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Fachinformation zu Adcetris®:Takeda Pharma AG
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Unerwünschte Wirkungen

Das Sicherheitsprofil von Adcetris basiert auf allen verfügbaren Daten klinischer Studien und bisherigen Erfahrungen nach der Markteinführung.
Monotherapie
In den gepoolten Daten (n=482) für Adcetris als Monotheraphie in HL-, sALCL- und CTCL-Studien (SG035-0003, SG035-0004, SGN35-005, SGN35-006, C25001 und C25007, siehe Abschnitt «Klinische Wirksamkeit») waren die häufigsten Nebenwirkungen (≥10%) Infektionen, periphere sensorische Neuropathie, Übelkeit, Müdigkeit, Durchfall, Fieber, Infektionen der oberen Atemwege, Neutropenie, Hautausschlag, Husten, Erbrechen, Arthralgie, periphere motorische Neuropathie, infusionsbedingte Reaktionen, Pruritus, Verstopfung, Dyspnoe, Gewichtsabnahme, Myalgie und Bauchschmerzen.
Bei 12% der Patienten traten schwerwiegende Nebenwirkungen auf. Die Häufigkeit einmaliger schwerwiegender Nebenwirkungen betrug ≤1%.
Schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkungen waren: Pneumonie, akute respiratorische Insuffizienz, Kopfschmerzen, Neutropenie, Thrombozytopenie, Obstipation, Diarrhoe, Erbrechen, Übelkeit, Fieber, periphere motorische Neuropathie, Hyperglykämie, periphere sensorische Neuropathie, Polyneuropathie mit Demyelinisierung, Tumorlyse-Syndrom, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Behandlungsabbrüche
Nebenwirkungen führten bei 24% der Patienten, die Brentuximab Vedotin erhielten, zum Abbruch der Behandlung. Unerwünschte Ereignisse, die bei ≥2% der Patienten zu einem Behandlungsabbruch führten, schlossen periphere sensorische Neuropathien und die periphere motorische Neuropathien ein. Bei 15% der Patienten führte eine periphere Neuropathie zum Abbruch der Behandlung. Bei Patienten, die die Behandlung aufgrund einer peripheren Neuropathie abbrachen, lag die mediane Behandlungsdauer bei 12 Zyklen. Keine Patienten haben die Behandlung wegen einer Neutropenie abgebrochen.
Dosierungsänderungen
In klinischen Studien führte eine Neutropenie bei 14% der Patienten zu einem Aufschub der nächsten Dosis. Bei 13% der Patienten wurde eine Grad-3-Neutropenie berichtet und bei 5% der Patienten wurde eine Grad-4-Neutropenie beobachtet. Bei keinem der Patienten war aufgrund einer Neutropenie eine Dosisreduktion erforderlich. Bei 15% der Patienten führte eine periphere Neuropathie zu Dosisreduktionen und bei 17% der Patienten zu einem Aufschub der nächsten Dosis.
Kombinationstherapie
Bezüglich der Angaben zur Sicherheit der Chemotherapeutika, die zusammen mit Adcetris verabreicht werden (Doxorubicin, Vinblastin und Dacarbazin [AVD] oder Cyclophosphamid, Doxorubicin und Prednison [CHP]), siehe die jeweiligen Fachinformationen.
In den Studien zu Adcetris als Erstlinien-Kombinationstherapie bei 662 Patienten mit fortgeschrittenem HL (C25003) und 223 Patienten mit PTCL (SGN35-014), wurden als häufigste Nebenwirkungen (≥10%) genannt: Infektionen, Neutropenie, periphere sensorische Neuropathie, Übelkeit, Verstopfung, Erbrechen, Durchfall, Müdigkeit, Fieber, Haarausfall, Anämie, Gewichtsverlust, Stomatitis, febrile Neutropenie, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, Knochenschmerzen, Hautausschlag, Husten, Dyspnoe, Arthralgie, Myalgie, Rückenschmerzen, periphere motorische Neuropathie, Infektion der oberen Atemwege und Schwindel.
