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Fachinformation zu Alfuzosin-Teva® uno:Teva Pharma AG
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AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Alfuzosini hydrochloridum
Hilfsstoffe: Lactose monohydricum, Hypromellosum (E 464), Povidonum K25, Magnesii stearas (E 470b).

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

1 Retardtablette Alfuzosin-Teva uno enthält: Alfuzosinhydrochlorid 10 mg.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Symptomatische Behandlung der funktionellen Störungen der gutartigen Prostatahyperplasie.

Dosierung/Anwendung

Die empfohlene Dosis beträgt eine Retardtablette von 10 mg pro Tag, welche vorzugsweise nach den Mahlzeiten eingenommen werden sollte. Die Tabletten sollten unzerkaut eingenommen werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kinder und Jugendliche: Es gibt keine pädiatrische Indikation für Alfuzosin-Teva uno, Retardtabletten.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit auf Alfuzosin oder einen anderen Bestandteil des Präparats;
vorbestehende orthostatische Hypotonie;
gleichzeitige Verabreichung von andern α-Blockern;
Leberinsuffizienz.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bei einigen Patienten (z.B. bei hoher Dosierung oder bei Patienten mit Hypertonie) kann es in den ersten Stunden nach der Einnahme zu einer orthostatischen Hypotonie mit oder ohne Symptome (Schwächegefühl, Schweissausbruch, Schwindel, Müdigkeit) sowie selten zu Synkopen kommen. In diesen Fällen sollte sich der Patient hinlegen, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind. Diese Effekte sind gewöhnlich vorübergehend, treten zu Beginn der Behandlung auf und erfordern in der Regel keinen Abbruch der Behandlung. Der Patient muss über die Möglichkeit des Auftretens solcher Wirkungen informiert werden.
Vorsicht ist geboten bei Patienten, bei denen es in der Vergangenheit nach Anwendung eines anderen Alpha-1-Rezeptorblockers zu einer ausgeprägten Hypotonie kam.
Bei Patienten, die mit Antihypertensiva behandelt werden (siehe «Interaktionen»), sollte Alfuzosin mit Vorsicht gegeben werden. Der Blutdruck sollte vor allem zu Beginn der Behandlung regelmässig kontrolliert werden.
Bei Patienten mit bestehenden symtomatischen oder asymptomatischen zerebralen Kreislaufstörungen besteht ein Risiko von zerebro-ischämischen Störungen aufgrund des möglichen Auftretens einer Hypotonie nach der Einnahme von Alfuzosin (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Wie alle Alpha-1-Rezeptorblocker sollte Alfuzosin bei Patienten mit den folgenden kardialen Erkrankungen mit Vorsicht angewendet werden:
– Lungenödem aufgrund einer Aorten- oder Mitralstenose,
– High output-Herzinsuffizienz,
– Rechtsherzinsuffizienz infolge Lungenembolie oder Pericarderguss,
– Linksherzinsuffizienz mit niedrigem Füllungsdruck.
Spezielle Vorsichtsmassnahmen
Patienten mit einer bekannten Überempfindlichkeit auf andere Alpha-Blocker.
Bei Koronarpatienten ist die spezifische Behandlung der Koronarinsuffizienz weiterzuführen. Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass die gleichzeitige Anwendung von Nitraten und Alfuzosin das Hypotonierisiko verstärken kann. Der Patient muss jedoch eng überwacht werden. Im Falle eines erneuten Auftretens oder einer Verschlimmerung des Angors ist die Behandlung mit Alfuzosin-Teva uno abzubrechen.
Mit der Anwendung von Alfuzosin bei schwerer Niereninsuffizienz (Creatinin-Clearance <30 ml/min) liegen nur begrenzte Erfahrungen vor. Alfuzosin sollte daher bei solchen Patienten nur mit Vorsicht gegeben werden.
Das intraoperative Floppy Iris Syndrom (Intraoperative Floppy Iris Syndrome, IFIS) wurde im Rahmen von Katarakt-Operationen bei einigen Patienten beobachtet, die aktuell mit Alpha-1-Adrenozeptorenblockern behandelt werden oder diese Medikamente jüngst erhielten. Diese Variante der Pupillenkonstriktion (Small Pupil Syndrome) ist durch eine schlaffe Iris, die auf Grund intraoperativer Spülung wabert, eine progressive intraoperative Miose trotz präoperativer Dilatation durch Standard-Mydriatika und einen möglichen Prolaps der Iris in Richtung der Phako­emulsifikationsschnitte gekennzeichnet.
Der Ophtalmologe, der die Operation durchführt, sollte darauf vorbereitet sein, eventuell seine Operationstechnik abzuändern (wie z.B. die Verwendung von Irishaken, Iris-Dilatator-Ringen oder von Viskoelastika).
Das Absetzen der Behandlung mit Alpha-1-Adrenozeptorenblockern vor einer Katarakt-Operation bringt offenbar keinen Vorteil.
Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass die Tabletten als Ganzes geschluckt werden müssen. Die Tabletten dürfen weder zerteilt, zerkaut, zerdrückt noch zu Pulver vermahlen werden. Diese Massnahmen können zu einer Freisetzung und zu einer unangemessenen Resorption des Arzneimittels führen, wodurch unerwünschte Wirkungen (v.a. orthostatische Hypotonie) hervorgerufen werden.

