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Fachinformation zu Podomexef®:Daiichi Sankyo (Schweiz) AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Cefpodoximum (ut cefpodoximum proxetil).
Hilfsstoffe
Suspension: Natriumglutamat, Aspartam. Conserv.: Kaliumsorbat (E 202), Saccharose (60 mg/0.5 ml, corresp. 60 mg verwertbaren Kohlenhydraten), Aromatica (banana), excipiens ad granulatum corresp. suspensio reconstituta 0.5 ml.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Sie ergeben sich aus der antibiotischen Wirksamkeit und den pharmakokinetischen Eigenschaften des Cefpodoxims.
Kinder
Podomexef Suspension eignet sich bei Kindern zur Behandlung von Infektionen, die durch empfindliche Keime verursacht werden, wie z.B.:
·Hals-, Nasen-, Ohreninfektionen: Akute Mittelohrentzündung, Pharyngitis, Angina, akute Sinusitis;
·Pneumonien, sowie unkomplizierte Harnwegsinfektionen.
Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollen beachtet werden, insbesondere Anwendungsempfehlungen zur Verhinderung der Zunahme der Antibiotikaresistenz.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Kinder
Normaldosis: Zwei Mal täglich 4 mg Cefpodoxim pro kg Körpergewicht, d.h. morgens und abends verabreicht (12 Stunden Intervall) (= 8 mg Cefpodoxim pro kg Körpergewicht pro 24 h). Der Packung liegt eine Dosierspritze bei mit einem Gesamtvolumen von 12.5 ml für die fertig zubereitete Suspension, entsprechend einer Wirkstoffmenge von 100 mg Cefpodoxim bzw. der Einzeldosis für ein Kind von 25 kg Körpergewicht. 1 Teilstrich der Skala mit 25 Teilstrichen entspricht der Einzeldosis von 4 mg Cefpodoxim pro 1 kg Körpergewicht bzw. 0.5 ml Suspension. Mit der Dosierspritze ist das aufgrund des Körpergewichtes erforderliche Volumen der Suspension aufzuziehen. Dabei den Kolben aus der Spritze ziehen, bis das dem Kind entsprechende Gewicht in kg am oberen Spitzenrand erscheint und dann die Suspension dem Kind verabreichen, während einer Mahlzeit. Die Dosierspritze ist nach Gebrauch unter fliessendem Wasser auszuspülen. Für die Reinigung darf keine Geschirrspülmaschine verwendet werden. Die Dosierspritze darf nicht der direkten Sonnenstrahlung oder einer Temperatur über 60°C ausgesetzt werden und nicht für ein anderes Arzneimittel verwendet werden.
Die Behandlungsdauer hängt von der Indikation und vom Schweregrad der Infektion ab.
Podomexef Suspension eignet sich nicht zur Behandlung von Erwachsenen und Jugendlichen.
Beim Kind mit Niereninsuffizienz
Clearance > 40 ml/Min./1.73 m2:
Unveränderte Dosierung, d.h. 8 mg/kg Körpergewicht/24 h, in zwei Gaben mit 12 Stunden Intervall.
Clearance 10 - 40 ml/Min./1.73 m2:
Die Dosierung wird auf eine Verabreichung pro Tag herabgesetzt, ohne die Einzeldosis zu verändern.
Clearance < 10 ml/Min./1.73 m2:
Zurzeit ist Podomexef aufgrund mangelnder Daten nicht indiziert.
Bei Leberinsuffizienz
Die Dosierung muss nicht verändert werden.

