Eigenschaften/WirkungenATC-Code
B03BA01
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antianämika, Vitamin B12, Cyanocobalamin
Wirkungsmechanismus / Pharmakodynamik
Vitamin B12 ist als Cofaktor der prosthetischen Gruppe der Methylmalonyl-CoA-Mutase für die Umwandlung von Propionsäure in Bernsteinsäure notwendig. Weiterhin ist Vitamin B12 neben Folsäure an der Bildung labiler Methylgruppen beteiligt, die durch Transmethylierungsprozesse auf andere Methylakzeptoren übertragen werden. Das Vitamin beeinflusst auch die Nukleinsäuresynthese, insbesondere bei der Hämatopoese, sowie andere Zellreifungsprozesse.
Verfügbarkeit und Bedarfsdeckung
Der Mensch ist nicht in der Lage, Vitamin B12 selbst zu synthetisieren. Das Vitamin wird über die Nahrung resorbiert. Vitamin-B12-haltige Produkte sind Leber, Niere, Herz, Fisch, Austern, Milch, Eigelb und Fleisch. Zu therapeutischen Zwecken wird Vitamin B12 in Form von Cyanocobalamin und/oder Hydroxocobalamin verabreicht. Beide Formen stellen «Prodrugs» des Wirkstoffs dar, die im Organismus in die wirksamen Formen Methylcobalamin und 5-Adenosylcobalamin umgewandelt werden. Der tägliche Bedarf an Vitamin B12 bei gesunden Erwachsenen beträgt ca. 4 µg.
Ursachen und Anzeichen von Mangelerscheinungen
Ein Vitamin-B12-Mangel kann als Folge einer Vielzahl von Störungen und Erkrankungen auftreten. Er kann auch durch externe Faktoren wie Fehlernährung oder streng vegetarische Kost sowie in Verbindung mit der längeren Anwendung von Arzneimitteln verursacht werden.
Die Folgen eines Vitamin-B12-Mangels sind megaloblastische Anämie und neurologische Defizite im peripheren und zentralen Nervensystem. Eine Polyneuropathie kann in Kombination mit Rückenmarkläsionen und psychischen Störungen auftreten. Frühe Anzeichen einer Mangelerscheinung sind Erschöpfung und Blässe, Kribbeln in Händen und Füssen, unsicherer Gang und verminderte körperliche Belastbarkeit.
Behandlungsergebnisse
Die Symptome eines Vitamin-B12-Mangels können nur durch Verabreichung von Vitamin-B12-Komponenten, einschliesslich Cyanocobalamin, korrigiert werden.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben.
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