Interaktionen

Nicht empfehlenswerte Kombinationen
Andere α-Blocker: Prazosin, Urapidil, Indoramin, Phentolamin (siehe «Kontraindikationen»).
Vorsicht bei folgenden Kombinationen
Alle Antihypertensiva: β-Blocker, Kalziumantagonisten, Antihypertonika, die über das Zentralnervensystem wirken, ACE-Hemmer.
Nitrate.
Potente CYP 3A4-Inhibitoren wie Ketoconazol, Itraconazol und Ritonavir, da die Blutkonzentrationen von Alfuzosin erhöht werden (siehe «Pharmakokinetik»).
Alfuzosin verzögert die Absorption und reduziert die Bioverfügbarkeit von Diltiazem.
Narkosemittel: Bei Patienten unter Alfuzosin kann eine Vollnarkose zu einer Blutdruckinstabilität führen.
Mögliche Kombinationen
Bei der gleichzeitigen Verabreichung von Alfuzosin zusammen mit Warfarin, Digoxin, Hydrochlorothiazid und Atenolol sind beim gesunden Freiwilligen weder pharmakokinetische noch pharmakodynamische Interaktionen beobachtet worden.

Schwangerschaft/Stillzeit

Aufgrund der Indikation ist dieses Kapitel gegenstandslos.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es sind keine Informationen erhältlich betreffend der Fähigkeit, ein Fahrzeug zu lenken. Es können jedoch unerwünschte Wirkungen wie Schwindel, Benommenheit und Kraftlosigkeit/Asthenie auftreten. Darauf ist zu achten, wenn ein Fahrzeug gelenkt oder eine Maschine bedient wird.

Unerwünschte Wirkungen

Die am häufigsten beobachteten unerwünschten Wirkungen bei Patienten unter Alfuzosin-Behandlung sind nach Organklassen und mit absteigender Häufigkeit geordnet: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10’000, <1/1000), sehr selten (<1/10’000).
Störungen des Immunsystems
Sehr selten: Nesselsucht, Angioödem.
Störungen des Nervensystems
Häufig: Bewusstlosigkeit/Benommenheit, Kopfschmerzen.
Gelegentlich: Ohnmachtsneigung (Unwohlsein), Schwindel.
Selten: Somnolenz.
In einzelnen Fällen zerebro-ischämische Störungen bei Patienten mit zugrundeliegenden zerebro-vaskulären Beschwerden.
Funktionsstörungen des Herzens und der Gefässe
Gelegentlich: Palpitationen/Tachykardie, orthostatische Hypotonie, Synkopen.
Selten: Extrasystolen.
Sehr selten: Angina pectoris bei Patienten mit vorbestehender koronarer Herzkrankheit (siehe «Spezielle Vorsichtsmassnahmen»).
In Einzelfällen Vorhofflimmern.
Respiratorische Störungen
Gelegentlich: Rhinitis.
Gastrointestinale Störungen
Häufig: Übelkeit, Bauchschmerzen.
Gelegentlich: Diarrhö, Dyspepsie.
Selten: Mundtrockenheit.
Funktionsstörungen der Haut
Gelegentlich: Hautausschläge, Pruritus.
Funktionsstörungen des Reproduktionssystems und der Brust
In einzelnen Fällen wurde unter der Behandlung mit Alfuzosin ein Priapismus beobachtet. Dies ist eine allgemein bekannte Wirkung bei Alpharezeptorenblockern.
Allgemeine Störungen
Häufig: Asthenie.
Gelegentlich: Flush, Ödeme, Präkordialschmerzen.
Erfahrungen nach der Markteinführung
Nach der Zulassung von Alfuzosin wurde über folgende unerwünschte Wirkungen in Einzelfällen berichtet: intra­operatives Floppy Iris Syndrom (IFIS, siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Leberzellschädigung, cholestatische Lebererkrankung.