Kontraindikationen

·Bekannte Allergie auf Antibiotika aus der Cephalosporin-Gruppe oder auf einen der Hilfsstoffe,
·Invasive Haut- und Weichteilinfektionen (mit Bakteriämie einhergehend),
·Cellulitis im Säuglingsalter (periorbital, buccal, an Extremitäten),
·Bei Kindern mit Phenylketonurie, da die Formulierung Aspartam (20 mg/5 ml) enthält,
·Bei Säuglingen unter 2 Monaten.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bei Patienten, die allergisch sind auf andere Betalaktame, muss die Möglichkeit einer Kreuzreaktion in Betracht gezogen werden.
Beim Auftreten jeglicher allergischer Reaktion muss die Therapie abgebrochen werden.
Vor dem Verschreiben von Cephalosporinen muss eine Anamnese aufgenommen werden. Da die Penicillinallergien in 5 - 10% der Fälle mit den Cephalosporinallergien gekreuzt sind, soll:
·Die Anwendung von Cephalosporinen bei penicillinempfindlichen Patienten extrem vorsichtig erfolgen: Ab der ersten Gabe ist eine strikte medizinische Überwachung nötig,
·Der Gebrauch von Cephalosporinen bei Patienten mit früheren Allergien vom Soforttyp auf Cephalosporine unterbleiben. Im Zweifelsfall muss der Arzt unbedingt anwesend sein beim Verabreichen der ersten Dosis, um den möglichen anaphylaktischen Schock behandeln zu können.
Die mit diesen 2 Betalaktam-Typen beobachteten Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie) können schwer und manchmal tödlich verlaufen.
Eine anaphylaktische Reaktion erfordert eine sofortige Notfallbehandlung: Kopftieflage, adäquate Sauerstoffversorgung, Gabe von Adrenalin, Kortikoiden.
Das Auftreten von schweren oder persistierenden Diarrhöen während oder unmittelbar nach der Therapie konnte mit verschiedenen Antibiotika beobachtet werden. Dies kann Zeichen einer pseudomembranösen Kolitis sein, deren Diagnose mittels Koloskopie bestätigt werden muss.
Dieser mit Cephalosporinen seltene Zwischenfall kann manchmal tödlich verlaufen; er bedingt den sofortigen Abbruch der Behandlung mit Podomexef und das unverzügliche Aufnehmen einer spezifischen geeigneten Antibiotikatherapie (Vancomycin oder Metronidazol).
In diesen Fällen ist die Anwendung von Medikamenten, welche die Verweildauer der Faeces im Darm verlängern, strengstens untersagt.
Bei schwerer Niereninsuffizienz kann eine Anpassung der täglichen Dosis je nach Kreatinin-Clearance notwendig sein (siehe «Pharmakokinetik spezieller Patientengruppen» und «Dosierung/Anwendung»).
Schwere kutane Arzneimittelreaktionen (SCAR) wie das Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), Erythema multiforme und akute generalisierte exanthematöse Pustulosis (AGEP) wurden bei Patienten unter Behandlung mit Beta-Laktam-Antibiotika, einschliesslich Podomexef, berichtet (siehe auch «Unerwünschte Wirkungen»). Beim Auftreten solcher Reaktionen ist Podomexef unverzüglich abzusetzen und eine Alternativtherapie ist in Erwägung zu ziehen.

