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Fachinformation zu Dexamethason Zentiva®:Helvepharm AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
H02AB02
Dexamethason Zentiva Ampullen enthalten das gut lösliche und mit Lokalanästhetika mischbare Dexamethason-21-phosphat-Natrium. Dexamethason Zentiva Ampullen sind für alle Arten der parenteralen Verabreichung geeignet. Dexamethason ist ein synthetisches Glukokortikoid mit einer etwa 7mal stärkeren entzündungshemmenden Wirkung als Prednisolon und einer etwa 30mal stärkeren Wirkung als das natürliche Nebennierenrindenhormon Kortison. Es zeichnet sich insbesondere durch seine geringe Mineralokortikoidwirkung und seine geringe wasser- und salzretinierende Wirkung aus und ist deshalb besonders für die Anwendung bei Patienten bzw. Patientinnen mit Herzinsuffizienz oder Hypertonie geeignet. Da sich Dexamethason des weiteren durch eine lange biologische Halbwertszeit auszeichnet (36–54 Stunden), ist es speziell für jene Indikationen geeignet, bei denen eine kontinuierliche Glukokortikoidwirkung erwünscht ist. Therapeutisch von Bedeutung ist vor allem die starke antiphlogistische und immunsuppressive (anti-allergische) Wirkung.
Die relative Äquivalenzdosis von Dexamethason im Vergleich zu anderen Glukokortikoiden beträgt: 1 mg Dexamethason = 6 mg Triamcinolon bzw. Methylprednisolon = 7,5 mg Prednison bzw. Prednisolon = 30 mg Hydrocortison = 35 mg Cortison.
Wirkungsmechanismus
s.o.
Pharmakodynamik
s.o.
Klinische Wirksamkeit
s.o.
Zur Behandlung von COVID-19
Die RECOVERY-Studie (Randomised Evaluation of COVid-19 thERapY,)1 ist eine forschungs-initiierte, individuell randomisierte, kontrollierte, offene, adaptive Plattform-Studie zur Bewertung der Wirkung möglicher Behandlungen von Patienten, die wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden. Die Studie wurde in 176 Krankenhäusern im Vereinigten Königreich durchgeführt.
6425 Patienten erhielten randomisiert entweder Dexamethason (n=2104) oder die übliche Standardtherapie (n=4321). Bei 89% der Patienten war eine SARS-CoV-2-Infektion im Labor bestätigt worden.
Bei Randomisierung erhielten 16% der Patienten bereits eine invasive mechanische Beatmung oder extrakorporale Membranoxygenierung, 60% erhielten nur Sauerstoff (mit oder ohne nicht-invasive Beatmung) und 24% erhielten keine respiratorische Unterstützung.
Die Patienten waren im Mittel 66,1+/-15,7 Jahre alt. 36% der Patienten waren weiblich. 24% der Patienten wiesen in der Anamnese einen Diabetes auf, 27% hatten Herz-Kreislauferkrankungen und 21% eine chronische Lungenerkrankung.
Als Primärendpunkt war die Mortalität nach 28 Tagen definiert.
Primärer Endpunkt
Die 28-Tage-Mortalitätsrate war mit 22.9% versus 25.7% in der Dexamethason-Gruppe signifikant niedriger als in der Standardtherapie-Gruppe (Ratenverhältnis [rate ratio, RR]: 0,83; 95%-Konfidenzintervall [KI]: 0,75-0,93; P<0,001).
In der Dexamethason-Gruppe war die Mortalität bei den Patienten, die eine invasive mechanische Beatmung erhielten (29,3% vs. 41,4%; RR: 0,64; 95%-KI: 0,51-0,81) sowie bei den Patienten, die nur zusätzlichen Sauerstoff ohne invasive mechanische Beatmung erhielten (23,3% vs. 26,2%; RR: 0,82; 95%-KI: 0,72-0,94), jeweils niedriger als in der Standardtherapiegruppe.
Bei Patienten, die bei der Randomisierung keine respiratorische Unterstützung erhielten, gab es keinen eindeutigen Effekt von Dexamethason (17,8% vs. 14,0%; RR: 1,19; 95%-KI: 0,91-1,55).
Sekundäre Endpunkte
Die Patienten in der Dexamethasongruppe hatten einen kürzeren Aufenthalt im Krankenhaus als jene in der Standardtherapiegruppe (median 12 Tage vs. 13 Tage) und eine höhere Wahrscheinlichkeit, innerhalb von 28 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen zu werden (RR: 1,10; 95%-KI: 1,03-1,17).
In Übereinstimmung mit dem primären Endpunkt zeigte sich der grösste Effekt hinsichtlich der Krankenhausentlassung innerhalb von 28 Tagen bei Patienten, die eine invasive mechanische Beatmung nach Randomisierung erhielten (RR: 1,48; 95%-KI: 1,16-1,90), gefolgt von der Gruppe, die nur Sauerstoff erhielt (RR: 1,15;95%-KI: 1,06-1,24). Bei Patienten, die keinen Sauerstoff erhielten, zeigte sich kein positiver Effekt (RR: 0,96; 95%-KI: 0,85-1,08).
1) www.recoverytrial.net
Tabelle 1:

Ergebnis

Dexamethason
(N=2104)

Standard-therapie
(N=4321)

Raten-/Risiko-Verhältnis (RR)
(95% CI)
2

Anzahl/Gesamtzahl der Patienten (%)

Primärergebnis

28-Tages-Mortalität

482/2104 (22.9)

1110/4321 (25.7)

0.83 (0.75-0.93)

Sekundärergebnisse

Entlassung aus dem Krankenhaus innerhalb von 28 Tagen

143/2104 (67.2)

2745/4321 (63.5)

1.10 (1.03-1.17)

Invasive mechanische Beatmung oder Tod3

456/1780 (25.6)

994/3638 (27.3)

0.92 (0.84-1.01)

Invasive mechanische Beatmung

102/1780 (5.7)

285/3638 (7.8)

0.77 (0.62-0.95)

Tod

387/1780 (21.7)

827/3638 (22.7)

0.93 (0.84-1.03)

2) RR wurden altersadjustiert im Hinblick auf die Ergebnisse der 28-Tages-Mortalität und der Krankenhausentlassung. RR wurden altersadjustiert im Hinblick auf das Ergebnis des Erhalts einer invasiven mechanischen Beatmung oder des Todes und ihrer Unterkomponenten.
3) Patienten, die bei Randomisierung bereits eine invasive mechanische Beatmung erhielten, wurden aus dieser Kategorie ausgeschlossen.
Sicherheit
Es gab vier schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (SAEs) im Zusammenhang mit der Studienbehandlung: zwei SAEs einer Hyperglykämie, ein SAE einer steroidinduzierten Psychose und ein SAE einer oberen gastrointestinalen Blutung. Alle Ereignisse klangen ab.
Subgruppenanalysen
Tabelle 2
Auswirkungen der Zuordnung zur DEXAMETHASON-Gruppe auf die 28−Tage-Mortalität, nach Alter und der randomisiert erhaltenen respiratorischen Unterstützung4

4) (Quelle: Horby P. et al., 2020; https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.06.22.20137273v1; doi: https://doi.org/10.1101/2020.06.22.20137273)
Tabelle 3
Auswirkungen der Zuordnung zur DEXAMETHASON-Gruppe auf die 28−Tage-Mortalität, nach der randomisiert erhaltenen respiratorischen Unterstützung und Vorgeschichte einer chronischen Erkrankung5

5) (Quelle: Horby P. et al., 2020; https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.06.22.20137273v1; doi: https://doi.org/10.1101/2020.06.22.20137273)

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