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Information for professionals for Dapotum®:Bristol-Myers Squibb SA
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Galenic Form / Therapeutic GroupComposition.EffectsPharm.kinetikIndication.UsageRestrictions.Unwanted effects
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Perorale Formen

Neuroleptikum 

Zusammensetzung

Dapotum 5, Tabletten zu 5 mg

Wirkstoff: Fluphenazini hydrochloridum 5 mg.

Hilfsstoffe: Excipiens pro compresso.

Dapotum 100, Tabletten zu 100 mg

Wirkstoff: Fluphenazini hydrochloridum 100 mg.

Hilfsstoffe: Excipiens pro compresso.

Dapotum Tropfen, 1 ml enthält:

Wirkstoff: Fluphenazini hydrochloridum 4 mg.

Hilfsstoffe: Conserv.: E 211, Excipiens ad solutionem pro 1 ml corresp. 20 guttae, corresp. Ethanolum 15% V/V.

Eigenschaften/Wirkungen

Dapotum enthält als wirksamen Bestandteil Fluphenazindihydrochlorid, welches als hochpotentes Neuroleptikum antipsychotische Eigenschaften besitzt.
Fluphenazin erweist sich als wirksam bei produktiven psychotischen Symptomen wie Wahn und Halluzinationen; es beeinflusst positiv Zwänge und Zwangsvorstellungen und eignet sich auch zur Behandlung von psychomotorischer Erregung.
Der Wirkungsmechanismus beruht auf einer Blockade der Dopamin-Rezeptoren an den Neuronen des mesolimbischen und des nigrostriatalen Systems. Das daraus resultierende Dopamin-Mangelsyndrom ist sowohl für die neuroleptische Wirkung als auch für die extrapyramidalen Störungen verantwortlich.

Therapeutische Wirkungen
Aufgrund verschiedener klinischer Untersuchungen werden als Indikationen schizophrene, paranoid-halluzinatorische und manische Psychosen genannt. Ferner wird Fluphenazin für akute und chronisch hebephrene, katatone und paranoide Formen der Schizophrenie empfohlen. Unterhalb der neuroleptischen Schwelle besitzt Dapotum einen Tranquilizer-Effekt ohne Sedierung und ist deshalb auch zur Behandlung psychosomatischer Krankheitsbilder geeignet. Dapotum besitzt per os eine sehr hohe Wirksamkeit und ist in gleichen Gewichtsmengen ca. 30mal wirksamer als Chlorpromazin.
Bei Dapotum fehlt in der Dauertherapie weitgehend eine sedierend-hypnotische Wirkung, weshalb es sich vor allem für den arbeitenden, ambulant behandelten Patienten empfiehlt. Psycho- und soziotherapeutische Massnahmen werden aus diesem Grund durch Dapotum nicht behindert, sie werden bei psychotischen Patienten in vielen Fällen erst ermöglicht.

Pharmakokinetik

Absorption
Fluphenazin wird nach oraler Verabreichung aus dem Magen-Darmtrakt absorbiert. Nach Verabreichung von 5 mg Fluphenazindihydrochlorid wird der maximale Blutspiegel (Cmax) nach 2-5 Stunden erreicht.

Distribution
Fluphenazin wird über die Blutbahn ins Gewebe verteilt. Durch die Affinität des Fluphenazins zum lipophilen Gewebe ergibt sich eine substanzeigene Depotwirkung über 24 Stunden. Die Plasmaprotein-Bindung beträgt mehr als 90%. Fluphenazin tritt in die Muttermilch über.

Elimination
Fluphenazin wird biliär und renal ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit t½ β liegt zwischen ca. 1 und 2,5 Tagen.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Da Fluphenazin biliär und renal eliminiert wird, müssen Patienten mit beeinträchtigter Nieren- und Leberfunktion überwacht werden.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Endogene und exogene Psychosen, Psychopathien.

