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Fachinformation zu Prednisolon-Succinat Streuli:Streuli Pharma AG
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Dosierung/Anwendung

Allgemeine Dosierungsempfehlungen
Eine Kortikosteroidtherapie ergänzt in der Regel eine Basistherapie, ersetzt diese aber nicht.
Wie bei allen Glukokortikoiden sollte die parenterale Verabreichung von Prednisolon-Succinat Streuli in Notfallsituationen und Situationen, in denen eine orale Therapie unmöglich oder unerwünscht ist, vorbehalten bleiben. Die parenterale Dosis entspricht im allgemeinen 1/3 bis ½ der oralen Dosis. Die üblichen Kautelen aseptischer Injektionstechnik sind zu beachten.
Die Dosierung von Prednisolon muss individuell nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung und dem Ansprechen des Patienten angepasst werden. Zur Verminderung unerwünschter Wirkungen und sobald es der Zustand des Patienten erlaubt, sollte eine anfangs hochdosierte Behandlung auf die niedrigste noch wirksame Dosierung herabgesetzt und die Behandlung auf eine orale Verabreichung umgestellt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Dosierung schrittweise reduziert wird, wenn die Behandlung mehr als einige Tage gedauert hat (siehe Abschnitte «Langzeitbehandlung» und «Vorsichtsmassnahmen»).
Falls nach einer angemessenen Behandlungsdauer keine zufriedenstellende therapeutische Wirkung eintritt, sollte Prednisolon-Succinat Streuli abgesetzt und eine andere etablierte Behandlung eingeleitet werden.
Wenn bei einer chronischen Erkrankung eine Spontanremission eintritt, sollte die Behandlung abgebrochen werden.
Eine Langzeitbehandlung sollte nur nach sorgfältiger Beurteilung von Nutzen und Risiko durchgeführt werden. Sollte sich eine Langzeitbehandlung als notwendig erweisen, sollte nach Möglichkeit auf orale Therapie umgestellt werden. Die Patienten sind sorgfältig auf Zeichen zu überwachen, die eine Verringerung der Dosierung oder ein Absetzen der Medikation erforderlich machen, wobei auch entschieden werden sollte, ob eine tägliche, fortlaufende (2-4 Verabreichungen über den Tag verteilt), zirkadiane (unter Anpassung an den endogenen Rhythmus der Cortisol-Ausschüttung die gesamte Tagesdosis am Morgen), alternierende (die doppelte Tagesdosis jeden zweiten Tag) oder intermittierende Therapie (jeweils 3 Tage Behandlung werden von 4 therapiefreien Tagen gefolgt) angezeigt ist.
Die zirkadiane, alternierende und intermittierende Dosierung tragen dazu bei, das Risiko einer sekundären NNR-Insuffizienz und bei Kindern das Risiko von Wachstumsstörungen zu verringern.
Auch sollen die üblichen Laboruntersuchungen wie Harnanalyse, Blutzucker zwei Stunden nach dem Essen, Blutdruckmessung und Körpergewicht sowie eine Thoraxaufnahme in regelmässigen Abständen durchgeführt werden. Unter hohen Dosen ist auch die Bestimmung des Serumkaliums ratsam.
Wie jede Glukokortikoidtherapie darf auch eine Behandlung mit Prednisolon-Succinat Streuli, sofern sie länger als einige Tage gedauert hat, nicht plötzlich abgebrochen, sondern sie muss durch eine langsame, stufenweise Verringerung der Tagesdosen beendet werden, um ein akutes Wiederaufbrechen der Krankheit und eine Nebennierenrindeninsuffizienz zu vermeiden.
Für den Fall, dass Prednisolon-Succinat Streuli eine Therapie mit einem anderen Glukokortikoid ersetzen soll, sind die Äquivalenzdosen zu berücksichtigen (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).

Spezielle Dosierungsempfehlungen
Die Initialdosierung ist von der zu behandelnden Krankheit abhängig und beträgt üblicherweise 4 mg bis 60 mg/Tag. Diese Dosis wird im allgemeinen auf zwei Gaben pro 24 Stunden verteilt. In lebensbedrohlichen Notfallsituationen, wie anaphylaktischer Schock oder Status asthmaticus, oder für die Kurzzeittherapie von schweren akuten Zuständen kann jedoch die i.v. Verabreichung von Dosen erforderlich werden, die ein Mehrfaches der üblichen oralen Dosis betragen und in Einzelfällen 3 g/Tag erreichen können. Patienten, die hohe Dosen erhalten, müssen wegen des Risikos schwerer unerwünschter Wirkungen besonders sorgfältig überwacht werden, und eine Verabreichung sollte nur so lange fortgesetzt werden, bis sich der Zustand des Patienten stabilisiert hat, üblicherweise nicht länger als 48-72 Stunden.
Prednisolon-Succinat Streuli Ampullen werden intravenös oder intramuskulär verabreicht. Die Initialtherapie in Notfällen geschieht vorzugsweise durch i.v. Injektion. Hohe Dosen sollten bei i.v. Applikation langsam (innerhalb von 2-3 Minuten) verabreicht werden. Wenn in Notfällen eine intravenöse Injektion nicht möglich ist, kann das Präparat ausnahmsweise intramuskulär injiziert werden. Der Wirkungseintritt ist jedoch im Vergleich zur intravenösen Verabreichung verzögert oder - im Schock - fraglich. Die intramuskuläre Injektion kann schmerzhaft sein und lokale Irritationen hervorrufen.

