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Fachinformation zu VICKS® Husten-Pastillen gegen Reizhusten mit Honig:Procter & Gamble Switzerland SARL
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AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Dextromethorphanum.
Hilfsstoffe: Saccharum, Glucosum, Aromatica: Propylenglycolum et alia, Excipiens pro Pastillo.
Hinweis für Diabetiker: 1 Pastille enthält 3,3 g Zucker und Glukose, entsprechend 0,3 BW.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

1 Pastille (3,6 g) enthält 7,33 mg Dextromethorphanum.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Husten verschiedener Genese, insbesondere trockener Reizhusten (bei Erkältungen, Rachenkatarrh und grippalen Infekten).

Dosierung/Anwendung

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren: 3-mal täglich 2 Pastillen (14,66 mg Dextromethorphan) nach dem Essen.

Spezielle Dosierungsanweisungen
Bei betagten Patienten und solchen mit Leberinsuffizienz kann es angezeigt sein, die Behandlung mit der Hälfte der angegebenen Dosis zu beginnen und sie anschliessend entsprechend der Verträglichkeit und dem Bedarf zu erhöhen.

Therapiedauer und Einschränkungen
Die Therapiedauer richtet sich nach den Symptomen. Sollte der Husten nach einer Behandlungszeit von 5–7 Tagen nicht verschwunden oder deutlich zurückgegangen sein oder sich sogar verschlimmert haben, muss die weitere Behandlung des Patienten vom Arzt neu beurteilt und das allfällige Vorliegen einer malignen Pathologie abgeklärt werden.

Korrekte Art der Einnahme
VICKS Husten-Pastillen gegen Reizhusten mit Honig sollten am besten nach dem Essen eingenommen werden. Zwischen zwei Einnahmen sollte ein Zeitabstand von mindestens 6 Stunden eingehalten werden. Die letzte Dosis sollte vor dem Schlafengehen eingenommen werden.
Vor Beginn der Behandlung sollten die Ursachen des Hustens und die Notwendigkeit einer spezifischen Behandlung der zugrunde liegenden Krankheit abgeklärt werden. Insbesondere sollen Bronchialasthma, Bronchiektasien, Bronchialkarzinom, Fremdkörper in den Atemwegen, Atemwegsinfektionen, Pleuraerguss, linksventrikuläre Insuffizienz jeder Ätiologie oder Lungenembolie ausgeschlossen werden.

Kontraindikationen

Atemwegserkrankungen mit übermässig starker Schleimbildung;
schwere Leberinsuffizienz;
gleichzeitige Verabreichung eines MAO-Hemmers oder eines serotoninergen Arzneimittels (z.B. gewisse Antidepressiva und Anorektika);
schwere kardiovaskuläre Erkrankungen und Herzrhythmusstörungen;
Allergien gegen Dextromethorphan oder Hilfsstoffe des Arzneimittels.
Fruktose-Intoleranz, z.B. bei hereditärem Fruktose-1,6-diphosphatase-Mangel (auf Grund des Süssstoffes Saccharose, der zu Fruktose metabolisiert wird).
Für Kinder unter 12 Jahren ist das Arzneimittel auf Grund seiner Darreichungsform und der in einer Pastille enthaltenen Wirkstoffmenge nicht geeignet.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Antitussiva sollten nur kurzfristig ohne Abklärung der Ursache des Hustens eingenommen werden. Bei Asthma bronchiale, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung oder anderen Zuständen mit einer respiratorischen Insuffizienz oder erhöhter bronchialer Schleimbildung sind VICKS Husten-Pastillen gegen Reizhusten mit Honig mit Vorsicht anzuwenden. Dextromethorphan ist ein Substrat, der Metabolit 3-Methoxymorphinan ein Hemmer von CYP2D6, weshalb die gleichzeitige Einnahme anderer CYP2D6-Hemmern oder von Arzneimitteln, die über dieses Isoenzym metabolisiert werden, vermieden werden soll. Dies betrifft insbesondere gewisse Antidepressiva, Anorektika, Betablocker und Antihistaminika (siehe «Kontraindikationen», «Interaktionen» und «Überdosierung»).
Die Kombination mit anderen Opioiden ist zu vermeiden.