Dosierung/Anwendung

Die optimale Dosierung muss individuell ermittelt werden. Die nachfolgenden Angaben sind als Richtlinien zu verstehen.

Psychosen: Dank der substanzeigenen 24-Stunden-Wirkung kann die gesamte Tagesdosis in einer einmaligen Dosis (vorzugsweise am Abend) gegeben werden.
Optimale Dosierung individuell ermitteln. In der Initialphase durchschnittlich 2,5-10 mg pro Tag.
Die Behandlung muss über längere Zeit (2-4 Wochen) fortgesetzt werden, um einen maximalen Effekt zu erzielen.
Bei der Dauerbehandlung kann die Dosis in geeigneten Fällen bis auf 1,25-5 mg pro Tag reduziert werden.
Bei älteren Patienten mit 1,0-2,5 mg pro Tag beginnen und je nach Ansprechen des Patienten steigern.

Tropfen: Nur mit Dosiergefäss für 5, 10, 15 mg dosieren. Die Tropfvorrichtung erleichtert nur das Eingiessen in das Dosiergefäss.
Die Dapotum Tropfen sind weitgehend geschmacksfrei und können mit 1 Glas Wasser eingenommen werden.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Akute Intoxikationen mit Alkohol, Schlafmitteln, Analgetika und Psychopharmaka. Knochenmarkdepression.
Überempfindlichkeitsreaktionen gegen die Inhaltsstoffe von Dapotum.

Vorsichtsmassnahmen
Bei Epilepsie dürfen die Präparate nur zusammen mit Antikonvulsiva, bei Depression nur in Kombination mit einem Antidepressivum verabreicht werden.

Vigilität/Reaktionsbereitschaft: Dapotum sowie die psychotische Grundkrankheit können die Aufmerksamkeit und die Reaktionsbereitschaft beeinträchtigen sowie das Verhalten und die psychomotorischen Funktionen beeinflussen. Patienten unter Dapotum sollten kein Fahrzeug lenken oder Maschinen bedienen, bis sie ihre persönlichen Reaktionen auf das Medikament kennen.
Die Wirkung von Dapotum auf das ZNS sowie seine antiemetischen Eigenschaften können die Symptomatik gewisser Krankheiten maskieren.
Bei Patienten unter langfristiger Therapie mit Dapotum müssen der psychologische und der neurologische Status, das Blutbild und die Leberfunktion regelmässig überwacht werden.
Regelmässige ophtalmologische Kontrollen sind erforderlich (vgl. Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
Bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen, insbesondere Hypotonie sowie bei Nieren- und Leberinsuffizienz ist Vorsicht geboten.
Bei Kindern unter 12 Jahren sollten möglichst niedrige Dosen angewendet werden, daher sollten oral nur Dapotum Tropfen (in niedriger Dosierung) eingesetzt werden.
Es gibt Hinweise, dass mit verminderter körperlicher Aktivität ein erhöhtes Thromboserisiko verbunden ist. Neuroleptika können über sedierende Effekte die körperliche Aktivität von Patienten vermindern. Die Patienten sollten deshalb speziell nach Zeichen einer venösen Thromboembolie befragt werden und angehalten werden sich körperlich zu bewegen.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C. Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das foetale Risiko übersteigt.
Bei Neugeborenen, deren Mütter während der Schwanger­schaft Fluphenazin einnahmen, wurden extrapyramidale Symptome beobachtet, die mit dieser Therapie in Verbindung gebracht wurden. Fluphenazin ist plazentagängig. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das foetale Risiko übersteigt.
Fluphenazin geht in die Muttermilch über. Während der Behandlung sollte deshalb nicht gestillt werden.

