Eigenschaften/WirkungenATC-Code: C09AA07
Wirkungsmechanismus
Cibacen (Benazepril-HCl) ist ein Prodrug, aus dem durch Hydrolyse im Organismus der aktive Metabolit Benazeprilat entsteht; dieser hemmt ACE und somit die Umwandlung von Angiotensin I in Angiotensin II und alle durch Angiotensin II vermittelten Effekte, d.h. Vasokonstriktion und die Produktion von Aldosteron, das die Rückresorption von Natrium und Wasser in den Nierentubuli und eine Erhöhung des Herzminutenvolumens bewirkt Cibacen verringert die durch Vasodilatation reflektorisch ausgelöste Herzfrequenzerhöhung.
Pharmakodynamik
Hypertonie
Wie andere ACE-Hemmer hemmt auch Cibacen den Abbau des vasodilatatorisch wirkenden Bradykinins durch die Kininase. Diese Hemmung trägt vermutlich zur Blutdrucksenkung bei.
Cibacen senkt den Blutdruck bei Hypertonie aller Schweregrade im Sitzen, Liegen und Stehen.
Bei den meisten Patienten setzt die antihypertensive Wirkung innerhalb etwa 1 h nach Verabreichung einer oralen Einzeldosis ein; die maximale Senkung des Blutdrucks wird nach 2-4 h erreicht. Die antihypertensive Wirkung hält mindestens 24 h nach Verabreichung an. Der maximale blutdrucksenkende Effekt wird bei jeder Dosierung unter kontinuierlicher Behandlung im Allgemeinen nach 1 Woche erreicht und hält bei Langzeittherapie an. Die antihypertensive Wirkung ist unabhängig von Rasse, Alter oder der vorbestehenden Plasmareninaktivität und unterschied sich nicht nennenswert zwischen Patienten mit einer hoch-dosierten Natrium- und tief-dosierten Natriumdiät.
Abruptes Absetzen von Cibacen hatte keinen raschen Anstieg des Blutdrucks zur Folge. In einer Studie an gesunden Probanden bewirkten Einzeldosen von Cibacen eine erhöhte Nierendurchblutung, hatten aber keinen Einfluss auf die GFR.
Cibacen und Thiazid-Diuretika wirken in Bezug auf die Blutdrucksenkung synergistisch. Gleichzeitige Verabreichung von Cibacen und anderen Antihypertensiva, einschliesslich Betablocker und Kalziumantagonisten, bewirkt im Allgemeinen eine stärkere Senkung des Blutdrucks.
Herzinsuffizienz
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz, die mit Digitalis und einem Diuretikum vorbehandelt waren, bewirkte Cibacen eine Erhöhung des Herzminutenvolumens und der Belastungstoleranz sowie eine Senkung des Lungenkapillardrucks, des systemischen Gefässwiderstands und des Blutdrucks. Die Herzfrequenz wurde geringfügig herabgesetzt. Die Behandlung solcher Patienten mit Cibacen führte zu einer Verbesserung der Beschwerden wie Müdigkeit, Rasselgeräusche und Ödeme sowie des Beschwerdestadiums gemäss der Klassifizierung der New York Heart Association (NYHA). Klinische Prüfungen zeigten, dass bei 1×/d-Dosierung die Verbesserung hämodynamischer Parameter 24 h lang anhält.
Kinder
In einer klinischen Studie mit 107 pädiatrischen Patienten im Alter von 7 bis 16 Jahren mit einem systolischen oder diastolischen Blutdruck über der 95er Perzentile, erhielten die Patienten zu Anfang 0.1 oder 0.2 mg/kg Benazeprilhydrochlorid. Dieses wurde bei einer Maximaldosis von 40 mg 1× täglich bis auf 0.3 oder 0.6 mg/kg auftitriert.
Nach 4-wöchiger Behandlung wurden die 85 Patienten, deren Blutdruck durch die Behandlung reduziert wurde, entweder in die Placebo- oder Benazepril-Gruppe randomisiert, wobei die Benazepril-Gruppe in 3 Dosierungsstärken unterteilt wurde: tief (5 oder 10 mg/d je nach Körpergewicht), mittel (10 oder 20 mg/d je nach Körpergewicht) und hoch (20 oder 40 mg/d je nach Körpergewicht). 2 Wochen nach der Randomisierung stieg der Blutdruck (systolisch und diastolisch) in der Placebo-Gruppe um 4-6 mmHg mehr als in der Benazepril-Gruppe. Für die 3 Dosierungen wurde keine Dosis-abhängige Wirkung beobachtet.
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