InteraktionenDuale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) mit ACE-Hemmern, ARB, oder Aliskiren: Die gleichzeitige Gabe von ACE-Hemmern, einschliesslich Cibacen, mit anderen auf das RAAS wirkenden Arzneimitteln ist gegenüber einer Monotherapie mit einer erhöhten Inzidenz von Hypotonie, Hyperkaliämie und Nierenfunktionsstörungen (einschliesslich akutem Nierenversagen) verbunden. Eine duale Blockade des RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, ARB oder Aliskiren wird deshalb nicht empfohlen. Wenn die Therapie mit einer dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies unter Aufsicht eines Spezialisten und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von Nierenfunktion, Elektrolytwerten und Blutdruck erfolgen.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (GFR unter 60 ml/min) ist die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern – einschliesslich Cibacen – oder von ARB mit Aliskiren kontraindiziert (s. Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Kontraindikationen»).
Bei Patienten mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 ist die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern – einschliesslich Cibacen – oder von ARB mit Aliskiren kontraindiziert (s. Rubrik «Kontraindikationen»).
ACE-Hemmer - einschliesslich Cibacen - und ARB sollten bei Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.
Interaktion zwischen ACE-Inhibitoren und Sacabutril/Valsartan oder Racecadotril: Bei gleichzeitiger Anwendung eines ACE-Inhibitors, inkl. Cibacen mit Sacubitril/Valsartan oder Racecadotril kann ein erhöhtes Risiko von Angiooedemen bestehen (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Diuretika: Bei Patienten, die unter Behandlung mit einem Diuretikum stehen oder ein Flüssigkeitsdefizit aufweisen, kann es gelegentlich zu einer starken Blutdrucksenkung kommen, wenn die Therapie mit einem ACE-Hemmer aufgenommen wird. Ein derartiger Effekt lässt sich auf ein Minimum reduzieren, wenn das Diuretikum 2 bis 3 Tage vor Beginn der Behandlung mit Cibacen abgesetzt wird.
Die antihypertensive Wirkung von Cibacen wird durch Mittel verstärkt, die die Reninaktivität im Plasma erhöhen oder den Natriumhaushalt verändern (z.B. Diuretika).
Hyperkalämie-verursachende Arzneimittel: Die gleichzeitige Verabreichung von kaliumsparenden Diuretika (z.B. Spironolacton, Triamteren, Amilorid usw.), Kaliumpräparaten oder kaliumhaltigen Salzersatzmitteln und anderen Arzneimitteln (z.B. Ciclosporin, Heparin) ist bei Patienten unter ACE-Hemmer-Therapie (einschliesslich Benazepril) nicht zu empfehlen, da die Kombination zu einem signifikanten Anstieg des Serumkaliums führen kann. Erscheint jedoch die gleichzeitige Verabreichung solcher Arzneimittel erforderlich, sollte das Serumkalium häufig kontrolliert werden.
Nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAIDs): Es hat sich gezeigt, dass die blutdrucksenkende Wirkung von ACE-Hemmern durch Indometacin und andere nicht-steroidale Entzündungshemmer herabgesetzt werden kann. In einer kontrollierten klinischen Studie kam es aber zu keiner Interaktion von Indometacin mit dem antihypertensiven Effekt von Cibacen, und es wurde keine pharmakokinetische Interaktion zwischen Acetylsalicylsäure und Benazepril bei gesunden Freiwilligen festgestellt. Die Kombination von nicht-steroidalen Entzündungshemmern und ACE -Hemmern (einschliesslich Benazepril) kann das Risiko von Niereninsuffizienz und Hyperkalämie erhöhen. Deshalb wird empfohlen, die Nierenfunktion und den Kaliumspiegel zu überwachen.
Lithium: Erhöhte Lithiumserumspiegel und toxische Lithiumeffekte wurden bei Patienten festgestellt, die gleichzeitig mit einem ACE-Hemmer (einschliesslich Benazepril) und Lithium behandelt wurden. Bei gleichzeitiger Verabreichung dieser Arzneimittel ist Vorsicht angezeigt und werden häufige Kontrollen des Lithiumspiegels empfohlen. Wird zusätzlich noch ein Diuretikum gegeben, kann sich das Risiko toxischer Effekte des Lithiums weiter erhöhen.
Angioneurotische Ödeme verursachende Arzneimittel: Das Risiko für angioneurotische Ödeme kann bei Patienten, die gleichzeitig ACE-Hemmer und Arzneimittel wie Dipeptidylpeptidase-IV-Hemmer (z.B. Vildagliptin) oder mTOR-Hemmer (z.B. Temsirolimus, Sirolimus, Everolimus) erhalten, erhöht sein (s. Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Andere Arzneimittel mit antihypertensiver Wirkung: Cibacen kann die hypotensive Wirkung anderer blutdrucksenkender Arzneimittel verstärken. Die Dosierung sollte entsprechend angepasst werden.
Antidiabetika: Selten kann bei Diabetikern, die mit Insulin oder oralen Antidiabetika behandelt werden, eine Hypoglykämie bei gleichzeitiger ACE-Hemmer-Behandlung (einschliesslich Benazepril) auftreten. Diabetiker sollten daher auf das Auftreten hypoglykämischer Reaktionen hingewiesen und entsprechend überwacht werden.
Erythropoietin: Das Ansprechen auf Erythropoietin kann sich bei Patienten unter gleichzeitiger Gabe von ACE-Hemmern (einschliesslich Benazepril) vermindern.
Gold: Bei gleichzeitiger Verabreichung von parenteralen Goldpräparaten (Natrium-Aurothiomalat) und einem ACE-Hemmer wurde selten über Gesichts-Flush, Übelkeit, Erbrechen und Hypotonie berichtet.
Probenecid: Eine Vorbehandlung mit Probenecid kann das pharmakodynamische Ansprechen von ACE-Hemmern verstärken. Eine Dosisanpassung kann notwendig sein.
Die Kinetik von Benazepril-HCl wird durch folgende Substanzen nicht beeinflusst: Hydrochlorothiazid, Furosemid, Chlortalidon, Digoxin, Propranolol, Atenolol, Nifedipin, Amlodipin, Naproxen, Acetylsalicylsäure und Cimetidin. Umgekehrt beeinflusst Benazepril-HCl die Kinetik der genannten Substanzen nicht nennenswert (die Kinetik von Cimetidin wurde nicht untersucht).
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