Interaktionen

Medikamentöse Interaktionen
In der Pharmakokinetik hat sich gezeigt, dass die Verbindung von 1 g Probenecid mit Cefpodoximproxetil, durch Hemmung der aktiven tubulären Sekretion von Cefpodoxim, eine Erhöhung der Serumkonzentration bewirkt (Cmax + 21%, AUC + 31%).
Bei hochdosierter Behandlung mit parenteral verabreichten Cephalosporinen und gleichzeitiger Gabe von stark wirkenden Saluretika (z.B. Furosemid) oder potentiell nephrotoxischen Präparaten (z.B. Aminoglykosid-Antibiotika) kann eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion nicht ausgeschlossen werden.
Die gleichzeitige Verabreichung von Cefpodoxim mit oralen Antikoagulanzien kann dessen gerinnungshemmende Wirkungen verstärken. Es gab wiederholt Berichte über die Zunahme der Aktivität oraler Antikoagulanzien bei Patienten, die gleichzeitig Antibiotika einschliesslich Cephalosporine erhielten. Das Risiko kann je nach zugrunde liegender Infektion, Alter und Allgemeinzustand des Patienten variieren, so dass der Beitrag der Cephalosporine zum Anstieg des INR (International Normalised Ratio) schwer zu beurteilen ist. Es wird empfohlen, den INR-Wert während und kurz nach der gleichzeitigen Gabe von Cefpodoxim und einem oralen Antikoagulans engmaschig zu kontrollieren.
Ernährung
Die Einnahme während einer Mahlzeit erhöht die absolute Bioverfügbarkeit (siehe «Pharmakokinetik»).
Veränderung des Magen-pH
Erhöhung des Magen-pH: H2-Antagonisten und Antazida verursachen eine verminderte Bioverfügbarkeit.
Senkung des Magen-pH: Erhöht die Bioverfügbarkeit.
Folglich sollen Präparate, die den Magen-pH verändern 2 - 3 Stunden vor oder nach Podomexef eingenommen werden.

Schwangerschaft, Stillzeit

Die Unschädlichkeit von Cefpodoximproxetil bei der schwangeren Frau wurde nicht erwiesen. Vorliegende Studien an verschiedenen Tierarten lassen jedoch auf keinen teratogenen oder foetotoxischen Effekt schliessen.
Podomexef soll jedoch während der Schwangerschaft und besonders im ersten Trimenon nur für die schwersten Infektionen verwendet werden.
Stillzeit
Da Cefpodoximproxetil in die Muttermilch übertritt, sollte die Mutter entweder Podomexef nicht einnehmen oder mit dem Stillen aufhören.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Da Podomexef Schwindelgefühle auslösen kann, kann die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.

Unerwünschte Wirkungen

Aus klinischen Studien sind bei Patienten, die mit Podomexef behandelt wurden, nachfolgende Inzidenzen unerwünschter Arneimittelwirkungen bekannt geworden. Bei der Bewertung wurden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt: «Häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10'000),
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Superinfektionen mit unempfindliche Mikroorganismen, z.B. Hefepilze, Candida.
Die Überwachung des Patienten ist wichtig. Beim Auftreten solcher Superinfektionen muss eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Thrombozytose.
Selten: Agranulozytose, hämolytische Anämie, Eosinophilie, Lymphozytose, Anämie, Leukopenie, Neutropenie, Leukozytose, Thrombocytopenie.
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Überempfindlichkeiten aller Schweregrade – z.B. Angiooedem, Bronchospasmus bis zum lebensbedrohlichen Schock.
Anaphylaktische Reaktionen benötigen besondere Gegenmassnahmen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen.
Gelegentlich: Schwindel.
Selten: Parästhesie.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Selten: Tinnitus.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: (bei Kindern und Säuglingen auch sehr häufig): Durchfall, Übelkeit.
Gelegentlich: (bei Kindern und Säuglingen auch häufig): Erbrechen, Abdominalschmerzen.
Selten: Pseudomembranöse Kolitis (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), akute Pankreatitis.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Anstieg von Leberenzymen (Transaminasen, alkalische Phosphatase) und/oder Bilirubin als Zeichen einer (z.B.) cholestatischen Leberzellschädigung.
Selten: Akute Hepatitis.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich: Hautveränderungen mit oder ohne Juckreiz (Erythem, Exanthem, Urtikaria, Purpura), Pruritus.
Selten: Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Anstieg harnpflichtiger Substanzen (Harnstoff und Kreatinin) im Serum, akute Niereninsuffizienz.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Asthenie.
Gelegentlich: Unwohlsein (Malaise).
Unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung – Postmarketing Erfahrung
Unbekannt: Schwere kutane Arzneimittelreaktionen (SCAR) (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Da bis heute keine Erfahrungen vorliegen, wird eine gewohnte symptomatische Behandlung eingeleitet. Bei Überdosierung können die Cephalosporine neurologische Störungen, begleitet von Konvulsionen, hervorrufen. Vor allem bei Patienten mit Niereninsuffizienz besteht das Risiko einer reversiblen Encephalopathie. Es ist möglich, die zu hohen Cefpodoximspiegel mit Hämodialyse oder Peritonealdialyse zu senken.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
J01DD13
Wirkungsmechanismus
Das Cefpodoximproxetil ist ein halbsynthetisches Antibiotikum aus der Familie der Betalactame, ein orales Cephalosporin der dritten Generation, Prodrug des Cefpodoxims.
Nach oraler Einnahme wird das Cefpodoximproxetil aus dem Darm absorbiert und durch unspezifische Esterasen rasch zu Cefpodoxim, einem bakteriziden Antibiotikum, hydrolisiert.
Der Wirkungsmechanismus von Cefpodoxim beruht auf der Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese. Cefpodoxim ist gegenüber vielen Betalactamasen stabil.
Bakteriologie
Cefpodoxim ist gegenüber vielen grampositiven und gramnegativen Keimen in vitro bakterizid wirksam.

