InteraktionenWirkstoffe, die die Aktivität des CYP3A4-Enzyms hemmen (siehe auch «Pharmakokinetik»): Eine hemmende Wirkung auf CYP3A4 besitzen z.B. Ketoconazol, Erythromycin, Troleandomycin, Cyclosporin, Nifedipin und Verapamil. Die gleichzeitige Gabe von Ketoconazol bzw. Erythromycin und Sibutramin führte zu einer Erhöhung der Plasmaspiegel von Sibutramin und der aktiven Metaboliten bis zu 23% und es wurde ein zusätzlicher Anstieg der Herzfrequenz beobachtet.
Wirkstoffe, die die Aktivität des CYP3A4-Enzyms induzieren (siehe auch «Pharmakokinetik»): Rifampicin, Lansoprazol, Omeprazol, Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital und Dexamethason bewirken eine Enzyminduktion. Eine Beschleunigung des Abbaus von Sibutramin ist dadurch möglich.
Cimetidin: Gleichzeitige Gabe von Cimetidin und Sibutramin führen zu leicht erhöhten Plasma-(C) und AUC-Werten der Metaboliten M1 und M2. Die Veränderungen sind wahrscheinlich von keiner klinischen Relevanz.
Orale Antikoagulantien: Die Elimination von oralen Antikoagulantien wie Phenprocoumon und Acenocoumarol, die ebenfalls über CYP3A4 metabolisiert werden, kann durch Reductil verzögert werden. Eine erhöhte Blutungsgefahr ist nicht auszuschliessen.
Orale Antidiabetika: Es gibt keine klinischen Daten über pharmakodynamische Interaktionen. Pharmakokinetische Interaktionen von Reductil mit oralen Antidiabetika können aber wegen dem gleichen Abbauweg (CYP3A4) nicht ausgeschlossen werden.
Serotoninerg wirkende Arzneimittel: Sibutramin soll nicht zusammen mit serotoninerg wirkenden Arzneimitteln gegeben werden, da Sibutramin die Wiederaufnahme von Serotonin hemmt und die Gefahr eines serotoninergen Syndroms besteht.
ZNS-wirksame Arzneimittel: Die gleichzeitige Gabe von Reductil wurde bisher noch nicht systematisch untersucht und ist daher kontraindiziert (siehe unter «Kontraindikationen»).
MAO-Inhibitoren: Bei Kombination von Reductil mit MAO-Inhibitoren oder serotonergen Antidepressiva (z.B. Clomipramin) können schwerwiegende Reaktionen auftreten. Symptome eines solchen Serotonin-Syndroms, sind z.B. Hyperthermie, Muskelhypertonie, Myoklonus, autonome Dysfunktion (Kreislaufinstabilität) und Bewusstseinstörungen.
Reductil soll weder zusammen mit MAO-Hemmern noch innerhalb von 2 Wochen nach deren Absetzen verwendet werden. Ebenso sollten MAO-Hemmer nicht vor 2 Wochen nach Abschluss einer Therapie mit Reductil angewendet werden.
Arzneimittel, die den Blutdruck oder die Herzfrequenz erhöhen: Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die den Blutdruck oder die Herzfrequenz (z.B. Sympathomimetika) erhöhen können, wurde bisher noch nicht systematisch untersucht. Zu derartigen Arzneimitteln gehören u.a. bestimmte Arzneimittel gegen Husten, Erkältung und Allergien (z.B. Ephedrin, Pseudoephedrin) sowie bestimmte Mittel zur Abschwellung von Schleimhäuten (z.B. Xylometazolin). Deshalb ist Vorsicht geboten, wenn Patienten, die solche Arzneimittel anwenden, Reductil verordnet wird.
Orale Kontrazeptiva: Reductil beeinflusst die Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva nicht.
Alkohol: Bei Einmalgabe von Sibutramin zusammen mit Alkohol wurde keine zusätzliche Beeinträchtigung der durch Alkohol verminderten kognitiven oder psychomotorischen Leistung beobachtet. Dennoch wird aus allgemeinen Erwägungen während der Behandlung von Alkoholgenuss abgeraten.
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