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Fachinformation zu Burinex®:Leo Pharmaceutical Products Sarath Ltd
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AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Bumetanid (3-n-Butylamino-4-phenoxy-5-sulfamoylbenzoesäure).
Hilfsstoffe: Excip. pro compresso.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

1 Tablette Burinex 1 mg enthält 1 mg Bumetanid.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Ödeme bei kongestiver Herzinsuffizienz und Leberzirrhose (Aszites), Ödeme in Verbindung mit Nierenkrankheiten unter Einschluss des Nephrose-Syndroms, arzneimittelinduzierte Zwangsdiurese.

Dosierung/Anwendung

Täglich 1 Tablette Burinex 1 mg. Bei hartnäckigen Fällen kann die Dosierung allmählich gesteigert werden, bis sich eine zufriedenstellende Reaktion einstellt. Dabei wird es selten notwendig sein, eine Dosierung von 4 mg pro Tag zu überschreiten, auch wenn in einigen hartnäckigen Fällen von Ödemen, die durch eine Niereninsuffizienz bedingt waren, auch schon wesentlich höhere Dosen verabreicht wurden.
Die Tabletten sollten am Morgen oder am frühen Abend mit einem Glas Flüssigkeit eingenommen werden. Bei einer Behandlung mit hohen Dosierungen sollte erwogen werden, die Tagesdosis in zwei Teilgaben zu verabreichen.
Kinder: Die Dosis wird auf der Grundlage von 0,03–0,06 mg/kg Körpergewicht pro Tag berechnet.
Ältere Patienten: Die Dosierung ist entsprechend der Reaktion anzupassen. Bei einigen älteren Patienten kann eine Tagesdosis von 0,5 mg ausreichend sein.
Patienten mit Leberinsuffizienz: Die Dosierung sollte minimal gehalten und falls notwendig, sehr sorgfältig angepasst werden.

Kontraindikationen

Anurie: Obwohl Burinex zur Herbeiführung der Diurese bei renaler Insuffizienz verwendet werden kann, gilt jeder deutliche Anstieg des Kreatinin- oder Harnstoff-Spiegels im Blut, aber auch die Entwicklung einer Oligurie oder Anurie während der Behandlung von Patienten mit fortschreitender Nierenerkrankung als Indikation für den Abbruch der Therapie mit Burinex.
Niereninsuffizienz bei Vergiftungen mit nephrotoxischen und hepatotoxischen Stoffen, Coma hepaticum und Überempfindlichkeit gegenüber Bumetanid sind weitere Kontraindikationen.
Bei Patienten mit schweren Elektrolytverlusten (Hypokaliämie, Hyponatriämie) sollte die Therapie mit Burinex bis zur Normalisierung der Elektrolytwerte ausgesetzt und eine Substitution der Elektrolyte erwogen werden.
Schwangerschaft und Stillzeit.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz oder Patienten mit Hypotension ist bei der Einnahme von Burinex Vorsicht angebracht.
Störungen des Elektrolythaushaltes können vorkommen und falls nötig sollte eine Elektrolytersatztherapie eingeleitet werden. Die Kalium-Serumwerte sollten regelmässig überwacht werden.
Wie andere Diuretika kann Bumetanid eine Erhöhung der Harnsäurespiegel verursachen.
Periodische Kontrollen der Urin- und Blutzuckerwerte bei Diabetikern und bei Patienten mit Verdacht auf latenten Diabetes sind angebracht, da die Glucose-Toleranz verändert werden kann.
Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit auf Sulfonamide oder Thiazide besteht ein potentielles Risiko einer Bumetanid-Überempfindlichkeit.
Bei Patienten mit Porphyrie ist bei der Einnahme von Bumetanid Vorsicht angebracht.
Der Nachweis von Bumetanid im Urin von Athleten ist ein Grund für deren Disqualifikation.

