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Fachinformation zu Corotrend® 5/10/20 (retard):Teva Pharma AG
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AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Nifedipinum.

Hilfsstoffe
Corotrend 5/10: Saccharinum natricum, Aromatica, Excipiens pro capsula.
Corotrend 20 (retard): Color. E 127, E 132, Excipiens pro capsula.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

1 Kapsel Corotrend 5 enthält 5 mg Nifedipin.
1 Kapsel Corotrend 10 enthält 10 mg Nifedipin.
1 Kapsel Corotrend 20 (retard) enthält 20 mg Nifedipin.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Bei Risikopatienten mit hypertensiver Krise sowie zur einschleichenden Behandlung.

Corotrend 10
Behandlung von Durchblutungsstörungen des Herzmuskels (koronare Herzerkrankungen, insbesondere Koronarinsuffizienz, stabile Angina pectoris).
Bei Krampfzuständen der Herzkranzgefässe (Prinzmetal-Angina, Ruheangina).
Primäre Hypertonie jeden Schweregrades.

Corotrend 20 retard
Behandlung von Durchblutungsstörungen des Herzmuskels (koronare Herzerkrankungen, insbesondere Koronarinsuffizienz, stabile Angina pectoris).
Hypertonie jeden Schweregrades.

Dosierung/Anwendung

Die Therapie ist individuell dem Schweregrad der Erkrankung und der Ansprechbarkeit des Patienten anzupassen, jedoch darf bei Behandlung mit Corotrend 5 bzw. Corotrend 10 eine maximale Tagesdosis von 60 mg nicht überschritten werden. Soweit nicht anders verordnet, gelten für Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahren folgende Empfehlungen:

Corotrend 5
Bei Risikopatienten mit hypertensiver Krise wird die Therapie mit Corotrend 5 begonnen, gegebenenfalls ist die Gabe zu wiederholen bis der erwünschte therapeutische Effekt eintrifft.
Falls eine einschleichende Dosierung erforderlich ist, kann die Therapie bei koronarer Herzerkrankung und Hypertonie mit 1 Kapsel Corotrend 5 begonnen werden.

Corotrend 10
Koronare Herzerkrankung: 3× tgl. 1 Kapsel zu 10 mg. Falls erforderlich, kann die Dosierung den individuellen Erfordernissen entsprechend stufenweise auf 3× 2 Kapseln täglich gesteigert werden. Bei Koronarspasmen (Prinzmetal-Angina und Ruheangina) beträgt die maximale Tagesdosis 3× 2 Kapseln. Bei Einzeldosierungen von 2 Kapseln (20 mg) soll ein Einnahmeabstand von 2 Stunden nicht unterschritten werden.
Bluthochdruck: Bei primärer Hypertonie beträgt die Tagesdosis 3× 1 bis 3× 2 Kapseln. Bei Einzeldosen von 2 Kapseln (20 mg) soll ein Einnahmeabstand von 2 Stunden nicht unterschritten werden.
Im Rahmen der Dauerbehandlung können die Kapseln unabhängig von den Mahlzeiten unzerkaut mit ausreichender Flüssigkeit eingenommen werden.

Corotrend 20 (retard)
Corotrend 20 (retard) eignet sich zur Langzeitbehandlung der koronaren Herzkrankheit und des Bluthochdrucks. Hierbei ist grundsätzlich eine individuelle Dosierung anzustreben, wobei eine zweimal tägliche Gabe von jeweils einer Kapsel zu 20 mg als Richtdosis gelten sollte. Diese Dosis kann in Abhängigkeit von der Schwere des Krankheitsbildes und den individuellen pharmakokinetischen Daten des Patienten nach Möglichkeit unter ergometrischer Kontrolle unter- oder überschritten werden. Höhere Dosen sollten einschleichend gegeben werden. Eine Tagesdosis von 120 mg sollte nicht überschritten werden.
Im allgemeinen nimmt man die Kapseln unabhängig von den Mahlzeiten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit ein. Bei Tagesdosen von 2× 1 bis 2× 2 Kapseln erfolgt die Einnahme morgens und abends; höhere Tagesdosen sollten auf drei Gaben verteilt werden.
Der empfohlene Einnahmeabstand bei den Retardkapseln beträgt etwa 12 Stunden und sollte 4 Stunden nicht unterschreiten.