In den Studien zu Adcetris als Kombinationstherapie traten bei 34% der Patienten schwerwiegende Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Behandlung auf. Die schwerwiegenden Nebenwirkungen, die bei ≥2% der Patienten auftraten, waren febrile Neutropenie (15%), Fieber (5%), Neutropenie (3%), Pneumonie (2%) und Sepsis (2%).
Ausserdem wurden in der Gruppe der älteren Patienten (Alter ≥65 Jahre) mehr schwerwiegende unerwünschte Ereignisse gemeldet.
Behandlungsabbrüche
In den Studien zu Adcetris als Kombinationstherapie führten unerwünschte Ereignisse bei 10% der Patienten zum Abbruch der Behandlung mit einem oder mehreren Studienmedikamenten. Unerwünschte Ereignisse, die bei ≥2% der Patienten zum Abbruch der Behandlung mit einem oder mehreren Studienmedikamenten führten, waren z.B. periphere Neuropathie (5%).
Dosierungsänderungen
In den Studien zu Adcetris als Kombinationstherapie führten Neutropenie und febrile Neutropenie bei 19% bzw. 7% der Patienten zu Dosisverzögerungen eines oder mehrerer Studienmedikamente. Bei 2% der Patienten war eine Dosisreduktion eines oder mehrerer Studienmedikamente sowohl für die Neutropenie als auch für die febrile Neutropenie erforderlich.
In den Studien zu Adcetris als Kombinationstherapie führte periphere Neuropathie bei < 1% der Patienten zu Dosisverzögerungen und bei 17% der Patienten zur Dosisreduktion eines oder mehrerer Studienmedikamente.
Die bei Patienten unter Adcetris aufgetretenen unerwünschten Wirkungen sind nachfolgend unter Verwendung der MedDRA-Systemorganklassen und der Preferred Terms aufgeführt.
Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (<1/10, ≥1/100), gelegentlich (<1/100, ≥1/1'000), selten (<1/1'000, ≥1/10'000), sehr selten (<1/10'000), Häufigkeit unbekannt (kann aufgrund der verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Monotherapie
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr häufig: Infektiona (56%), Infektion der oberen Atemwege (22%).
Häufig: Herpes zoster, Pneumonie, orale Candidiasis.
Gelegentlich: Pneumocystis jiroveci-Pneumonie, Staphylokokken-Bakteriämie, Sepsis/septischer Schock.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig: Neutropenie (22%).
Häufig: Anämie, Thrombozytopenie.
Gelegentlich: febrile Neutropenie.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Anaphylaxie (Urtikaria, Angioödem, Hypotonie und Bronchospasmus).
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Häufig: Hyperglykämie.
Gelegentlich: Tumorlyse-Syndrom.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: periphere sensorische Neuropathie (46%), periphere motorische Neuropathie (13%).
Häufig: Schwindel.
Gelegentlich: Polyneuropathie mit Demyelinisierung.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr häufig: Husten (16%), Dyspnoe (12%).
Häufig: pulmonale Toxizität.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Übelkeit (30%), Diarrhoe (26%), Erbrechen (16%), Obstipation (12%), Bauchschmerzen (11%).
Gelegentlich: akute Pankreatitis, intestinale Obstruktion/Ileus, Colitis, gastrointestinale Erosion/Ulzeration.
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig: erhöhte Alanin-Aminotransferase/Aspartat-Aminotransferase (ALT/AST) (zu Fällen schwerer Hepatotoxizität unter Adcetris siehe weiter unten sowie unter Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Hautausschlaga (17%), Pruritus (13%).
Häufig: Alopezie.
Selten: Stevens-Johnson-Syndrom/toxische epidermale Nekrolyse.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Arthralgie (16%), Myalgie (11%).
Häufig: Rückenschmerzen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Müdigkeit (29%), Fieber (23%), infusionsbedingte Reaktionena (13%).
