) zur Rhythmuskontrolle innerhalb der ersten 4 Stunden nach der Anwendung von Brinavess nicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Die Fortführung oder Einleitung einer oralen Erhaltungstherapie mit Antiarrhythmika kann 2 Stunden nach der Infusion von Vernakalant in Betracht gezogen werden.
Herzklappenerkrankung
Bei Patienten mit einer Herzklappenerkrankung zeigte sich nach Gabe von Brinavess eine signifikant höhere Inzidenz von ventrikulären Arrhythmien und Bradykardie gegenüber Placebo. Diese Patienten sollten engmaschig überwacht werden.
Andere Erkrankungen und Zustände, die nicht untersucht wurden
Im Rahmen des klinischen Entwicklungsprogramms ging die Anwendung von Brinavess bei Patienten mit einem unkorrigierten QT-Intervall unter 440 msec nicht mit einem erhöhten Risiko von Torsade de pointes einher.
Des Weiteren wurde Brinavess bei Patienten mit klinisch bedeutsamer valvulärer Stenose, hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie, restriktiver Kardiomyopathie oder konstriktiver Perikarditis nicht untersucht und kann bei diesen Erkrankungen nicht empfohlen werden. Es liegen nur begrenzte Erfahrungen zur Anwendung von Brinavess bei Patienten mit Herzschrittmachern vor.
Da die Erfahrungen aus klinischen Studien zu Patienten mit fortgeschrittener Leberfunktionseinschränkung begrenzt sind, wird die Anwendung von Brinavess bei diesen Patienten nicht empfohlen.
Natriumgehalt
Dieses Arzneimittel enthält ca. 3,5 mmol (78.75 mg) pro 500-mg-Durchstechflasche, entsprechend 4 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

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