Spezielle Dosierungsanweisungen
Bei der hypertensiven Krise kann ein rascher Wirkungseintritt durch Zerbeissen und anschliessendes Schlucken der Kapseln von Corotrend 5 oder 10 erreicht werden.
Dosierung bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion: Vorsichtig dosieren wie unter normaler Nieren- oder Leberfunktion (auf Verträglichkeit achten!). Im Falle einer stark eingeschränkten Leberfunktion kann eine Dosisreduktion notwendig sein.

Kontraindikationen

Schwere Hypotonie mit Kollapsgefahr resp. manifester Herz-Kreislauf-Schock, instabile Angina pectoris, akuter Myokardinfarkt (innerhalb der ersten 4 Wochen). Überempfindlichkeit gegen Nifedipin oder Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Nifedipin darf nicht in Kombination mit Rifampicin angwendet werden, da wegen der Enzyminduktion keine ausreichenden Spiegel von Nifedipin erreicht werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Warnhinweis: Bei Corotrend 5 und Corotrend 10 handelt es sich um Nifedipin-Präparate mit rascher Wirkstoff-Freisetzung.
Aufgrund einer Erhöhung der Mortalität sind schnell-freisetzende Calcium-Antagonisten vom 1,4-Dihydropyridin-Typ bei akutem Herzinfarkt und in den folgenden 30 Tagen kontraindiziert. Ob bei der Therapie mit Calcium-Antagonisten vom 1,4-Dihydropyridin-Typ mit verzögertem Wirkungseintritt ebenfalls mit einer erhöhten Mortalität gerechnet werden muss, ist aufgrund der heutigen Datenlage fraglich. Daher sollten Patienten mit akutem Herzinfarkt unter Therapie mit Calcium-Antagonisten vom 1,4-Dihydropyridin-Typ mit verzögertem Wirkungseintritt (einschliesslich Corotrend 20 retard) besonders sorgfältig überwacht werden.
Ischämische Herzerkrankungen: Es gibt Hinweise, dass schnell freisetzende Nifedipin-Präparate insbesondere bei höherer Dosierung die Mortalität und Morbidität bei Patienten mit ischämischer Herzerkrankung erhöhen.
Unter Behandlung mit schnell freisetzenden Nifedipin-Präparaten kann es zu einer Verschlechterung der Angina pectoris kommen.
Es gibt keine Belege für einen günstigen Effekt von schnell freisetzenden Nifedipin-Präparaten bei der Sekundärprophylaxe nach Myokardinfarkt.
Arterielle Hypertonie: Die Behandlung mit schnell freisetzenden Nifedipin-Präparaten kann zu einem abrupten Abfall des Blutdrucks und zu Tachykardie mit ungünstigem Verlauf führen.
Hypertensive Krisen: Bei Behandlung von hypertensiven Krisen mit Corotrend 10 kann es zu einem starken Blutdruckabfall und hierdurch bedingt zu kardiovaskulären oder cerebralen Komplikationen (z.B. Hemiplegien) kommen. Aus diesem Grunde empfiehlt sich bei hypertensiver Krise zunächst eine Therapie mit Corotrend 5.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz sollte Corotrend nur nach ausreichender Digitalisierung verabreicht werden. Vorsicht ist geboten bei einer höhergradigen Aortenstenose und bei ausgeprägt niedrigem Blutdruck (schwerer Hypotonie: systolischer Blutdruck unterhalb 90 mm Hg).
Bei Patienten mit verminderter Leberfunktion ist eine sorgfältige Überwachung und eventuell eine Dosisreduktion nötig.
In Einzelfällen von in-vitro -Fertilisation wurden Calciumantagonisten wie Nifedipin mit reversiblen biochemischen Veränderungen des Kopfabschnittes von Spermien in Zusammenhang gebracht, was eine eingeschränkte Spermienfunktion auslösen könnte.
Bei Männern, deren in-vitro -Zeugungsfähigkeit wiederholt erfolglos geblieben ist, und dafür keine andere Erklärung gefunden werden kann, könne Calciumantagonisten wie Nifedipin als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden.
Corotrend darf nicht an Patienten mit einem künstlichen Darmausgang verabreicht werden (Koch-Beutel; Ileostomie nach Proctocolektomie).
Bei Dialysepatienten mit magligner Hypertonie und Hypovolämie ist Vorsicht geboten, da ein deutlicher Blutdruckabfall durch Vasodilatation entstehen kann.
Bei der Behandlung von diabetischen Patienten sollte beachtet werden, dass in seltenen Fällen unter Behandlung mit Nifedipin Fälle von Hyperglykämie beobachtet worden sind.