MHK 90% (µg/ml)

Normalerweise empfindliche Keime

Grampositive Keime

Streptococcus pneumoniae

0.03 ≤0.06

Streptococcus pyogenes (Gruppe A)

0.015 ≤0.06

Streptococcus agalactiae (Gruppe B)

0.06 ≤0.25

Streptokokken der Gruppen C und G

0.06 ≤0.25

Streptokokken der Gruppe F

0.25

Streptokokken andere (S. mitis, S. sanguis, S. salivarius)

0.25

Propionibacterium acnes

0.5

Gramnegative Keime

Haemophilus influenzae (*)

≤0.06

Haemophilus para-influenzae (*)

≤0.25

Moraxella catarrhalis (*)

0.12 - 1

Neisseria meningitidis

0.004

Neisseria gonorrhoeae (*)

≤0.06

Escherichia coli

0.72 - 1

Klebsiella pneumoniae

0.38 - 1

Klebsiella oxytoca

0.5

Proteus mirabilis

0.06 - 0.1

Salmonella ssp.

1

Shigella ssp.

1

Pasteurella multocida

≤0.06

Citrobacter diversus

2

Providencia ssp.

2

(*) Sowohl die betalactamasebildenden als auch die anderen Stämme

Fakultativ empfindliche Keime

Staphylococcus aureus meti-S (*)

1.5 - 4

Staphylococcus epidermidis meti-S (*)

2

Citrobacter freundii

≤4

Corynebacterium diphtheriae

1.56

Proteus vulgaris

4

Enterobacter aerogenes

2

Enterobacter cloacae

>16

Morganella morganii

32

Serratia marcescens

>16

Yersinia enterocolitica

1 - 4

Acinetobacter lwoffi

4

Aeromonas hydrophila

16

Peptostreptococcus

16

Clostridium perfringens

16

Fusobacterium ssp.

8

(*) Sowohl die penicillinasebildenden als auch die anderen Stämme.

Resistente Keime

Streptokokken der Gruppe D

>128

Staphylococcus aureus meti-R

>128

Staphylococcus epidermidis meti-R

>128

Staphylococcus saprophyticus

4

Corynebacterien (Gruppe JK)

64

Listeria monocytogenes

32

Pseudomonas aeruginosa

>128

Pseudomonas ssp.