Häufig: Schüttelfrost.
Selten: extravasationsbedingte Reaktionen im Bereich der Infusionsstellec.
Untersuchungen
Sehr häufig: Gewichtsabnahme (12%).
Kombinationstherapie
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr häufig: Infektiona (54%), Infektion der oberen Atemwege (10%).
Häufig: Pneumonie, orale Candidiasis, Sepsis/septischer Schock, Herpes zoster.
Gelegentlich: Herpes simplex, Pneumocystis jiroveci-Pneumonie.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig: Neutropeniea (53%), Anämie (21%), febrile Neutropenie (19%).
Häufig: Thrombozytopenie.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: anaphylaktische transfusionsbedingte Reaktion.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Appetitlosigkeit (18%).
Häufig: Hyperglykämie.
Gelegentlich: Tumorlyse-Syndrom.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: periphere sensorische Neuropathiea (33%), Schwindel (10%), periphere motorische Neuropathiea (6%).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Sehr häufig: Husten (14%), Dyspnoe (13%).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Übelkeit (51%), Verstopfung (39%), Erbrechen (31%), Durchfall (30%), Stomatitis (19%), Bauchschmerzen (18%).
Gelegentlich: akute Pankreatitis.
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig: erhöhte Alanin Aminotransferase (ALT), erhöhte Aspartat-Aminotransferase (AST).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Haarausfall (26%), Hautausschlaga (14%).
Häufig: Juckreiz.
Gelegentlich: Stevens-Johnson-Syndromb.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Knochenschmerzen (16%), Arthralgie (16%), Myalgie (12%), Rückenschmerzen (11%).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Müdigkeit (30%), Fieber (27%).
Häufig: infusionsbedingte Reaktionena, Schüttelfrost.
Untersuchungen
Sehr häufig: Gewichtsverlust (20%).
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr häufig: Schlaflosigkeit (17%).
a Pooling von bevorzugten Begriffen.
b Toxische epidermale Nekrolyse wurde in der Kombinationstherapie nicht berichtet.
c Lokale Reaktionen inklusive Hautrötung, Schmerzen, Schwellung, Blasenbildung oder Schuppung.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Neutropenie und febrile Neutropenie
Monotherapie
In klinischen Studien führte eine Neutropenie bei 14% der Patienten zu Dosisverzögerungen. Bei 13% der Patienten wurde eine Neutropenie Grad 3 und bei 5% eine Neutropenie Grad 4 angegeben. Bei keinem Patienten war wegen der Neutropenie eine Dosisreduktion oder ein Absetzen der Behandlung erforderlich.
Unter Adcetris kann es zu einer schweren und länger andauernden (≥1 Woche) Neutropenie kommen, die das Risiko der Patienten für schwerwiegende Infektionen erhöht (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Eine febrile Neutropenie wurde bei <1% der Patienten berichtet (siehe Abschnitt «Dosierung/Anwendung»).
Kombinationstherapie
In den klinischen Studien mit Adcetris als Kombinationstherapie führte eine Neutropenie bei 19% der Patienten zur Dosisverzögerung. Eine Neutropenie Grad 3 wurde bei 17% der Patienten und Grad 4 bei 41% der Patienten gemeldet. Zwei Prozent der Patienten benötigten eine Dosisreduktion und bei < 1% wurden wegen der Neutropenie eines oder mehrere der Studienmedikamente abgesetzt.
Eine febrile Neutropenie wurde von 20% der Patienten, die keine primäre Prophylaxe mit G-CSF erhielten, berichtet (siehe «Dosierung/Anwendung»). Die Häufigkeit der febrilen Neutropenie betrug 13% bei Patienten, die eine primäre Prophylaxe mit G-CSF erhielten.