Überdosierung

Symptome: Hypotonie, Unwohlsein, sehr selten: Komazustand.
Im Falle einer Überdosierung sollte der Patient flach gelagert und in ein Spital eingeliefert werden, wo eine übliche antihypotensive Therapie einzuleiten ist.
Alfuzosin ist aufgrund der hohen Plasmaproteinbindung nur schwer dialysierbar.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: G04CA01
Wirkungsmechanismus
Alfuzosin, ein oral wirksames Chinazolinderivat, ist ein selektiver, peripherer Antagonist der adrenergen postsynaptischen Alpha-1-Rezeptoren.
Pharmakodynamik
Die pharmakologischen In-vitro-Studien bestätigen, dass sich Alfuzosin spezifisch an die Alpha-1-Rezeptoren im Bereich des Harnblasenhalses und der Urethra im Bereich der Prostata bindet.
Die klinischen Manifestationen der BPH (benignen Prostatahypertrophie) sind auf eine infravesikale Obstruktion zurückzuführen. Es handelt sich dabei um einen Mechanismus, der sowohl auf anatomischen (statischen) als auch auf funktionellen (dynamischen) Faktoren beruht. Die funktionelle Komponente der Obstruktion ist in einem erhöhten Tonus im Prostatamuskelgewebe begründet, welcher durch die Alpha-1-Rezeptoren beeinflusst wird.
Die Aktivierung der Alpha-1-Rezeptoren stimuliert die Kontraktion der glatten Muskelfasern und erhöht dadurch den Tonus der Prostata, der Prostatakapsel, der Harnröhre und des Blasenhalses. Durch diesen Prozess wird der Miktionswiderstand erhöht, was sich in einer Obstruktion der Entleerung des Harnstrahles und sekundär in einer Blaseninstabilität auswirkt.
α-Blocker können diese infravesikale Obstruktion über eine direkte Wirkung auf die glatten Muskelfasern des Prostatagewebes verringern.
Aus tierexperimentellen In-vivo-Studien geht hervor, dass Alfuzosin den urethralen Druck vermindert und damit auch den Miktionswiderstand. Weiterhin besitzt Alfuzosin eine stärkere hemmende Wirkung auf den urethralen Hypertonus als auf den Tonus der Gefässmuskulatur. Bei normotonen Ratten im Wachzustand weist es eine funktionelle Uroselektivität auf. So kann der infraurethrale Tonus mit Dosen vermindert werden, die keine Wirkung auf den arteriellen Druck haben.
Beim Mann verbessert Alfuzosin die Blasenentleerung, indem es den Tonus der Harnröhre und den Miktionswiderstand verringert und den Harnfluss verbessert.
Plazebokontrollierte Studien haben gezeigt, dass Alfuzosin bei Patienten mit BPH:
– die Harnflussrate signifikant erhöht (um durchschnittlich 30% bei Patienten mit einer Rate ≤15 ml/s), und zwar ab der ersten Dosis;
– den Tonus des Detrusors signifikant vermindert und das Volumen erhöht, das zum Verspüren eines Harndrangs führt;
– das Restharnvolumen signifikant reduziert.
Bei Patienten, die Alfuzosin erhalten, wird im Vergleich zu unbehandelten Patienten eine akute Harnretention weniger häufig beobachtet.
Diese günstigen urodynamischen Effekte führen zu einer Verbesserung der irritativen und obstruktiven Symptome.
Zudem wurde gezeigt, dass die Wirksamkeit von Alfuzosin-Teva uno Retardform auf die Verbesserung des maximalen Harnabflusses sowie der geringe Effekt auf den arteriellen Blutdruck durch sein pharmakokinetisches Profil bedingt sind. Darüber hinaus ist die Wirksamkeit auf den maximalen Harnabfluss während 24 Stunden nach der Einnahme gewährleistet.