Erfahrungsgemäss werden folgende Dosen verwendet:

Akute Hirnödemformen (zusätzlich zur Grundbehandlung): initial 250-1000 mg, Weiterbehandlung in 2-6-stündigen Abständen.

Initialbehandlung des anaphylaktischen Schocks (nach primärer intravenösen Adrenalininjektion 1,0 ml der Adrenalin-Lösung 1:1000 auf 10 ml mit physiologischer NaCl-Lösung oder Blut verdünnen und milliliterweise die notwendige Dosis langsam injizieren; cave Herzrhythmusstörungen mit Adrenalin zusammen keine Kalzium-, Digitalis- oder Strophanthinpräparate verabreichen!), dann 1 g Prednisolon-Succinat Streuli durch die noch liegende Kanüle applizieren (bei Kindern 250 mg), anschliessend Volumensubstitution und evtl. Beatmung. Adrenalin- und Prednisolon-Succinat-Injektionen bei Bedarf wiederholen.

Beim kardiogenen oder polytraumatischen Schock, bei inhalativen Vergiftungen: so früh wie möglich die Anfangsdosis von 1-3 g Prednisolon-Succinat intravenös injizieren. Weiterbehandlung: 250-500 mg in 4-6-12-stündigen Abständen in den ersten 3 Tagen. Entwickelt sich nach Schock oder inhalativer Vergiftung eine Atemstörung (Schocklunge, toxisches Lungenödem), Kortikoidbehandlung bis max. 3 Wochen unter Reduktion der Tagesdosen von 1000 mg über 500 mg, 250 mg, 100 mg, 50 mg bis auf 15 mg fortsetzen und die jeweilige Dosis 1 bis mehrere Tage beibehalten. Von 15 mg an mit fallenden oralen Prednisolon-Dosen langsam absetzen.

Status asthmaticus: initial und zusätzlich zur konventionellen Behandlung 250-1000 mg i.v., Weiterbehandlung mit den gleichen oder niedrigeren Dosen in 4-stündigen Abständen, danach langsame Dosisreduktion bis zur Erhaltungsdosis und gegebenenfalls Umstellung auf orale Therapie.

Akute Dermatosen und akute Blutkrankheiten: initial 250-1000 mg pro Tag, orale Weiterbehandlung.

Akute Nebennierenrindeninsuffizienz (Addison-Krise, hyperthyreoter Krise und Stresszuständen bei und nach langfristiger Kortikoidbehandlung): Therapieeinleitung mit 50-100 mg als Anfangsdosis, bei Bedarf orale Weiterbehandlung mit Prednisolon-Tabletten.

Abstossungskrisen nach Nierentransplantation: zusätzlich zur Basistherapie 1-g-Stösse Prednisolon-Succinat Streuli an 3-7 konsekutiven Tagen.

Schwere Infektionskrankheiten: 100-500 mg/Tag (zusätzlich zur Antibiotika-Therapie).
Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz oder mit Hypothyreose ist die Wirkung von Glukokortikoiden durch die verzögerte Metabolisierung verstärkt, und es kann erforderlich werden, die vorstehend aufgeführten Dosierungen dementsprechend zu verringern.

Pädiatrie
Bei Kleinkindern und Kindern sind im allgemeinen geringere Dosen als die oben angegebenen ausreichend, doch sollte die Dosierung mehr auf die Schwere der Krankheit als auf Alter, Körpergewicht oder Körpergrösse abgestellt werden. Kinder von 3-12 Jahren sollten jedoch wenn immer möglich mit einem oralen Glukokortikoid behandelt werden. Bei Kindern unter 3 Jahren liegt für die Behandlung mit Prednisolon-Succinat Streuli keine ausreichende Erfahrung vor.
Im allgemeinen werden bei schweren Erkrankungen im Kindesalter 10-50 mg als Anfangsdosis verabreicht; bei schweren Verlaufsformen des Pseudokrupp sofort 25-50 mg i.v. evtl. i.m. und Wiederholung nach 2-3 Stunden; bei akuter Virusmyokarditis sofort 5-10 mg/kg i.v. Wiederholungen in 2-4-stündigen Abständen.
Ausserdem sollte beachtet werden, dass die gestörte Stressreaktion unter Glukokortikoid-Langzeittherapie eine Anpassung der Kortikoiddosis an Stressbedingungen notwendig macht: bei Allgemeinkrankheiten: Verdopplung, evtl. Verdreifachung der zuletzt gegebenen Dosis Prednisolon-Succinat Streuli (siehe «Spezielle Dosierungsrichtlinien»); bei kleinen Eingriffen: vor Beginn 100 mg Hydrocortison i.v., bei mittelgrossen Eingriffen: vor der Operation 100 mg Hydrocortison i.v. und dann alle 6 Stunden je 100 mg Hydrocortison während 24 Stunden; bei grossen operativ-chirurgischen Eingriffen: vor Operationsbeginn 100 mg Hydrocortison und dann alle 6 Stunden mindestens während 72 Stunden. Weitere Behandlung je nach Verlauf.

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