Schwere Infektionen und opportunistische Infektionen
Monotherapie
In klinischen Studien traten bei 10% der Patienten schwere Infektionen und opportunistische Infektionen auf. Weniger als 1% der Patienten zeigten eine Sepsis oder einen septischen Schock. Die am häufigsten berichteten opportunistischen Infektionen waren Herpes zoster und Herpes simplex.
Kombinationstherapie
In den klinischen Studien mit Adcetris als Kombinationstherapie traten bei 15% der Patienten schwerwiegende Infektionen, einschliesslich opportunistischer Infektionen auf. Des Weiteren traten bei 4% der Patienten Sepsis, neutropenische Sepsis, septischer Schock oder Bakteriämie auf. Die am häufigsten gemeldeten opportunistischen Infektionen waren solche mit Herpesviren, Candidosen, Clostridien oder Pneumocystis jiroveci.
Periphere Neuropathie
Monotherapie
In klinischen Studien trat bei 59% der Patienten eine therapiebedingte Neuropathie auf und 14% der Patienten zeigten eine periphere motorische Neuropathie. Periphere Neuropathien führten bei 15% zu einem Behandlungsabbruch, bei 15% zu Dosisreduktionen und bei 17% der Patienten zu Dosisverzögerungen. Bei den Patienten, bei denen eine periphere Neuropathie auftrat, betrug die mediane Zeit bis zum Auftreten der peripheren Neuropathie 12 Wochen. Die mediane Behandlungsdauer bei Patienten, die aufgrund einer peripheren Neuropathie die Therapie abgebrochen haben, betrug 12 Zyklen.
Bei Patienten mit peripherer Neuropathie in den zulassungsrelevanten Phase-2-Studien (SG035-0003 und SG035-0004) und randomisierten Phase-3-Monotherapie-Studien (SGN35-005 und C25001) lag die mediane Nachbeobachtungszeit vom Ende der Behandlung bis zur letzten Auswertung zwischen 48,9 und 98 Wochen. Zum Zeitpunkt der letzten Auswertung hatten die meisten Patienten (82-85%), bei denen eine periphere Neuropathie auftrat, eine Verbesserung der Symptome oder eine vollständige Rückbildung der peripheren Neuropathie erreicht. Die mediane Zeit vom Beginn bis zur Verbesserung der Symptome oder bis zur vollständigen Rückbildung lag zwischen 16 und 23,4 Wochen.
Bei den meisten Patienten (80%) mit rezidiviertem oder therapierefraktärem HL oder sALCL, die mit Adcetris behandelt wurden (SGN35-006), war es zum Zeitpunkt der letzten Beurteilung ebenfalls zu einer Besserung oder vollständigen Rückbildung der Symptome der peripheren Neuropathie gekommen.
Kombinationstherapie
In der klinischen Studie mit Adcetris als Kombinationstherapie mit AVD trat bei 67% der Studienpopulation eine therapiebedingte Neuropathie auf, bei 11% der Patienten handelte es sich um eine periphere motorische Neuropathie. Die periphere Neuropathie führte bei 7% der Patienten zu einem Behandlungsabbruch, bei 21% zu Dosisreduktionen und bei 1% zu Dosisverzögerungen. Bei Patienten mit einer peripheren Neuropathie betrug die mittlere Zeitspanne bis zum Auftreten der peripheren Neuropathie 8 Wochen. Patienten, welche die Behandlung aufgrund der peripheren Neuropathie abbrachen, hatten im Mittel 8 Dosen Adcetris + AVD (A+AVD) erhalten, bevor ein oder mehrere Wirkstoffe abgesetzt wurden.
Unter den Patienten, bei denen eine periphere Neuropathie festgestellt wurde, betrug die mittlere Nachverfolgungszeit (Median) von Ende der Behandlung bis zur letzten Untersuchung ca. 91 Wochen. Zum Zeitpunkt der letzten Untersuchung waren bei den meisten Patienten (67%), bei denen eine periphere Neuropathie aufgetreten war, die Symptome der peripheren Neuropathie verschwunden oder hatten sich teilweise gebessert. Durchschnittlich dauerte es 10 Wochen (Median, Bereich von 0 Wochen bis 139 Wochen) bis zur Rückbildung oder der Verbesserung aller peripheren neuropathischen Ereignisse. Bei den übrigen Patienten blieben die Symptome einer peripheren Neuropathie zumindest teilweise partiell bestehen.