Interaktionen

Digitalis: Aus den durchgeführten Studien ergab sich keine direkte Wirkung von Burinex auf die Blutspiegelwerte für Digoxin. Eine Hypokaliämie erhöht jedoch die Sensitivität auf Digitalisglykoside (Toxizität!).
Nicht-steroidale Entzündungshemmer: Nicht-steroidale Entzündungshemmer vermindern den Effekt von Bumetanid.
Lithium: Burinex sollte nicht zusammen mit Lithiumsalzen verabreicht werden, weil Diuretika die Lithium-Clearance herabsetzen, so dass hohe Serumspiegelwerte für Lithium die Folge sind. Bei einer gleichzeitigen Therapie müssen die Lithiumspiegel daher engmaschig überwacht werden.
Antihypertonika: Die Wirkung verschiedener Antihypertonika, inklusive Diuretika und Substanzen, die orthostatische Hypotension auslösen (wie z.B. trizyklische Antidepressiva), können durch Bumetanid potenziert werden.
Die toxische Wirkung von nephrotoxischen Wirkstoffen (z.B. nicht-steroidale Entzündungshemmer, Aminoglykoside, Cephalosporine) kann durch die gleichzeitige Therapie mit potenten Diuretika wie Bumetanid verstärkt werden.
Andere Interaktionen, die weniger gut dokumentiert und die von geringerer klinischer Signifikanz sind:
Probenecid hemmt die renale tubuläre Sekretion von Bumetanid, was zu einer verminderten Natriurese führt.
Phenytoin vermindert den diuretischen Effekt von Bumetanid möglicherweise durch eine verminderte intestinale Absorption.

Schwangerschaft/Stillzeit

Bumetamid zeigt schädliche pharmakologische Wirkungen in der Schwangerschaft und/oder auf den Foetus und Neugeborene. Bumetamid ist deshalb während der Schwangerschaft kontraindiziert oder darf nur bei absoluter Notwendigkeit angewendet werden.
Burinex soll in der Stillzeit nicht angewendet werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Aufgrund möglicher Nebenwirkungen wie Benommenheit und Muskelkrämpfe kann Burinex die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen.

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen sind nachfolgend gemäss MedDRA SOC eingeteilt:

Blut- und Lymphsystem
Gelegentlich: Abweichungen des Hämoglobins, der Prothrombinzeit, des Hämatokrits, der Leukozyten und des Diffenrentialblutbildes.
Selten: Transiente Leukopenie, Granulozytopenie und Thrombozytopenie.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Erhöhte Parathormonspiegel, Hyperurikämie, Hypochlorämie, Hypokaliämie, Azotämie, Hyponatriämie, erhöhtes Serum-Kreatinin, Hyperglykämie und Glucosurie, Abweichungen bei Phosphat, CO-Gehalt, Bicarbonat, Magnesium- und Calciumspiegeln. Obschon diese Effekte Manifestationen der pharmakologischen Wirkung von Burinex darstellen, können sie bei intensiver Therapie ausgeprägter sein.
Gelegentlich: Veränderungen des Cholesterinspiegels, Dehydratation und Schwitzen.

Nervensystem
Gelegentlich: Benommenheit, Kopfweh, Enzephalopathie (bei Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung), Asterixis, Schwindel und Müdigkeit.

Ohr und Innenohr
Gelegentlich: Hörstörungen, Ohrenbeschwerden.

Herz
Gelegentlich: Hypotonie, EKG-Veränderungen, Schmerzen des Brustkorbs.

Atmungsorgane
Gelegentlich: Hyperventilation.

Gastrointestinale Störungen
Gelegentlich: Nausea, Bauchschmerzen, Erbrechen, Magenverstimmungen und Diarrhoe.

Leber und Galle
Gelegentlich: Veränderungen der Werte für die Lactat-Dehydrogenase, des totalen Serum-Bilirubins, der Serum-Proteine, der AST (Aspartataminotransferase, SGOT), der ALT (Alaninaminotransferase, SGPT) und der Alkalischen Phosphatase.

Haut
Gelegentlich: Pruritus, Urtikaria und Hautausschläge.
Sehr selten: Schwere exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom.

Muskelskelettsystem
Gelegentlich: Muskelkrämpfe, Muskuloskeletale Schmerzen und Arthritische Schmerzen.

Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Nierenversagen. Eine durch Burinex induzierte Diurese kann von einer Glucosurie, einer Proteinurie und Veränderungen der Kreatinin-Clearance begleitet sein.

