Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenÄltere Patienten
Wegen der allgemeinen Sturzgefahr bei älteren Personen ist Daridorexant in dieser Population mit Vorsicht anzuwenden, obwohl in klinischen Studien keine Zunahme der Sturzhäufigkeit unter Daridorexant im Vergleich zu Placebo beobachtet worden ist.
Bei Patienten über 75 Jahren ist QUVIVIQ mit Vorsicht anzuwenden, da nur begrenzte Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten für diese Patientengruppe vorliegen.
ZNS dämpfende Wirkung
Da Daridorexant die Wachphasen verringert, sind Patienten auf die Gefahren einer Ausübung potentiell gefährlicher Aktivitäten wie dem Führen von Fahrzeugen oder dem Bedienen von schweren Maschinen hinzuweisen, insbesondere wenn sie sich nicht vollkommen wach fühlen (siehe Rubrik «Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen»).
Aufgrund von potentiellen zusätzlichen Einflüssen ist bei einer begleitenden Verschreibung von zentral dämpfenden Arzneimitteln zusätzlich zu QUVIVIQ Vorsicht geboten und eine Anpassung der Dosis von entweder QUVIVIQ oder den jeweiligen zentral dämpfenden Arzneimitteln in Erwägung zu ziehen.
Wegen der additiven Effekte auf die psychomotorische Leistungsfähigkeit sollte Patienten davon abgeraten werden, während der Behandlung mit QUVIVIQ Alkohol zu konsumieren (siehe Rubrik «Interaktionen»).
Schlaflähmung, Halluzination und Kataplexie-ähnliche Symptome
In Verbindung mit Daridorexant können Schlaflähmung (beim Übergang zwischen Schlaf- und Wachphasen bis zu mehreren Minuten andauernde Bewegungs- oder Sprechunfähigkeit) und hypnagoge/hypnopompe Halluzinationen (einschliesslich lebhafter und verstörender Wahrnehmungen) auftreten.
In Verbindung mit dualen Orexin-Rezeptor-Antagonisten wurden Symptome, die einer leichten Kataplexie ähneln, beobachtet.
Bei der Verschreibung von QUVIVIQ hat der verordnende Arzt die Patienten über das Wesen dieser möglichen Ereignisse aufzuklären. Sollten solche Ereignisse auftreten, müssen die Patienten weiter untersucht werden und es sollte je nach Art und Schweregrad der Ereignisse ein Abbruch der Behandlung in Betracht gezogen werden.
Komplexes Schlafverhalten
Es wurde von komplexen Schlafmustern unter Anwendung von Hypnotika berichtet (einschliesslich Orexin-Rezeptor-Antagonisten wie QUVIVIQ). Dieses Verhalten umfasst beispielsweise Schlafwandeln, Autofahren im Schlaf und die Beschäftigung mit anderen Aktivitäten, während man nicht vollständig wach ist (z.B. Zubereitung und Essen von Speisen, Führen von Telefongesprächen, sexuell aktiv sein). Die Patienten erinnern sich üblicherweise nicht an diese Ereignisse. Komplexes Schlafverhalten kann bei der erstmaligen oder jeder nachfolgenden Anwendung von Hypnotika, mit oder ohne begleitenden Konsum von Alkohol oder ZNSdämpfenden Arzneimitteln, auftreten. Die Behandlung mit QUVIVIQ sollte bei Auftreten von komplexem Schlafverhalten sofort beendet werden.
Verschlimmerung einer Depression oder Suizidgedanken
Bei primär depressiven Patienten die mit Hypnotika behandelt werden, wurden eine Verschlimmerung der Depression, Suizidgedanken und suizidale Handlungen beobachtet. Wie bei anderen Hypnotika ist auch bei der Anwendung von QUVIVIQ bei Patienten mit Symptomen einer Depression Vorsicht geboten.
In klinischen Studien der Phase 3 wurde in einzelnen Fällen das Auftreten von Suizidgedanken beobachtet (1 Fall bei Daridorexant 10 mg, 1 Fall bei Daridorexant 25 mg, 1 Fall bei Daridorexant 50 mg sowie 1 Fall bei Placebo; die 3 bei Daridorexant beobachteten Ereignisse traten bei Studienteilnehmern mit bereits bestehenden psychischen Erkrankungen auf). Suizidgedanken können bei Patienten mit Depression auftreten und erfordern ggf. entsprechende Vorsichtsmassnahmen.
