PharmakokinetikDie gleichzeitige Verabreichung von Hydrochlorothiazid und Eprosartan hat keine klinisch bedeutsame Wirkung auf die Pharmakokinetik der beiden einzelnen Wirkstoffe.
Eprosartan
Absorption
Die absolute Bioverfügbarkeit von Eprosartan nach einer oralen Dosis von 300 mg beträgt aufgrund einer beschränkten oralen Resorption ungefähr 13%. Maximale Plasmakonzentrationen von Eprosartan werden nach einer oralen Dosis in nüchternem Zustand nach 1-2 Stunden erreicht. Die Höhe der Plasmaspiegel ist bei Dosen von 100 bis 200 mg proportional zur Dosierung und steigt bei Dosen von 400 und 800 mg unterproportional an.
Einfachdosierungen von 600 mg sind bioäquivalent zu gleichzeitig verabreichten Dosen von 2× 300 mg.
Die gleichzeitige Einnahme von Nahrung verzögert die Absorption in variablem Ausmass, während bezüglich der maximalen Plasmakonzentration (cmax) als auch der Area Under the Curve (AUC) Veränderungen von weniger als 25% festgestellt wurden. Diese Veränderungen haben jedoch keine klinischen Konsequenzen.
Distribution
Eprosartan ist zu rund 98% an Plasmaproteine gebunden. Dieser Wert ist über den therapeutischen Konzentrationsbereich konstant. Das Ausmass der Proteinbindung wird weder durch Geschlecht und Alter, noch durch eine Funktionsstörung der Leber oder eine leichte bis mässige Nierenfunktionsstörung beeinflusst. Bei schwerer Nierenfunktionsstörung wurde jedoch bei einigen Patienten eine tiefere Proteinbindung beobachtet.
Das Verteilungsvolumen von Eprosartan beträgt etwa 13 Liter.
Metabolismus
Nach intravenöser und oraler Gabe von 14C-markiertem Eprosartan beim Menschen wurde in Plasma und Stuhl nur unverändertes Eprosartan gefunden. Im Urin wurden 20% der Radioaktivität als Acylglucuronid des Eprosartans und die restlichen 80% als unverändertes Eprosartan gemessen.
Elimination
Die terminale Eliminationshalbwertszeit von Eprosartan beträgt nach oraler Gabe in den meisten Fällen 5-9 Stunden. Die Plasma-Clearance von Eprosartan beträgt 130 ml/min. Zur Elimination von Eprosartan tragen sowohl die biliäre als auch die renale Ausscheidung bei. Nach intravenöser Gabe von 14C-markiertem Eprosartan wurden 61% der Radioaktivität im Stuhl und 37% im Urin wiedergefunden. Nach oraler Gabe von 14C-markiertem Eprosartan wurden 90% der Radioaktivität im Stuhl und 7% im Urin wiedergefunden. Eprosartan kumuliert bei Langzeiteinnahme nicht.
Hydrochlorothiazid
Absorption
Die Bioverfügbarkeit von Hydrochlorothiazid beträgt ungefähr 70%. Nach oraler Einnahme werden maximale Plasmakonzentrationen nach ca. 3 Stunden erreicht. Die Bioverfügbarkeit von Hydrochlorothiazid wird durch die Nahrung nicht beeinflusst.
Distribution
Hydrochlorothiazid passiert die Plazenta, aber nicht die Blut-Hirn-Schranke und wird in der Muttermilch ausgeschieden.
Hydrochlorothiazid ist zu etwa 40-70% an Plasmaproteine gebunden. Das Verteilungsvolumen wird auf 5-6 l/kg geschätzt.
Metabolismus/Elimination
Es wurden über einen Zeitraum von 24 Stunden Plasma-Halbwertszeiten zwischen 6 und 15 Stunden gemessen. Mindestens 61% einer oralen Dosis werden innerhalb von 24 Stunden über die Nieren ausgeschieden, wobei der Wirkstoff weitgehend unverändert erscheint. Bis zu 24% einer oralen Dosis können in den Fäzes gefunden und eine unbedeutende Menge über die Galle eliminiert werden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Eprosartan
Bei älteren Patienten sind sowohl die AUC als auch die maximalen Plasmakonzentrationen um annähernd das 2fache erhöht. Diese Erhöhung erfordert jedoch keine Anpassung der Dosierung.
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen waren nach Gabe einer Einzeldosis von 100 mg Eprosartan die AUC-Werte, jedoch nicht die maximalen Plasmakonzentrationen, im Durchschnitt um etwa 40% erhöht. Bei Patienten mit mässig schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance 30-59 ml/min) wurden im Vergleich zu Patienten mit normaler Nierenfunktion mittlere AUC-Werte und maximale Plasmakonzentrationen gemessen, die um etwa 30% erhöht waren. Bei einer kleinen Anzahl Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance 5-29 ml/Min.) waren die mittleren AUC und die maximale Plasmakonzentrationen im Vergleich zu gesunden Patienten um rund 50% erhöht.
Die Pharmakokinetik von Eprosartan ist unabhängig vom Geschlecht.
Hydrochlorothiazid
Im Vergleich zu jungen ist bei älteren Patienten die Hydrochlorothiazid-Plasmakonzentration im Steady-State höher und die systemische Clearance beträchtlich geringer.
Bei Nierenfunktionsstörungen sind die mittleren Maximalkonzentrationen im Plasma und die AUC-Werte von Hydrochlorothiazid erhöht und die Ausscheidung im Urin verringert. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 70 ml/Min.) ist die mittlere Halbwertszeit der Elimination fast verdoppelt.
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