Interaktionen

Dextromethorphan ist ein Substrat und der Metabolit 3-Methoxymorphinan ein Hemmer von CYP2D6. Die gleichzeitige Einnahme von CYP2D6-Hemmern und von anderen Arzneimitteln, die über dieses Isoenzym metabolisiert werden, kann zu einer gegenseitigen Erhöhung der Wirkstoffspiegel und zur Verzögerung der Elimination führen. Dies betrifft insbesondere Antidepressiva (Serotoninwiederaufnahme-Hemmer, MAO-Hemmer, trizyklische Antidepressiva, Lithium), Betablocker (z.B. Metoprolol, Timolol), H2 -Rezeptorantagonisten (Cimetidin und Ranitidin) und die sogenannten nicht-sedierenden Antihistaminika (insbesondere Astemizol, Terfenadine) (siehe auch «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Alkohol kann die möglichen Nebenwirkungen – insbesondere die sedierende Wirkung – verstärken und sollte daher während der Behandlung vermieden werden.
Gleichzeitige Verabreichung eines Mukolytikums und/oder eines Sekretolytikums ist nicht sinnvoll, da es durch die Hemmung des Hustenreflexes und der physiologischen Selbstreinigung der Atemwege zu einem unerwünschten Sekretstau mit dem Risiko eines Bronchospasmus und zu Atemwegsinfektionen kommen kann. Die gleichzeitige Einnahme von serotoninergen Arzneimitteln kann ein serotoninerges Syndrom auslösen (siehe «Kontraindikationen»).

Schwangerschaft/Stillzeit

Es sind keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen verfügbar, und für Dextromethorphan sind bisher keine teratogenen Effekte im Tierversuch bekannt geworden. Für andere Substanzen vom Dextromethorphan-Typ ist jedoch bekannt, dass sie die zerebrale Entwicklung des Föten beeinträchtigen können.
Eine chronische Applikation von VICKS Husten-Pastillen gegen Reizhusten mit Honig während der letzten drei Schwangerschaftsmonate kann beim Neugeborenen zum Entzugssyndrom führen. Ausserdem kann nicht ausgeschlossen werden, dass unmittelbar vor Ende der Schwangerschaft nach Einnahme von Dextromethorphan beim Neugeborenen eine Atemdepression auftritt. Aus diesen Gründen sollten VICKS Husten-Pastillen gegen Reizhusten mit Honig während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn dies unbedingt notwendig ist.
Dextromethorphan und der Metabolit Dextrorphan sind geringgradig milchgängig, und es sind in einzelnen Fällen bei Säuglingen Hypotonie und Atempause beobachtet worden. VICKS Husten-Pastillen gegen Reizhusten mit Honig sollten deshalb während der Stillzeit nicht verwendet werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Das Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemässem Gebrauch das Reaktionsvermögen herabsetzen und demzufolge die Fähigkeit beeinträchtigen, ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen. Dies gilt in verstärktem Masse bei längerer Anwendung des Arzneimittels sowie bei gleichzeitigem Alkoholkonsum.

Unerwünschte Wirkungen

Häufigkeit und Schweregrad von unerwünschten Wirkungen sind z.T. von der Dosierung und der Anwendungsdauer abhängig (siehe «Pharmakokinetik» und «Überdosierung»).

Störungen des Nervensystems
Gelegentlich: Sedation, Schwindel.
Selten: Unruhe, Verwirrungszustände.

Respiratorische, thorakale und mediastinale Funktionsstörungen
Selten: Atemdepression.

Gastrointestinale Störungen
Gelegentlich: Nausea und Erbrechen, Obstipation.
Selten: Appetitlosigkeit, Durchfall.

Funktionsstörungen von Leber und Galle
Selten: Drucksteigerung in den Gallenwegen.
Des Weiteren können in seltenen Fällen Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautreaktionen, Gesichtsödem, Schwitzen, Dyspnoe, Bronchospasmen und/oder Blutdruckabfall auftreten, die in Einzelfällen bis zum anaphylaktischen Schock gehen können und sofortigen ärztlichen Beistand erfordern.