Patienten mit psychiatrischen und neurologischen Begleiterkrankungen
In die klinischen Studien der Phase 3 wurde nur eine geringe Anzahl von Patienten mit psychiatrischen Begleiterkrankungen eingeschlossen. Patienten mit akuten und instabilen psychiatrischen und somatischen Zuständen, mit Alkohol- oder Substanzmissbrauchsstörungen, mit Restless Legs-Syndrom, zirkadianer Schlaf-Wach-Rhythmusstörung, REM-Schlaf-Verhaltensstörung oder Narkolepsie waren von den pivotalen Studien ausgeschlossen worden. Weiterhin waren in diese Studien keine Patienten mit Parkinson-, Alzheimer- oder Huntington-Erkrankung eingeschlossen worden. Bei Patienten mit instabilen psychiatrischen oder neurologischen Begleiterkrankungen sollte QUVIVIQ mit Vorsicht angewendet werden, da Wirksamkeit und Sicherheit von QUVIVIQ bei diesen Patienten nicht geprüft wurde.
Patienten mit Atemwegserkrankungen
Bei Studien in Patienten mit leichtem bis mässigem (5 bis < 30 Ereignisse pro Stunde Schlaf) oder schwerem obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom (OSAS; ≥ 30 Ereignisse pro Stunde Schlaf; im Mittel 51 und maximal 82 Ereignisse pro Stunde Schlaf) erhöhte Daridorexant nicht die Häufigkeit von Apnoe-/Hypopnoe-Ereignissen und führte nicht zu einem Abfall der Sauerstoffsättigung im Blut. Patienten mit CPAP waren nicht eingeschlossen.
In einer Studie in Patienten mit mittelschwerer chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (Chronic Obstructive Pulmonary Disease, COPD [Verhältnis der Einsekundenkapazität (FEV1) zur forcierten Vitalkapazität (FVC) ≤ 70 % und 40 % ≤ FEV1 < 80 % vorhergesagt]) führte Daridorexant nicht zu einem Abfall der Sauerstoffsättigung. Bei Patienten mit schwerer COPD (FEV1 < 40 % vorhergesagt) wurde Daridorexant nicht untersucht.
Bei einer Verschreibung von QUVIVIQ bei Patienten mit schwerer COPD ist Vorsicht geboten.
Leberfunktionsstörungen
Die Anwendung bei Patienten mit schwerer Leberfunktionseinschränkung wird nicht empfohlen (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung» und Rubrik «Pharmakokinetik»).
Potential eines Arzneimittel- oder Drogenmissbrauchs
Bei einer Phase 1 Studie mit 72 Gelegenheitskonsumenten von Betäubungsmitteln wurde die Auswirkung von einer Einzeldosis Daridorexant (therapeutische Dosis von 50 mg sowie Dosisstärken von 100 mg und 150 mg), Zolpidem (30 mg), Suvorexant (150 mg) und Placebo auf die subjektive Einstufung des «Substanzgefallens» untersucht.
Bei der therapeutischen Dosis von 50 mg erhielt Daridorexant eine signifikant niedrigere «Substanzgefallen»-Einstufung als supratherapeutische Dosen von Zolpidem (30 mg) und Suvorexant (150 mg). Bei den supratherapeutischen Dosisstärken 100 mg und 150 mg erhielt Daridorexant ähnliche «Substanzgefallen»-Einstufungen wie Zolpidem (30 mg) und Suvorexant (150 mg). Im Vergleich zu Placebo erhielten sowohl Daridorexant als auch Zolpidem und Suvorexant eine höhere «Substanzgefallen»-Einstufung.
In Placebokontrollierten klinischen Studien der Phase 3, bei denen 1’232 Studienteilnehmer mit Schlaflosigkeit bis zu 12 Monate lang mit Daridorexant behandelt wurden, gab es keine Hinweise auf das Potential eines Missbrauchs.
Da für Personen mit einer Anamnese von Missbrauch oder Abhängigkeit von Alkohol oder anderen Substanzen ein erhöhtes Risiko für den Missbrauch von QUVIVIQ bestehen kann, sollten diese Patienten sorgfältig beobachtet werden.
Untersuchungen auf Entzugssymptome und Rebound-Insomnie
In den klinischen Studien der Phase 3 wurden keine Rebound-Insomnie oder Entzugssymptome nach Beendigung der Behandlung mit Daridorexant beobachtet. Rebound-Insomnie wurde einen Tag nach Beendigung der Behandlung mittels Polysomnografie sowie über 7 Tage nach Beendigung der Behandlung subjektiv mittels Schlaftagebuch untersucht. Mögliche Entzugssymptome wurden nach Beendigung der Behandlung mit Daridorexant über 7 Tage mit dem Fragebogen BWSQ und über 30 Tage anhand der Meldung von unerwünschter Ereignisse untersucht. Bislang liegen keine ausreichenden Informationen zu möglicherweise später auftretender Rebound-Insomnie oder zu verzögert auftretenden Entzugssymptomen jenseits der in den klinischen Phase-3-Studien erfassten Zeiträume vor.
Hilfsstoffe von besonderem Interesse
Natrium
QUVIVIQ enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d. h. es ist nahezu «natrium-frei».
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