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Fachinformation zu Victoza®:Novo Nordisk Pharma AG
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Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die in klinischen Studien am häufigsten gemeldeten unerwünschten Wirkungen waren gastrointestinaler Art: Übelkeit und Durchfall waren sehr häufig (von >10 % der Patienten berichtet), während Erbrechen, Verstopfung, Bauchschmerzen und Dyspepsie häufig waren.
Diese gastrointestinalen unerwünschten Ereignisse können zu Beginn der Behandlung mit Victoza häufiger auftreten und lassen in der Regel innerhalb weniger Tage oder Wochen unter fortgesetzter Behandlung nach. Kopfschmerzen und Infektionen der oberen Atemwege waren ebenfalls häufig. Ausserdem waren Hypoglykämien häufig und sehr häufig, wenn Victoza in Kombination mit Sulfonylharnstoffen angewendet wurde (>10 % der Patienten). Schwere Hypoglykämien wurden vor allem bei Anwendung in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff beobachtet.
Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen
In Tabelle 1 sind Nebenwirkungen aufgeführt, die in kontrollierten Phase-3a-Langzeitstudien und in der LEADER Studie berichtet wurden. Die Nebenwirkungen sind nach Systemorganklassen und Häufigkeit aufgeführt.
Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1'000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1'000), sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der bekannten Daten nicht abschätzbar).
Tabelle 1: Unerwünschte Wirkungen aus kontrollierten Langzeitstudien der Phase 3a, der Langzeitstudie zu kardiovaskulären Ergebnissen (LEADER) und spontanen Berichten (nach der Markteinführung)

Systemorganklassen gemäss MedDRA

Häufigkeit

Unerwünschte Wirkungen

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Häufig

Infektionen der oberen Atemwege

Erkrankungen des Immunsystems

Selten

Anaphylaktische Reaktionen

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Häufig

Hypoglykämie
Anorexie
Verminderter Appetit

Nicht bekannt

Dehydrierung†

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Kopfschmerzen
Schwindel

Gelegentlich

Dysgeusie

Herzerkrankungen

Häufig

Erhöhte Herzfrequenz

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig

Übelkeit
Diarrhö

Häufig

Erbrechen
Dyspepsie
Schmerzen im Oberbauch
Obstipation
Gastritis
Blähungen
Aufgetriebener Bauch
Gastroösophagealer Reflux
Aufstossen

Gelegentlich

Verzögerte Magenentleerung

Sehr selten

Pankreatitis (inklusive nekrotisierender Pankreatitis)

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich

Cholelithiasis
Cholezystitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Nicht bekannt

Urtikaria†
Hautausschlag†
Pruritus†
Kutane Amyloidose†

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Nicht bekannt

Akutes Nierenversagen†
Nierenfunktionsstörungen†

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Müdigkeit
Reaktionen an der Injektionsstelle