Überdosierung

Eine Überdosierung kann direkt (akut) auftreten, aber auch bei einer mehr als 3–4 Tage dauernden Einnahme höherer Dosen sowie bei Vorliegen einer (genetisch bedingten oder durch Interaktionen verursachten) verzögerten Elimination. Sie kann zu folgenden Symptomen führen: Verstärkung der weiter oben aufgeführten unerwünschten Wirkungen, insbesondere der zentralen Effekte und einer Atemdepression. Des Weiteren können auftreten: Tachykardie, Blutdruckanstieg, verschwommenes Sehen, Nystagmus, Ataxie, Harnretention, Stupor, Psychose, Konvulsionen, Halluzinationen, Hysterie, Schlaflosigkeit und instabiles Gehen. In seltenen Fällen kann eine Überdosierung zum Koma führen. In Einzelfällen verlief eine Überdosierung bei Kindern und Jugendlichen fatal.

Therapie
Bei einer Überdosierung werden eine Magenspülung und eine unterstützende Behandlung empfohlen.
Bei Atemdepression ist als spezifisches Antidot Naloxonhydrochlorid i.v. erfolgreich. Gegebenenfalls Beatmung.
Bei Konvulsionen: Benzodiazepine (beim Erwachsenen und Jugendlichen i.v., beim Kleinkind rektal).

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: R05DA09
Dextromethorphan, der Wirkstoff von VICKS Husten-Pastillen gegen Reizhusten mit Honig, ist ein Morphinderivat, welches in therapeutischen Dosen die typischen Opiateigenschaften nicht aufweist. Dextromethorphan und sein Metabolit Dextrorphan dämpfen den Hustenreflex durch Erhöhung der zentralen Reizschwelle. Die «selektive» Hemmung ist nicht klar belegt.
Die hustenhemmende Wirkung von Dextromethorphan tritt rasch ein (ca. 15–30 Minuten nach Einnahme des Arzneimittels) und hält ca. 5–6 Stunden an (bei einer Dosis von 15–20 mg beim Erwachsenen). Durch eine erhöhte Dosis (ca. 30 mg) wird keine stärkere Wirkung erzielt, aber die Wirkungsdauer auf 8–9 Stunden verlängert.
Dextromethorphan und Dextrorphan binden im ZNS u.a. an Sigma- und PCP2 -Rezeptoren (Dopamin-Wiederaufnahme). Dextrorphan ist zudem ein N-Methyl-D-Aspartat-Antagonist.
Dextromethorphan und Dextrorphan können im ZNS akkumulieren, insbesondere bei CYP2D6-defizienten Personen, bei kontinuierlicher Anwendung über mehrere Tage oder bei Anwendung von höheren als den empfohlenen Dosierungen. Die Wirkdauer ist deshalb von der Dosierung und der Anwendungsdauer (siehe «Pharmakokinetik») abhängig. Wegen der zentralen Akkumulation können die unerwünschten Wirkungen bei längerer Anwendung übermässig verstärkt werden.
In therapeutischen Dosen hat Dextromethorphan keine Wirkung auf den mukoziliären Reinigungsmechanismus.

Pharmakokinetik

Nach oraler Verabreichung wird Dextromethorphan rasch und praktisch vollständig aus dem Intestinaltrakt resorbiert.
Maximale Plasmaspiegel von Dextromethorphan werden nach 2–3 Stunden erreicht. Auf Grund der sehr rasch ein­setzenden Metabolisierung kann die Plasmahalbwertszeit von Dextromethorphan nicht genau bestimmt werden. Der pharmakologisch wirksame Hauptmetabolit Dextrorphan (etwa 70% aller Metaboliten) ist jedoch schon nach etwa 15 Minuten im Blut nachweisbar und erreicht seinen maximalen Plasmaspiegel (380–690 ng/ml), 1–2 Stunden nach Einnahme von 25 mg Dextromethorphan.