Interaktionen

Nifedipin wird über das Cytochrom P450 3A4 System metabolisiert, das in der Mukosa des Dünndarms und in der Leber lokalisiert ist.
Medikamente, von denen eine Hemmung oder Induktion dieses Enzymsystems bekannt ist, können daher (nach oraler Verabreichung) die Absorption oder Elimination von Nifedipin hemmen.
Corotrend kann grundsätzlich kombiniert werden mit anderen Antihypertonika, Beta-Rezeptoren-Blockern, mit Cimetidin und Ranitidin oder Saluretika verabreicht werden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass eine verstärkte Blutdrucksenkung eintreten kann, weshalb eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt ist. Bei Kombination von Nifedipin mit Betablockern ist gelegentlich die Ausbildung oder Verschlechterung von Herzinsuffizienz beobachtet worden. Eine Behandlung mit Herzglykosiden kann unter Beachtung der notwendigen Vorsichtsmassnahmen gleichzeitig angefangen oder fortgeführt werden. Nach Absetzen von Betablockern kam es gelegentlich durch Nifedipin zu einer Verschlimmerung der Angina pectoris-Symptomatik, die durch den plötzlichen Entzug des Betablockers bedingt war. Daher wird von einem abrupten Übergang von Betablockern auf Nifedipin abgeraten.
Bei Kombination mit Nitraten verstärken sich die Wirkungen auf Blutdruck und Herzfrequenz.
Die für die gleichzeitig mit Corotrend verabreichten Arzneimittel geltenden Kontraindikationen und Vorsichtsmassnahmen sind zu beachten und die Patienten sorgfältig zu überwachen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Chinidin wurden erniedrigte Chinidin-Plasmaspiegel bzw. nach Absetzen von Nifedipin ein deutlicher Anstieg des Chinidin-Plasmaspiegels beobachtet, so dass bei kombinierter Therapie die Kontrolle des Chinidinspiegels empfohlen wird.
Cimetidin hemmt das Cytochrom P450 3A4-System.
Bei gleichzeitiger Gabe von Nifedipin und Cimetidin oder Ranitidin (in geringem Ausmass) kann es daher zu einer verstärkten blutdrucksenkenden Wirkung kommen.
Der blutdrucksenkende Effekt von Nifedipin kann durch die gleichzeitige Gabe trizyklischer Antidepressiva verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Cisaprid und Nifedipin kann die Plasmakonzentration von Nifedipin erhöht werden. Bei Verabreichung von beiden Substanzen sollte der Blutdruck kontrolliert werden und wenn nötig die Nifedipindosis reduziert werden.
Nifedipin kann eine Erhöhung der Plasmaspiegel von Digoxin und Theophyllin bewirken, so dass die Kontrolle letzterer empfohlen wird.
Diltiazem vermindert die Nifedipin-Clearance. Die Kombination beider Substanzen sollte mit Vorsicht verabreicht und eine Verminderung der Nifedipin-Dosis kann in Betracht gezogen werden.
Grapefruitsaft hemmt den oxidativen Abbau von Nifedipin, so dass bei Einnahme mit Grapefruitsaft erhöhte Nifedipinspiegel auftreten können. Als Folge kann die blutdrucksenkende Wirkung verstärkt sein. Bei regelmässigem Konsum von Grapefruitsaft kann dieser Effekt bis zu drei Tagen nach der letzten Einnahme andauern. Corotrend soll daher nicht mit Grapefruitsaft eingenommen werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Phenytoin und Nifedipin wird die Bioverfügbarkeit von Nifedipin vermindert und so seine Wirksamkeit geschwächt. Wenn beide Präparate gleichzeitig angewendet werden, sollte die klinische Reaktion auf Nifedipin beobachtet werden und gegebenenfalls eine Steigerung der Nifedipin-Dosis erwogen werden. Eine Dosisanpassung nach Beendigung der Phenytoin-Therapie kann erforderlich sein.
Die gleichzeitige Einnahme von Quinupristin/Dalfopristin und Nifedipin kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Nifedipin führen. Bei gleichzeitiger Gabe dieser beiden Präparate sollte der Blutdruck überwacht werden und, falls notwendig, eine Dosisreduktion von Nifedipin erwogen werden.
Rifampicin weist eine starke induzierende Wirkung auf das Cytochrom P450 3A4 System auf. Bei gleichzeitiger Gabe von Rifampicin wird die Resorption von Nifedipin deutlich reduziert und seine Wirkung damit abgeschwächt. Die Verabreichung von Nifedipin in Kombination mit Rifampicin ist daher kontraindiziert (vergleiche Abschnitt «Kontraindikationen»).
Nifedipin sollte nicht in Kombination mit Magnesiumsulfat i.v. verabreicht werden, da es zu einer neuromuskulären Blockade kommen kann.
Nach Erfahrungen mit dem Calciumantagonisten Nimodipin kann nicht ausgeschlossen werden, dass die gleichzeitige Anwendung von Carbamazepin oder Phenobarbital aufgrund deren enzyminduzierender Wirkung zu verringerten Plasmakonzentrationen und damit zu einer abgeschwächten Wirkung von Nifedipin führen kann.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Valproinsäure ist aufgrund von Erfahrungen mit Nimodipin eine Erhöhung der Plasmakonzentration und damit eine verstärkte Wirkung von Nifedipin zu erwarten.
Da Nifedipin eine Gingivahyperplasie bewirken kann, ist es ratsam, Patienten, die während einer Ciclosporin -Therapie eine Gingivahypertrophie entwickeln, Nifedipin nicht zu verabreichen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Nifedipin und folgenden Wirkstoffen, die als Inhibitoren des Cytochrom P450 3A4-Systems bekannt sind, kann eine Erhöhung der Plasmakonzentration und damit eine Wirkungsverstärkung von Nifedipin nicht ausgeschlossen werden:
Erythromycin,
Fluoxetin,
Nefazodon,
Protease-Inhibitoren wie z.B. Amprenavir, Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir oder Saquinavir,
Antimykotika wie z.B. Ketoconazol, Itraconazol oder Fluconazol.
Nifedipin vermindert die Ausscheidung von Vincristin , wodurch die Nebenwirkungen von Vincristin zunehmen können. Eine Dosisverminderung von Vincristin sollte daher in Betracht gezogen werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Cephalosporinen und Nifedipin wurden erhähte Cephalosporin-Plasmaspiegel beobachtet.
Die gleichzeitige Anwendung von Tacrolimus und Nifedipin kann zu erhöhten Tacrolimus-Plasmaspiegeln führen, so dass die Tacrolimus-Dosis im Einzelfall reduziert werden sollte. Eine regelmässige Plasmaspiegelkontrolle von Tacrolimus wird empfohlen.
Die Kombination von Nifedipin mit folgenden Wirkstoffen verändert die pharmakokinetischen Eigenschaften von Nifedipin nicht:
Benazepril, Candesartan cilexetil, Debrisoquin, Doxazosin, Irbesartan, Triamteren/Hydrochlorothiazid, Talinolol,
Ajmalin,
Aspirin,
Omeprazol, Pantoprazol, Ranitidin,
Orlistat,
Rosiglitazone.

