ÜberdosierungSymptome
Absichtliche oder zufällige Überdosierung mit oralem Norpace kann zu Apnoe, Bewusstseinsverlust, kardialen Arrhythmien und Verlust der Spontanatmung führen. Nach Überdosierungen sind Todesfälle aufgetreten. Toxische Plasmakonzentrationen von Disopyramid bewirken übermässige Verbreiterung des QRS-Komplexes und des QT-Intervalls, Verschlechterung einer Herzinsuffizienz, Hypotonie, verschiedene Arten und Schweregrade von Reizleitungsstörungen, Bradykardie, und schliesslich Asystolie. Offensichtliche anticholinerge Wirkungen wurden auch beobachtet. Die orale LD 50 von Disopyramid beträgt 580 und 700 mg/kg für Ratten resp. Mäuse.
Therapie
Die Erfahrung zeigt, dass bei Überdosierungen eine prompte und energische Behandlung notwendig ist, selbst wenn keine Symptome vorhanden sind. Ein solches Vorgehen kann lebensrettend sein. Es gibt kein spezifisches Antidot für Disopyramid. Die Behandlung sollte symptomatisch sein und kann folgende Massnahmen umfassen: Induktion von Erbrechen oder Magenspülung, Verabreichung von Laxantien gefolgt von Aktivkohle. (Einnahme oder via Magenschlauch), intravenöse Verabreichung von Isoproterenol und Dopamin, Insertion eines intraaortalen Ballons für Konterpulsationen, und mechanisch assistierte Ventilation. Hämodialyse oder vorzugsweise Hämoperfusion mit Aktivkohle kann die Serumkonzentration des Medikamentes senken.
Das EKG sollte überwacht werden, und es sollte, falls notwendig, eine unterstützende Therapie mit Herzglykosiden und Diuretika durchgeführt werden.
Falls sich ein progressiver AV-Block entwickelt, sollte intrakardiales Pacing erfolgen. Im Falle von beeinträchtigter Nierenfunktion können Massnahmen zur Erhöhung der glomerulären Filtrationsrate die Toxizität vermindern (Disopyramid wird primär durch die Nieren ausgeschieden).
Die anticholinergen Wirkungen können mittels Neostigmin nach Ermessen des Arztes behandelt werden.
Änderungen des pH-Wertes des Urins beeinflussen beim Menschen weder die Plasmahalbwertszeit noch die Menge des ausgeschiedenen Disopyramid im Urin.
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