Pharmakokinetik

Absorption
Für die Tabletten mit verzögerter Wirkstofffreisetzung gilt:
Die absolute Bioverfügbarkeit der Tablette zu 10 mg beträgt 48,9 ± 2,9%.
Im Vergleich zur Verabreichungsform mit rascher Wirkstofffreisetzung (3× 2,5 mg/Tag) beträgt die mittlere Bioverfügbarkeit bei gesunden Freiwilligen mittleren Alters 104,4% ± 6,4% (Intervall: 63,1%–144%). Maximale Plasmakonzentrationen werden 9 Stunden nach der Verabreichung erreicht, gegenüber 1 Stunde nach Einnahme der Tablette mit rascher Wirkstofffreisetzung. Steady-State-Konzentrationen werden im Verlauf des zweiten Tages erreicht.
Studien haben gezeigt, dass eine kohärente Pharmakokinetik resultiert, wenn das Präparat nach dem Essen resorbiert wird. Unter diesen Bedingungen betragen C max bzw. C Vordose 13,6 ng/ml (SD = 5,6) bzw. 3,1 ng/ml (SD = 1,6). Die durchschnittliche AUC 0–24 beträgt 194 ng × h/ml (SD = 75). Das Konzentrations-Plateau wird nach 3 Stunden erreicht und dauert bis zur 14. Stunde. Eine mittlere Konzentration (C Durchschnitt ) von über 8,1 ng/ml wird während 11 Stunden aufrecht erhalten.
Distribution
Alfuzosin wird zu rund 90% an Plasmaproteine gebunden.
Metabolismus
Alfuzosin wird in der Leber stark metabolisiert.
Elimination
Die scheinbare Halbwertzeit beträgt 9,1 Stunden. Nur 11% des Wirkstoffs werden unverändert im Urin ausgeschieden. Die Metaboliten (die inaktiv sind) werden hauptsächlich über die Fäzes ausgeschieden (75–91%).
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei älteren Patienten sind die pharmakokinetischen Parameter (C max und AUC) im Vergleich zu gesunden Freiwilligen mittleren Alters nicht erhöht.
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sind die mittleren Werte von C max und AUC im Vergleich zu Patienten mit normaler Nierenfunktion leicht erhöht, während die scheinbare Halbwertzeit unverändert bleibt. Diese Veränderung wird als klinisch nicht signifikant erachtet, so dass keine Dosisanpassung erforderlich ist.
Stoffwechselinteraktionen
CYP 3A4 ist das wichtigste am Metabolismus von Alfuzosin beteiligte Leberenzym.
Ketokonazol ist ein potenter CYP 3A4-Inhibitor.
Eine wiederholte Dosis von 200 mg Ketokonazol pro Tag über sieben Tage führte zu einer Erhöhung der C max (um das 2,11fache) und zu einer Vergrösserung der AUC last (um das 2,46fache) von Alfuzosin 10 mg, welches einmal täglich zu einer Mahlzeit verabreicht wurde. Andere Parameter wie t max und t ½Z wurden nicht verändert.
Eine wiederholte Dosis von 400 mg Ketokonazol pro Tag über 8 Tage führte zu einer Erhöhung der C max von Alfuzosin um das 2,3fache, zu einer Vergrösserung der AUC last und der AUC um das 3,2fache bzw. 3,0fache.

Präklinische Daten

Alfuzosin zeigt weder kanzerogene noch mutagene Effekte, in reproduktionstoxikologischen Studien konnten ebenfalls keine Effekte beobachtet werden. Präklinische Studien an Ratten und Hunden zeigten eine allgemein gute Verträglichkeit bei sowohl kurzer als auch Langzeitanwendung. Die verabreichten Dosen lagen hierbei weit über der am Menschen applizierten Dosis.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Nach dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum nicht mehr verwenden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15–25 °C) und ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

59223 (Swissmedic).

Packungen

Menge

CHF

SM

Rückerstattungskat.

ALFUZOSIN Teva uno Ret Tabl 10 mg (aH 03/13)

10 Stk (aH 03/13)

13.95

B

SL G

30 Stk (aH 03/13)

28.35

B

SL G

90 Stk (aH 03/13)

60.00

B

SL G

Zulassungsinhaberin

Teva Pharma AG, 4052 Basel.

Stand der Information

Juli 2010.

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