Schwangerschaft/Stillzeit

Es gibt Hinweise auf fötale Risiken, basierend auf Erfahrungen bei Menschen oder Tieren, wobei die Risiken die möglichen positiven therapeutischen Effekte bei weitem übersteigen. Corotrend ist kontraindiziert für schwangere Frauen oder für Frauen, die schwanger werden könnten.
Nifedipin geht in die Muttermilch über. Ob eine medikamentenbedingte (pharmakologische) Wirkung beim Säugling auftreten kann, ist bisher nicht bekannt; dennoch wird empfohlen, aus Vorsichtsgründen abzustillen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

In Zusammenhang mit unerwünschten Wirkungen können eine vorübergehende Änderung der optischen Wahrnehmung und Tremor sowie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Müdigkeit auftreten. Diese unerwünschten Wirkungen können das Reaktionsvermögen soweit verändern, dass sie einen mässigen bis ausgeprägten Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, haben können. In verstärktem Masse gilt dies im Zusammenwirken mit Alkohol.

Unerwünschte Wirkungen

Unerwünschte Ereignisse sind gemäss Organklassen aufgelistet:
Einschätzungen der Häufigkeit: sehr häufig: >10%, häufig: 1–10%, gelegentlich: 0,1–1%, selten: 0,01–0,1%, sehr selten: <0,01%.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: Anämie, Leukopenie, Thrombopenie, thrombozytopenische Purpura, Purpura.
Sehr selten: Agranulozytose.

Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Allergische Reaktionen (Fieber, Schwellung des Kehlkopfes, Krampfzustand der Bronchialmuskulatur bis hin zu lebensbedrohlicher Atemnot).
Sehr selten: Anaphylaktische Reaktionen.