In der klinischen Studie mit Adcetris als Kombinationstherapie mit CHP trat bei 52% der Studienpopulation eine therapiebedingte Neuropathie auf, bei 9% trat eine periphere motorische Neuropathie auf. Die periphere Neuropathie führte bei 1% der Patienten zu einem Behandlungsabbruch, bei 7% zu Dosisreduktionen und bei < 1% zu Dosisverzögerungen. Bei Patienten mit einer peripheren Neuropathie betrug die mittlere Zeitspanne bis zum Auftreten der peripheren Neuropathie 9,1 Wochen. Patienten, welche die Behandlung aufgrund der peripheren Neuropathie abbrachen, hatten im Mittel 5 Dosen Adcetris + CHP (A+CHP) erhalten, bevor ein oder mehrere Wirkstoffe abgesetzt wurden.
Unter den Patienten, bei denen eine periphere Neuropathie festgestellt wurde, betrug die mittlere Nachverfolgungszeit (Median) von Ende der Behandlung bis zur letzten Untersuchung ca. 133 Wochen. Zum Zeitpunkt der letzten Untersuchung waren bei 62% bei denen eine periphere Neuropathie aufgetreten war, die Symptome der peripheren Neuropathie verschwunden oder hatten sich teilweise gebessert. Durchschnittlich dauerte es 17 Wochen (Median, Bereich von 0 Wochen bis 195 Wochen) bis zur Rückbildung oder der Verbesserung der peripheren neuropathischen Ereignisse.
Akute Pankreatitis
Ausserhalb der pivotalen Phase-2-Studien wurde über akute Pankreatitis (auch mit tödlichem Ausgang) berichtet. Bei Patienten mit neuen oder sich verschlimmernden Bauchschmerzen sollte die Diagnose einer akuten Pankreatitis in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Infusionsbedingte Reaktionen (IRR)
Monotherapie
IRRs, wie Kopfschmerzen, Ausschlag, Rückenschmerzen, Erbrechen, Schüttelfrost, Übelkeit, Dyspnoe, Pruritus und Husten wurden in 13% der Patienten berichtet.
Es wurden anaphylaktische Reaktionen berichtet (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Zu den Symptomen einer anaphylaktischen Reaktion können Urtikaria, Angioödeme, Hypotonie und Bronchospasmen zählen.
Kombinationstherapie
IRRs, wie Kopfschmerzen, Hautausschlag, Rückenschmerzen, Erbrechen, Schüttelfrost, Übelkeit, Dyspnoe, Juckreiz, Husten, Schmerzen an der Infusionsstelle und Fieber, wurden bei 8% der Patienten berichtet. Es liegen Meldungen zu anaphylaktischen Reaktionen vor. Symptome einer anaphylaktischen Reaktion können unter anderem Urtikaria, Angioödem, Hypotonie und Bronchospasmus umfassen, müssen sich aber nicht darauf beschränken.
Hepatotoxizität
Hepatotoxizität, vorwiegend in Form einer leichten bis mässigen, vorübergehenden Erhöhung von ALT/AST, wurde bei Patienten, die Adcetris erhielten, berichtet. Über schwere Fälle von Hepatotoxizität, teilweise mit fatalem Verlauf, wurde selten berichtet. Diese traten bei Patienten mit Begleiterkrankungen und/oder gleichzeitig verabreichten Arzneimitteln mit bekanntem hepatotoxischen Potential auf.
