Unerwünschte WirkungenDie Sicherheitsbeurteilung von Trajenta 5 mg einmal täglich bei Patienten mit Typ-2-Diabetes basiert auf den Ergebnissen aus 19 placebokontrollierten Studien.
Linagliptin 5 mg einmal täglich als Monotherapie wurde in drei placebokontrollierten Studien mit einer Behandlungsdauer von bis zu 4 Wochen sowie in vier placebokontrollierten Langzeit-Studien mit einer Behandlungsdauer von ≥ 12 Wochen untersucht. Die Verwendung von Linagliptin in Kombination mit anderen blutzuckersenkenden Wirkstoffen wurde in 12 placebokontrollierten Studien untersucht, fünf davon mit Metformin (mit einer Behandlungsdauer von 12, 24 bzw. 54 Wochen), eine mit einem Sulfonylharnstoff (mit einer Behandlungsdauer von 18 Wochen), eine mit Metformin und einem Sulfonylharnstoff (mit einer Behandlungsdauer von 24 Wochen), eine mit Pioglitazon (mit einer Behandlungsdauer von 24 Wochen), drei mit Insulin (mit einer Behandlungsdauer von 24 bzw. 52 Wochen) und eine mit Metformin und Empagliflozin.
Bei Patienten, die Linagliptin 5 mg in klinischen Studien oder nach Markteinführung als Monotherapie oder als Add-on-Therapie erhielten, wurden die folgenden unerwünschten Wirkungen berichtet. Die Häufigkeitskategorien sind dabei wie folgt definiert: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10'000), nicht bekannt (basierend überwiegend auf Spontanmeldungen aus der Marktüberwachung, genaue Häufigkeit kann nicht abgeschätzt werden).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich: Nasopharyngitis
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen
Selten: Urtikaria, Angioödem
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Gewichtszunahme (bei Anwendung in Kombination mit Pioglitazon).
Nicht bekannt: Hypertriglyceridämie (bei Anwendung in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff), Hyperlipidämie (bei Anwendung in Kombination mit Pioglitazon).
Bei Anwendung in Kombination mit Metformin und einem Sulfonylharnstoff wurde darüber hinaus sehr häufig über Hypoglykämien berichtet (siehe auch Abschnitt «Hypoglykämie» unten).
Erkrankungen der Atemwege
Gelegentlich: Husten
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Lipase erhöht (>3x ULN)
Gelegentlich: Obstipation (bei Anwendung in Kombination mit Basalinsulin), Amylase erhöht (>3x ULN)
Selten: Mundulzerationen, Pankreatitis
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Cholelithiasis und Cholezystitis
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich: Hautausschlag
Selten: bullöses Pemphigoid
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Nicht bekannt: Rhabdomyolyse
In einer randomisierten Studie an rund 7000 Patienten (CARMELINA; siehe «Eigenschaften/Wirkungen») wurden bei Typ-2-Diabetikern mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko kardiovaskuläre und renale Sicherheit von Linagliptin im Vergleich zu Placebo (jeweils zusätzlich zur Standardbehandlung) untersucht. Bei Studienbeginn wurden 57% der Patienten mit Insulin, 54% mit Metformin und 32% mit Sulfonylharnstoffen behandelt. Die Sicherheitsdaten dieser Studie bestätigten insgesamt das bisher bekannte Sicherheitsprofil von Linagliptin. Die Gesamtinzidenz unerwünschter Ereignisse sowie die Inzidenz schwerer unerwünschter Ereignisse waren bei Patienten, die Linagliptin erhielten, jenen in der Placebogruppe vergleichbar.
Hypoglykämie
In den placebokontrollierten Studien berichteten 7,6 % der mit Linagliptin behandelten Patienten über Hypoglykämien im Vergleich zu 4,1 % der Patienten unter Placebo. Wurde Linagliptin als Monotherapie oder als Zweifach-Kombination mit Metformin oder Pioglitazon verabreicht, war die Inzidenz einer Hypoglykämie vergleichbar mit jener unter Placebo.
Wurde Linagliptin in Kombination mit Metformin und einem Sulfonylharnstoff gegeben, so war eine Hypoglykämie die am häufigsten berichtete unerwünschte Wirkung, welche unter dieser Dreifachkombination beobachtet wurde. In Kombination mit Metformin und einem Sulfonylharnstoff berichteten 22,9 % der Patienten unter Linagliptin über Hypoglykämien, verglichen mit 14,8 % der Patienten unter Placebo.
In der Studie mit Linagliptin als Add-on-Therapie zu einer stabilen Insulindosis über einen Zeitraum von 52 Wochen (n=1261) wurde keine signifikante Differenz in Bezug auf vom Prüfarzt berichtete Hypoglykämien (definiert als alle symptomatischen oder asymptomatischen Ereignisse mit Blutzuckerselbstmessung ≤3,9 mmol/l) zwischen den mit Linagliptin (31,4 %) und Placebo (32,9 %) behandelten Gruppen festgestellt. Während desselben Zeitraums wurden schwerwiegende hypoglykämische Ereignisse (definiert als Ereignisse mit notwendiger Hilfe durch eine andere Person für die aktive Zufuhr von Kohlehydraten oder Glucagon oder für andere Reanimationsmassnahmen) unter Linagliptin bei 1,7 % und unter Placebo bei 1,1 % der Patienten berichtet. Ereignisse, die als lebensbedrohlich eingestuft wurden, oder Ereignisse mit erforderlichem Krankenhausaufenthalt traten unter Linagliptin bei 0,5 % und unter Placebo bei 0,2 % der Patienten auf.
In der CARMELINA-Studie (siehe «Eigenschaften/Wirkungen») wurden unter Linagliptin bei 3,0%, unter Placebo bei 3,1% der Patienten schwere hypoglykämische Ereignisse berichtet, die Fremdhilfe erforderten. Bei Patienten, die zu Studienbeginn Sulfonylharnstoffe einnahmen, betrug die Inzidenz einer schweren Hypoglykämie in dieser Studie unter Linagliptin 2,0% und unter Placebo 1,7%. Bei Patienten, die zu Studienbeginn mit Insulin behandelt wurden, betrug die Inzidenz einer schweren Hypoglykämie unter Linagliptin 4,4%, unter Placebo 4,9%.
Pankreatitis
Im Rahmen des klinischen Studienprogramms wurde in 15,2 Fällen pro 10.000 Patientenjahren über eine Pankreatitis berichtet, im Vergleich zu 3,7 Fällen pro 10.000 Patientenjahren bei den Vergleichspräparaten (Placebo und Vergleichssubstanz, Sulfonylharnstoff). Drei weitere Fälle einer Pankreatitis wurden nach der letzten verabreichten Dosis Linagliptin berichtet.
In der grossen Sicherheitsstudie CARMELINA (siehe «Eigenschaften/Wirkungen») wurde bei 0,3% der Patienten unter Linagliptin und 0,1% unter Placebo über eine bestätigte akute Pankreatitis berichtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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