>128

Acinetobacter baumanii

≥64

Clostridium difficile

64

Bacteroides fragilis Gruppe

>256

Wenn für einen Keim die konstante Empfindlichkeit nicht erwiesen ist, kann nur anhand eines in vitro Versuches mit dem entsprechenden Keim bestätigt werden, ob er empfindlich, fakultativ empfindlich oder resistent ist.
Die folgenden Empfindlichkeitskriterien werden vom National Committee for Clinical Laboratory Standards (NCCLS) empfohlen:

Disktest (10 µg)

Verdünnungstest

Durchmesser (mm)

MHK (µg/ml)

Sensibel

≥21

≤2

Intermediär

18 - 21

2 – 4

Resistent

≤17

≥8

Der Referenzstamm E. coli ATCC 25922 hat eine MHK von 0.25 - 1.0 µg/ml mit einer Hemmzone von 23 - 28 mm. Für S. aureus ATCC 25923 beträgt die Hemmzone 19 - 25 mm.
Resistenz/Kreuzresistenz:
Zahlreiche Penicillin-resistente Stämme und einige Cephalosporin-resistente Stämme sind empfindlich auf Cefpodoxim infolge seiner wichtigen Stabilität gegenüber der Hydrolyse durch β-Lactamasen.
Pharmakodynamik
Siehe Rubrik «Wirkungsmechanismus»
Klinische Wirksamkeit
Siehe Rubrik «Wirkungsmechanismus»

Pharmakokinetik

Absorption
Die absolute Bioverfügbarkeit von Cefpodoximproxetil, oral nüchtern verabreicht in Form einer Filmtablette zu 100 mg Cefpodoxim, beträgt 51.5%. Die absolute Bioverfügbarkeit wird durch Einnahme von Nahrungsmitteln verbessert.
In der Pädiatrie (Kinder zwischen 4 und 12 Jahren), nach oraler Einnahme einer Einzeldosis von 5 mg/kg (max. Dosis 200 mg) beträgt die maximale Plasmakonzentration von Cefpodoxim (Cmax 2.6 mg/l. Sie wird in 2 bis 4 Stunden erreicht (Tmax).
Die mittlere Restplasmakonzentration beträgt 8 bis 12 Stunden nach Einnahme einer Einzeldosis 0.39 bzw. 0.08 mg/l.
Nach Einnahme von 100 oder 200 mg 2x täglich während 14.5 Tagen, ändern sich die pharmakokinetischen Plasmaparameter des Cefpodoxims nicht, d.h. der Wirkstoff wird nicht akkumuliert.
Distribution
Das Distributionsvolumen von Cefpodoxim beträgt beim gesunden jungen Menschen 30 - 35 l (= 0.43 l/kg).
Bindung an Plasmaproteine: Cefpodoxim liegt zu 40% in gebundener Form vor, vor allem an Albumin. Diese Bindung ist nicht vom Sättigungstyp.
Humorale und Gewebsdiffusion: Cefpodoxim verfügt über eine gute Diffusion in das Lungenparenchym, die Bronchialschleimhaut, die Pleuraflüssigkeit, die Mandeln, das Nieren- und Prostatagewebe, die Hautblasenflüssigkeit und in die interstitielle Flüssigkeit. Die gemessenen Konzentrationen sind grösser als die MHK der empfindlichen Keime und erreichen ca. 80% der Plasmakonzentrationen.
Beim Kind beträgt die Cefpodoxim-Konzentration in der Mittelohrflüssigkeit 0.1 mg/l 3 bis 6 Stunden nach der letzten Einnahme.
Die Placentapassage von Cefpodoxim wurde nicht untersucht.
Cefpodoxim tritt in die Muttermilch über. Beim Tier (Ratte) findet sich die Substanz nur in Spuren im Foetus (1 - 5% der Plasmakonzentration der Mutter).
Metabolismus
Nach Absorption entsteht durch Hydrolyse von Cefpodoximproxetil als Hauptmetabolit das Cefpodoxim.
Das Cefpodoxim wird kaum metabolisiert. Das Delta-2-Isomer sowie andere nicht identifizierte Abbauprodukte ohne antibiotische Wirksamkeit wurden im Urin gefunden.
Elimination
Nach Absorption des Cefpodoximproxetils werden 80% des freigesetzten Cefpodoxims in unveränderter Form im Urin ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit von Cefpodoxim beträgt im Mittel 2.4 Stunden.
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt beim Kind im Mittel 1.8 Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Die pharmakokinetischen Parameter des Cefpodoxims sind ganz leicht verändert bei älteren Leuten mit normaler Nierenfunktion. Die schwache Erhöhung der maximalen Serumkonzentrationen und der Eliminationshalbwertszeit rechtfertigen jedoch keine Dosisreduktion in dieser Patientengruppe.
Beim Vorliegen einer Niereninsuffizienz mit einer Kreatinin-Clearance unter 40 ml/Min. soll wegen der Erhöhung der Plasma-Eliminationshalbwertszeit und der Plasma-Maximalkonzentrationen die täglich verabreichte Dosis (Dosierungsadaptionsschema, siehe «Dosierung/Anwendung») reduziert werden.
Bei Leberinsuffizienz wurden schwache kinetische Veränderungen beobachtet, die keine Anpassung der Dosierung rechtfertigen.
Kinder
Podomexef Suspension darf bei Kindern unter 2 Monaten nicht angewendet werden, da keine genauen Studien vorliegen.