Unerwünschte Wirkungen

Besonders mit höheren Dosen oder bei empfindlichen Patienten können neurologische Reaktionen extrapyramidaler Art wie Rigor, Tremor und Akinesie, Akathisie, Dystonie, dyskinetische und parkinson-ähnliche Störungen auftreten. Diese lassen sich in der Regel durch Dosisreduktion oder durch anticholinergische Parkinsonmittel (die additiven peripheren anticholinergischen unerwünschten Wirkungen sind zu beachten) beheben.
Es wurden Mundtrockenheit, Akkommodationsstörungen, Schwindel, orthostatische Hypotonie, Obstipation, Harnretention, Hyperthermie und Nasenverstopfung beobachtet.
Vereinzelt kann es zu Gynäkomastie, Hyperprolaktinämie, Galaktorrhoe, allergischen Hautausschlägen, Miktions-, Menstruations- und Potenzstörungen sowie zu Priapismus kommen.
In seltenen Fällen ist nach Langzeitbehandlung über irreversible tardive Dyskinesie berichtet worden, die therapeutisch nicht beeinflusst werden kann. Herzrhythmusstörungen und Epilepsie-Anfälle können (selten) auftreten. Störungen der Hämatopoese (z.B. Leukopenie, Agranulocytose, Thrombocytopenie, nichtthrombocytopenische Purpura, Eosinophilie und Pancytopenie) sowie hämolytische Anämie sind in seltenen Fällen registriert worden.
Während den ersten 3-4 Monaten der Behandlung, bei Auftreten entzündlicher Erscheinungen im Mund- und Rachenraum, bei Fieber sowie grippalen Infekten, bei Auftreten verdächtiger klinischer Symptome, sollen regelmässige Kontrollen des Blutbildes durchgeführt werden.
Bei Leukopenie muss die Behandlung sofort abgesetzt werden.
Bei Leberleiden ist eine regelmässige Kontrolle der Leberfunktion angezeigt.
Adrenalin darf nicht zur Behandlung der durch Phenothiazine verursachten Hypotonie verwendet werden (weitere Blutdrucksenkung).
In seltenen Fällen kann ein unter Umständen lebensbedrohliches malignes Neuroleptika-Syndrom auftreten (Hyperthermie, schwere extrapyramidale Symptome inkl. Dystonie, Herz-Kreislauf-Instabilität, Arrhythmien, Be­wusstseinsstörungen bis Katatonie und Koma, evtl. Rhabdomyolyse mit Nierenversagen).
Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut können auftreten wie Urticaria, exfoliative Dermatitis, Photosensibilisierung, Lupus erythematodes; ausserdem Laryngospasmus, Bronchospasmus, Angiooedem, anaphylaktischer Schock.
Ein cholestatischer Ikterus ist auch möglich.
Augen-Veränderungen (Pigmenta-Ablagerungen in Cornea und Retina) können auftreten.

Interaktionen

Bei gleichzeitiger Gabe verstärkt Fluphenazin die Wirkung von zentraldämpfenden Stoffen wie Anxiolytika, Hypnotika, Antihistaminika, Analgetika, Anästhetika und von Alkohol. Die Wirkung von Levodopa und der blutdrucksenkende Effekt von Clonidin, Guanethidin und Methyldopa wird durch Fluphenazin abgeschwächt.
Von einer Kombination mit Lithiumpräparaten ist abzusehen (Risiko eines akuten encephalopatischen Syndroms).
Metoclopramid verstärkt extrapyramidale Nebenreaktionen von Fluphenazin. Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Verabreichung von Valproat. Phenothiazine können die Kramfpschwelle herabsetzen. Eine Dosiserhöhung der antikonvulsiven Therapie muss in Erwägung gezogen werden.

Überdosierung

Bei Überdosierung können extrapyramidale Störungen, Hypotonie, Atemdepression, Arrhythmien und generalisierte Krampfanfälle auftreten. Atmung und Kreislauf sollten stabilisiert und ein anticholinergisches Antiparkinsonmittel (vom Typ des Biperiden) verabreicht werden. Adrenalin darf nicht zur Behandlung der Hypotonie eingesetzt werden (weitere Blutdrucksenkung).

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

36102, 37374, 41704.

Stand der Information

August 2001/PH.
RL88

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