Nicht bekannt

Malaise†

Untersuchungen

Häufig

Erhöhte Lipase*
Erhöhte Amylase*

*Aus kontrollierten klinischen Studien der Phasen 3b und 4, sofern es gemessen wurde
†Arzneimittelnebenwirkung aus Meldungen nach Markteinführung
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Erkrankungen des Immunsystems
Selten – Anaphylaktische Reaktionen
Bei allen klinischen Langzeitstudien mit Victoza wurden wenige Fälle von Angioödemen berichtet (0.05 %).
Endokrine Erkrankungen
Gelegentlich – Neoplasien im Bereich der Schilddrüse, Erhöhung der Calcitonin-Konzentration im Blut sowie im Struma
Die Gesamthäufigkeit der unerwünschten Ereignisse im Bereich der Schilddrüse in allen intermediären und Langzeitstudien sind 33.5, 30.0 bzw. 21.7 Ereignisse pro 1'000-Probanden-Jahre Behandlung mit Liraglutide, Placebo bzw. Vergleichspräparaten. Bei 5.4, 2.1 bzw. 0.8 Ereignissen pro 1'000 Probanden handelte es sich jeweils um schwerwiegende unerwünschte Ereignisse im Bereich der Schilddrüse.
Neoplasmen der Schilddrüse, eine Erhöhung der Calcitonin-Konzentration im Blut sowie Struma waren die unerwünschten Ereignisse im Bereich der Schilddrüse, über die am häufigsten berichtet wurde. Die Häufigkeiten pro 1'000-Patienten-Jahre waren 6.8, 10.9 und 5.4 bei Behandlung mit Liraglutide, verglichen mit 6.4, 10.7 und 2.1 bei Behandlung mit Placebo sowie 2.5, 6.0 und 1.8 bei Behandlung mit Vergleichspräparaten.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig – Hypoglykämien
Leichte Hypoglykämie (27.4 %) in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff und Metformin: sehr häufig
Leichte Hypoglykämie in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff: häufig
Schwere Hypoglykämie in Kombination mit einem Sulfonylharnstoff: selten
Schwere Hypoglykämien können v.a. auftreten, wenn Liraglutide zusammen mit einem Sulfonylharnstoff verabreicht wird (0.02 Ereignisse/Probandenjahr), bei Verabreichung von Liraglutide in Kombination mit einem oralen Antidiabetikum, das nicht zu den Sulfonylharnstoffen gehört, wurden sehr wenige Episoden (0.001 Ereignisse/Probandenjahr) beobachtet.
Die meisten in klinischen Studien aufgetretenen Hypoglykämien waren leicht.
Bei Hinzugabe von Insulin Detemir zu Victoza 1.8 mg und Metformin wurden keine schweren Hypoglykämien beobachtet. Die Häufigkeit leichter Hypoglykämien lag bei einer Behandlung mit Liraglutide 1.8 mg, Metformin und Insulin Detemir bei 0.228 Fällen pro Patientenjahr. In den Vergleichsgruppen, die beide mit Liraglutide 1.8 mg und Metformin behandelt wurden, lag die Rate der leichten Hypoglykämien in der randomisierten Gruppe bei 0.034 und in der nicht-randomisierten Gruppe bei 0.115 Fällen pro Patientenjahr. In der LEADER Studie wurden schwere hypoglykämische Episoden unter Liraglutide seltener berichtet als unter Placebo (1.0 vs. 1.5 Ereignisse pro 100 Patientenjahre; geschätztes Ratenverhältnis 0.69 [0.51 bis 0.93]) (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig – Übelkeit (20.7 %) und Diarrhö (12.6 %) bei Verabreichung in Kombination mit Metformin
Häufig – Übelkeit und Diarrhö bei Verabreichung mit einem Sulfonylharnstoff
Die aufgetretenen Fälle von Übelkeit waren überwiegend leicht bis mittelstark und vorübergehend und führten nur selten zu einem Abbruch der Therapie.
Bei Patienten >70 Jahre können unter der Behandlung mit Liraglutide häufiger gastrointestinale Beschwerden auftreten. Patienten mit leichter und mittelschwerer Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 60–90 ml/min respektive 30–59 ml/min) können unter der Behandlung mit Liraglutide häufiger gastrointestinale Beschwerden haben.
Sehr selten – Pankreatitis (inklusive nekrotisierender Pankreatitis)
Einige Fälle akuter Pankreatitis (<0.2 %) sind während kontrollierter Phase-3 Langzeitstudien mit Victoza berichtet worden. Pankreatitis wurde auch nach Markeinführung berichtet. In der LEADER Studie lag die Häufigkeit akuter Pankreatitis, die durch Adjudikation bestätigt wurde, bei 0.4 % für Liraglutide und bei 0.5 % für Placebo (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Eigenschaften/Wirkungen»).
Victoza ist mit einem mittleren Anstieg der Pankreasenzyme Lipase und Amylase von bis zu 38 % bzw. 21 % im Vergleich zur Baseline assoziiert (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei den meisten der betroffenen Patienten ist diese Erhöhung der Pankreasenzyme nicht mit einer akuten Pankreatitis assoziiert, wenn keine weiteren Anzeichen und Symptome der Erkrankung vorliegen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich – Cholelithiasis und Cholezystitis
In klinischen Phase-3a-Langzeitstudien mit Victoza wurden einige Fälle von Cholelithiasis (0.4 %) und Cholezystitis (0.1 %) berichtet. In der LEADER Studie lag die Häufigkeit von Cholelithiasis und Cholezystitis bei 1.5 % und 1.1 % mit Liraglutide und 1.1 % und 0.7 % mit Placebo (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig – Reaktionen an der Injektionsstelle
Reaktionen an der Injektionsstelle wurden von ca. 2 % der Patienten berichtet, die Victoza in kontrollierten Studien (26 Wochen oder länger) erhielten. Die Mehrheit dieser Reaktionen war mild.
Studienabbruch
Die Häufigkeit von Studienabbrüchen aufgrund von unerwünschten Ereignissen belief sich in den kontrollierten Studien (26 Wochen oder länger) auf 7.8 % bei den mit Victoza bzw. 3.4 % bei den mit einem Vergleichspräparat behandelten Patienten. Bei den mit Victoza behandelten Patienten bestanden die Ereignisse, die am häufigsten zu einem Studienabbruch führten, in Übelkeit (2.8 % der Patienten) und Erbrechen (1.5 %).
Unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung
Nach Markteinführung von Victoza sind die folgenden unerwünschten Wirkungen berichtet worden. Da dies Post-Marketing Berichte sind, kann keine Aussage über Häufigkeiten gemacht werden (Häufigkeit unbekannt):
Erkrankungen des Immunsystems: Anaphylaktischen Reaktionen mit zusätzlichen Symptomen wie Hypotension, Palpitationen, Dyspnoe, Ödeme.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Dehydrierung (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Leber- und Gallenerkrankungen: Anstiege von Leberenzymkonzentrationen, Hyperbilirubinämie, Cholestase, Hepatitis.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes: Urtikaria, Hautausschlag, Pruritus, kutane Amyloidose
Erkrankungen der Nieren und Harnwege: Akutes Nierenversagen, Nierenfunktionsstörungen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Malaise.
Kinder und Jugendliche
Insgesamt waren Häufigkeit, Art und Schwere der Nebenwirkungen bei Jugendlichen und Kindern ab 10 Jahren vergleichbar mit denen, die bei Erwachsenen beobachtet wurden. Die Rate bestätigter Hypoglykämien war mit Liraglutide höher (0.58 Ereignisse/Patientenjahr) verglichen mit Placebo (0.29 Ereignisse/Patientenjahr). Bei Patienten, die vor einer bestätigten Hypoglykämie mit Insulin behandelt wurden, war die Rate mit Liraglutid höher (1.82 Ereignisse/Patientenjahr) verglichen mit Placebo (0.91 Ereignisse/Patientenjahr). Es traten keine schweren Hypoglykämien in der Behandlungsgruppe mit Liraglutide auf.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

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