Immunogenität
In klinischen Studien wurden die Patienten regelmässig mittels eines empfindlichen Elektrochemilumineszenz-Immunoassays auf Antikörper gegen Brentuximab Vedotin getestet. Bei Patienten, die hinsichtlich Anti-Drug-Antikörper (ADA) auswertbar waren, lag die Häufigkeit von ADA zwischen 35% und 47%. In den Studien, die Angaben zu neutralisierenden Antikörpern machten, wurden neutralisierende Antikörper bei 30% bis 83% der ADA-positiven Patienten nachgewiesen. Bei Patienten, die anhaltend Antikörper gegen Brentuximab Vedotin gebildet haben, traten häufiger infusionsbedingte Reaktionen auf als bei Patienten, die vorübergehen positiv oder negativ getestet wurden.
Das Vorhandensein von Antikörpern gegen Brentuximab Vedotin korrelierte nicht mit einer klinisch bedeutsamen Reduktion der Serumkonzentration von Brentuximab Vedotin und führte nicht zu einer Verringerung der Wirksamkeit von Brentuximab Vedotin. Die Ergebnisse des Immunogenitätsassays sind stark abhängig von einer Reihe von Faktoren, zum Beispiel Sensitivität und Spezifität des Assays und dessen Methodik, vom Umgang mit den Proben und dem Zeitplan der Probenahme, von Begleitmedikamenten und Grunderkrankung. Daher kann ein Vergleich der Inzidenz von Antikörpern gegen Adcetris mit der Inzidenz von Antikörpern gegen andere Produkte irreführend sein.
In Studien, die an pädiatrischen Patienten durchgeführt wurden, gab es einen Trend zu einer erhöhten Clearance von Brentuximab Vedotin bei Patienten, die als ADA-positiv bestätigt wurden. Bei pädiatrischen Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem HL und sALCL (Studie C25002) wurden keine Patienten im Alter von < 12 Jahren (0 von 11) und 2 Patienten im Alter von ≥12 Jahren (2 von 23) anhaltend ADA-positiv. Bei pädiatrischen Patienten mit zuvor unbehandeltem klassischen CD30+ HL im fortgeschrittenen Stadium in Kombination mit einer Chemotherapie (Studie C25004) wurden 4 Patienten (im Alter von ≥12 Jahren) von 59 Patienten vorübergehend ADA-positiv und kein Patient wurde anhaltend ADA-positiv. Aufgrund der geringen Anzahl von vorübergehend ADA-positiven Patienten ist die Auswirkung von ADA auf die Sicherheit und Wirksamkeit nicht beurteilbar.
Pädiatrische Population
Monotherapie – Studie C25002
Die Sicherheit wurde in einer Phase-1/2-Studie an pädiatrischen Patienten im Alter von 7-17 Jahren (n=36) mit rezidiviertem oder refraktärem HL und sALCL untersucht (siehe Abschnitt «Klinische Wirksamkeit»). Das Sicherheitsprofil, welches im Rahmen dieser Studie beobachtet wurde, ist konsistent mit demjenigen bei erwachsenen Patienten.
Kombinationstherapie – Studie C25004
Die Sicherheit wurde in einer offenen, multizentrischen Studie an 59 pädiatrischen Patienten im Alter von 6-17 Jahren mit zuvor unbehandeltem klassischen CD30+ HL im fortgeschrittenen Stadium in Kombination mit einer Chemotherapie untersucht (siehe Abschnitt «Klinische Wirksamkeit»). Das Sicherheitsprofil, welches im Rahmen dieser Studie beobachtet wurde, ist konsistent mit demjenigen bei erwachsenen Patienten. Die in dieser Studie am häufigsten gemeldete schwerwiegende Nebenwirkung war febrile Neutropenie (17%). Die Gabe einer G-CSF-Prophylaxe war im Ermessen des Arztes. 63% der Patienten erhielten G-CSF für die therapeutische Anwendung. In dieser Studie wurden bei 24% der pädiatrischen Patienten periphere Neuropathie-Ereignisse (gemäss standardisierter MedDRA-Abfrage) gemeldet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

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