Unerwünschte WirkungenSehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1'000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1000), sehr selten (<1/10'000).
Psychiatrische Erkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Abhängigkeit
Erkrankungen des Nervensystems
Schlafstörungen.
Die Injektion von Diamorphin kann epileptogen wirken. In der Akutsituation eines epileptischen Krampfanfalles kann bei Opiatabhängigen einige Minuten abgewartet werden, da durch vorgängig applizierte Stoffgemische unerwartete Wirkungskombinationen auftreten können. Gegen anhaltende epileptische Krämpfe (Status epilepticus) wird die wiederholte Injektion von Diazepam 10mg i.v. empfohlen. Falls die Krämpfe damit nicht zum Stillstand gebracht werden können, muss sofort hospitalisiert werden. Wiederholte epileptische Anfälle sollten ätiologisch geklärt und behandelt werden; oft sind andere ursächliche Faktoren vorhanden.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufigkeit nicht bekannt: Atemdepression, zentrales Schlafapnoe-Syndrom.
Lebensgefährliche Atemlähmung infolge Überdosierung, wobei diese Dosis je nach Toleranzzustand individuell unterschiedlich hoch ist (siehe Rubrik «Überdosierung»).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Sehr häufig (80%): Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Hauterscheinungen (Urtikaria, Pruritus) durch Histaminfreisetzung.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig (50-65%): Obstipation, verzögerte Magenentleerung, Inappetenz.
Selten: Nausea und Erbrechen.
Häufigkeit nicht bekannt: Pankreatitis.
Parallel zur heroingestützten Behandlung sollten milde Laxantien als Dauermedikation verordnet werden (z.B. Invertzucker, jedoch keine Quellmittel).
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Spasmus des Sphincter Oddi.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Harnverhalten.
Gefässerkrankungen
Sehr häufig (80%): histaminbedingte Überempfindlichkeitsreaktionen (seltener als bei Morphin): Orthostatische Beschwerden durch Gefässdilatation, Kopfschmerzen.
Die Histaminfreisetzung scheint nicht durch Opiatrezeptoren vermittelt zu werden und kann durch Opiatantagonisten nicht gehemmt werden.
Endokrine Erkrankungen
Sehr häufig (20%): Abnahme der Blutspiegel des luteinisierenden Hormons und des follikelstimulierenden Hormons, Anstieg des Prolaktinspiegels.
Blutzuckeranstieg.
Erkrankungen des Immunsystems
Die Immunkompetenz wird durch den für die Sucht charakteristischen Wechsel zwischen Konsum und Entzug geschwächt, während eine stabile, chronische Opiatverabreichung kaum einen Einfluss hat.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr häufig (50%): Amenorrhoe, sexuelle Störungen (Libidoverlust).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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