Eigenschaften/WirkungenATC-Code: A11DA01
Wirkungsmechanismus
Wie alle wasserlöslichen B-Vitamine ist auch das Vitamin B1 oder Thiamin als Coenzym von Fermenten im Intermediärstoffwechsel besonders an der Bildung energiereicher Substanzen im Kohlenhydratstoffwechsel wesentlich beteiligt.
Wegen der grossen Bedeutung des Thiamins für den normalen Kohlenhydratstoffwechsel entwickeln sich bei einem Vitamin B1-Mangel Symptome und Funktionsstörungen besonders in den Geweben mit hoher Kohlenhydratoxidation, also im Nerven- und Muskelgewebe.
Der Thiaminbedarf ist von der Kalorienzufuhr abhängig und sollte täglich bei etwa 0,5 mg/1000 kcal (0,35 µmol/1000 kJ) entsprechend 1,2–1,5 mg (3,6–4,4 µmol) liegen. Bei einer gesteigerten Stoffwechsellage, z.B. bei Hyperthyreose, Fieber, Schwangerschaft und Laktation, liegt der Bedarf höher.
Bei länger dauerndem Thiaminmangel (ab 2–3 Wochen) treten klinische Symptome, wie psychische Veränderungen, Polyneuritiden und Bradykardie auf. Das Krankheitsbild einer ausgeprägten B1-Avitaminose stellt die Beriberi dar.
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