Präklinische Daten

Embryotoxizitätsstudien an Ratten und Kaninchen haben keine Anzeichen für ein teratogenes Potential ergeben.
Ausführliche Mutagenitätsuntersuchungen in mehreren Systemen verliefen negativ.
Untersuchungen zum tumorerzeugenden Potential liegen nicht vor.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden
Die Bestimmung der Glucosurie mit den Reduktionsmethoden kann ein falsch positives Resultat geben. Die enzymatischen Methoden werden nicht gestört.
Unter Behandlung mit Cephalosporinen wurden falsch positive Resultate beim Coombstest beobachtet.
Haltbarkeit
Verfalldatum beachten.
Zubereitete Suspension: Im Kühlschrank bei +2 bis +8°C 10 Tage haltbar.
Besondere Lagerungshinweise
Podomexef Suspension: nicht über 25°C und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Zubereitete Suspension im Kühlschrank bei +2 bis +8°C lagern.
Hinweise für die Handhabung: Zubereitung der Suspension:
·Die Flasche beklopfen, um das Pulver aufzuschütteln.
·Die im Innern des Verschlusses angebrachte Kapsel mit dem Trocknungsmittel vor dem Suspendieren durch Fassen an den beiden Halteringen und Ziehen unter leichtem Drehen entfernen und ungeöffnet wegwerfen.
·Exakt 89 ml Leitungswasser zugeben oder mit Leitungswasser vorsichtig bis zum Markierungsstrich (= Rille) auf der Verpackung auffüllen. Für die Zubereitung kein warmes oder heisses Wasser verwenden.
·Kräftig und ausdauernd schütteln bis das Pulver vollständig in der Flüssigkeit verteilt ist. Das kann unterschiedlich lange dauern und einige Geduld erfordern. Kurze Zeit stehen lassen.
·Bei Bedarf nochmals Leitungswasser bis zum Markierungsstrich hinzufügen.
Dies ergibt 100 ml gebrauchsfertige Suspension.
Während der Behandlung muss die zubereitete Suspension im Kühlschrank (bei +2 bis +8°C) aufbewahrt und vor jeder Einnahme kräftig geschüttelt werden.

Zulassungsnummer

Podomexef Granulat: 52294 (Swissmedic)

Packungen

Podomexef Granulat für Suspension 100 ml: 1 Flasche mit separater Dosierspritze à 12.5 ml Gesamtvolumen für die gebrauchsfertige Suspension. Die Graduierung der Dosierspritze umfasst 25 Teilstriche, wobei 1 Teilstrich der Skala der Einzeldosis von 4 mg Cefpodoxim pro 1 kg Körpergewicht bzw. 0.5 ml Suspension entspricht [A].

Zulassungsinhaberin

Daiichi Sankyo (Schweiz) AG, Zürich

Stand der Information

Februar 2022

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