Reproduktionssystem und Brust
Gelegentlich: Vorzeitige Ejakulation und Schwierigkeiten bei der Erhaltung einer Erektion sowie weiche Brustwarzen bei Patientinnen.

Generelle Störungen
Gelegentlich: Schwäche, trockener Mund.

Überdosierung

In hohen Dosen und über lange Zeit können Schleifendiuretika Elektrolytstörungen, Dehydratation und Polyurie verursachen.
Anzeichen: Die Symptome einer Elektrolytstörung beinhalten Mundtrockenheit, Durst, Schwäche, Lethargie, Benommenheit, Verwirrtheit, gastrointestinale Störungen, Ruhelosigkeit, Muskelschmerzen und Krämpfe.
Therapie: Die Behandlung besteht in der Behebung des Flüssigkeits- und Elektrolytungleichgewichts.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: C03CA02
Burinex ist ein Diuretikum mit raschem Wirkungseintritt und kurzer Wirkungsdauer. Nach oraler Verabreichung setzt die Diurese innerhalb von 30 Minuten ein, erreicht ihr Maximum nach 1–2 Stunden und ist nach 3 Stunden praktisch abgeschlossen.
Die diuretische Wirkung von Bumetanid ist dosisabhängig, so dass Patienten, die auf eine niedrige Anfangsdosis nicht reagieren, durchaus auf eine höhere Dosis ansprechen können. Es wurde nachgewiesen, dass Bumetanid seine Hauptwirkung im aufsteigenden Teil der Henle-Schleife entfaltet, doch ist eine zusätzliche Wirkung im proximalen Tubulus möglich.

Pharmakokinetik

Burinex wird bei oraler Gabe schnell und fast vollständig resorbiert: die Bioverfügbarkeit beträgt ca. 90%. Maximale Plasma-Konzentrationen werden 0,5–2 Stunden nach der Einnahme gefunden und betragen 30 µg/l bei einer Dosis von 1 mg.

Distribution
Die Werte für das Verteilungsvolumen variieren zwischen 10 und 35 l, je nach verwendeter Bestimmungstechnik.
Der Proteinbindungsgrad liegt bei ca. 95%.

Metabolismus
Die Biotransformation geschieht durch Oxidation der N-Butyl-Seitenkette unter Bildung von alkoholischen Stoffwechselprodukten. Diese werden hauptsächlich als Glucuronide über den Urin und die Galle ausgeschieden. Im Stoffwechselprozess entstehen keine aktiven Metaboliten.

Elimination
Mit einer Plasmahalbwertszeit von 60–90 Minuten wird Burinex schnell eliminiert. 75–80% der verabreichten Dosis werden innerhalb von 48 Stunden über den Urin ausgeschieden, dabei ca. 50% der Dosis in unveränderter Form (Q= 0,35). Die restlichen 10–20% der Dosis werden via Galle mit den Faeces ausgeschieden.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Es wurde berichtet, dass die Resorption und Bioverfügbarkeit von Burinex nach oraler Gabe bei freiwilligen, gesunden Versuchspersonen, bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz und Patienten mit Leberzirrhose ähnlich sind. Die Plasmaeliminationshalbwertszeit stieg jedoch in den Patientengruppen mit chronischer Niereninsuffizienz und mit Leberzirrhose von 90 auf 110 bzw. 140 Minuten. Die renale Clearance und die Körper-Gesamtclearance nahmen in beiden Patientengruppen ab.
Bei einigen Patienten mit kongestionsbedingter Herzinsuffizienz hatte Bumetanid eine langsamere Resorption und eine längere Eliminationshalbwertszeit (110 min) als bei gesunden Versuchspersonen.

Präklinische Daten

Toxikologischen Langzeitwirkungen von Bumetamid wurden unzureichend geprüft.
Mutagenität wurde nur in Bakterien untersucht.
Einjahresstudien im Hund zeigten Nierenschädigungen an.
Bumetamid ist im Tier embryotoxisch.

Sonstige Hinweise

Burinex Tabletten sind nur bis zu dem unter «Verfall/Péremption» angegebenen Verfalldatum haltbar.

Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15–25 °C) lagern.

Zulassungsnummer

38287 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

LEO Pharmaceutical Products Sarath Ltd., Regensdorf ZH.

Stand der Information

Oktober 2005.

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