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Fachinformation zu Co-Becetamol/-forte:Gebro Pharma AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Vorsicht ist geboten bei:
·Nieren- und/oder Leberinsuffizienz,
·hämolytischer Anämie bei Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel,
·gleichzeitigem Gebrauch von potentiell lebertoxischen oder leberenzyminduzierenden Medikamenten,
·Gallenkolik/Pankreatitis,
·Epilepsie,
·Störungen des Atemzentrums und der Atemfunktion (z.B. Schlafapnoe, Myasthenie),
·Bewusstseinsstörungen,
·Zustände mit erhöhtem Hirndruck, Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma (Beurteilung vom Bewusstseinszustand und Pupillenweite erschwert),
·Patienten mit Asthma und/oder chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen,
·aktuelle oder frühere Abhängigkeit von Opioiden, Suchtgefährdung.
Vorsicht ist geboten bei Alkoholkonsum. Einerseits kann Alkoholüberkonsum die Hepatotoxizität von Paracetamol steigern, dies insbesondere bei gleichzeitiger Nahrungskarenz. In solchen Fällen kann bereits eine therapeutische Paracetamol-Dosis zu einer Leberschädigung führen. Andererseits kommt es bei gleichzeitiger Anwendung von Alkohol und Codein zu einer additiven oder synergistischen Dämpfung des ZNS.
Höhere Codeindosen sollten nicht bei Hypovolämie eingesetzt werden (Blutdruckabfall).
Bei chronischer Obstipation sollte Co-Becetamol bzw. Co-Becetamol forte nicht längere Zeit angewendet werden.
Nach chronischer Gabe von Codein besteht eine gewisse Gefahr der Entwicklung einer körperlichen und/oder psychischen Abhängigkeit, mit Entzugserscheinungen nach Absetzen.
Der Patient muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass Co-Becetamol bzw. Co-Becetamol forte nicht ohne ärztliche Überwachung über längere Zeit regelmässig angewendet werden darf.
Die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, kann zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.
Der Patient ist darauf hinzuweisen, dass bei chronischer Einnahme von Analgetika Kopfschmerzen auftreten können, die zu erneuter Einnahme und damit wiederum zum Unterhalt der Kopfschmerzen führen können (sogenanntes Analgetikakopfweh).
CYP2D6-Metabolismus
Codein wird durch das Leberenzym CYP2D6 zu Morphin, seinem aktiven Metaboliten, umgewandelt. Wenn bei einem Patienten ein Mangel an diesem Enzym besteht oder er dieses gar nicht besitzt, wird eine adäquate analgetische Wirkung nicht erreicht werden. Es wird geschätzt, dass bis zu 7 % der kaukasischen Bevölkerung diesen Mangel aufweisen. Wenn der Patient jedoch ein extensiver oder ultraschneller Metabolisierer ist, besteht ein erhöhtes Risiko, dass er selbt bei üblicherweise verschriebenen Dosen die Nebenwirkungen einer Opioidvergiftung entwickelt. Diese Patienten wandeln Codein sehr rasch zu Morphin um, was höhere als die zu erwartenden Morphin-Plasmaspiegel zur Folge hat.
Allgemeine Symptome einer Opioidvergiftung umfassen Verwirrtheit, Somnolenz, flache Atmung, enge Pupillen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Appetitlosigkeit. In schweren Fällen kann dies auch die Symptome einer Kreislauf- und Atemdepression beinhalten, was lebensbedrohlich und in sehr seltenen Fällen tödlich sein kann.
Schätzungen für die Prävalenz von ultraschnellen Metabolisierern in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen sind im Folgendem zusammengefasst:

Bevölkerungsgruppe

Prävalenz %

Afrikaner / Äthiopier

29 %

Afroamerikaner

3.4 % bis 6.5 %

Asiaten

1.2 % bis 2 %

Kaukasier

3.6 % bis 6.5 %

Griechen

6.0 %

Ungarn

1.9 %

Nordeuropäer

1 % bis 2 %

Postoperative Anwendung bei Kindern
Es gibt Berichte in der veröffentlichten Literatur, dass Codein, das postoperativ bei Kindern nach einer Tonsillektomie und / oder Adenotomie zur Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe angewendet wurde, zu seltenen, aber lebensbedrohlichen Nebenwirkungen, einschliesslich Todesfällen, geführt hat. Alle Kinder erhielten Dosen von Codein, die innerhalb des angemessenen Dosierungsbereichs lagen; es gibt jedoch Hinweise darauf, dass diese Kinder entweder ultraschnelle oder extensive Metabolisierer bezüglich ihrer Fähigkeit zur Metabolisierung von Codein zu Morphin waren.
Kinder mit eingeschränkter Atemfunktion
Codein wird nicht empfohlen zur Anwendung bei Kindern, deren Atemfunktion möglicherweise beeinträchtigt ist, einschliesslich durch neuromuskuläre Störungen, schwere Herz- oder Atemwegserkrankungen, Infektionen der oberen Atemwege oder Lungeninfektionen, Polytraumen oder umfangreiche operative Eingriffe. Diese Faktoren können die Symptome einer Morphinvergiftung verschlimmern.

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