Endokrine Störungen
Selten: In seltenen Fällen wurde eine vorübergehende Erhöhung des Blutzuckers im Serum (Hyperglykämie) beobachtet. Dies sollte vor allem bei Patienten mit Diabetes mellitus beachtet werden. Nifedipin hat keinen diabetogenen Effekt.
Bei älteren Patienten kann in seltenen Fällen unter einer Langzeittherapie eine Vergrösserung der männlichen Brustdrüse (Gynäkomastie) auftreten, die sich bisher in allen Fällen nach Absetzen des Medikamentes vollständig zurückgebildet hat.
Sehr selten: Gewichtsverlust.

Nervensystem
Sehr häufig: Kopfdruck.
Häufig: Benommenheit.
Gelegentlich: Schwindel, Parästhesie, Tremor, Nervosität, Schlafstörungen, Somnolenz, Hypästhesie.

Augen
Selten: eine vorübergehende Änderung der optischen Wahrnehmung, Augenschmerzen.

Herz und Kreislauf
Häufig: Palpitationen.
Gelegentlich: Hypotonie, Tachykardie, Angina pectoris-Anfälle bzw. Zunahme der Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle bei Patienten mit vorbestehender Angina pectoris (insbesondere zu Beginn der Behandlung).
Ca. 15–30 Minuten nach Einnahme von Corotrend können Schmerzen im Brustbereich auftreten (verursacht durch eine als Folge von Hypotension oder Steal-Effekt bedingte Myokardischämie).
Ebenso kann es bei Risikopatienten mit hypertensiver Krise zu einer Hypotonie kommen. Daher soll bei dieser Patientengruppe die Therapie zunächst mit 5 mg Nifedipin (Corotrend 5) unter strenger ärztlicher Überwachung begonnen werden.
Sehr selten: Herzinfarkt.

Vaskuläre Störungen
Sehr häufig: Bei höherer Dosierung Flüssigkeitsansammlungen in den Unterschenkeln (Beinödeme), die auf eine Erweiterung der Gefässe zurückzuführen sind.
Selten: Epistaxis.

Gastrointestinale Störungen
Häufig: Übelkeit, Obstipation.
Gelegentlich: Unterleibsschmerzen, Diarrhoe, trockener Mund, Dyspepsie, Erbrechen, Flatulenz.
Sehr selten: Bezoar, Dysphagie, Speiseröhrenentzündung, intestinale Geschwüre, intestinale Obstruktion.
In Einzelfällen wurde eine obstruktive Symptomatik bei Patienten beschrieben, die anamnestisch keine gastrointestinalen Störungen aufweisen.

Leber und Galle
Gelegentlich: Leberfunktionsstörungen (intrahepatische Cholestase, Transaminasenanstieg) unter einer oralen Nifedipin-Therapie, die nach Absetzen reversibel sind.
Selten: Gelbsucht.
Sehr selten: SGPT-Erhöhung, GOT-Erhöhung.

Haut
Häufig: Gesichtsröte (Flush) und Wärmegefühl, Juckreiz, Exantheme, Schwitzen.
Gelegentlich: Gesichtsödem.
Selten: Urtikaria, Photodermatitis, Hautausschläge (makulopapuläre, pustulöse, vesicobullöse).
Sehr selten: exfoliative Dermatitis.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Krämpfe in den Beinen, Muskelkrämpfe, Myalgien, Arthralgien.

Nieren- und Harnwege
Gelegentlich: Eine Mehrausscheidung der täglichen Urinmenge, wie auch Nykturie, vorübergehende Verschlechterung der Nierenfunktion.
Selten: Dysurie.

Allgemeine Störungen
Häufig: Müdigkeit.
Gelegentlich: Unwohlsein, Schmerzen in den Armen.
Selten: Fieber.

Andere
Selten: Gingiva-Hyperplasie (bildet sich nach Absetzen zurück).

Überdosierung

Als Folge einer akuten Überdosierung muss mit Kopfschmerzen, Blutdrucksenkung und, wie bei anderen gefässerweiternden Arzneimitteln, mit einer Verschlechterung der energetischen Situation in ischämiegefährdeten Myokardbezirken (Angina pectoris-Anfall) gerechnet werden.

