Unerwünschte WirkungenUnerwünschte Wirkungen aus klinischen Studien mit Viracept Filmtabletten zu 250 mg Die Verträglichkeit von Viracept wurde bei über 1300 Patienten untersucht, die das Medikament entweder allein oder in Kombi-nation mit Nukleosidanaloga erhielten. Die Mehrzahl der unerwünschten Wirkungen war von leichter Intensität.
Folgende unerwünschte Wirkungen wurden beobachtet:
Immunsystem Häufig: Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich Bronchospasmus, Fieber, Juckreiz, Gesichtsödem und Ausschlag (macu-lopapillär oder bullös).
Infektionen/Leber und Galle Selten: Hepatitis, Leberversagen, cholestatischer Ikterus, Pankreatitis, Amylase-Anstieg. Bei einer retrospektiven Nachanalyse der klinischen Studien als auch bei epidemiologischen Beobachtungen wurde ein ca. 4-fach erhöhtes Risiko für hepatische Nebenwirkungen (Transaminasenanstieg, Hepatitis usw.) ermittelt, wenn der mit Nelfinavir behandelte Patient gleichzeitig an einer Hepatitis B oder C oder einer anderen Lebererkrankung leidet (Vergleich mit Leber-gesunden Patienten).
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen Selten: Neu auftretende Fälle von Diabetes mellitus, Hyperglykämie sowie Exazerbationen eines bestehenden Diabetes mellitus sind bei Patienten, die mit Proteasehemmern (PH) - unter anderem auch mit Viracept - behandelt wurden, gemeldet worden. Bei einigen dieser Patienten trat eine schwere Hyperglykämie auf, die in einzelnen Fällen mit einer Ketoazidose verbunden war. Die Patienten wiesen ein breites Spektrum gesundheitlicher Probleme auf, die zum Teil eine Behandlung mit Medikamenten erfor-derten, welche mit der Entstehung von Diabetes mellitus oder Hyperglykämie in Verbindung gebracht werden. Ein kausaler Zusammenhang zwischen der Therapie mit PH und dem Auftreten einer Hyperglykämie und von Diabetes mellitus ist nicht end-gültig nachgewiesen worden.
Augen/Sehstörungen Sehr selten: je ein Einzelfall von akuter Iritis und mononukleärem Visusverlust durch N.-opticus-Schädigung wurde in den klinischen Studien beobachtet.
Gastrointestinal-Trakt Sehr häufig: Diarrhö (25,9%) wurde als Nebenwirkung bei den mit Viracept bei den empfohlenen Dosierungen behandelten Pati-enten angegeben. Bei 20-30% der Patienten wurde die Diarrhö als mittelschwer bis schwer bezeichnet.
Häufig: Flatulenz , Übelkeit, Erbrechen.
Selten: Aufblähungen des Abdomens, Bauchschmerzen.
Muskelskelettsystem Selten: Erhöhung der CPK, Myalgie, Myositis, Rhabdomyolyse für Proteaseinhibitoren, insbesondere in Kombination mit Nukleo-sidanaloga.
Haut und subcutanes Gewebe Häufig: Rash.
Gelegentlich-selten: Lipodystrophie.
Die Kombinationstherapie mit antiretroviralen Medikamenten - einschliesslich Präparatekombinationen mit einem Proteasehem-mer - ist bei einigen Patienten mit einer Umverteilung des Körperfettes verbunden. Dazu gehören der Verlust des subkutanen Fetts an der Peripherie, eine Zunahme des intraabdominalen Fetts, eine Mammahypertrophie sowie eine dorsozervikale Fettak-kumulation (Büffelnacken). Proteasehemmer stehen auch in Zusammenhang mit abnormen Veränderungen des Stoffwechsels, wie Hypertriglyceridämie, Hypercholesterinämie, Insulin-resistenz und Hyperglykämie.
Körpersystem als Ganzes - Allgemeine Störungen Häufig: Schwächegefühl.
Laborwerte Abnahme der Neutrophilenzahlen, Anstieg der Lymphozytenzahlen, Anstieg der Kreatinkinase, erhöhte ALT/AST.
In einer offenen randomisierten Studie (n= 554), die 1250 mg bei zweimal täglicher Gabe mit 750 mg bei dreimal täglicher Gabe über 48 Wochen jeweils in Kombination mit Lamivudin und Stavudin verglich, verteilten sich die als medikamentös bedingt beur-teilten Nebenwirkungen folgendermassen:
Tabelle 1 Anteil von Patienten, die an unerwünschten Wirkungen von mindestens mässiger Intensität litten, die wenigstens einen möglichen Zusammenhang zum Medikament aufweisen mussten und in beiden Therapiegruppen mit einer Häufigkeit von = 2% auftraten.
Nebenwirkung Viracept Viracept
1250 mg BID 750 mg TID
(n= 344) (n= 210)
Diarrhoe 23% 21%
Lipodystrophie 7% 5%
Übelkeit 3% 3%
Bauchschmerzen 2% 1%
Studienabbruch
durch Nebenwirkung
medikamentös bedingt 5,5% 2%
Neutropenie 3% 2%
Anstieg GOT 3% 1%
Anstieg GPT 3% 1%
Das Auftreten von deutlichen Laborwertveränderungen (Änderung von Grad 0 auf Grad 3 oder 4, oder Änderung von Grad 1 auf Grad 4) bei >=2% der behandelten Patienten war wie folgt (BID versus TID): AST (2% versus 1%), ALT (3% versus 0%), Neutropenie (2% versus 1%).
Erfahrung nach Markteinführung Über folgende zusätzliche unerwünschte Wirkungen wurde nach der Markteinführung berichtet:
Infektionen und parasitäre Erkrankungen Selten: Hepatitis, anormale Leberenzymwerte und Gelbsucht bei Anwendung von Nelfinavir in Kombination mit anderen antiret-roviralen Arzneimitteln.
Erkrankungen des Immunsystems Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich Bronchospasmus, Fieber, Juckreiz, Gesichtsödem und Ausschlag (maculopapillär oder bullös).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen Selten: neues Auftreten eines Diabetes mellitus oder Verschlimmerung eines bestehenden Diabetes mellitus.
Gefässerkrankungen Selten: vermehrte spontane Blutungen bei Patienten mit Hämophilie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Selten: Aufblähung des Abdomens.
Gelegentlich: Erbrechen, Pankreatitis/erhöhte Amylase-Werte.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Gelegentlich-selten: Die antiretrovirale Kombinationstherapie wurde mit einer Umverteilung des Körperfetts (Lipodystrophie) bei HIV-Patienten assoziiert, einschliesslich eines Verlustes von peripherem und fazialem Unterhautfettgewebe, vermehrtem intraab-dominellen und viszeralen Fettgewebe, Hypertrophie der Brüste und dorsozervikaler Fettansammlung (Stiernacken).
Skelettmuskulatur- und Bindegewebserkrankungen Selten: Erhöhung der CPK-Werte, Myalgie, Myositis und Rhabdomyolyse wurden für PIs, insbesondere bei Kombination mit Nuk-leosidanaloga, berichtet.
Die antiretrovirale Kombinationstherapie wurde mit Stoffwechselstörungen assoziiert, wie Hypertriglyceridämie, Hypercholester-inämie, Insulinresistenz, Hyperglykämie und Hyperlaktatämie (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
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