Distribution
Nach seiner Resorption gelangt Dextromethorphan über die Pfortader in die Leber, wo es einem starken Firstpass-Effekt unterliegt. Deshalb ist die Plasmakonzentration des nicht metabolisierten Wirkstoffes nach oraler Verabreichung in therapeutischen Dosen kaum nachweisbar (<0,01 µg/ml). Die individuellen Schwankungen sind sehr gross. Daten zur Bioverfügbarkeit des unveränderten Wirkstoffes sowie zur Distribution des Metaboliten Dextrorphan liegen nicht vor. Eine Plasma-Eiweissbindung wurde bisher nicht nachgewiesen. Es ist jedoch bekannt, dass Dextromethorphan sowie Dextrorphan in das ZNS aufgenommen werden. Es ist nicht bekannt, ob Dextromethorphan oder sein wichtigster Metabolit Dextrorphan die Plazentaschranke passiert, doch sind Dextromethorphan und seine Metaboliten wie die meisten Opiate geringgradig milchgängig.

Metabolismus
Dextromethorphan unterliegt einer ausgeprägten ersten Leberpassage. Der Nachweis des aktiven Metaboliten Dextrorphan im Plasma ist bereits etwa 15 Minuten nach oraler Einnahme von Dextromethorphan möglich. Maximale Plasmaspiegel von Dextrorphan werden nach 1–2 Stunden erreicht. Dextromethorphan wird über das Cytochrom P450-Isoenzym CYP2D6 metabolisiert, und der Metabolismus ist sättigbar. Die Hauptmetaboliten nach O- und N-Demethylierung sind das pharmakologisch aktive Dextrorphan sowie dessen inaktives Glucuronid und Sulfat-Ester. Weitere Metaboliten sind Methoxy-Methorphane und Hydroxy-Methorphane.
Die Hauptmetaboliten haben annähernd die gleiche hustenhemmende Wirkung wie Dextromethorphan selbst.

Elimination
Dextromethorphan und seine Metaboliten werden überwiegend im Urin ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeiten von Dextromethorphan und damit auch von Dextrorphan sind von der eingenommenen Dosis und vom CYP2D6-Phänotyp der Patienten (siehe unten) abhängig, und sie steigen zusätzlich mit zunehmender Anwendungsdauer.
Die Eliminationshalbwertszeit von Dextromethorphan variiert deshalb stark. In einer Studie war sie bei schnellen Metabolisierern ohne Stoffwechselblockade nicht messbar, in anderen Studien betrug sie 40 Stunden und mehr. Die Eliminationshalbwertszeit von Dextrorphan liegt zwischen 2,5 und 3,5 Stunden.

Kinetik spezieller Patientengruppen
Metabolismus und Elimination von Dextromethorphan sind bei Patienten mit einem CYP2D6-Mangel stark verzögert. Auf Grund eines genetischen Polymorphismus zählen 10 bis 15% der Bevölkerung zu den sogenannten langsamen Metabolisierern (Debrisoquin-Typ).
Die starke Leber-Metabolisierung sowie die im Wesentlichen renale Ausscheidung von Dextromethorphan lassen bei Leber- und Nierenschäden eine veränderte Pharmakokinetik des Wirkstoffes erwarten. Es muss somit mit einer verlängerten Eliminationshalbwertszeit bei Leberinsuffizienz und Niereninsuffizienz gerechnet werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Präklinische Daten

Dextromethorphan ist unzureichend bezüglich mutagener Wirkungen untersucht worden. Ein bakterieller Test auf Punktmutationen verlief negativ, doch kann ein mutagenes Potential nicht ausreichend beurteilt werden. Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.

Sonstige Hinweise

Keine bekannt.

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum angewendet werden.

Besondere Lagerungshinweise
An einem trockenen Ort und bei Raumtemperatur (15–25 °C) lagern.
Für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Zulassungsnummer

54639 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

Procter & Gamble Switzerland SARL, 1213 Petit-Lancy 1.

Stand der Information

Dezember 2007.

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