Therapie
Bei frühzeitigem Erkennen kommt als erste Therapiemassnahme eine Magenspülung mit Kohlezusatz in Betracht, falls nötig kombiniert mit einer Dünndarmspülung, was v.a. für Retardformulierungen wichtig ist.
Eine Hämodialyse ist nicht sinnvoll, da Nifedipin nicht dialysierbar ist, doch kann eine Plasmaphorese in Erwägung gezogen werden (hohe Proteinbindung, relativ kleines Verteilvolumen).
Bradykardiale Herzrhythmusstörungen können symptomatisch mit Betasympathikomimetika behandelt werden, und bei lebensbedrohlichen bradykardialen Störungen kann ein zeitweiser Einsatz eines Herzschrittmachers erwogen werden.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: C08CA05
Nifedipin hemmt den Kalziumeinstrom in die Herzmuskelzellen, in die glatten Muskelzellen der Koronararterien sowie in die peripheren Widerstandsgefässe. Nifedipin bewirkt eine erhebliche Verbesserung des Sauerstoffangebotes am Herzmuskel bei gleichzeitiger Senkung des Sauerstoffbedarfs. Es besitzt nachweisbare antianginöse Eigenschaften. Die Normalisierung des erhöhten Blutdruckes kommt durch eine Verminderung des peripheren Widerstandes (Erweiterung der Blutgefässe) zustande.

Pharmakokinetik

Nifedipin wird nach oraler Verabreichung schnell und nahezu vollständig absorbiert. Der Wirkstoff ist bereits 15 Minuten nach der Einnahme von Corotrend im Blutplasma nachweisbar und erreicht bei Corotrend 5/10 maximale Konzentrationen nach 45–90 Minuten. Bei Corotrend 20 (retard) ist das Konzentrationsmaximum im Blutplasma nach 1–2 Stunden erreicht.
Grapefruitsaft erhöht die Bioverfügbarkeit von Nifedipin durch Hemmung des First-pass-Metabolismus. Die klinische Bedeutsamkeit ist unklar.

Distribution
Die Bindung von Nifedipin an Serumproteine liegt höher als 90%. Tierversuche mit markiertem Wirkstoff haben gezeigt, dass die nicht an Serumproteine gebundenen Anteile rasch in alle Organe und Gewebe diffundieren und dass im Herzmuskel höhere Wirkstoffkonzentrationen entstehen als im Skelettmuskel. In keinem Gewebe jedoch werden Nifedipin oder seine Metaboliten selektiv gespeichert.

Metabolismus
Nifedipin wird nahezu vollständig in unwirksame Metaboliten umgewandelt. Nifedipin wird über das Cytochrom P450 3A4-System metabolisiert, das in der Mukosa des Dünndarms und in der Leber lokalisiert ist.

Elimination
Nifedipin bzw. seine Metaboliten werden zu 70–80% über die Nieren ausgeschieden. Die Elimination von Nifedipin aus dem Blutplasma erfolgt mit einer Halbwertszeit von ca. 2 Stunden.

Kinetik spezieller Patientengruppen
Da Nifedipin überwiegend renal ausgeschieden wird, kann bei Niereninsuffizienz die Elimination verzögert sein. Eine negative Beeinflussung der Leber- und Nierenfunktion, der Hämatopoese und Glukosetoleranz wurde nicht beobachtet.

Präklinische Daten

Die akute Toxizität wurde an verschiedenen Tierarten untersucht. Es zeigte sich keine besondere Empfindlichkeit.

Chronische Toxizität
Untersuchungen an Ratten und Hunden zeigten keine besondere toxische Wirkung von Nifedipin.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
In-vivo - und in-vitro -Untersuchungen zur Mutagenität verliefen durchweg negativ, so dass eine mutagene Wirkung im Menschen hinreichend ausgeschlossen werden kann.
Eine Langzeituntersuchung (2 Jahre) an der Ratte ergab keine Hinweise auf tumorerzeugende Effekte von Nifedipin.

Reproduktionstoxizität
Experimentelle Studien, die mit drei Tierspezies durchgeführt wurden, haben bei zwei Tierarten Hinweise auf teratogene Effekte (Gaumenspalten, kardiovaskuläre Anomalien) ergeben.

Sonstige Hinweise

Nifedipin kann falsch erhöhte spektrophotometrisch gemessene Werte von Vanillinmandelsäure im Urin verursachen. Die Messung mit HPLC bleibt aber unbeeinflusst.
Bei einer Barium-Röntgenkontrastuntersuchung kann Corotrend falsch positive Ergebnisse verursachen (z.B. ausgefüllte Defekte, welche als Polypen interpretiert werden können).

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» aufgedruckten Verfalldatum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise
Die Kapseln müssen in der Originalpackung bei Raumtemperatur (15–25 °C) gelagert werden, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Zulassungsnummer

46867, 47454 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

Teva Pharma AG, 4147 Aesch.

Stand der Information

Juni 2006.

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